Bausatz zur Bildung einer optischen Bank, insbesondere für photographische
Universalkameras
Die Erfindung betrifft einen Bausatz zur Bildung einer optischen Bank, die insbesondere für photographische Universalkameras bestimmt ist.
Je nach dem Anwendungsgebiet, dem Abbildung massstab und der Brennweite der benutzten Objektive wird beim Gebrauch einer optischen Bank eine längere oder kürzere Strecke derselben benötigt. Eine lange optische Bank bietet zwar mehr Anwendungsmöglichkeiten, hat aber den Nachteil, viel Platz zu beanspruchen, sowie hinderlich, unhandlich und schwer zu sein. Ferner ist sie hindernd bei photographischen Aufnahmen mit kurzen Brennweiten.
Eine kurze optische Bank zeigt die erwähnten Nachteile zwar nicht, ist aber in ihren Anwendungen verhältnismässig beschränkt und für manche praktisch vorkommenden Fälle unbrauchbar.
Es sind daher bereits optische Bänke bekannt geworden, deren Länge verändert werden kann. Zu diesem Zweck geschaffene teleskopartige Ausführungen sind zwar einerseits sehr praktisch, haben aber anderseits den Nachteil, dass die ineinanderschiebbaren Rohrstücke unterschiedlichen Aussendurchmesser aufweisen, wodurch die Befestigung der auf der optischen Bank anzuordnenden Teile gewisse Schwierigkeiten macht, weil ja diese Teile je nach der Anwendung an jeder Stelle der optischen Bank befestigbar sein sollten. Ein weiterer Nachteil einer teleskopartig ausgebildeten optischen Bank liegt in der verhältnismässig geringen, in der Praxis meist ungenügenden mechanischen Festigkeit in ausgezogenem Zustand der Bank.
Es sind ferner zweiteilige optische Bänke bekannt geworden, bei denen die beiden Teile die gleiche Querschnittsform und Länge aufweisen und wahlweise vollständig voneinander getrennt oder durch Schrauben fest miteinander verbunden werden können. Je nach der beabsichtigten Verwendung kann man dann beide Teile der optischen Bank aneinandergesetzt oder aber nur einen einzelnen Teil benutzen, wobei in beiden Fällen die Nachteile der teleskopartigen Ausführung vermieden sind. Die bisher bekannten zweiteiligen optischen Bänke haben sich bewährt bis auf den Umstand, dass sie oftmals nicht die gewünschten Variationsmöglichkeiten bieten.
Auch ist eine dreiteilige optische Bank mit durchgehend gleicher Querschnittsform und Querschnittsgrösse bekannt, bei welcher das Mittelstück kürzer ausgebildet ist als die beiden gleich langen Aussenstücke. Die beiden Aussenstücke haben völlig übereinstimmende Ausbildung und können daher nur über das Mittelstück miteinander verbunden werden, weshalb die Variationsmöglichkeiten ebenfalls sehr beschränkt sind.
Die geschilderten Nachteile werden durch die vorliegende Erfindung beseitigt. Der eindungsge- mässe Bausatz weist mehrere lösbar miteinander verbindbare, stabförmige Bauelemente von gleicher Querschnittsform und Querschnittsgrösse auf und ist dadurch gekennzeichnet, dass mindestens zwei Arten von Bauelementen vorhanden sind, die sich nur in ihrer Längen abmessung unterscheiden, und dass sämtliche Bauelemente in beliebiger Anzahl und Reihenfolge zu einer optischen Bank von gewünschter Länge zusammenfügbar und durch unverlierbar angeordnete Mittel miteinander verbindbar sind.
Anhand der Zeichnung wird in der nachfolgenden Beschreibung rein beispielsweise eine bevorzugte Ausführungsform der Erfindung beschrieben.
Die Fig. 1, 2 und 3 zeigen im gleichen Massstab und in Seitenansicht je ein anderes Bauelement eines dreiteiligen Bausatzes zur Bildung einer optischen Bank.
Fig. 4 stellt in grösserem Massstab eine Stirnansicht irgend eines der Bauelemente gemäss den Fig. 1 bis 3 von rechts gesehen dar.
Fig. 5 ist, ebenfalls in grösserem Massstab, ein teilweiser Längsschnitt durch eines der in den Fig. 1 bis 3 gezeigten Bauelemente.
Die in den Fig. 1 bis 3 dargestellten einzelnen Bauelemente zur Bildung einer optischen Bank weisen je ein nahtlos gezogenes Rohrstück lla, llb bzw. llc auf, dessen Querschnittsform und Grösse bei allen drei Bauelementen gleich ist. Die Rohrstücke lla, llb und llc unterscheiden sich demzufolge lediglich durch unterschiedliche Längenabmessungen.
Die Längenabmessung des kürzesten Rohrstückes 1 1a beträgt mindestens 10 cm, höchstens aber 40 cm und ist grösser als die Hälfte der Längenabmessung des nächstgrösseren Rohrstückes llb. Die Längenabmessung des dnitten Rohrstückes llc entspricht wenigstens annähernd der Summe der Längenabmessungen der beiden kürzeren Rohrstücke lla und llb. Die Rohrstücke 11 a, 11b und 11c haben im wesentlichen zylindrische Ausbildung, weisen jedoch eine durchgehende Längsrippe 12a, 12b bzw.
1 2c auf, die nach aussen absteht.
Am einen Ende jedes Rohrstückes lla, 1 ib und llc ist ein Kupplungsteil 13 drehbar eingesetzt, der mit einer genuteten Partie über das Ende des betreffenden Rohrstückes vorsteht. Die in das Rohrstück eingreifende Partie des Kupplungsteiles 13 weist gemäss Fig. 5 eine Umfangsnut 14 auf, in welche einige längs des Umfanges des Rohrstückes verteilte Führungsklötze 15 hineinragen, die je mit Hilfe einer Schraube 16 am Rohrstück befestigt sind und zur Sicherung des Kupplungsteiles 13 gegen Bewegung nach aussen dienen. Gegen Bewegung nach innen ist der Kupplungsteil 13 durch eine Ringscheibe 17 gesichert, die mit ihrem äusseren Umfangsrand an einer Umfangs schulter im Innern des Rohrstückes lla, llb bzw. llc anliegt.
Die aus dem Rohrstück herausragende Partie des Kupplungsteiles 13 ist mit einer axialen Gewindebohrung 18 versehen. Im Innern des Rohrstückes verläuft ein gleichachsig angeordneter Bolzen 19, dessen eines Ende im Kupplungsteil 13 fest verankert ist, während das andere Ende des Bolzens 19 einen Gewindeteil 20 aufweist, welcher in die Gewindebohrung 18 eines der andern Bauelemente der optischen Bank eingeschraubt werden kann.
An ihrem einen Ende ist die Längsrippe 12a, 12b bzw. 12c mit einer Längsnut 21 versehen (Fig. 5), während am andern Ende der betreffenden Rippe in eine analoge Nut eine Führungsschiene 22 eingesetzt und mit Hilfe eines Querstiftes 23 gesichert ist. Die Führungsschiene 22 steht über das betreffende Ende des Rohrstückes lla, 1 1b bzw. llc hinaus und ist dazu bestimmt, in die Längsnut 21 eines der andern Bauelemente der optischen Bank eingefügt zu werden.
Wenn z. B. die beiden Bauelemente gemäss den Fig. 1 und 3 zusammengesetzt werden sollen, so schiebt man die genutete Partie des Kupplungsteiles 13 des einen Rohrstückes 11 a in das offene Ende des anderen Rohrstückes 11 c hinein und verbindet die beiden Bauelemente der optischen Bank durch Einschrauben des Gewindeteiles 20 im Rohrstück 1 1c in die Gewindebohrung 18 des Kupplungsteiles 13 am andern Rohrstück 11 a. Beim Drehen des Bolzens 19 zum Einschrauben des Gewindeteiles 20 dient die genutete Partie des freien Kupplungsteiles 13 am Rohrstück 11 c als Handgriff.
Ferner wird die Führungsschiene 22 der einen Längsrippe 1 2a in die Nut 21 der andern Längsrippe 1 2c eingefügt, wodurch die beiden Rohrstücke 11 a und 11 c gegen Drehung in bezug aufeinander gesichert und die Längsrippen 1 2a und 1 2c in Längsrichtung in bezug aufeinander ausgerichtet werden. Dadurch, dass die genutete Partie des Kupplungsteiles 13 am Rohrstück 1 1a mit nur geringem Spiel passend in das offene Ende des andern Rohrstückes 1 1c eingreift, ist eine genaue Zentrierung der beiden Rohrstücke 11 a und 11 c in bezug aufeinander gewährleistet, so dass an der Fuge zwischen den beiden Rohrstücken keine Stufe entsteht.
Die Briden, die zum Befestigen der auf der optischen Bank anzuordnenden Teile dienen, können somit ungehindert längs der optischen Bank von einem Bauelement derselben auf das anschlie ssende verschoben werden. Es ist ohne weiteres auch möglich, beim Zusammenbau der optischen Bank den Kupplungsteil 13 des längsten Bauelementes in das Rohrstück 1 1a des kürzesten Bauelementes einzuschieben.
Auf völlig analoge Weise lassen sich auch die Bauelemente gemäss den Fig. 1 und 2 oder gemäss den Fig. 2 und 3 miteinander lösbar verbinden. Es ist aber ebensogut möglich, alle drei Bauelemente nach den Fig. 1 bis 3 zusammenzufügen und miteinander zu verbinden, wobei die Reihenfolge der Bauelemente beliebig sein kann.
Es leuchtet ein, dass durch wahlweises Verbinden der verschieden langen Bauelemente gemäss den Fig. 1 bis 3 die gesamte Längen abmessung der optischen Bank in verhältnismässig kleinen Stufen ver ändert und dem jeweiligen Verwendungszweck angepasst werden kann. In vielen praktisch vorkommenden Fällen wird man mit nur zwei Teilen nach den Fig. 1 und 2 oder nach den Fig. 2 und 3 auskommen.
Enthält der Bausatz zwei oder mehr Exemplare von jedem der Bauelemente gemäss den Fig. 1 bis 3, so ergeben sich weitere vorteilhafte Kombinationsmöglichkeiten. Durch Aneinanderfügen von beispielsweise zwei Bauelementen gemäss Fig. 1 erhält man eine optische Bank, deren Längenabmessung grösser ist als diejenige des Bauelementes nach Fig.2, jedoch kleiner als diejenige des Bauelementes nach Fig. 3.
Verbindet man z. B. zwei Bauelemente gemäss Fig. 2 miteinander, so ergibt sich eine optische Bank, deren Länge etwas grösser ist, als diejenige des Bauelementes nach Fig. 3, jedoch kleiner als die Summe der Längenabmessungen eines Bauelementes nach Fig. 1 und eines Bauelementes nach Fig. 3.
Wird die Längenabmessung des grössten Bauelementes verschieden gemacht von der Summe der Längenabmessungen der beiden kürzeren Bauelemente, so ergibt sich eine noch grössere Anzahl verschiedener Kombinationsmöglichkeiten.
Bei einer nicht dargestellten Ausführungsvariante kann in einem der Bauelemente, vorzugsweise im kürzesten, der Kupplungsteil 13 fest und unverdrehbar angeordnet sein. In diesem Fall ist am betreffenden Kupplungsteil 13 der Bolzen 19 weggelassen.
Der Hauptvorteil des beschriebenen Bausatzes zur Bildung einer optischen Bank liegt darin, dass nur zwei oder drei Arten von Bauelementen mit verschiedener Längen abmessung hergestellt werden müssen, und dass trotzdem die Möglichkeit besteht, aus diesen Normteilen nach dem Baukastenprinzip optische Bänke in verhältnismässig fein abgestuften Längen zusammenzufügen, wobei in den meisten praktisch vorkommenden Fällen höchstens drei Bauelemente auf einmal verwendet werden müssen. Die mechanische Festigkeit und Stabilität der zusammengesetzten optischen Bank ist daher für die Praxis in jedem Fall weitaus genügend.