CH370241A - Verfahren zur Herstellung von Platten aus groben Faserstoffen - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von Platten aus groben FaserstoffenInfo
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Description
Verfahren zur Herstellung von Platten aus groben Faserstoffen Es ist bekannt, Kondensationsprodukte aus Harnstoff oder Thioharnstoff und Formaldehyd, die mit Füll-oder Streckmitteln verdickt sind, für das Verleimen von Holz zu verwenden. Diese Verdickungsmittel können mit Stoffen imprägniert sein, die mit den Methylolgruppen der verwendeten Kondensationsprodukte und mit freiem Formaldehyd zu reagieren imstande sind. Werden Leime auf dieser Grundlage zur Herstellung von Platten aus groben Faserstoffen, z. B. Holzspänen, verwendet, so geben die erhaltenen Platten dennoch langsam geringe Mengen Formaldehyd ab. Um diesen Nachteil zu vermeiden, hat man den Anteil der Harnstoff-Formaldehyd-Kondensat- lösungen an imprägnierten Füllstoffen so weit erhöht, dass der in der Kondensatlösung in freier Form enthaltene sowie der bei der Härtung des Kondensationsproduktes in geringem Masse abgespaltene Formalde- hyd vollständig gebunden wird. Dann nimmt aber die Beständigkeit der Bindemittellösung nach Zugabe der für die Härtung notwendigen Menge Härtungsmittel sehr stark ab. Ausserdem erhält man dann Verleimungen, die zu geringe Festigkeiten, insbesondere zu geringe Feucht- und Nassfestigkeiten ergeben, wenn man die üblichen Pressbedingungen anwendet. Ausserdem ist es bekannt, Holzteile mit Hilfe von Kondensationsprodukten, beispielsweise aus Harnstoff und Formaldehyd, miteinander zu verleimen, die zuvor zur Verhinderung von Fäulnis mit Phenolen behandelt wurden. Phenole binden jedoch Formaldehyd bei Raumtemperatur nur sehr langsam. Sie führen ausserdem zu Verfärbungen und haben in den meisten Fällen einen starken Eigengeruch. Es wurde nun gefunden, dass man Platten aus groben Faserstoffen, insbesondere Holzspänen, und Bindemitteln aus Aminoplaste bildenden Verbindungen und Formaldehyd erhält, deren Trocken- und Nassfestigkeit befriedigend sind und die auch in geschlossenen Räumen keinerlei Formaldehyd entwickeln, wenn man die groben Faserstoffe vor dem Versetzen mit dem Bindemittel mit formaldehyldbin- denden, stickstoffhaltigen Verbindungen behandelt. Geeignete formaldehydbindende, stickstoffhahige Verbindungen sind z. B. Amine und ihre Salze, Urethane, Säureamide oder N-heterocyclische Verbindungen, wie Diazine, Triazine und ihre Derivate. Diese Verbindungen sollen vorzugsweise einen so hohen Siede punkt haben, dass sie sich während des Pressens, also im allgemeinen bei Temperaturen bis zu etwa 1300 C, nicht nennenswert verflüchtigen. Hierzu zählen besonders Harnstoff, 1,4-Butylen-diurethan, Polyacrylsäureamid, Hexamethylendiamin oder diejenigen Polyamine, die als Rückstände bei der Destillation von Diaminen, z. B. 1,4-Butylen-diamin oder 1,6Hexa- methylen-diamin, erhalten werden. Im allgemeinen werden schon bei Verwendung von etwa 1 0/o einer der genannten Verbindungen ausreichende Wirkungen erzielt, doch kann man ohne weiteres bis zu etwa 5 0/o einer formaldehydbindenden Verbindung, bezogen auf das Trockengewicht des verwendeten Holzes, anwenden. Es ist vorteilhaft, die vorgeschlagenen formalde hydbindenden Stoffe in wässriger Lösung auf die noch feuchten Faserstoffe aufzusprühen und einige Zeit eindringen zu lassen. Dann trocknet man die so imprägnierten Faserstoffe zweckmässig bis zum gewünschten Feuchtigkeitsgrad und besprüht sie an- schliessend mit der Lösung des Bindemittels. Es werden im allgemeinen etwa 5 bis 15 0/o Bindemittel, auf das wasserfreie Holz berechnet, angewandt. Oft lässt sich die vorgeschlagene Imprägnierung der Faserstoffe zur Verhinderung der Abspaltung von Formaldehyd mit einer Imprägnierung zum Flammfestmachen verbinden. Es ist auch möglich, solche stickstoffhaltigen Verbindungen zu verwenden, die ihrerseits bereits flammenhemmend wirken, z. B. phosphorsaure Amine. Auch hydrophobierende oder insektizide Verbindungen sowie alle bei der Spanplattenherstellung üblichen Zusatzstoffe können mitverwendet werden. Durch das vorgeschlagene Verfahren wird erreicht, dass der im Bindemittel enthaltene und wäh rend der r Härtung unter Umständen gebildete Form- aldehyd vollständig gebunden wird, ohne dass die Bindefestigkeit des verwendeten Bindemittels herabgesetzt wird. Beispiel 100 kg Holzspäne mit einem Wassergehalt von 30 bis 40 /o werden mit 10 Liter einer 250/oigen Lösung von Harnstoff in Wasser besprüht und anschliessend in üblicher Weise bis zu einem Feuchtigkeitsgehalt von etwa 80/0 getrocknet. 100 kg der so behandelten Späne werden mit 18 kg einer 50 gew.0/oigen, mit je 0,2 kg Harnstoff und Ammoniumchlorid als Härtungsmittel versetzten üblichen Kondensatlösung aus 1 Mol Harnstoff und 1,8 Mol Formaldehyd besprüht und zwischen 120 bis 130"C heissen Pressplatten zu Spanplatten geformt. Der beim Pressen aus den Platten entweichende Wasserdampf riecht praktisch nicht nach Formaldehyd, und die Spanplatte selbst ist nach dem üblichen Schleifen und eventuellen Lochen auch nach langem Lagern völlig geruchfrei. Besprüht man die Holzspäne mit 10 Liter einer durch Zugabe von 50 /o iger Phosphorsäure auf pH 9 eingestellten Lösung von 6,6 kg des Rückstandes, der bei der technischen Aufarbeitung von Hexamethylendiamin anfällt, so erhält man ebenfalls gute Ergebnisse.
Claims (1)
- PATENTANSPRUCH Verfahren zur Herstellung von Platten aus groben Faserstoffen und Bindemitteln aus Aminoplaste bildenden Verbindungen und Formaldehyd, dadurch gekennzeichnet, d'ass die Faserstoffe vor dem Versetzen mit dem Bindemittel mit formaldehydbindenden, stickstoffhaltigen Verbindungen behandelt werden.
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DEB46476A DE1055806B (de) | 1957-10-19 | 1957-10-19 | Verfahren zur Herstellung von Platten aus groben Faserstoffen |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
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CH370241A true CH370241A (de) | 1963-06-30 |
Family
ID=6967943
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
CH6399258A CH370241A (de) | 1957-10-19 | 1958-09-16 | Verfahren zur Herstellung von Platten aus groben Faserstoffen |
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Country | Link |
---|---|
CH (1) | CH370241A (de) |
DE (1) | DE1055806B (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
EP0037878A2 (de) * | 1980-02-19 | 1981-10-21 | Leuna-Werke Ag | Herstellung von Holzwerkstoffen mit sehr geringer Formaldehydabgabe |
Families Citing this family (1)
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EP0788866B1 (de) * | 1996-02-09 | 1998-05-20 | Schlingmann GmbH & Co. | Verfahren zur Herstellung von formaldehydarmen tanningebundenen Holzspan- und Faserplatten |
-
1957
- 1957-10-19 DE DEB46476A patent/DE1055806B/de active Pending
-
1958
- 1958-09-16 CH CH6399258A patent/CH370241A/de unknown
Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
EP0037878A2 (de) * | 1980-02-19 | 1981-10-21 | Leuna-Werke Ag | Herstellung von Holzwerkstoffen mit sehr geringer Formaldehydabgabe |
EP0037878A3 (en) * | 1980-02-19 | 1982-01-13 | Veb Leuna-Werke "Walter Ulbricht" | Manufacture of wood particle boards with a very low emission of formaldehyde |
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
DE1055806B (de) | 1959-04-23 |
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