Instrument zur Erleichterung von Gebärmutteruntersuchungen und zur Durchführung von Einspritzungen in dieselbe
Bei Durchführung von Untersuchungen der Gebärmutter und Eileiter verwendet man je nach den Verhältnissen Flüssigkeit- oder Gaseinspritzungen als Hilfsmittel, welche Einspritzungen durch den Gebärmuttermund geschehen. Bei Röntgenuntersuchungen geschehen beispielsweise Voreinspritzungen von Kon trastflüssigkeiten und bei Operationen Nacheinspritzungen von Spülflüssigkeiten. Gaseinspritzungen, beispielsweise mit Kohlensäure, geschehen zur Feststellung, ob die Eileiter freien Durchgang aufweisen.
Es ist dabei wichtig, dass der Gebärmuttermund in unveränderter Lage festgehalten wird, so dass man ohne Schwierigkeit die Öffnung des Gebärmuttermundes zur Einführung der Einspritzkanüie finden kann; dies ist bisher mittels Greifzangen zustande gebracht worden. Die Greifzangen verursachen indessen nicht selten Schäden und Verletzungen an den empfindlichen Teilen, ferner verursachen sie Schwierigkeiten bezüglich freier Durchsicht zum Gebärmuttermund und durch denselben hindurch.
Diesen Ungelegenheiten weicht man durch die vorliegende Erfindung aus, die sich auf ein Instrument zur Erleichterung von Gebärmutteruntersuchungen und zur Durchführung von Einspritzungen in diese bezieht, welches Instrument dadurch gekennzeichnet ist, dass es aus einer Saugglocke zur Umfassung und zum Festhalten des Gebärmuttermundes besteht, die mit einem in Axialrichtung verstellbaren Spreizorgan für den letzteren zusammenwirkt, wobei sowohl die Saugglocke als das Spreizorgan in ihrer Wirkungslage zusammen mit dem Gebärmuttermund Dichtungen gegen das Eindringen von Luft durch die dem Gebärmuttermund zugewandte Saugöffnung der Saugglocke bilden.
In beigefügter Zeichnung ist eine Ausführungsform des erfindungsgemässen Instrumentes veranschaulicht, wobei
Fig. 1 einen Längsschnitt des Instrumentes in Lage gegen den Gebärmuttermund zeigt, sowie
Fig. 2 eine entsprechende Ansicht des Instrumentes in Wirkungslage mit eingesaugtem Gebärmuttermund.
Das Instrument enthält ein Kanülrohr 1, das so mit Spielraum von einem Aussenrohr 2 umgeben ist, dass ein Durchlaufkanal 3 zwischen ihnen vorhanden ist. Das Aussenrohr 2 ist im vorderen Teil 4a eines ungefähr an seiner Mitte quergeteiken Handgriff es befestigt, dessen hinterer Teil 4b mittels eines gewindegeschnittenen Endzapfens 5 in den vorderen Handgriffs teil einschraubbar ist zwecks Andrücken gegen einen um das den Handgriff durchziehende Kanul- rohr 1 herum verlegten, elastischen Dichtungsring 6.
Dieser Dichtungsring, der gegen den Boden einer dem Endzapfen 5 entsprechenden Ausnehmung im vorderen Handgriffsteil anliegt, verhindert beim Anpressen Lufteindringungen längs des Kanülrohres in das weiter vorn im Handgriff liegende Hinterende des Aussenrohres und hält dabei auch das Kanülrohr mit gewisser Reibungskraft in eingestellter Lage.
Im vorderen Handgriffsteil reicht ein Querrohr 7 vom Aussenrohr hinaus zum Anschluss an eine nicht gezeigte Vakuumpumpe oder dergleichen zum Aussaugen der Luft aus der Saugglocke. Das Aussenrohr hat an seinem Vorderende eine mit Flansch versehen, innen gewindegeschnittene Muffe 8, deren Endflansch gegen eine Gummipackung 9 oder dergleichen anliegt, die ihrerseits gegen die Aussenseite der Saugglocke anliegt.
In die Endmuffe ist von innen aus der Saugglocke heraus ein flanschversehener Nippel 10 eingeschraubt, durch welchen das Kanülrohr mit Spielraum in die Saugglocke hineingeht, welches Kanülrohr an seinem hierliegenden Ende einen Endkopf 11 beispielsweise in Form eines Kegels trägt, wie die Fig. I andeutet. Der Nippel ist mittels passendem Schlüssel einschraubbar, und sein Flansch drückt eine Ringscheibe gegen die Innenseite der Saugglocke. Das Aussenrohr wird hierdurch lösbar an der Saugglocke festgehalten, während es mittels der erwähnten Gummipackung dichtet, und hat mit dem Innern der Saugglocke Verbindung durch den Spielraum im Nippel.
Die zweckmässig kreisrunde Saugöffnung 12 der Saugglocke hat die Öffnungskante übergehend in eine Wandpartie der Saugglocke, die wesentlich nach der Seite und aussen gerichtet ist, und mit der Verlängerung der Saugöffnungsebene einen sehr kleinen Winkel bildet. Die Saugglocke erhält hierdurch eine auf die Saugöffnung bezogen, stark nach der Seite und nach aussen gerichtete Ausbuchtung 13. Die Saugglocke ist mit Vorteil ganz durchsichtig, beispielsweise aus Kunststoff, ausgeführt.
Der hintere Handgriffsteil 4b hat im Aussenende eine langgestreckte axiale Ausbohrung 14, und es ist, falls als zweckmässig befunden, auch hier ein elastischer Dichtungsring 15 am Boden der Ausbohrung um das Kanülrohr 1 herumgelegt. In die Ausbohrung ist ein in seiner Länge der Länge der Ausbohrung entsprechender Kanülrohrhalter 16 eingeschraubt, der an seinem Aussenende einen Kopf 17 hat, der als Handrad zum Ein- und Ausschrauben des Kanülrohrhalters in den hinteren Handgriffsteil 4b dient. Auch dieser Halter hat, vom Aussenende an gerechnet, eine axiale Ausbohrung, in welche ein Anschlussrohr 18 eingeschraubt und so lang ist, dass es normal bis zum Boden der Ausbohrung reicht, um hier durch Anpressen eines weiteren um das Kanülrohr herumgelegten elastischen Dichtungsringes 19 einen Reibungsschluss des Kanülrohres zustande zu bringen.
Dieses reicht dabei ein Stück in das Anschlussrohr 18 hinein, mit seinem Aussenende im Anschlag gegen einen Absatz 20 darin. Das Anschlussrohr 18 kann irgendein beliebiges äusseres Kupplungsende für Gas- oder Flüssigkeitsrohranschluss haben. In der Zeichnung ist ein Kupplungsteil 21 für eine Spritze angedeutet. Der Kanülrohrhalter 16 hat in seinem Aussengewinde drei Einpressmarken A, B, C, welche im Anschluss an die äussere Endkante des hinteren Handgriffs teiles 4b beim Einschrauben des Kanülrohrhalters die Lagen des Ka nülendkopfes 11 innerhalb der Saugglocke ausweisen, mit A die Bodeniage des Spreizkopfes zeigend, mit C dessen maximale Aussenlage sowie mit B die Mittellage zwischen ihnen anzeigend.
Bei der Anwendung des Instrumentes wird die Saugglocke mit dem Endkopf des darin befindlichen Kanülrohres gegen den Gebärmuttermund geführt, so dass die Saugglockenöffnung den Ringmuskel 25 des Gebärmuttermundes umgibt, und das vordere Ende des Spreizkopfes wird in den Gebärmuttermund hin einorientiert, wie es in Fig. 1 gezeigt ist. Dies wird durch die Durchsichtigkeit der Saugglocke erleichtert. Der Spreizkopf befindet sich dabei in Bodenlage mit ausgeschraubtem Kanülrohrhalter 16, so dass die Marke A gerade eben ausserhalb der äusseren Endkante des hinteren Handgriffteiles 4b liegt. In der Saugglocke wird danach Vakuum durch das Ansaugen der Innenluft durch das Aussenrohr mittels der dazu angeschlossenen Vakuumpumpe erzeugt.
Zufolge des Vakuums wird der Ringmuskel durch die Saugglockenöffnung zwischen deren Ringkante und dem Spreizkopf des Kanülrohres eingesaugt. Wie in Fig. 2 gezeigt, wird dies eine Ausbuchtung des Ringmuskds 25 in Seitenrichtung innerhalb der Saugglocke mit sich führen, und ein Eingleiten längs des Spreizkopfes, so dass die Saugglocke und der Spreizkopf Dichtungsflächen gegen den eingesaugten Muskel bilden werden, und ein starkes Festhalten der Saugglocke wird erhalten.
Während dieser Zeit und danach wird der Spreizkopf des Kanülrohres in den Gebärmuttermund hineingeschoben, indem man den Kanülrohrhalter 16 mit dem Handgriff hineinschraubt, bei welcher Bewegung der innere Absatz 20 des Anschlussrohres 18 das Kanülrohr vorwärts schiebt, und diese Grösse der Einschiebung wird an den Verschiebungslagen der Einpressmarken B und C beurteilt. Der Gebärmuttermund wird dabei so geöffnet, dass ein unbehindertes Einspritzen von Flüssigkeit oder Gas stattfinden kann. Bei grösseren Einschiebungen kann der Gebärmuttermund auch zum Umlegen um die Basis des Spreizkopfes herum geformt werden, wie in Fig. 2 angedeutet, mit weiter verbesserten Dichtverhältnissen als Folge.
Soll der Spreizkopf des Kanülrohres zurückgezogen oder rückwärts justiert werden, so wird der hintere Handgriffsteil gelöst, so dass die Spannung des Dichtungsringes 6 sich vermindert. Wenn danach der Kanülrohrhalter 16 nach aussen geschraubt wird, folgt das Kanülrohr dieser Bewegung wegen der Reibungswirkung des Dichtungsringes 19.
Die oben beschriebene Vorrichtung stellt ein einfaches und wirksames Instrument dar, das den Gebärmuttermund ohne Schmerzen und Schadenwirkungen festhält.
Je nach den vorhandenen Verhältnissen werden Spreizköpfe in verschiedenen Grössen erfordert. Der Spreizkopf kann auch eine andere Form haben, beispielsweise abgeplattete Form, Kugelform oder dergleichen. Die Ausführung des Instrumentes in der beschriebenen Ausführungsform ist so, dass das Kanülrohr mit samt dem Spreizkopf in einfachster Weise ausgetauscht werden kann, weil das Kanülrohr durch die Saugglocke herausgezogen werden kann und danach ein Kanülrohr mit einem anderen Spreizkopf unmittelbar durch genannte Saugglocke in das Instrument eingeschoben werden kann. Das Austauschen der Spreizköpfe kann somit ohne Hilfe von Werkzeugen und ohne nennenswerten Zeitverlust zustande gebracht werden.
Die beschriebene Handgriffsausführung mit der Verschiebungsanordnung des Kanülrohres kann durch eine andere ersetzt sein. Das Kanülrohr mit dem Spreizkopf kann durch ein anderes Einschiebeorgan ersetzt werden, das den Gebärmuttermund auch für andere Zwecke öffnet, beispielsweise für eine Ausleuchtung, in welchem Fall die Durchsichtigkeit der Saugglocke auch von Bedeutung ist.