CH364238A - Verfahren zur Herstellung echter Färbungen und Drucke auf hydrophoben Textilmaterialien - Google Patents

Verfahren zur Herstellung echter Färbungen und Drucke auf hydrophoben Textilmaterialien

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  Verfahren     zur    Herstellung echter Färbungen und Drucke auf     hydrophoben        Textilmaterialien       Es wurde gefunden, dass man echte Färbungen  und Drucke auf     hydrophoben        Textilmaterialien    er  hält, wenn man diese Materialien mit organischen       Farbstoffen,    die eine     acylierbare        Amino-    oder     Oxy-          gruppe    aufweisen, färbt,

   während oder nach dem  Färbevorgang das Textilmaterial mit     einem        Di-          epoxyd    oder einer bei der Behandlung ein     Diepoxyd     ergebenden Verbindung behandelt und das behandelte  Gut einer Hitzebehandlung unterwirft, wobei man die  Behandlung des Textilmaterials mit dem     Diepoxyd     in Gegenwart eines wasserlöslichen     Amides    einer       aliphatischen        Carbonsäure    oder der Kohlensäure  durchführt.  



  Als Farbstoffe können sogenannte     Dispersions-          farbstoffe    wie auch wasserlösliche Farbstoffe aus  den verschiedensten Klassen     verwendet    werden, z. B.       Anthrachinonfarbstoffe,        Triphenylmethanfarbstoffe,          Oxazinfarbstoffe,    Nitrofarbstoffe,     Perinonfarbstoffe,          Phthalocyaninfarbstoffe,    insbesondere aber     Azofarb-          stoffe,    und zwar sowohl Mono- als auch     Disazofarb-          stoffe    und sowohl     metallfreie    als auch deren Metall  komplexe, wie z.

   B. Kupfer-, Nickel-, Chrom- oder       Kobaltkomplexe.    Diese Farbstoffe sollen mindestens  eine     acylierbare        Oxy-    oder     Aminogruppe    enthalten,  das heisst eine sekundäre oder primäre     Aminogruppe,     die an das     Farbstoffmolekül    z.

   B. über eine     -SO"-          Gruppe,    über eine     Alkylenkette    oder direkt an einen  aromatischen Kern gebunden ist.     Oxy-    und     Amino-          gruppen,    die in Nachbarstellung zu einer     Azobrücke     stehen, gelten nicht als     acylierbare    Gruppen.  



  Mit solchen Farbstoffen können     erfindungsgemäss          hydrophobe    Textilmaterialien, das heisst z. B. Acetat  seide,     Cellulosetriacetat,        Polyacrylnitrilfasern    aus       Polyacrylnitril    allein oder aus Mischungen,     die    einen  erheblichen Anteil an     Acrylnitrilpolymeren    auf  weisen bzw.

   aus Mischungen von Einzelpolymeren mit  einem erheblichen Anteil an     Polyacrylnitril,    Super-         polyamidfasern,        Superpolyurethanfasern,    Polyester,  Polyäthylen- und     Polypropylenfasern,    Polystyrol-,       Polyvinylacetat-,        Polyvinylchlorid-    und     Polyvinyliden-          chloridfasern,    ferner Fasern und Gewebe aus     Poly-          tetrachloräthylen,    aus     Mischpolymerisaten    (z. B.

         Vinylidenchlorid/Vinylchlorid-,        Vinylchlorid/Vinyl-          acetat-    und     Vinylchlorid/Acrylnitrilinischpolymeri-          saten)    oder     Fluorsilikonfaserstoffe    nach an sich  üblichen Methoden gefärbt und     nachträglich        in    Ge  genwart von Harnstoff oder einem     Amid    einer     ali-          phatischen        Carbonsäure    mit einem     Diepoxyd    oder  einer unter Verfahrensbedingungen     in    ein solches       

  überführbaren    Verbindung behandelt werden. Die  Färbung kann auch in Gegenwart des     Diepoxyds    und  des     Amins    geschehen.  



  Als     Diepoxyde    können neben dem     Butandioxyd     der Formel  
EMI0001.0083     
    ebenfalls die     Diglycidyläther    der Formel  
EMI0001.0085     
    und jene der Formel  
EMI0001.0086     
    worin R einen organischen Rest bedeutet, verwendet  werden.  



       Als    Beispiele von     Verbindungen,    die obengenann  ter     Formel    entsprechen, seien     die        Diglycidyläther    des       Äthylenglycols,        Propylenglycols,        Trimethylenglycols,          1,4-Betandiols,        1,3-Butandiols,        2,3-Butandiols,    1,5-           Pentandiols,        2,4-Pentandiols=        1,6-Hexandiols,        2,5-          Hexandiols    oder des     2-Methyl-2,

  4-pentandiols    ge  nannt. Nebst den bereits genannten     wasserlöslichen          Diepoxyden    können auch wasserunlösliche     Diepoxyde     verwendet werden, sofern man diese in     ernulgiertem     Zustande verwendet. Als Beispiele von wasserunlös  lichen     Diepoxyden    seien die     Diglycidyläther    des     1,4-          Dioxybenzols,    des     4,4'-Dioxyphenyläthers    oder ins  besondere des     4,4'-Dioxyphenyldimethylpropans,    fer  ner die     Diglycidylester    der     Phthalsäure    genannt.

   An  stelle von     Diepoxyden    kann man auch Verbindungen  verwenden, welche unter den Verfahrensbedingun  gen in     Diepoxyde    übergehen, wie beispielsweise das       2,3-Dibrom-butandiol-(1,4).     



  Dem Färbebad sind ferner wasserlösliche     Amide          aliphatischer        Carbonsäuren    oder der Kohlensäure,  insbesondere Harnstoff, zuzugeben.  



  Es erweist sich als sehr zweckmässig, dem Färbe  bad Basen, wie z. B.     Alkalihydroxyde,    Ammoniak  oder wasserlösliche tertiäre Amine, wie     Pyridin,        Pico-          line    oder     N-Methylmorpholin,    oder     Alkalisalze     schwacher Säuren, wie z. B.     Natriumcarbonat    oder       Natriumacetat,    zuzusetzen.  



  Das     Diepoxyd    und das     Amid    können entweder  während oder nach dem Färbevorgang auf die Faser  gebracht werden. In ersterem Falle werden sie einfach  der     wässrigen    Lösung der in Betracht kommenden  Farbstoffe zugegeben. Mit solchen Lösungen, die  vorzugsweise eine Base enthalten, wird erfindungs  gemäss die zu färbende Ware vorzugsweise kalt oder  bei nur mässig erhöhter Temperatur gefärbt. Während  des Färbeprozesses reagieren die     Epoxygruppen    mit  den     Amino-    oder     Oxygruppen    der Farbstoffe; diese  Reaktion wird durch die Anwesenheit der oben er  wähnten Basen oder     Alkalisalze    schwacher Säuren  beschleunigt.

   Eine zweckmässige Ausführungsform  des vorliegenden     Verfahrens    besteht     darin,    dass man  die zu färbende Ware am     Foulard    färbt und wie  üblich abquetscht, zweckmässig so, dass die imprä  gnierte Ware 0,5 bis 1,3 Teile ihres. Ausgangsgewich  tes an     Farbstofflösung    zurückhält.

   Sofern das     Diep-          oxyd    und das     Amid    nicht im Färbebad enthalten  waren, muss das     gefärbe    Gut, gegebenenfalls nach er  folgter Zwischentrocknung, nachträglich mit einer       wässrigen    Lösung oder Emulsion des     Diepoxyds,    die  auch ein wasserlösliches     Amid    einer     aliphatischen        Car-          bonsäure    oder Kohlensäure enthält,     imprägniert    wer  den.

   Diese Lösung kann ebenfalls eine Base enthalten,  zweckmässig dann, wenn im Färbebad keine solche  anwesend war, oder sie kann mit einer     geeigneten     organischen Flüssigkeit verdünnt sein.  



  Die Fixierung der Farbstoffe auf der so mit  Farbstoff,     Diepoxyd    und dem wasserlöslichen     Amid     imprägnierten Ware     erfolgt    gegebenenfalls nach vor  heriger Trocknung durch Erhitzen derselben, vor  zugsweise auf Temperaturen über 100 , zweckmässig  auf etwa 140 bis 160 . Bei dieser Hitzebehandlung  entsteht offenbar eine stabile     chemische    Bindung zwi  schen dem Farbstoff und dem     Diepoxyd.    Die erhal-         tenen    Färbungen weisen daher vorzügliche Wasch  echtheiten auf.  



  Anstatt durch Imprägnierung können gemäss vor  liegendem     Verfahren    die angegebenen Farbstoffe auf  die zu färbenden Materialien durch Bedrucken auf  gebracht werden. Zu diesem Zwecke verwendet man  z. B. eine Druckfarbe, die neben den in der     Druk-          kerei    üblichen Hilfsmitteln, z. B. Netz- und Ver  dickungsmitteln, mindestens einen der angegebenen  Farbstoffe, ein     Diepoxyd,    Harnstoff oder wasserlös  liche     Carbonsäureamide    und gegebenenfalls ein säure  bindendes Mittel oder eine Substanz enthält, die ein  solches Mittel abzugeben vermag.  



  In gewissen Fällen kann es von Vorteil sein, die  nach vorliegendem Verfahren erhältlichen Färbungen  einer Nachbehandlung zu unterwerfen; so werden  die erhaltenen Färbungen zweckmässig abgeseift;  durch diese Nachbehandlung werden die nicht voll  ständig fixierten     Farbstoffmengen        entfernt.     



  Nach vorliegendem Verfahren erhält man auf       hydrophoben    Textilmaterialien auch bei Verwendung  solcher Farbstoffe der angegebenen Definition, die  für diese Materialien keine Affinität haben, sehr  wertvolle Färbungen und Drucke von ausgezeich  neten     Nassechtheitseigenschaften    und guter Licht  echtheit.  



  Mit dem Farbstoff gemäss Beispiel 3 der französi  schen Patentschrift Nr.<B>1136</B> 341 erhält man z. B.  auf     Triacetatfasern    nach vorliegendem Verfahren,  das heisst in Gegenwart von Harnstoff, tiefere und  reinere Färbungen als ohne     Harnstoffzusatz.     



  Das in der franz. Patentschrift Nr. 1210142  beschriebene Verfahren bezieht sich auf     polyhydroxy-          liertes    und damit     hydrophiles    Material, wie     Polyvinyl-          alkohol    oder     Cellulose,    und ist daher mit dem vor  liegenden Verfahren nicht vergleichbar.  



  Im nachfolgenden Beispiel bedeuten die Teile Ge  wichtsteile, . die Prozente Gewichtsprozente, und die  Temperaturen sind in Celsiusgraden angegeben. Zwi  schen Gewichtsteilen und     Volumteilen    besteht die  gleiche Beziehung wie zwischen g und     cm3.       <I>Beispiel</I>  Ein Gewebe aus     Cellulosetriacetat        (Filament    oder  Stapel-Fasern) wird mit einer Lösung, die aus 2 Teilen  des Farbstoffes der Formel  
EMI0002.0083     
    7 bis 8     Teilen        Glycoldiglycidäther,    10 Teilen Harn  stoff und 2 Teilen     binormaler        Natriumhydroxyd-          lösung    in 100 Teilen Wasser besteht,

   bei 20      foular-          diert    und auf 75% ihres Gewichtes an Lösung abge  quetscht. Die so imprägnierte Ware wird bei 20 bis  25  getrocknet und anschliessend während 5 Minuten      bei 140  in einem Luftbad einer Hitzebehandlung  unterzogen. Dann wird gespült und während einer  Viertelstunde in einer Lösung kochend geseift, die  0,3% eines     ionenfreien    Waschmittels und 0,2%     Tri-          natriumphosphat    enthält. Nach dem Spülen und  Trocknen erhält man eine rote Färbung von guter  Waschechtheit.  



  Ähnlich gute Resultate werden erhalten, wenn  Gewebe aus     Polyhexamethylenadipinsäureamid,    aus       Polyacrylnitril    ( Orion : eingetragene Marke) oder  aus     Polyglycolterephthalat        ( Terylen :    eingetragene  Marke) anstelle des Gewebes aus     Cellulosetriacetat     verwendet werden.  



  Ebenfalls gute Resultate erhält man bei Verwen  dung von 10 Teilen     Butadiendioxyd    oder 10 Teilen       2,3-Dibrombutandiol-1,4    anstelle des angegebenen       Glycoldiglycidäthers.  

Claims (1)

  1. PATENTANSPRUCH I Verfahren zur Herstellung echter Färbungen und Drucke auf hydrophoben Textilmaterialien mit orga nischen Farbstoffen, die eine acylierbare Amino- oder Oxygruppe aufweisen, wobei man während oder nach dem Färbevorgang das Textilmaterial mit einem Diepoxyd oder einer bei der Behandlung ein Diep- oxyd ergebenden Verbindung behandelt und das be handelte Gut einer Hitzebehandlung unterwirft, da durch gekennzeichnet,
    dass man die Behandlung des Textilmaterials mit dem Diepoxyd in Gegenwart eines wasserlöslichen Amids einer aliphatischen Carbon- säure oder der Kohlensäure durchführt. UNTERANSPRÜCHE 1. Verfahren gemäss Patentanspruch I, dadurch gekennzeichnet, dass man sulfonsäuregruppenhaltige Farbstoffe verwendet. 2. Verfahren gemäss Patentanspruch I, dadurch gekennzeichnet, dass man Dispersionsfarbstoffe ver wendet.
    3. Verfahren gemäss Patentanspruch I, dadurch gekennzeichnet, dass man Farbstoffe der Azo-, An- thrachinon- oder Phthalocyaninreihe verwendet. 4. Verfahren gemäss Patentanspruch I, dadurch gekennzeichnet, dass man Butadiendioxyd oder Di- glycidyläther der Formel EMI0003.0037 oder der Formel EMI0003.0038 worin R einen organischen Rest bedeutet, verwendet. 5. Verfahren gemäss Patentanspruch I, dadurch gekennzeichnet, dass man in Gegenwart von Basen oder basischen Salzen arbeitet. 6.
    Verfahren gemäss Patentanspruch I, dadurch gekennzeichnet, dass man in Gegenwart von Harn- stoff arbeitet. 7. Verfahren gemäss Patentanspruch I, dadurch gekennzeichnet, dass man die imprägnierte bzw. be druckte Ware über 110 erhitzt. PATENTANSPRUCH II Das nach dem Verfahren gemäss Patentanspruch gefärbte oder bedruckte Textilmaterial. Entgegengehaltene Schrift- und Bildwerke <I>Französische Patentschrift</I> Nr.1136341 <I>Französische Patentschrift</I> Nr.1210142
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