Vorrichtung an einem Fahrzeug mit kippbarer Ladebrücke mit Rückladen zum Sperren und zur Freigabe des letzteren Bei Fahrzeugen mit kippbarer Ladebrücke mit Rückladen ist es üblich den letzteren so anzuordnen, dass er unten wie oben einen Drehpunkt aufweist und je nach Bedarf die oberen oder unteren Scharnier zapfen verschoben werden können, um die Schar nierösen freizugeben. Die Praxis hat gezeigt, dass etwa 80 % der transportierten Schüttgüter bei an den oberen Scharnieren schwenkbaren Rückladen trans portiert und entladen werden.
In jedem Falle aber muss der Fahrzeugführer, bevor er die Kippvorrich tung der Ladebrücke betätigen kann, das Fahrzeug verlassen und den Rückladen entriegeln, indem er eine Stange, an der die Lagerzapfen befestigt sind, verschiebt. Alsdann muss sich der Fahrzeugführer wieder auf das Fahrzeug zurückbegeben, um die Kippvorrichtung zu betätigen. Nach der Entladung der Ladebrücke und Betätigung der Kippvorrichtung zwecks Rückführung der Ladebrücke in ihre hori zontale Ausgangsstellung muss der Fahrzeugführer das Fahrzeug erneut verlassen, um den Rückladen zu verriegeln, bevor er das Fahrzeug wegfahren kann.
Aufgabe der Erfindung ist nun eine Vorrichtung an einem Fahrzeug mit kippbarer Ladebrücke mit Rück laden zum Sperren und zur Freigabe des letzteren zu schaffen, ohne dass das Fahrzeug verlassen werden muss. Diese Vorrichtung zeichnet sich dadurch aus, dass sie einen Zylinder mit einem unter Federwirkung stehenden Kolben aufweist, der über ein Gestänge mit einer dreh- und axial verschiebbaren Stange mit zwei hakenförmigen Organen verbunden ist, welcher Zylinder über ein Ventil mit einer Druckluftquelle in Verbindung bringbar ist, das Ganze derart,
dass nach erfolgter Verbindung des Zylinders mit der Druckluftquelle der Kolben unter der Wirkung der Druckluft die hakenförmigen Organe in die Sperr- stellung für den Rückladen schwenkt und in dieser feststellt, bei Unterbrechung der genannten Verbin dung aber eine Entlüftung des Zylinders stattfindet und der Kolben unter der Federwirkung die Bewegung der hakenförmigen Organe in die Freigabestellung für den Rückladen veranlasst. In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel des Erfindungsgegenstandes dargestellt.
Es zeigen: Fig. 1 eine Ansicht auf den Rückladen der Lade brücke eines Fahrzeuges mit der an der hinteren Traverse angeordneten Verschlusstange, Fig. 2 einen Schnitt nach der Linie II-II in Fig. 1 in grösserem Masstab und Fig. 3 die Vorrichtung zur Betätigung der Ver- und Entriegelungsvorrichtung für den Rückladen in schematischer Darstellung.
Die kippbare Ladebrücke 2 des Fahrzeuges ist mit einem Rückladen 1 versehen, der an den oberen Enden der Endpfosten 2a der Ladebrücke bei 3 schwenkbar gelagert ist. Am Rückladen 1 sind zwei Scharnier bänder 4 befestigt (Fig. 1 und 2). Die Schlusstraverse der Ladebrücke 2 ist mit 5 bezeichnet, auf der zu beiden Seiten jedes Schamierbandes je ein Lager 6 angebracht ist.
Zwei weitere, ebenfalls auf der Schluss- traverse 5 befestigte Lager 8 dienen zur Aufnahme eines verschiebbaren Riegels 7 mit zwei Lagerzapfen 9 zur Verriegelung des sowohl nach oben aufklapp baren als auch zur Lagerung des nach unten klapp baren Rückladens 1.
An der Schlusstraverse 5 befinden sich noch zwei Lager 10, in denen eine Stange 11 angeordnet ist. Die Stange 11 weist einen Hebel 12 sowie zwei Haken 13 auf und ist drehbar sowie entgegen der Wirkung einer Feder 14 axial verschiebbar, damit, wenn der Rückladen 1 auf den Lagerzapfen 9 gelagert ist, von oben nach unten verschwenkt werden kann. Mit dem Riegel 7 ist eine Nase 15 derart verbunden, dass bei der Verriegelung die Stange 11 bewegt wird, wobei die Haken 13 bis ausserhalb der Lagerösen 6 seitwärts verschoben werden, so dass sie, wenn der Rückladen heruntergeklappt wird, dieser Bewegung nicht im Wege stehen.
Am Hebel 12 ist auch eine Gabelstange 16 (Fig. 2) befestigt, die ihrerseits an eine Gabel 17 angeschlossen ist. Die Gabel 17 ist mit einem innerhalb eines Zylin ders 18 hin und her verschiebbaren Kolben verbunden. Der Zylinder 18 ist mittels eines Schraubenbolzens 19 mit einem Flacheisen 20 befestigt, das am Fahrzeug rahmen derart angebracht ist, dass der Zylinder Schwenkbewegungen auszuführen in der Lage ist. An den Zylinder 18 ist das eine Ende eines Schlauches 21 angeschlossen, dessen anderes Ende, wie Fig. 3 zeigt, mit einem Ventil 26 in Verbindung steht. Das Ventil 26 steht mit der pneumatischen Einrichtung des Fahr zeuges in Verbindung.
Der Kolben im Zylinder 18 steht unter der Wirkung einer nicht gezeichneten Feder zwecks Rückführung in seine Ausgangsstellung nach erfolgter Entlüftung des Zylinders.
An der Unterseite des Bodens 23 der Ladebrücke ist ein Gehäuse 22 befestigt, in dem ein Sperrstift 24 axial verstellbar angeordnet ist. Auf dem aus einem elektrisch nichtleitenden Material hergestellten Sperr stift 24 befindet sich eine zur Begrenzung der Ver schiebebewegung in der einen Verschiebungsrichtung bestimmte Scheibe 45, an der das eine Ende einer Schraubenfeder 34 anliegt. Das andere Ende der Feder 34 ist an einer im Gehäuse 22 befindlichen Trenn- und Führungswand für den Stift 24 abge stützt, welcher ausserdem mit einem elektrisch leiten den Kontaktstreifen 46 versehen ist.
Der Sperrstift 24 wird durch die Scharnieröse einer der beiden vor handenen Scharnierbänder 4 des Rückladens entgegen der Wirkung der Schraubenfeder 34 verschoben, wenn sich der Rückladen in seiner Abschlusstellung be- findet. Bei in das Gehäuse 22 eingedrücktem Sperrstift schliesst dieser einen Stromkreis, wie nachstehend noch beschrieben ist.
Am Rahmen 30 des Fahrzeuges befindet sich ferner ein Schaltorgan mit einem Gehäuse 29 und einem Stift 32 aus einem elektrisch nichtleitenden Material, der eine senkrechte Stellung einnimmt und unter der Wirkung einer Schraubenfeder 33 steht, die den Stift bis zum Anschlag einer auf dem letzteren befindlichen Scheibe 42 aus dem Gehäuse in die in Fig. 3 gezeigte Stellung herausdrückt, wenn die Ladebrücke aus der Horizontallage heraus verschwenkt worden ist.
Der Stift 32 trägt eine elektrischleitende Schicht in der Form eines Kontaktstückes 41, das bei aus dem Gehäuse 29 herausgeschobenem Stift 32 mit einem Kontaktglied 43 in Verbindung steht, um dieses mit einem auf gleicher Höhe liegenden Gegenkontakt glied zu verbinden. Bei nach abwärts verschobenem Stift, wenn die Ladebrücke in ihrer Horizontallage auf dem Fahrzeugrahmen 30 aufliegt, stellt das Kontaktglied 41 die elektrische Verbindung zwischen einem Gleitkontakt 44 und einem auf gleicher Höhe befindlichen Gegenkontakt her, welche Kontakte in einem weiteren Stromkreis liegen, wie nachstehend beschrieben ist.
Das Ventil 26 besitzt einen nicht gezeichneten Kol ben oder Ventilkörper, der mit einer aus dem Gehäuse herausragenden Stange 35 verbunden ist, die den Kern von zwei Solenoidspulen 48 und 49 bildet. Dieser Solenoidkern besitzt eine Verlängerung in der Form einer Stange 36 aus einem elektrisch nichtleitenden Material auf deren freien Ende ein Griffstück 27 aufgesetzt ist und die zwei im Abstand auseinander liegende elektrisch leitende Kontaktstücke 37 und 38 trägt.
In der Stellung des Solenoidkernes 35 und der Verlängerungsstange 36 nach Fig. 3 liegt am oberen Kontaktstück 37 ein Gleitkontakt 39 an, der über eine Leitung 50 mit dem einen Ende der Solenoidspule 48 - verbunden ist wobei das Kontaktstück 37 die Verbindung über einen auf gleicher Höhe liegenden Gegenleitkontakt und eine Leitung 51 mit dem Gleitkontakt 44 herstellt. Ein auf gleicher Höhe wie der Gleitkontakt 44 liegender Gegengleitkontakt ist über eine Leitung 52 mit dem Gleitkontakt 47 auf dem Stift 24 verbunden.
Das eine Ende der Solenoid- spule 49 steht über eine Leitung 53 mit einem auf der Stange 36 anliegenden Gleitkontakt 40 in Verbindung welchem ebenfalls ein Gleitkontakt gegenüberliegt, der über eine Leitung 54 an den Gleitkontakt 43, auf dem Stift 32 angeschlossen ist. Der dem Gleitkontakt, 43 gegenüberliegende Gegengleitkontakt ist über eine Leitung 55 mit dem dem Gleitkontakt 47 gegenüber liegenden Gegengleitkontakt auf dem Stift 24 ver bunden. Die Leitung ist ausserdem geerdet.
Die einen Enden der beiden Solenoidspulen 48 und 49 sind unter sich verbunden und über einen Ausschalter 31 an den einen Pol der Fahrzeugbatterie B ange schlossen, deren zweiter Pol ebenfalls geerdet ist. Das Ventil 26 ist über ein Rohr 25 mit einem Druckluft enthaltenden Behälter L verbunden und zudem derart ausgebildet, dass es eine Entlüftung des Zylinders 18 ermöglicht, wenn der Ventilkörper in einer Stellung liegt, in welcher die Verbindung zwischen dem Druck luftbehälter L und dem Zylinder 18 unterbrochen ist.
Die Wirkungsweise der Vorrichtung ist folgende: Angenommen, die Ladebrücke des Fahrzeuges sei in Kippbewegung, das heisst in der in Fig. 3 gezeich neten Lage, dann ist der Stift 32 aus seinem Gehäuse 29 durch die Feder 33 bis zum Anschlag 42 heraus geschoben, sodass der Kontakt 41 zwischen dem Gleitkontakt 43 und seinem Gegenkontakt liegt und die Leitung 54 mit der Leitung 55 verbindet. Gleich zeitig ist durch das Ausschwingen des Rückladens 1 der Stift 24 freigegeben und durch die Feder 34 bis zum Anschlag 45 aus dem Gehäuse 22 herausge- schoben worden, wobei sich der Kontakt 46 aus dem Bereich des Gleitkontaktes 47 und dessen Gegen kontakt befindet, sodass keine Verbindung zwischen den Leitungen 52 und 55 besteht.
Die Stromkreise beider Solenoidspulen sind somit unterbrochen, der Stromkreis der Solenoidspule 48 in 44 und der Stromkreis der Solenoidspule 49 in 40. Bringt man die Ladebrücke 2 in die Normallage, das heisst die Horizontallage, dann schiebt ihr Unter teil den Stift 32 in sein Gehäuse ein, so dass der Kontakt 41 zwischen dem Gleitkontakt 44 und seinem Gegenkontakt verschoben wird und die Leitung 51 mit der Leitung 52 verbindet. Gleichzeitig wird durch das wieder Einschwingen des Rückladens 1 in die Vertikallage der Stift 24 in sein Gehäuse 22 ein geschoben, wobei der Kontakt 46 zwischen den Gleitkontakt 47 und dessen Gegenkontakt verschoben wird und somit die Leitung 52 mit der Leitung 55 verbindet.
Somit ist der Stromkreis über die Solenoid- spule 48 geschlossen. Diese zieht den Solenoidkern nach oben, wodurch der vorerwähnte Stromkreis über die Solenoidspule 48 wieder unterbrochen wird, indem der Kontakt 37 aus dem Bereich des Gleitkontaktes 39 und dessen Gegenkontakt herausbewegt worden ist, während der Kontakt 38 sich nunmehr dem Gleit- kontakt 40 und dessen Gegenkontakt zur Verbindung der Leitung 53 mit der Leitung 54 eingeschoben hat. Die Stromkreise beider Solenoidspulen 48 und 49 sind somit unterbrochen, der Stromkreis der Spule 48 in 39, und der Stromkreis der Spule 49 in 43.
Die erwähnte Verschiebung des Solenoidkernes 35 durch die Solenoidspule 48 hat die Verbindung des Zylinders 18 über die Leitung 21, das Ventil 26 und die Leitung 25 mit dem Druckluftbehälter L zur Folge, wodurch der Kolben im Zylinder 18 nach rechts in Fig. 3 gedrückt wird und die mit dem Kolben verbundene Stange 16, den Hebel 12 und dieser die Haken 13 in die in Fig. 3 strichpunktierte Lage ver- schwenkt, in welcher die Haken 13 ihre Sperrstellung (Fig. 2) in bezug auf den Rückladen einnehmen,
indem sie an die Scharnierbänder 4 angedrückt werden und eine Verschwenkung des Rückladens der Lade brücke aus der Abschlusstellung heraus verhindern.
Bei der nächsten Entladung der Ladebrücke wird wieder die Kippvorrichtung betätigt. Sobald sich die Ladebrücke -2 einige Zentimeter von dem Rahmen 30 des Fahrzeuges abgehoben hat, wird der Stift 32 freigegeben und durch die Feder 33 im Gehäuse 29 nach oben verschoben, wodurch der Kontakt 44 unterbrochen und der Kontakt 43 eingeschaltet wird, wobei der Stromkreis über die Solenoidspule 49 geschlossen wird, und zwar über die Leitung 53, Kon takt 40, Leitung 54, Kontakt 43 und Leitung 55 zur Erde.
Der Solenoidkern 35 wird nach unten gezogen, wodurch der vorerwähnte Stromkreis über die Sole noidspule 49 wieder unterbrochen wird, indem der Kontakt 38 aus dem Bereich des Gleitkontaktes 40 und dessen Gegenkontakt heraus bewegt worden ist, während der Kontakt 37 sich nunmehr zwischen dem Gleitkontakt 39 und dessen Gegenkontakt zur Ver bindung der Leitungen 50 und 51 eingeschoben hat. Durch das Verschieben des Solenoidkernes 35 nach unten wurde das Ventil 26 in die Entlüftungsstellung gebracht, wobei die Rückzugsfeder des Zylinders 18 den Kolben und somit die mit ihm verbundene Stange 16, den Hebel 12 und dieser die Haken 13 wieder in die in Fig. 3 gezeichnete Lage bringt, wobei der Rückladen zum Ausschwenken freigegeben wird.
Durch das Ausschwingen des Rückladens 1 wird auch der Stift 24 freigegeben, wobei unter Wirkung der Feder 34 dieser nach rechts (Fig. 3) verschoben wird, wobei der Kontakt 46 aus dem Bereich des Gleit- kontaktes 47 und dessen Gegenkontakt bewegt wird und die Verbindung zwischen den Leitungen 52 und 55 unterbricht.
Die Solenoidspulen 48 und 49, der Solenoidkern 35 mit der Verlägerungsstange 36 und die mit der letzteren in Verbindung stehenden Gleit- und Gegenkontakte, sowie der Ausschalter 31 sind in einem Gehäuse 28 untergebracht, das beispielsweise mit dem Ventil 26 am Armaturenbrett des Fahrzeuges montiert ist. Der Ausschalter 31 dient zur Ausserbetriebsetzung der elektromagnetischen Steuerung des Ventils 26, z. B.
wenn man bei horizontaler Lage der Ladebrücke den Rückladen öffnen will, oder wenn die pneumatische Vorrichtung zum Sperren des Rückladens nicht gewünscht ist, was der Fall ist, wenn man den zum Aufklappen gelagerten Rückladen in einen zum Herunterklappen gelagerten Rückladen verwandelt.
Es können die elektromagnetische Steuerung des Ventils 26 und die Gehäuse 22 und 29 mit den ein gebauten Teilen auch weggelassen sein. In einem solchen Falle erfolgt die Betätigung ausschliesslich von Hand, wobei das Griffstück 27 für die Belüftungs stellung des Ventils 26 hochgehoben, und für die Entlüftungsstellung nach abwärts bewegt wird.
Es kann der Fall eintreten, dass das Fahrzeug bei der Entleerung des Materials schräg zu stehen kommt. Sollten die Hinterräder des Fahrzeuges tiefer als die Vorderräder liegen, geht der Rückladen nicht voll ständig in seine Schliesslage zurück, wenn die Lade brücke wieder in ihre Ausgangstellung zurückgebracht wird. In diesem Falle lässt sich das entladene Fahrzeug auch mit unverriegeltem Rückladen wegfahren, bis eine horizontale Stellung erreicht worden ist, oder es kann auch das Fahrzeug mit einem Ruck etwas nach rückwärts gefahren werden, damit der Rückladen in die Schliesslage schwenkt.
Mittels der Vorrichtung kann also das Verriegeln und Entriegeln des Rückladens vom Führersitz aus bewirkt werden und somit muss der Fahrzeugführer nicht mehr zur Vornahme der genannten Manipulatio nen wiederholt das Fahrzeug verlassen und wieder besteigen.