Einrichtung zur Begrenzung der relativen Bewegung von zwei konzentrisch angeordneten, gegeneinander im Kreis verstellbaren Maschinenteilen Es ist bekannt, zur Begrenzung der relativen Be wegung von zwei konzentrisch ineinander angeord neten, gegeneinander im Kreis verstellbaren Maschi nenteilen Anschläge zu verwenden, die an den Ma schinenteilen angeordnet sind. Die beiden Maschi nenteile sind vielfach durch einen Kraftspeicher, z. B. durch eine Feder, insbesondere durch einen Tor sions- oder Drehstab miteinander verbunden.
Wird dieser Kraftspeicher durch Bewegen des einen und durch Festhalten des anderen Maschinenteiles ge spannt, und wird der festgehaltene Maschinenteil freigegeben, so wird unter Entspannung des Kraft speichers der freigegebene Maschinenteil dem an deren Maschinenteil nacheilen, bis die beiden An schläge aufeinanderschlagen. Diese Anschlaganord nungen haben den Nachteil, dass die Lagerung der Maschinenteile durch ein Drehmoment beansprucht wird.
Zur Vermeidung dieses Nachteiles hat man schon vorgeschlagen, die Anschläge zu verdoppeln, also an Stelle eines Anschlages an jedem Maschinenteil je zwei Anschläge zu verwenden und die paarweise zu sammenarbeitenden Anschläge, das heisst die beiden sich in einer gemeinsamen Arbeitsebene bewegenden Anschlagpaare gegeneinander um 180 zu versetzen. Durch die räumliche Ausdehnung der Anschläge in Richtung des Umfanges ist jedoch der Drehwinkel der beiden gegeneinander verdrehbaren Maschinen teile auf einen Winkel kleiner als 180 beschränkt. Das ist aber in vielen Fällen, z. B. auch im Schalter bau, nachteilig, weil hier zum Ein- und Ausschalten der Schalter auch Drehwinkel von 180 und mehr benötigt werden.
Diese Nachteile werden gemäss der Erfindung da durch vermieden, dass zwei oder mehrere Anschlag paare axial nebeneinander angeordnet und gegen- einander im Kreis versetzt sind. Die axiale Verset zung gestattet, dass der Drehwinkel der beiden Ma schinenteile gegeneinander über 180 hinaus gehen kann. Eine Grenze ist lediglich durch die Ausdehnung der Anschläge in Richtung des Umfanges gegeben, und der grösste Winkel beträgt 360 abzüglich der Zahl der Grade, die sich aus der Summe der Kreis bögen der beiden miteinander zusammenarbeitenden Anschläge, also der Anschläge eines Anschlagpaares, ergibt. Um die Beanspruchung der Lagerstellen herab zusetzen und ebenso die Biegebeanspruchung der Maschinenteile, wird man bei zwei Anschlagpaaren (Doppelpaar) diese um 180 gegeneinander versetzen.
Dabei tritt jedoch noch ein Rest Biegebeanspruchung auf. Diese kann man herabsetzen, wenn man mehrere derartige Doppelpaare nebeneinander anordnet, wo bei die relative Lage der Doppelpaare zueinander be liebig sein kann. Man kann auch drei Anschlagpaare zu einer Gruppe vereinigen, die untereinander um jeweils 120 versetzt sind. Auch hier können meh rere Gruppen nebeneinander angeordnet sein. Man kann auch fünf oder sieben Paare zu einer Gruppe vereinigen, wobei die Paare um 72 bzw. um 360/7 Grad gegeneinander versetzt sind. Zweckmässig wird man Gruppen von drei Paaren, wobei die Paare jeder Gruppe jeweils um 120 versetzt sind, vorsehen.
Man kann die Anordnung so treffen, dass die An schläge sowohl in der Anfangs- als auch in der End- stellung der beiden drehbaren Maschinenteile anein- anderliegen, so dass sich also die Anschläge mit ihren Stirnseiten einmal auf der einen, einmal auf der anderen Seite berühren. Man kann dann, wenn eine die beiden verdrehbaren Maschinenteile verbindende Feder, z. B. die Drehfeder oder der Drehstab, vor gesehen ist, dieser in der Ausgangsstellung der Ma schinenteile eine Vorspannung geben.
Mit Bezug auf die Endstellung ergibt sich durch das Aneinander- liegen der Anschläge, dass die Bewegung des Dreh stabes nach einem bestimmten Winkelweg begrenzt ist.
Die Anschläge lassen sich in verschiedener Weise an den verdrehbaren Maschinenteilen anordnen. Man kann z. B. die verdrehbaren Maschinenteile und die Anschläge aus einem Stück herstellen. Besonders zweckmässig ist es jedoch, die Anschläge an be sonderen Zwischenstücken anzuordnen. Solche Zwi schenstücke können beispielsweise Ringe mit als An schläge ausgebildeten Vorsprüngen sein. Die Ringe können mit den Maschinenteilen durch Nut und Feder verbunden sein. Man kann auch z. B. den Ring mit einem in die Nut passenden Vorsprung bzw. mit meh reren in die Nuten passenden Vorsprüngen versehen. Dem Maschinenteil wird man mehrere Nuten geben, die gleichmässig im Kreis verteilt angeordnet sind.
Dadurch kann man die Ringe jeweils versetzt in die Maschinenteile einsetzen, und man braucht für alle axial nebeneinanderliegenden Ringe nur eine Form. Vorzugsweise werden die Ringe mit den Anschlägen aus einem Stück hergestellt und beispielsweise aus Blechen gestanzt, so dass sie in hohem Grade masshaltig hergestellt werden können. Die Versetzung der Ringe kann, wie bereits früher erwähnt, so erfolgen, dass jeweils zwei Anschlagpaare um 180 versetzt sind. Die darauffolgenden weiteren zwei Anschlagpaare sind ebenfalls um 180 versetzt und können relativ zum ersten Anschlagpaar die gleiche Lage einnehmen.
Vorzugsweise wird man drei um 120 versetzte Nuten vorsehen und die Ringe, die drei in die Nuten pas sende Vorsprünge besitzen, jeweils um 120 versetzen. Die Zahl der Anschlagpaare ist beliebig; sie ist proportional der Grösse des zu übertragenden Dreh moments, weil eine gestanzte Scheibe von z. B. 3 mm Stärke nur ein begrenztes Drehmoment übertragen kann. Je grösser man die Zahl der Ringe macht, um so kleiner wird das Biegemoment auf die Welle. Man erhält beispielsweise bei insgesamt vier Anschlag paaren von zwei Anschlagpaaren ein positives und von den zu diesen spiegelbildlich angeordneten An schlagpaaren ein negatives Biegungsmoment, die sich ausgleichen.
Die Fig. 1 bis 6 zeigen schematisch ein Ausfüh rungsbeispiel der Erfindung, und zwar zeigt die Fig. 1 die Einrichtung teilweise in Ansicht und teilweise im Schnitt nach der Linie A-B der Fig. 2.
Die Fig. 2 bis 5 sind Schnitte nach den Linien C-D, E-F, G-H der Fig. 1, und zwar beziehen sich die Fig. 2 bis 4 auf die Anfangsstellungen der Anschläge, während die Fig. 5 eine Zwischenstellung und die Fig. 6 die Endstellung der beiden Anschläge nach der Fig. 2 zeigt.
Die Einrichtung dient zur Begrenzung der rela tiven Bewegung der beiden konzentrisch zueinander angeordneten Maschinenteile, und zwar der Welle 1 und des Rohres 2. Diese beiden sind durch einen Drehstab 3 miteinander verbunden. Anschlagringe 4 bis 12 sind am Rohr 2 und Gegenanschlagringe 35 bis 43 an der Welle 1 vorgesehen. Zu der Einrich tung gehören ferner eine Klinke 13, eine als Antrieb dienende Schnecke 14, eine Kurbel 15 mit einem Kurbelzapfen 16 und einem Pleuel 17 zur Verbin dung des Kurbelzapfens 16 mit einem angetriebenen nicht dargestellten Teil, z. B. mit einem Schaltmesser eines Hochspannungstrennschalters oder eines Expan sionsschalters.. Mit 18, 19 und 20 sind drei Lager bezeichnet.
Das Rohr 2 ist durch Schrauben oder Nieten 21 mit der Scheibe 22, und diese ist mit dem Flansch 3' des Drehstabes 3 mit Schrauben 21' verbunden, des sen linkes verdicktes Ende 3" in die Welle 1 einge lassen und mit dieser durch den Keil 1' verbunden ist. Mit 18 ist das Lager der Welle 1 bezeichnet. Vor zugsweise wird man den Drehstab 2 mit Vorspan- nung einsetzen. Das geschieht dadurch, dass man die Scheibe 22 gegenüber der Welle 1 und den mit dieser zusammenhängenden Teilen verdreht, dabei den Tor sionsstab 3 tordiert und dann erst durch die Be festigungsschrauben 21 an dem Rohr 2 befestigt.
Die Welle 1 hat Nuten 23, 24, 25 zur Aufnahme der Vorsprünge 26, 27, 28 der Gegenanschlagringe 35 bis 43. Das Rohr 2 hat Nuten 29, 30, 31 zur Aufnahme der Vorsprünge 32, 33, 34 der Anschlag ringe 4 bis 12. Das linke verdickte Ende des Rohres 2 trägt ein Schneckenrad 44 neben dem Lager 19. Die Klinke 13 ist um den Bolzen mit Achse 45 drehbar. Sie kann in Aussparungen 46 oder 47 ein rasten, die am Bund 48 der Welle 1 um 180 gegen einander versetzt angeordnet sind. Die Anschlagringe bestehen aus Stahlblech von z. B. 3 mm Stärke. Zwischen je zwei Anschlagringen sind Scheiben 49 angeordnet, welche verhindern, dass beim Betätigen der Einrichtung benachbarte Anschläge miteinander kollidieren könnten.
Die an den Gegenanschlagringen 35 bis 43 befindlichen Gegenanschläge sind mit 35' bis 43' bezeichnet. Gegen sie können sich die an den Ringen 4 bis 12 befindlichen Anschläge 4' bis 12' legen. Aus den Fig.2 bis 4 ist zu erkennen, dass untereinander gleichartige Anschlagringe 4 bis 12 einerseits und ebenfalls untereinander gleichartige Anschlagringe 35 bis 43 anderseits verwendet sind. Die Anschlagringe sind jeweils um 120 gegenein ander versetzt in das Rohr 2 ein- bzw. auf die Welle 1 aufgesetzt.
Die Fig.3 zeigt, dass die Anschläge 5' und 36' gegenüber den Anschlägen 4' und 35' (Fig.2) um 120 , und die Fig.4 zeigt, dass die Anschläge 6' und 37' gegenüber den Anschlägen 5' und 36' wieder um 120 versetzt angeordnet sind. Die Zahl der Anschlagringe richtet sich nach der Grösse der zu übertragenden Drehmomente. Im Ausfüh rungsbeispiel sind neun Paare ineinanderliegender Anschlagringe gewählt. Diese Zahl kann aber je nach Bedarf vergrössert oder verkleinert werden, wobei das erste Paar durch die Ringe 4, 35 und das letzte Paar durch die Ringe 12, 43 gebildet wird. .
Die Einrichtung arbeitet folgendermassen: Wird die Schnecke 14 und damit das Schnecken rad 44 gedreht, so werden das Rohr 2 und mit ihm die Anschlagringe 4 bis 12 entgegen dem Uhrzeiger sinn z. B. um 180 gedreht. Dabei wird der Drehstab 3 tordiert, weil die Welle 1 durch die Klinke 13 festgehalten wird. Die mit der Welle 1 verbundenen Gegenanschlagringe 35 bis 43 bleiben daher stehen. Die nach 180 Verdrehung erreichte Stellung ist in der Fig. 5 für die Anschlagringe 4 und 35 darge stellt.
Wird jetzt die Welle 1 entklinkt, so entspannt sich der Drehstab 3, und die Welle 1 wird um 180 entgegen dem Uhrzeigersinn weitergedreht, bis sich die Anschläge 35' bis 43' gegen die Anschläge 4' bis 12' legen, vgl. Fig. 6, welche den Endzustand dar stellt. Durch diese Bewegung der Welle 1 wird auch die Pleuelstange 17 und mit ihr das Schaltmesser be wegt, das einen elektrischen Kontakt z. B. schliessen kann. Erst nachher rastet die Klinke 13 in die Aussparung 47 an der Welle 1 ein.
Soll der Kontakt geöffnet werden, so wird durch Drehen der Schnecke 14 das Rohr 2 um weitere 180 in die Ausgangsstellung gedreht. Dabei wird der Dreh stab 3 erneut tordiert. Wird jetzt die Klinke 13 aus der Rast herausgezogen, und damit die Welle 1 frei gegeben, dann kann sich der Drehstab 3 entspannen, wobei die Welle 1 um 180 weitergedreht wird, das heisst bis die Anschläge 35' bis 43' wieder an die Anschläge 4' bis 12' anstossen. Die Pleuelstange nimmt ihre Anfangslage wieder ein, in der der Schal ter geöffnet ist. Nachher rastet die Klinke 13 in die Aussparung 46 an der Welle 1 ein.
Diese Einrichtung kann ausser zum Antrieb von elektrischen Schaltgeräten für Schaltwerke allgemein verwendet werden.