Gebäudeaussenwand Die vorliegende Erfindung betrifft eine Gebäude aussenwand, an deren; Aussenseite eine Wetterschutez- verkleidung vorhanden ist.
Insbesondere bei Häuserzeilen, die auf der einen oder auf beiden Seiten von verkehrsreichen Strassen verlaufen, entstehen an den. Aussenwänden des Ge bäude Reflexionen der vom Strassenlärm herrühren den Schallwellen. Die dabei auftretenden Echo- und Nachhallerscheinungen bewirken. eine Verstärkung der Lärmempfindung, wie aus der Raumakustik all gemein bekannt ist.
Während man in geschlossenen Räumen schon lange den akustischen Gegebenheiten und der Schall verminderung durch Absorbtion Beachtung geschenkt hat, war dies bisher in bezug auf ausserhalb der Ge bäude auftretenden Schallwellen kaum der Fall.
Diesem Mangel soll durch die vorliegende Erfin dung abgeholfen werden. Die erfindungsgemässe Ge bäudeaussenwand ist dadurch gekennzeichnet, dass zur Erzielung einer Absorbtion des ausserhalb der Gebäudewand auftretenden Schalles die Wetter schutzverkleidung wenigstens zum Teil aus Platten aus wasserundurchlässigem Material besteht, welche Platten unter Zwischenschaltung mindestens einer Polsterschicht an der tragenden Konstruktion der Gebäudewand befestigt sind.
Die Erfindung ist in der Beschreibung anhand der beigefügten Zeichnung, in welcher rein beispielsweise einige Ausführungsformen des Erfindungsgegenstan des veranschaulicht sind, näher erläutert.
Fig. 1 zeigt einen senkrechten Schnitt durch ein erstes Ausführungsbeispiel der Gebäudeaussenwand.. Fig. 2 zeigt einen waagrechten Schnitt nach der Linie II-II in Fig. 1.
Fig. 3 zeigt ein zweites Ausführungsbeispiel im senkrechten Schnitt. Fig. 4 veranschaulicht, ebenfalls im senkrechten Schnitt, ein drittes Ausführungsbeispiel.
Fig. 5 stellt ein weiteres Ausführungsbeispiel im Schnitt dar.
Fig. 6 zeigt einen Teil der Aussenseite der Ge bäudewand nach Fig. 5.
Die in Fig. 1 und 2 veranschaulichte Gebäude aussenwand weist einen tragenden Konstruktionsteil 11 auf, der beispielsweise ein Mauerwerk aus Back steinen oder Beton ist und die Zwischenböden sowie das Dach des Gebäudes trägt. An der nach aussen gekehrten Seite des Konstruktionsteiles 11 sind in Abständen Dübel 12 eingesetzt, an denen in waag rechter Richtung verlaufende Leisten 13 aus Holz oder anderem wärmeisolierendem Material mit Hilfe von Schrauben 14 befestigt sind.
Der Einfachheit wegen sind in Fig. 1 und 2 nur einer der Dübel 12 und nur eine der Leisten 13 dargestellt. Der Kopf jeder Schraube 14 ist in einer verhältnismässig tiefen Bohrung 15 der Leiste 13 versenkt, damit die Schrauben 14 sich möglichst wenig nach der Aussen seite der Wand erstrecken, um möglichst kurze Wärmeleitbrücken zu bilden..
An den Leisten 13 ist eine an der Aussenseite der Gebäudewand angeordnete Wetterschutzverkleidung befestigt, die aus, einer Mehrzahl von Platten 16 zu- sammengesetzt ist. Der obere Rand 17 einer jeden Platte 16 ist nach innen gekröpft und mittels Schrau ben 18 unter Zwischenschaltung von Distanzierungs- hülsen 19 an einer der Leisten 13 befestigt. Die Schrauben 18 sind gegenüber den Schrauben 14 seit lich versetzt, um die Bildung von Wäxmeleitbrücken möglichst zu vermeiden.
Der untere Rand 20 einer jeden Platte 16 ist ebenfalls nach innen abgekröpft und übergreift den Rand 17 der benachbarten, nächsttieferen Platte auf der nach aussen gekehrten Seite. Auf der Innenseite der Wetterschutzverklei- dung ist an jeder Platte 16 bei deren unterem Rand 20 mindestens ein Lappen 21 z. B. durch Schweissung befestigt. Der obere Rand 17 der Platten greift zwi schen diesen Lappen 21 und den untern Rand 20 der nächstobern Platte ein.
Vorzugsweise ist der eine senkrecht verlaufende Rand einer jeden Platte 16 gleich ausgebildet wie der Rand 17, während der andere senkrecht verlau fende Rand jeder Platte die Ausbildung entsprechend dem Rand 20 aufweist.
Die Platten 16 bestehen aus wasserundurchlässi gem Material, beispielsweise Leichtmetall oder organischem Kunststoff, und sind mit mehreren, über die ganze Fläche der Platten verteilten Durchlassöff- nungen 22 versehen, deren Durchmesser z. B. 4 mm beträgt und deren Mittelpunkte im Abstand von z. B. 10-15 mm voneinander angeordnet sind.
Zwischen der Wetterschutzverkle:idung und der Tragkonstruktion 11 ist eine poröse Polsterschicht 23 vorhanden, die an der Tragkonstruktion befestigt und nur durch die Leisten 13 unterbrochen ist. Die Schicht 23 besteht z. B. aus Fasermaterial, Schaum stoff usw. Wie Fig. 1 zeigt, ist zwischen den Platten 16 und der Schicht 23 noch ein Luftraum 24 vorhan den, der ebenfalls als Polsterschicht wirkt.
Die beschriebene Konstruktion der Gebäude aussenwand hat die Eigenschaft, an der Aussenseite der Wand auftreffende Schallwellen in verhältnis mässig hohem Mass zu absorbieren. Zur Schallabsorp tion tragen im wesentlichen drei Erscheinungen in Kombination bei: 1. Die Platten 16 wirken als schwingungsfähige Membranen, bei deren tiefster Resonanzfrequenz ein Maximum der auftreffenden Schallenergie absorbiert wird. 2.
Der Hohlraum 24 wirkt mit den Öffnungen 22 zusammen als Helm holtzscher Resonator, der ebenfalls bei seiner Reso- nanzfrequenz ein hohes Absorptionsvermögen, zeigt. Im Gegensatz zur schwingungsfähigen Platte 16 be steht beim Hehnholtzschen Resonator die schwin gende Masse aus Luft. 3.
Die poröse Polsterschicht 23 dient als Schallschluckmaterial, in welchem der ganze eindringende Anteil der Schallenergie restlos absorbiert wird, indem die vom Schallvorgang be wegten Luftteilchen durch die Reibung an den Poren wänden abgebremst werden, so dass ihre Bewegungs energie in Wärme umgewandelt wird.
Ausser der Schallabsorption hat die beschriebene Gebäudeaussenwand noch eine andere vorteilhafte Eigenschaft. Sowohl die Polsterschicht 23 als auch die Luftschicht 24 bewirken eine gute Wärmeisola tion und der bei niedriger Aussentemperatur von innen nach aussen durch die Tragkonstruktion 11 und die Polsterschicht 23 diffundierende Wasserdampf kann durch die Öffnungen 2.2 in den Platten 16 ins Freie entweichen, ohne im Innern der Wand Konden sation des Wassers zu verursachen.
Das gegen die Platten 16 angewehte Regenwasser kann umgekehrt praktisch nicht in die Wand eindringen, da die ge samte Fläche der Öffnungen 22 verhältnismässig klein ist und zudem jede einzelne Öffnung 22 dem Wasser einen erheblichen Durchflusswiderstand entgegensetzt.
Sofern die Polsterschicht 23 aus genügend porö sem Material besteht, kann sie unmittelbar bis zu der Wetterschutzverkleidung, das heisst zu den Platten 16 reichen. In diesem Fall erfolgt die Schallabsorption nur durch Resonanz der Platten 16 und in der porö sen Schicht 23, und es kann das die Polsterschicht bildende Material, z. B. Glaswolle, Kunststoffschaum usw. nachträglich in den Hohlraum zwischen der Tragkonstruktion und der Wetterschutzverkleidung eingefüllt werden, nachdem die Wetterschutzverklei- dung montiert ist.
Es ist gegebenenfalls aber auch mög- ]ich, die Schicht 23 wegzulassen, in welchem Falle zwischen der Tragkonstruktion 11 und der Wetter schutzverkleidung lediglich ein Luftpolster vorhanden ist. Die Schallabsorption erfolgt dann durch Reso nanz der Platten 16 und durch Helmholtzsche Hohl raumresonanz.
Ein Ausführungsbeispiel der letztgenannten Art ist in Fig. 3 veranschaulicht. An der nach aussen, ge kehrten Seite der Tragkonstruktion 11 sind waa, recht verlaufende Schienen 30 mit Hilfe von Schrau ben 31 befestigt. Die Wetterschutzverkleidung weist wieder Platten 16 auf, deren Ränder 17 bzw. 20 nach innen abgekröpft sind, ähnlich wie beim ersten Aus führungsbeispiel. Beim oberen Rand 17 ist jede der Platten mit wenigstens einem Aufhängeorgan 32 ver sehen, mit dessen Hilfe die Platte 16 auf einem nach aussen vorstehenden Schenkel der Schiene 30 ab gestützt ist. Ein nach oben ragender Rand 33 der Schiene 30 greift dabei in eine Kerbe des Aufhänge organs 32 ein.
Zwischen dem Aufhängeorgan 32 und der Schiene 30 ist eine möglichst kleine Berührungs fläche vorhanden, um die Wärmeleitung möglichst gering zu halten.
Parallel zum untern Rand 20 einer jeden Platte 16 verläuft ein Lappen 34, der durch eine Profil schiene gebildet ist, die mit der Platte 16 in unlös barer Verbindung steht und an derselben beispiels- we.ilse angeschweisst ist. In den. Zwischenraum zwischen dem Rand 20 und dem Lappen 34 greift der obere Rand 17 der benachbarten, nächsttieferen Platte 16 ein.
Um dem untern Rand 20 einen Halt zu geben, sind in der Nut zwischen. dem Rand: 20 und dem Lappen 34 mehrere federnde Klammern 36 in Ab ständen voneinander angeordnet, welche Klammern über den Rand 17 der benachbarten Platte 16 ge schoben sind; die Platten 16 sind auch bei diesem Ausführungsbeispiel ,mit Öffnungen 22 versehen.
Beim Ausführungsbeispiel nach Fig. 4 weist der untere Rand 40 der Platten 16 keine Abkröpfung auf. Dagegen, ist dar obere Rand 41 der Platten 16 waagrecht nach innen abgewinkelt und selbst als Auf hängeorgan analog dem Aufhängeorgan 32 des vor herigen Beispieles ausgebildet. Zur Versteifung des Randes 41 sind Seitenteile 42 vorhanden. Der End teil des Randes 41 ist nach unten abgewinkelt. An der nach aussen gekehrten Seite der Tragkonstruktion 11 sind mehrere Traghaken 43 mit Hilfe von Schrau ben 44 befestigt.
Auf den nach aussen abstehenden Schenkeln der Traghaken 43 ist der Rand 41 der Platten 16 unter Zwischenschaltung einer Wärme- isolier-Zwischenlage 45 abgestützt. Die Zwischenlage 45 kann z. B. aus Filz bestehen und setzt der Wärme leitung zwischen dem Rand 41 der Platten 16 und den Traghaken 43 einen erhöhten Widerstand ent gegen. Zwischen dem Rand 41 und deir Aussenfläche der Tragkonstruktion 11 sind einige Keile 46 ein gesetzt, welche die Platten 16 gegen Verschiebung nach innen sichern. Am Rand 41 jeder Platte 16 ist ferner eine Winkelprofilschiene 47 z. B. durch Schweissung befestigt.
Der nach oben ragende Schen kel der Schiene 47 greift zwischen den untern Rand 40 und mindestens einen an demselben befestigten Lappen 21 ein, der von hinten gegen die Schiene 47 anliegt. Mindestens ein weiterer am untern Rand der Platten 16 angeordneter Lappen 48 liegt von vorn gegen die Schiene 47 an.
Bei dieser Art der Plattenbefestigung ergibt sich zwischen den einander benachbarten Platten ein Spalt 35, durch den zur Vermeidung von Kondensation innerhalb der Gebäudewand der Wasserdampf hin durchtreten kann. Die Platten 16 selbst brauchen da her keine Öffnungen aufzuweisen. Eine Absorption der von aussen auf die Gebäudewand auftreffenden Schallwellen erfolgt hier hauptsächlich durch Reso nanz der Platten 16 und teils auch. durch Hohlraum resonanz.
In Fig. 5 ist noch ein Ausführungsbeispiel ver anschaulicht, bei welchem die Wetterschutzverklei- dung aus ebenen Platten 16 besteht, die je als Belag einer porösen Wärmeisolierstoff-Polsterplatte aus gebildet und mit der letzteren untrennbar verbunden sind. Die Polsterplatten 50 sind auf nicht näher dar- estellte Weise, z. B. mittels eines Klebstoffes, an der Aussenseite der Tragkonstruktion 11 befestigt. Die Platten 16 sind mit regelmässig verteilten, schlitzför- migen Öffnungen 51 versehen.
Der unmittelbar obeir- halb jeder Öffnung 51 liegende Teil 52 der Platten 16 springt nach aussen vor, um dadurch das Eindringen von Regen und Schnee in die Öffnungen 51 zu er schweren. Wie bei allen vorangegangenen Beispielen sind auch beim Beispiel nach Fig. 5 und 6 die Plat ten 16 von genügender Dicke und Festigkeit, um gegebenenfalls auftretenden Deformationskräften standhalten zu können.
Eine Absorption des von aussen auf die Gebäude aussenwand auftreffenden Schalles ergibt sich haupt sächlich in den porösen Polsterplatten 50 und teils auch durch Resonanz der Platten 16.
Es ist selbstverständlich möglich, auch die in Fig. 1 bis 4 veranschaulichten Konstruktionen der Wetterschutzverkleidung mit Öffnungen 51 zu ver sehen, wie sie in Fig. 5 und 6 gezeigt sind.
Wetterschutzverkleidungen und Polsterschichten der beschriebenen Art können nicht nur bei der Her stellung von neuen. Gebäudeaussenwänden verwendet, sondern, auch an bestehenden Wänden angebracht wer den, beispielsweise anstelle eines erneuerungsbedürf tigen Aussenverputzes.
Die Wetterschutzverkleidung braucht nicht in jedem Fall nur aus Platten 16 zu bestehen, sondern kann z. B. zwischen den Platten auch Profilschienen der verschiedenartigsten aufweisen, wenn eine bestimmte architektonische Wirkung erzielt wer den soll.