CH380736A - Verfahren zur Herstellung von 2,4-Diamino-6-substituierten-1,3,5-triazinen (Guanaminen) - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von 2,4-Diamino-6-substituierten-1,3,5-triazinen (Guanaminen)

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CH380736A
CH380736A CH962260A CH962260A CH380736A CH 380736 A CH380736 A CH 380736A CH 962260 A CH962260 A CH 962260A CH 962260 A CH962260 A CH 962260A CH 380736 A CH380736 A CH 380736A
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guanamines
triazines
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CH962260A
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Lothar Dr Strassberger
Gerhard Dr Wendlberger
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Sueddeutsche Kalkstickstoff
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  Verfahren zur Herstellung von     2,4-Diamino-6-substituierten-1,3,5-triazinen          (Guanaminen)       Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur  Herstellung von symmetrischen     Triazinen        (Guana-          minen),    welche durch Umsetzen von     Cyanamidsalzen,     die mit einem organischen Säurerest substituiert sind,  mit     Guanid-insalzen    gewonnen werden.  



  Mit der Herstellung von     Guanaminen    beschäf  tigt sich eine grosse Zahl von Verfahren, die in     d-.m     Buch      s-Triazines        and    Derivates> von E. M.     Smolin     und L.     Rapoport,        Interscience        Publishers,    New York  1959, zusammengestellt sind.  



  Alle diese Verfahren weisen erhebliche Nasch  teile auf, indem     entweder    die Ausgangsprodukte  schwer zugänglich sind     (Acyl-,        Aroylguanidine,    Bi-         guanide,        Nitrile)    oder bei der Bildung des     Triazinrings     infolge unerwünschter     Nebenreaktionen    Substanzver  luste eintreten     (Acyl-,        Aroylguanidine)    oder die Aus  gangsstoffe sehr teuer sind     (Nitrile).     



  Es wurde nun gefunden, dass sich Salze belie  biger     Cyanamidderivate    der allgemeinen Formel  R - CO - NB -     CN    (die unter anderem sehr leicht aus  Kalkstickstoff gewonnen werden) mit Salzen des       Guanidins    durch     eine        Ringschlussreaktion        in    z. T.  fast quantitativer Ausbeute zu den entsprechenden       Guanaminen    umsetzen lassen. Der ,vermutliche Reak  tionsverlauf wird durch das nachstehende Formel  schema zum     Ausdruck    gebracht.

    
EMI0001.0034     
    Dieses Ergebnis ist überraschend, zumal die für  die Bildung des     Triazinrings    verantwortlichen Reak  tionen, das heisst die Anlagerung des     Guanidinsalzes     an die     Nitrilgruppe    und die Kondensation mit der       Carbonylgruppe,    für sich allein nur mässige Ausbeu  ten liefern. Erst die Koppelung der beiden Reaktions  schritte verhilft bei der grossen Bildungstendenz des    relativ energiearmen     Triazingerüstes    der Umsetzung  zu dem raschen und glatten Verlauf, ohne dass  Katalysatoren oder Kondensationsmittel benötigt  werden.  



  Das vorliegende     Verfahren    zeichnet sich auch  durch sehr     einfache    Handhabe bei der Durchfüh  rung der Reaktion aus. Die Reaktionspartner wer-      den nach einer bevorzugten Arbeitsweise entweder  in äquivalenten Mengen oder mit einem     überschuss     der billigeren Reaktionskomponente in einem offenen  Gefäss bei Temperaturen, die unter bzw. nicht nen  nenswert über dem     Schmelzpunkt    des darzustellen  den     Guanamins        liegen,    zusammengeschmolzen, bis  die Schmelze zu erstarren beginnt.

   Das Aufarbeiten  des Reaktionsgemisches erfolgt im Falle von was  serunlöslichen     Guanaminen    durch Auslaugen des  erhaltenen     Schmelzkuchens    mit Wasser, wobei das       Guanamin    in grosser Reinheit     zurückbleibt.    Bei der  Darstellung von wasserlöslichen     Guanaminen    kön  nen die Ausgangsstoffe auch so gewählt werden, dass  bei der Reaktion wasserunlösliche     Salze    entstehen,  so dass in diesem Falle die Abtrennung der     wässrigen          Guanaminlösung    durch     Filtration    leicht erfolgen  kann.

      In geeigneten Fällen kann man sich zur weite  ren Reinigung auch der Sublimation, gegebenenfalls  unter Vakuum, bedienen.  



  Da der Reaktionsablauf zu     einem    wesentlichen  Teil in einer Wasserbildung besteht, kann man mit       Vorteil    alle technischen Massnahmen anwenden, die  zur Unterstützung geeignet sind, z. B. Arbeiten un  ter vermindertem Druck, Zusatz von wasserentzie  henden     Mitteln,    Durchleiten eines     Inertgases   <I>gege-</I>  benenfalls unter Druck.  



  Die Reaktion lässt sich aber auch in     indifferen-          ten    Lösungsmitteln und- in Suspensionen durchfüh  ren, wobei man wegen der erforderlichen Reaktions  temperatur mit entsprechenden hochsiedenden Flüs  sigkeiten arbeiten muss.    <I>Beispiel 1</I>  a) 80 Gewichtsteile     Caleiumbenzoylcyanamid     mal     21-1.,O    werden mit 65 Gewichtsteilen     Guanidin-          nitrat        (Molverhältnis    1 :2) in einem offenen Gefäss  unter intensivem Rühren bei einer Temperatur von  180-220      zusammengeschmolzen    und so lange ge  rührt, bis die Schmelze zu erstarren beginnt.

   Nun  lässt man das Reaktionsgemisch abkühlen und be  handelt den Schmelzkuchen mit heissem Wasser, bis  das bei der     Umsetzung    entstandene     Calciumnitrat     herausgelöst ist. Das ungelöst zurückbleibende     Ben-          zoguanamin    wird     abgenutscht,    gründlich mit Wasser  nachgewaschen und getrocknet. Es     besitzt    einen sehr  hohen Reinheitsgrad und hat einen     Schmelzpunkt     von     223-22511C.     



  b) Werden 25 Gewichtsteile     Calciumbenzoylcyan-          amid    (79      /o        ig)    mit 17,0 Gewichtsteilen     Guanidin-          nitrat        (Molverhältnis    1 : 2) unter vermindertem Druck  bei einer Temperatur von 180-200 C umgesetzt,  so erhält man 20,6 Gewichtsteile     Benzoguanamin     (etwa     924/o    der Theorie).  



  c) 95 Gewichtsteile     (954/aiges)        Kaliumbenzoyl-          cyanamid    werden mit 62 Gewichtsteilen     Guanidnn-          sulfat        (Molverhältnis        1:l)    in einem Tiegel bei  einer Temperatur von 200-230  C innerhalb 45  Minuten in der     Schmelze    umgesetzt. Die Aufarbei-         tung    erfolgt wie im Beispiel la). Dabei werden     854/o     reines     Benzoguanamin    vom     Fp.        222-225     C erhalten.  



       d)    In einem     2-1-Dreihalskolben,    der mit Rühr  werk und Destillierbrücke versehen ist, werden<B>100</B>  Gewichtsteile     Ca-Benzoylcyanamid        (78"@    o     ig)    und 55  Gewichtsteile     Guanid'inhydrochlorid    in 1000 Ge  wichtsteilen Nitrobenzol suspendiert und auf     21011C     erhitzt. Der Kolbeninhalt wird unter heftigem Rüh  ren etwa eine Stunde bei dieser Temperatur gehal  ten. Das bei der Reaktion entstehende Wasser destil  liert über die Brücke laufend ab. Danach wird das  Nitrobenzol im Vakuum entfernt und der Rück  stand wie in Beispiel la) angeführt aufgearbeitet.

    Man erhält etwa     704/o    der theoretisch möglichen  Menge     Benzoguanamin    vom Schmelzpunkt 218 bis  220  C.  



  <I>Beispiel 2</I>  a) 83 Gewichtsteile     Natriumacetylcyanamid    wer  den mit 76 Gewichtsteilen     Guanidincarbonat    im     Mol-          verhältnis    1 : 0,5 in einem offenen Tiegel unter Rüh  ren bei einer Temperatur von l80-220  zusammen  geschmolzen.  



  Nach dem Erstarren der Schmelze nimmt man  den Kuchen in etwa 1000     Gewichtstailen    Wasser auf  und erhitzt, bis sich das Produkt vollständig in  Wasser gelöst hat. Anschliessend wird die Lösung fil  triert und langsam abgekühlt, wobei sich vollkom  men reines     Acetoguanamin    vom Schmelzpunkt 271       bis        272         C        in        75-80%iger        Ausbeute        abscheidet.       b) 83 Gewichtsteile     Natriumacetyleyanamid    wer  den mit<B>152</B> Gewichtsteilen     Guaniddncarbonat    im       Molverhältnis    1 :

   1 in einem offenen Tiegel unter  Rühren bei einer Temperatur von 180-220  zusam  mengeschmolzen.  



  Die Aufarbeitung der Schmelze erfolgt wie unter  2a) beschrieben.  



  Die Ausbeute ist fast quantitativ, bezogen auf       Na-Acetylcyanamid.       <I>Beispiel 3</I>  20 Gewichtsteile     Di-(N-natrium-N-cyan)-phthal-          amid    werden mit 18 Gewichtsteilen     Guanidinnitrat          (Molverhältnis    1 :

  2) unter vermindertem Druck durch  kontinuierliches Abziehen des bei der Reaktion ent  stehenden Wassers bei einer Temperatur von 150  bis 180  C     zusammengeschmolzen.    Nach Beendigung  der Reaktion wird das Reaktionsgemisch mit heissem  Wasser ausgelaugt und anschliessend zur Entfernung  von Verunreinigungen mit verdünnter Lauge     dige-          riert.    Das auf diese Weise erhaltene     Phthalo-bi-          guanamin    hat einen     Schmelzpunkt    von 356-359 C.

    <I>Beispiel 4</I>  Bei der Umsetzung von 20 Gewichtsteilen     m-          Nitrobenzoyl-calciumcyanam.id    mit<B>11,8</B> Gewichts  teilen     Guanidinnitrat        (Molverhältnis    1 : 2) unter kon  tinuierlichem Absaugen des entstehenden Wassers  erhält man in recht guter Ausbeute (etwa 20 Ge  wichtsteile)     m-Nitrobenzoguanamin    vom     Fp.    241      bis 244  C. Die Aufarbeitung des Reaktionsgemisches  erfolgt wie im Versuch la) beschrieben.  



  <I>Beispiel 5</I>  Die Umsetzung von 20 Gewichtsteilen     Adipin-          säure-bis-(natriumcyanamid)    mit 16 Gewichtsteilen       Guynidinhydrochlorid    unter vermindertem Druck  liefert etwa 14 Gewichtsteile     Adipoguanamin    vom  Schmelzpunkt     297-300'    C.  



  <I>Beispiel 6</I>  19 Gewichtsteile p-     Chlorbenzoyl    -     calciumcyan-          amid    werden mit 11,6 Gewichtsteilen     Guanidinnitrat     in 100 Gewichtsteilen Nitrobenzol unter Rühren bei  210  C etwa drei Stunden erhitzt.     Anschliessend    wird  das Lösungsmittel im Vakuum abgezogen und der  Rückstand aus verdünnter     Salzsäure    umkristallisiert.  Die freie Base erhält man durch Zugabe der ent  sprechenden Menge     Alkalihydroxyd.    Die Ausbeute  an     p-Chlorbenzoguanamin    beträgt 60 bis     7011/o    der  Theorie.     Fp.    248-249  C.

      <I>Beispiel 7</I>  16,4 Gewichtsteile     Ca-Cyclehexoyleyanamid    wer  den mit 12 Gewichtsteilen     Guanidinnitrat    bei     einer     Temperatur von 220-240  C unter vermindertem       Druck    (etwa 14 mm     Hg)    und kräftigem Rühren       innerhalb    15 Minuten verschmolzen. Die erkaltete       Schmelze    wird mit heissem Wasser ausgelaugt und  das dann unlösliche     Hexahydrobenzoguanamin        ab-          genutscht.    Das     Guanamin    hat einen Schmelzpunkt  von 210  C. Die Ausbeute beträgt 80     0/a    der Theorie.  



  Die Beispiele können durch Variation der Aus  gangsstoffe beliebig vermehrt werden.

Claims (1)

  1. PATENTANSPRUCH Verfahren zur Herstellung von 6-substituierten 2,4-Diamino-1,3,5-triazinen (Guanaminen) aus Cyan- amiden, dadurch gekennzeichnet, dass man mit orga nischen ,Säureresten (R - CO-) substituierte Cyan- amidsalze mit Guanidinsalzen zur Umsetzung bringt.
CH962260A 1959-11-12 1960-08-25 Verfahren zur Herstellung von 2,4-Diamino-6-substituierten-1,3,5-triazinen (Guanaminen) CH380736A (de)

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