Vorrichtung zur Erzeugung gerichteter mechanischer Schwingungen mit Hilfe eines Schwingers mit zwei oder mehr rotierenden Unwuchten für Verdichtungs- oder Stoss- bzw. Ziehzwecke Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Er zeugung gerichteter mechanischer Schwingungen mit Hilfe eines Schwingers mit zwei oder mehr rotieren den Unwuchten für Verdichtungs- oder Stoss- bzw.
Ziehzwecke, bei der eine mit Vorspannung ver sehene Feder auf den Schwinger einwirkt.
Bei einem bekannten Verdichter der angeführten Art für Beton wirkt auf die Verdichterplatte eine Feder ein, die sich gegen eine Platte abstützt, welche als Gewichtsbelastung dient und elastisch federnd ge lagert ist. Diese elastisch federnde Lagerung der Platte wird durch eine Feder bewirkt, welche an der an deren Plattenseite koaxial zu der auf die Verdichter platte einwirkenden Feder angeordnet ist, wobei ein an der Verdichterplatte befestigter und die Bela stungsplatte durchsetzender Führungsstab für die koaxiale Feder an seinem freien Ende eine Mutter trägt, gegen die sich die die elastische Lagerung der Platten bewirkende Feder abstützt.
Der Schwinger ist auf der Verdichterplatte gelagert, und es ist ein mit dieser verbundener Handgriff vorgesehen, oder es ist der Handgriff mit der Belastungsplatte ver bunden. Eine Erhöhung der Schlagkraft wird auf diese Weise nicht erreicht, weil die Belastungsplatte elastisch gelagert ist, daher phasengleiche Schwin gungen mit der Verdichterplatte ausführt, so dass eine Relativbewegung zwischen Verdichterplatte und Mut ter und damit eine Energiespeicherung in der auf die Verdichterplatte einwirkenden Feder nicht eintreten kann.
Es sind zur Verdichtung des Strassenschotters auch Bodenverdichter bekannt, bei denen eine relativ grosse Verdichterplatte durch einen Unwuchterreger in Schwingungen versetzt wird. Der Antriebsmotor ruht hierbei über Federn auf der Stampfplatte mit Schwinger auf. Durch das Gewicht der Motorplatte samt Motor ist ein gewisser Vorspanndruck durch die Federn gegeben, so dass energiereichere Schwing schläge entstehen. Dieses System ist aber erst bei einer bestimmten Drehzahl des Schwingers brauch bar, da im Bereich der Eigenfrequenz die abge federte Masse zu gefährlichen Resonanzschwingun gen angeregt wird.
Es muss daher die Betriebsfre quenz mindestens viermal so gross wie die Eigen frequenz der abgefederten Masse sein, damit die bei der Betriebsfrequenz auftretenden erzwungenen Schwingungen auf ein erträgliches Mass herabgesetzt werden. Da der Stützpunkt der Feder ebenso wie bei der oben angeführten elastischen Lagerung schwing fähig ist, ist der auf den Schwinger einwirkende Federdruck nicht konstant. Überdies dienen die Fe dern in erster Linie dazu, den Motor vor den inten siven Vibrationsschwingungen zu schützen. Es müs sen daher vom schwingungstechnischen Standpunkt relativ weiche Federn gewählt werden.
Ausserdem bildet die Auflast mit den Federn ein Schwingungs system, das freie lotrechte Schwingungen mit sehr niedriger Eigenfrequenz und entsprechend grosser Schwingungsamplitude ausführt, denen sich die vom Schwinger herrührenden erzwungenen Schwingungen überlagern. Während die erzwungenen Schwingungen immer vorhanden sind, treten die Eigenschwingungen vorwiegend bei Prall- und Pendelbewegungen der Stampfplatte auf. Der Vorspanndruck, der auf den Schwinger einwirkt, ist infolge der während der Schwingung sich verändernden Federlänge verschie- den gross.
Bei entsprechend grossen Schwingungs amplituden, was in der Praxis nicht selten eintritt, werden die Druckkräfte in bestimmten Schwingungs phasen sogar zu Zugkräften.
Ziel der Erfindung ist es, eine wirkungsvolle Energiespeicherung zu ermöglichen und eine Beein flussung der kinetischen Energie des Schlages zu er reichen. Die Erfindung besteht darin, dass die auf den Schwinger mit ihrem einen Ende einwirkende, mit Vorspannung versehene Feder mit ihrem anderen Ende schwingungsfest abgestützt ist. Gemäss der Er findung ist somit der Abstützpunkt der Feder nicht schwingungsfähig; er bietet vielmehr stets den erforder lichen Widerhalt. Das System hat daher keine aus gesprochene Eigenfrequenz und ist somit bei jeder Drehzahl des Schwingers gleich wirksam.
Die Feder kann eine Stahlfeder oder ein Gummi puffer oder ein pneumatisch abgefederter Kolben sein, wobei ihr Abstützungspunkt schwingungsfest ist, so dass sie die kinetische Energie des Schwingers aufnimmt und sie in umgekehrter Richtung an den Schwinger abgibt, um gleichgerichtet mit der Energie der Unwucht zusätzlich zu dieser zur Wirkung zu kommen.
Anwendungsbeispiele einer erfindungsgemässen Vorrichtung sind Verdichter zur Bodenverdichtung, zur Verdichtung von Beton oder dgl., sowie Stoss- und Ziehgeräte. Es wird eine Energiespeicherung durch die Feder ermöglicht, die besonders energie reiche Vibrationsschläge ergibt. Durch die Kraftein wirkung zufolge des Energiespeichers werden, im Gegensatz zu einem Verdichter ohne diese Kraft einwirkung, der nur harmonische Schwingungen er gibt, verzerrte Schwingungen entstehen.
Durch Änderung des Vorspanndruckes der Feder ist es möglich, mit der Verdichtung stets bis zur Bruchgrenze des zu verdichtenden Schottermaterials zu gehen, was als besonderer Vorteil anzusehen ist.
Zur Regelung der Federvorspannung kann das schwingungsfeste Ende der Feder in seiner Höhen lage verstellbar angeordnet sein; vorzugsweise ist es mit einem Hebel zur Höhenverstellung verbunden.
Zum Verdichten von Beton oder dergleichen mit Hilfe eines Rütteltisches kann die Druckplatte des Rütteltisches durch eine Stahlfeder in der Schwin gungsrichtung gegen einen zweckmässig höhenverstell baren Querbalken abgestützt sein.
Als Rohr- oder Pfahlausziehvorrichtung kann der zum Befestigen am Kopfe des Rohres oder Pfahles eingerichtete Schwinger unter Zwischenschaltung der Feder mit einem Zugseil verbunden sein.
Ausführungsbeispiele der erfindungsgemässen Vor richtung sind in der Zeichnung schematisch darge stellt. Fig. 1 zeigt einen fahrbaren Verdichter in An sicht, Fig.2, 3 eine abgeänderte Ausführungsform eines Verdichterstempels in Vorder- und Seitenan sicht, Fig. 4 einen Rütteltisch und Fig. 5 eine Rohr ausziehvorrichtung.
Nach Fig.l sind auf einem Rahmen 1 der Schwinger 2 und der Antriebsmotor 3 vorgesehen. Der Antrieb des Schwingers erfolgt über den Riemen trieb 11. Der Schwinger weist zwei gegenläufig rotie rende Unwuchten auf, die mit verschiedenen Dreh zahlen antreibbar sein können. Der Rahmen 1 ist auf Gummirädern 16 oder einer Walze abgestützt. Auch der Antrieb zur Fortbewegung des Verdichters wird vom Motor 3 abgeleitet.
Der Schwinger 2 und der Verdichterstempel 6 sind starr miteinander verbunden, so dass die grossen Schlagkräfte (1500-3000 kg bei 0-50 Hz regelbar) vom Schwinger über den Stempel 6 direkt in das Schotterbett geleitet werden. Die Schwingungsampli tuden selbst sind, bedingt durch den konstruktiven Aufbau, auf der rechten Seite des Rahmens am gröss ten und links oberhalb der Drehachse der Räder 16 theoretisch Null. Der über dieser Drehachse gelagerte Motor 3 ist daher weitestgehend von Schwingungen verschont. An der Drehachse des Rades 16 ist ferner ein gabelförmig ausgebildeter Hebel 7 angelenkt. Der Hebel 7 ist mit dem Rahmen 1 über die Feder 9 verbunden.
Die Feder stützt sich mit einem Ende 9' am Rahmen 1 und mit ihrem anderen Ende 9" an der Mutter 10 eines am Hebel 7 verankerten Bolzens 12 ab. Die Abstützung der Feder an der Mutter 10 ist schwingungsfest. Da die Mutter 10 aber über den Bolzen bei Verschwenkung des Hebels 7 höhenver stellbar ist, wird dadurch auch eine Höhenverstel lung der Abstützung und damit eine Änderung der Vorspannung der Feder 9 ermöglicht. Durch Nieder drücken des Hebels 7 wird die Druckkraft auf den Verdichterstempel 6 übertragen und entsprechend der Hebelwirkung um ein Mehrfaches des ursprün- lichen Druckes gesteigert, wobei die Feder zur Wir kung kommt.
Die Grösse der Vorspannung der Feder 9 ist somit durch die auf den Hebel 7 ausgeübte Druckkraft regelbar. , Die Feder 9 ist so dimensioniert, dass der Griff des Hebels 7 beim Verdichten praktisch schwingungs frei ist. Das Niederdrücken des Hebels 7 kann auch mittels einer nicht dargestellten Fussraste, die am Hebel befestigt ist, erfolgen oder auch dadurch, dass sich der Bedienungsmann auf den Hebel setzt. Der Hebel 7 wird auch zum Aus- und Einschalten des Schwingers benutzt. Zu diesem Zweck kann ein Schalter für den Antriebsmotor am Hebel vorgesehen sein bzw. kann der Antrieb des Schwingers 2 durch die Schwenkbewegung des Hebels 7 schaltbar sein.
Für Stoss- und Schlaggeräte kann der Flachstem pel durch einen Spitzmeissel 8 oder Meissel mit Schneide nach den Fig. 2 und 3 ersetzt sein.
Nach Fig. 4 steht ein in Pfeilrichtung schwingen der, den Schwinger enthaltender Rütteltisch 24 auf einem Fund'amentklotz 25, der mit zwei Stehern 26 und einem in Bohrlöchern der Steher höhenver stellbar befestigten Querbalken 27 einen geschlos senen Rahmen bildet. Im Querbalken ist durch eine Führungsstange 28 eine Druckplatte 29 lotrecht ge führt, die durch eine Feder 30 gegen die Oberfläche des Betons 31 gepresst wird. Durch Druck über die Feder 30 auf die Oberfläche des Betons lässt sich eine höhere Verdichtung und damit grössere Festigkeit des Betons erzielen.
Der Schwinger kann auch mit der Druckplatte 29 verbunden bzw. vereinigt sein, in welchem Falle der Tisch feststeht oder aber auch mit einem Schwin ger verbunden ist.
Eine weitere Anwendungsmöglichkeit zeigt die Rohr-Ausziehvorrichtung nach Fig.5. Das Auszie hen in den Boden geschlagener Rohre 33 (oder Pfähle) wird durch die grosse Reibung zwischen Rohr und Erdreich erschwert. Setzt man auf den Kopf des Rohres 33 einen Schwinger 34, der daran festgeklemmt wird, und übt über eine am schwin gungsfesten Seil aufgehängte Feder 35 und den Schwinger einen Zug auf das Rohr aus, so wird das Ausziehen sehr erleichtert. Der Schwinger setzt die Reibung herab, und die Kraft zum Herausziehen des Rohres wird nicht bedeutend grösser sein,- als dem Rohrgewicht entspricht.