Verfahren zur Herstellung von teilweise aus Holz bestehenden, formbeständigen Gegenständen, gemäss dem Verfahren hergestellter Gegenstand und Anwendung des Verfahrens Bedingt durch die besonderen Eigenschaften des Holzes als Konstruktionsmaterial ergeben "sich bei wenigstens teilweise aus Holz bestehenden Gegen ständen vielerlei Schwierigkeiten. Die meisten Pro bleme werden bekanntlich dadurch hervorgerufen, dass das Holz arbeitet, also weder masshaltig noch formbeständig ist.
So kommt es - um nur ein Beispiel zu nennen - oft vor, dass Fenster oder Türen mit Holzrahmen sich verziehen und dabei vielfach un brauchbar werden, wenn sie z. B. der Einwirkung von Wärme oder Feuchtigkeit ausgesetzt sind.
Aus ähnlichen Gründen haben sich Schwierig keiten ergeben, wenn ein Bauteil aus Holz mit einem anderen solchen Teil, oder mit einem nichthölzernen Bauelement verbunden war, denn durch das Arbeiten und den Schwund des Holzes haben sich die Ver bindungsstellen bald verformt und die Verbindungen gelockert. Die verschiedenen bekannten Verbindungs arten von Holzteilen untereinander oder mit nicht hölzernen Elementen, z.
B. durch Leimen, mittels hölzernen oder nichthölzernen Verbindungsmitteln, oder in der Art des Zimmermanns und des Tischlers durch Verzapfen und Verzinken, konnten diese Schwierigkeiten nicht beseitigen, der Unterschied lag lediglich darin, in welchem Masse die erwähnten Nachteile aufgetreten sind. Im allgemeinen ist der Aufwand, besonders an Arbeitszeit und teueren Ein richtungen, mit der Güte der Verbindung sehr stark gewachsen. Dabei mussten vielfach hinsichtlich der mechanischen Festigkeit Konzessionen gemacht wer den, vor allem, weil die Faserstruktur des Holzes meist zerstört werden musste.
Es können hier natürlich nicht alle Arten Schwie rigkeiten und alle Fälle, in denen sie aufgetreten sind, erörtert werden. Indessen sei noch auf die be- deutenden und schwerwiegenden Probleme hingewie sen, welche bei der Fabrikation von Fenstern und Türen mit Glasfüllungen aufgetreten sind, wo doch bekanntlich eine gasdichte Verbindung eines gar nicht formbeständigen Holzrahmens mit auf Spannungen sehr empfindlichen Glasscheiben verlangt wird.
Das Patent betrifft nun ein Verfahren zur Her stellung von teilweise aus Holz bestehenden form beständigen Gegenständen, mit dem Zweck, Gegen stände dieser Art zu schaffen, welche die erwähnten Nachteile nicht mehr aufweisen. Im weiteren betrifft das Patent noch einen gemäss diesem Verfahren her gestellten Gegenstand in der Form eines Fensters oder einer Türe.
Das erfindungsgemässe Verfahren zeichnet sich dadurch aus, dass der Holzteil durch Verkleben mit tels eines Klebemittels auf Kunstharzbasis mit wenig stens einem nichthölzernen Element bewehrt wird.
Der erfindungsgemässe, nach diesem Verfahren geschaffene, als Fenster oder Türe ausgebildete Ge genstand besitzt einen Holzrahmen, welcher wenig stens durch Verkleben mit mindestens einer nicht- hölzernen Füllung bewehrt ist.
Nachfolgend werden beispielsweise Ausführungs formen des erfindungsgemässen Verfahrens sowie einige nach diesem Verfahren hergestellte Gegen stände erläutert.
Es sei z. B. angenommen, dass eine formbestän dige Holzplatte, eine Brüstungsplatte oder dergleichen hergestellt werden soll. Furnierplatten galten bisher als in hohem Masse formbeständig, doch hat es sich gezeigt, dass sie sich unter ungünstigen Umständen auch verziehen können.
Eine formbeständige Holz platte wird nun beispielsweise so hergestellt, dass auf eine gewöhnliche Holzplatte oder eine Furnierplatte eine Schicht eines Klebemittels auf Kunstharzbasis, vorteilhaft aus Epoxyharz, aufgetragen und auf diese Schicht eine Metallfolie, z. B. aus Aluminium, auf gelegt wird. Auf die Metallfolie kann nun, selbst verständlich unter Zwischenlage einer weiteren Klebe mittelschicht, eine zweite Holz- oder Furnierplatte aufgelegt werden.
Das Klebemittel wird sich nach einiger Zeit so weit verfestigen, dass Holzplatte und Metallfolie, und somit gegebenenfalls zwei Holzplatten miteinander fest und einwandfrei verbunden sind. Ein Zusämmenpressen der Platten ist dabei nicht not wendig, so dass auf teuere Presseinrichtungen verzich tet werden kann. Die also geschaffene, mit der Metallfolie bewehrte Holzplatte ist absolut form beständig und masshaltig.
In der beschriebenen Weise können zwei Holzteile egal welcher Form miteinander verbunden werden. Soll z. B. ein Holzrahmen hergestellt werden, so wer den die einzelnen Elemente in Abweichung von der bisherigen Praxis ohne Verzinkungen oder Verzap fungen ausgeführt. Die Rahmenteile werden z.
B. so zusammengelegt, dass sie stumpf aufeinanderstossen und je zwei miteinander zu verbindende Teile wer den mit einem gemeinsamen Verbindungs- oder Be- wehrungselement, das nichthölzern ist, verklebt. Das Klebemittel ist selbstverständlich ein Kunstharz. Das Bewehrungselement kann z.
B. eine Metallplatte sein, die zwischen die Stossflächen der Rahmenteile einge legt und mit den anstossenden Teilen verklebt wird, man könnte jedoch die Metallplatten seitlich auf die Rahmenteile auflegen, oder gar in Nuten, die in den Teilen hierfür geschaffen wurden, einlegen und ein kleben. Die so geschaffenen Verbindungsstellen sind formfest und weisen auch eine ausgezeichnete mecha nische Festigkeit auf, die jener der anliegenden Holz teile keinesfalls unterlegen ist. Auch in diesem Fall konnte auf teuere maschinelle Investitionen verzichtet werden.
Selbstverständlich könnten auch z. B. Bretter oder Latten nach dem beschriebenen Verfahren mitein ander verbunden werden, und zwar in ihren Stirn seiten, oder auch an ihren schmalen Längsseiten. Dank der Festigkeit und Formbeständigkeit der mit Kunstharzkitt und Metallfolien geschaffenen Verbin dungsstellen können so formfeste, bewehrte Platten grosser Flächenausdehnung hergestellt werden.
Bei Gegenständen, die teilweise aus Holz be stehen, können die nichthölzernen Teile vorteilhaft als Bewehrungselemente dienen. Von dieser Möglichkeit kann beispielsweise bei der Herstellung von Fenstern und Türen Gebrauch gemacht werden, indem man nichthölzerne Füllungen, z. B.
Glasscheiben, mittels eines Klebemittels auf Kunstharzbasis auf einen höl zernen Rahmen aufklebt. Der Holzrahmen kann da bei in der bereits beschriebenen Weise hergestellt <I>sein.</I> Wie dem aber auch sei, werden die aufgeklebten - oder eingeklebten - Füllungen den Rahmen be wehren und versteifen. Die Füllungen, auch wenn sie aus Glas bestehen, sind dann tragende und zugleich verbindende Elemente. Der Holzrahmen kann da- durch leichter, an sich schwächer als bisher erforder lich ausgeführt sein, wobei jedoch solche, nach der Erfindung hergestellte Fenster- und Türflügel sozu sagen absolut masshaltig, formfest und witterungsbe ständig sind.
Selbst die Beschläge können als Beweh- rungselemente dienen, entsprechend ausgebildet und in der gesagten Weise aufgeklebt oder eingeklebt sein.
Bei den erfindungsgemäss hergestellten Fenstern und Türen ist es besonders vorteilhaft, dass die Ver bindung der Füllungen mit dem Rahmen absolut luft dicht ist, wobei die Eigenschaften des Kunstharz klebemittels einen Ausgleich des unter Umständen zwischen den Ausdehnungskoeffizienten des Rahmen materials und des Materials der Füllungen bestehen den Unterschiedes ermöglichen. So entstehen keine Spannungsrisse in den Glasscheiben oder in der Leimschicht, und die Luftdichtheit wird dauernd be wahrt.
Dies ermöglicht, Fenster und Türen mit Doppel- oder Mehrfachverglasung zu schaffen, bei welchen der Rahmen, für Reinigungszwecke, nicht geöffnet werden muss. Die Bildung von Niederschlägen an der Innenseite der Scheiben kann ein für allemal verhin dert werden, wenn der Innenraum der fertiggestellten Fenster bzw. Türen mit getrockneter Luft durch gespült und gefüllt wird.
Als Bewehrungselemente kommen ausser den er wähnten Metallfolien oder Glasscheiben alle nicht hölzernen Stoffe mit den erwünschten, von Fall zu Fall unterschiedlichen physikalischen Eigenschaften und in jeder denkbaren Form in Frage.