Nivellierinstrument mit selbsttätigem Ausgleich kleiner Neigungen des Instruments Die Erfindung betrifft ein Nivellierinstrument mit selbsttätigem Ausgleich kleiner Neigungen des In struments. Solche Geräte sind bekannt, indem bei spielsweise vor dem eigentlichen Nivellierinstrument oder in diesem pendelnd gelagerte Spiegel angeordnet sind, welche bei Neigung des Instruments die Ziellinie entsprechend aus ihrer Richtung ablenken. Der Be nutzer visiert deshalb trotz Neigung des Gerätes den selben Zielpunkt an.
Die bekannten Geräte dieser Art haben nun jedoch den Nachteil, dass ein exakter Ausgleich der Neigungen nur unter bestimmten Voraussetzungen möglich ist. So müssen z. B. die Drehachsen der pendelnd gelagerten Spiegel sehr genau justiert sein; oder, falls die Spiegel, wie bekannt, an Gelenkvier ecken aufgehängt sind, müssen an die Längen der Lenker der Gelenkvierecke sehr grosse Genauigkeits anforderungen gestellt werden. Ferner erfordern die bekannten Nivellierinstrumente mit selbsttätigem Ausgleich kleiner Neigungen des Instruments einen sehr grossen optischen Aufwand.
Die Erfindung hat sich die Aufgabe gestellt, mit verhältnismässig einfachen optischen Mitteln eine Kompensation kleiner Neigungen zu erwirken und zum anderen die pendelnden Elemente möglichst justierungsunabhängig auszubilden.
Diese Aufgabe wird dadurch gelöst, dass wenig stens eine gerätefeste und wenigstens eine um eine Achse senkrecht zur optischen Achse pendelnd ge lagerte Linse vor dem Fernrohr vorgesehen ist, der art, dass diese Linsen bei Neigung des Gerätes sich gegeneinander verschieben und dann einen optischen Keil bilden.
Bei Neigung des Gerätes wird dann der Zielstrahl einmal durch die Versetzung der Linsen gegenein ander abgelenkt und zum anderen durch den ent stehenden. optischen Keil. Es kann erreicht werden, dass die Zielstrahlablenkung genau so gross ist, wie die Ablenkung der optischen Achse des Nivellier- instruments aus der Waagrechten, so dass der Ziel strahl trotz Neigung des Gerätes. stets auf eine Ab kommenmarke in der Brennebene des Objektivs trifft.
Es wurde gefunden, dass die Ablenkung des Ziel strahles genau gleich der des Gerätes ist, wenn bei spielsweise<I>n</I> Linsenpaare vorgesehen sind (wobei<I>n</I> auch gleich 1 sein kann), von denen jeweils eine gerätefest ist und die andere pendelnd gelagert ist, wobei die Linsen eines jeden Paares sich zu einem afokalen System ergänzen und die pendelnd gelager ten Linsen die Bedingung erfüllen
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wenn ri der Abstand des Hauptpunktes der i-ten Linse von ihrem Drehpunkt ist, und cpi die Brechkraft dieser Linse.
Unter einem afokalen System wird dabei eine brennpunktlose Folge verstanden, das heisst ein Sy stem, welches ein parallel eintretendes Strahlenbündel auch als Parallelstrahlbündel wieder austreten lässt. Die Brechkraft selbst ist, wie bekannt, Funktion der Brechzahl des verwendeten Glases sowie der Brechzahl des umgebenden Mediums sowie der Ra dien der Linse und der Linsendicke.
Ist vor einem der Linsenpaare ein gerätefest an geordnetes afokales System mit einer Vergrösserung Ni vorgesehen, beispielsweise unmittelbar vor dem i-ten System, dann erfährt die angegebene Formel eine Änderung; sie lautet in diesem Fall
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Für alle sich ergebenden Glieder, bei denen kein <I>N</I> auftritt, ist<I>N = 1</I> zu setzen.
Setzt man in (1) und (2) statt der Brechkraft die Brennweiten
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so schreibt man:
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Die Linsen eines jeden Paares können entgegen gesetzt gleiche Brennweite haben und so ausgebildet sein, dass sie sich in der Normalstellung zu einer planparallelen Platte ergänzen;
das heisst hat die eine Linse die Brennweite + f i, so hat die andere Linse des Paares die Brennweite -f,- Ist in einem ersten Anwendungsfall nur ein Lin senpaar vorgesehen, das heisst n = 1, dann folgt aus der Formel (1') sofort r = f1, das heisst der Dreh punkt der pendelnd gelagerten Linse ist im Abstand der Brennweite f1 dieser Linse vom Hauptpunkt an zuordnen.
Die pendelnde Linse kann durch ein Ausgleichs gewicht stets in ihrer Lage gehalten sein. Dies. kann jedoch gewisse Nachteile mit sich bringen, indem der Drehpunkt dann sehr genau auf der optischen Achse liegen muss, das heisst Abweichungen, beispiels- weise nach oben oder nach unten, verfälschen die Kompensation. Verschiebungen der Drehachse in Richtung der optischen Achse machen sich dagegen nicht bemerkbar.
Um in weitgehendem Masse justierungsunabhängig zu werden, insbesondere, Kompensationsfehler durch Abweichungen der Drehachse aus ihrer Sollage, z. B. durch Erschütterungen, Stösse und dergleichen, zu vermeiden, durchsetzt zweckmässig der Strahlengang am Ort der pendelnd gelagerten Linse diese in senk rechter Richtung. In diesem Fall liegt der Dreh punkt der pendelnden Linsen auch bei Erschütterun gen und dergleichen stets auf der optischen Achse oder in deren Verlängerung. Fehler können bei dieser Ausbildung nur durch Verlagerung des Drehpunktes in der waagrechten Richtung entstehen, was aber im allgemeinen nicht eintritt.
Bei dieser Ausbildung kann darüberhinaus die pendelnd gelagerte Linse durch ihr eigenes Gewicht in stets gleichbleibender Lage gehalten sein. Zur Urri- lenkung des Strahlenganges in die senkrechte Rich tung und gegebenenfalls wieder in eine waagrechte Richtung, sind vorteilhaft Prismen vorgesehen.
Vorteilhaft sind zwei Linsenpaare vorgesehen, deren einzelne Linsen entgegengesetzt gleiche Brenn weiten haben. Die Drehachse der pendelnd gelagerten Linsen ist dann im Abstand der halben Brennweite von diesen angeordnet. Mit ri <I>=</I> fi/2 ist dann die For mel (1') wieder erfüllt. Bei Neigung des Instruments entstehen in diesem Fall zwei Keile, und es verschieben sich die Linsen jedes Paares gegeneinander, wodurch sich ihre Ge samtwirkung wieder addiert.
Da je nach dem, welche der Linsen eines Paares mit Neigung des Gerätes ihre Lage relativ zum Gerät ändert, die Keilwinkel oberhalb oder unterhalb der Horizontalen liegen, das heisst der Horizontalstrahl nach unten oder nach oben abgelenkt wird, ist bei Verwendung von mehreren Linsenpaaren darauf zu achten, dass sich die Wirkungen der einzelnen Keile nicht aufheben. Aus diesem Grunde ist bei der letzt genannten Ausführung von dem einen Linsenpaar z. B. die positive Linse pendelnd gelagert und von dem anderen Linsenpaar die negative Linse. Es wird dann nämlich in der Formel (1') im zweiten Glied sowohl r2 als auch f2 negativ.
Ist beispielsweise zwischen den Linsenpaaren ein Umkehrsystem angeordnet, dann gilt die zweite Formel, weil ein solches Umkehrsystem die Vergrösse rung N; _ -1 hat. Da das Umkehrsystem unmittel bar vor dem zweiten Linsenpaar angeordnet ist, ist in der Formel (2') N., = -1 zu setzen und Ni = 1, da ein nicht vorhandenes System auch keine optische Wirkung hervorruft. Es muss dann entweder r., oder f2 positiv sein. Da die Linsen einen gemeinsamen Drehpunkt haben sollten, wählt man zweckmässig f z positiv, so dass dann von beiden Linsenpaaren die Positivlinsen pendelnd gelagert sind.
In einem weiteren Ausführungsbeispiel der Er findung ist hinter dem ersten Linsenpaar ein recht winkliges Prisma angeordnet, so dass der Horizontal strahl durch das zweite Linsenpaar senkrecht hin durchtritt, und hinter diesem Linsenpaar ist ein Penta- Prisma mit einer Dachkante vorgesehen, so dass der Vorsatz zusätzlich für das folgende Nivellier eine Bildaufrichtung veranlasst. Der gemeinsame Dreh punkt der pendelnd gelagerten Linsen kann hierbei vorteilhaft im Knick des Horizontalstrahles liegen, und es kann ein Gewicht vorgesehen sein, welches die pendelnden Linsen in ihrer Lage hält. Auch hier findet eine Bildumkehr zwischen den Linsenpaaren statt, so dass sich der bereits beschriebene Sachverhalt ergibt.
Für die Anordnung der Linsen der einzelnen Lin senpaare ergeben sich, wie schon aus den Formeln hervorgeht, verschiedene Möglichkeiten.
So können in einem ersten Fall die Linsen mit ihren gekrümmten Flächen zueinander liegen. Selbst verständlich muss dabei ein geringer Abstand ein gehalten werden, damit die relativen Lageänderungen der Linsen möglich sind.
Es können aber auch in einem zweiten Ausfüh rungsbeispiel die Linsen mit ihren Planflächen gegen einander liegen. Auch hier muss zwischen den Linsen ein Zwischenraum vorhanden sein, damit die Linsen genügend Spiel für ihre Verschiebung und- Neigung gegeneinander haben.
Es können die pendelnd gelagerten Linsen der Linsenpaare auch derart angeordnet sein, dass sie zwischen den feststehenden Linsen liegen. In diesem Fall können die feststehenden Linsen gleichzeitig den Luft- und staubdichten Abschluss für das Gesamt system zum Ausgleich der kleinen Neigungen bilden.
Die Linsenpaare lassen sich z. B. zu einem Vor satzgerät zusammenfassen, welches in Verbindung mit jedem bekannten Nivellierinstrument verwendet wer den kann.
In den Fällen, bei denen durch grosse Ablenkun gen des Zielstrahles bzw. starke Vergrösserung des Nivellierinstruments eine durch die Keile bedingte Dispersion auftritt, können die Linsen achromati- siert sein.
Schliesslich sei noch darauf hingewiesen, dass die Brennweiten der einzelnen Linsenpaare nicht unbe dingt entgegengesetzt gleich sein müssen. Ungleiche Brennweiten können dann erforderlich werden, wenn in Abhängigkeit von den Linsendicken und ihren Abständen eine brennpunktlose Abbildung gewähr leistet werden soll.
Zweckmässig ist vor den zum Neigungsausgleich dienenden Linsen ein Pentaprisma angeordnet, wel ches mit dem ganzen Fernrohr drehbar ist.
Ordnet man das Gerät z. B. so an, dass der vom Ziel kommende Horizontalstrahl in das Penta-Prisma eintritt und das Penta-Prisma in senkrechter Richtung verlässt, dann eignet sich das Gerät zum waagrechten Ausrichten einer Fläche. Es ist dann nur notwendig, das Gerät auf irgendeine Stelle der auszurichtenden Fläche zu setzen und auf dieser Fläche etliche Mar ken anzuordnen. Werden diese Marken vom Zielstrahl des Nivellierinstruments beim Schwenken des Penta- Prismas nacheinander getroffen, so liegt die Fläche waagrecht.
Ähnliche Geräte für die Kontrolle der Ebenheit einer Fläche sind bekannt. Sie bestehen aus einem senkrecht zur Fläche anzuordnenden Fernrohr und einem drehbaren Penta-Prisma. Durch Verschieben der genannten Marken auf der Fläche wird deren Eben heit festgestellt. Diese Geräte haben jedoch nicht die den selbsttätigen Neigungsausgleich bewirkenden Linsen.
Will man mit den bekannten Geräten darüber hin aus prüfen, ob die Fläche waagrecht liegt, dann muss eine Libelle oder dergleichen vorgesehen sein, um das Gerät senkrecht einzustellen. Bekanntlich sind aber derartige Libelleneinspielungen umständlich, so dass die Handhabung des bekannten Gerätes sehr er schwert ist.
Die Erfindung beseitigt auch diesen Nachteil, indem jetzt wegen der vorgesehenen pendelnden Lin sen das Fernrohr des Nivellierinstruments nur noch annähernd senkrecht eingestellt zu werden braucht.
Vorteilhaft ist die pendelnde Linse von positiver Brechkraft und die gerätefeste Linse von negativer Brechkraft.
Zwischen den zum Neigungsausgleich dienenden Linsen kann eine Flüssigkeit zur Dämpfung der Pendelbewegung vorgesehen sein. Bei Verwendung einer pendelnden Linse, welche überdies nur in einer Richtung schwingt, wird ein selbsttätiger Ausgleich kleiner Neigungen nur in einer Richtung erzielt.
Um einen Neigungsausgleich in jeder Richtung, das heisst in jedem Azimut zu erhalten, kann die pen delnde Linse kardanisch gelagert oder einfacher an drei Fäden aufgehängt sein. Bei der Aufhängung ver wendet man vorteilhaft Fäden aus dem Markenpro dukt Perlon, welche nur zwei bestimmte Knickpunkte aufweisen.
Auf der Zeichnung sind Ausführungsbeispiele der Erfindung dargestellt, und zwar zeigen: Fig. 1 ein Nivellierinstrument mit einem Linsen paar zum Ausgleich kleiner Neigungen des Gerätes, Fig. la das Gerät nach Fig. 1 in geneigtem Zu stand;
Fig. 2 zeigt ein geändertes Ausführungsbeispiel, entsprechend der Fig. 1, Fig. 3 ein Nivellierinstrument mit zwei als optische Keile wirkenden Linsenpaaren, Fig. 4 das Gerät nach Fig. 3 mit einem Umkehr system, Fig. 5 die Ablenkung des Zielstrahles beim Gerät nach Fig. 4, Fig. 6 ein weiteres Gerät mit Bildumkehr, Fig. 7, 8, 9 und 10 verschiedene Anordnungen der einzelnen Linsen von zwei Linsenpaaren,
Fig. 11 ein Instrument zum Ausrichten einer Fläche.
In Fig. 1 ist mit 1 ein übliches Nivellierinstrument bezeichnet, welches ein Objektiv und ein Okular besitzt und bei dem in der Brennebene des Objektivs eine Strichplatte 2 angeordnet ist. Auf die Marke dieser Strichplatte fällt der Horizontalstrahl 3, wenn das Gerät genau waagrecht steht.
Auf das Nivellierinstrument 1 ist ein Vorsatz gerät 4 gesteckt worden, welches aus zwei Linsen 5 und 6 besteht. Die Linse 5 ist eine Zerstreuungslinse und bildet den Abschluss des Vorsatzgerätes 4 nach vorn. Die Linse 6 ist eine Sammellinse. Die Linsen 5 und 6 haben gleiche, jedoch entgegengesetzte Brenn weiten. Die Linsen 5 und 6 liegen mit ihren ge krümmten Flächen zueinander und bilden in der aus gezogenen Lage eine planparallele Platte. Die Linse 6 ist um eine Welle 7 drehbar gelagert. Damit sie bei Neigung des Nivellierinstruments 1 sowie des Vorsatzgerätes 4 ihre Lage im Raum beibehält, ist sie mit Ausgleichsgewichten 8, 8' verbunden.
Die Drehachse 7 ist im Abstand der Brennweite f der Linse 6 von dieser angeordnet, womit, da nur ein Linsenpaar vorgesehen ist, die Gleichung (1) bzw. (1') in der vorangegangenen Beschreibung erfüllt ist. Wird das Gerät um einen kleinen Winkel in die in Fig. la gezeichnete Lage geneigt, dann bilden die Linsen 5 und 6 optisch einen Keil. Der Horizontal strahl wird durch diesen und durch die Versetzung der Linsen 5 und 6 gegeneinander in die Richtung 3' parallel zur Achse des Nivellierinstruments gelenkt. Er tritt in das Nivellierinstrument ein und fällt wieder auf die Marke der Strichkreuzplatte 2.
Kleine Verschiebungen der Drehachse 7 in Rich tung der optischen Achse wirken sich für die Kom pensation der Ziellinie nicht aus. Wohl können aber Fehler bei der Ablenkung des Zielstrahles entstehen, wenn die Drehachse 7 im Laufe der Zeit senkrecht zur optischen Achse durch Erschütterungen oder dergleichen auswandert und damit die Justierung stört. Um von solchen Fehlern unabhängig zu wer den, ist in Fig. 2 eine geänderte Anordnung getrof fen worden. Der Zielstrahl fällt zunächst auf ein Prisma 20, welches ihn senkrecht nach oben ab lenkt. Er durchsetzt die Linsen 21 und 22, welche wieder entgegengesetzt gleiche Brennweiten haben.
In Verlängerung der optischen Achse ist die Dreh achse 23 angeordnet. Ein weiteres Prisma 24 lenkt den Horizontalstrahl in das Nivellierinstrument. Da der Horizontalstrahl 3 die Linsen 21 und 22 erst nach einer Reflexion im Prisma 20 erreicht, ist also in der Formel (2) der Beschreibung N1 <I>-</I> r/f <I>=</I> 1 zu setzen. Da das Prisma 20, eine Bildumkehr bewirkt, ist Ni = -1, und es wird<I>r =</I> -f. Der Horizontal- strahl wird also bei Neigung des Gerätes um einen kleinen Winkel u im entgegengesetzten Sinne wie in Fig. 1 abgelenkt.
Um dies zu erreichen, ist die Zer streuungslinse 21 pendelnd gelagert und die Linse 22 gerätefest angeordnet.
Die Linse 21 ersetzt bei dieser Anordnung gleich zeitig das Ausgleichgewicht 8' der Fig. 1.
In Fig. 3 sind zur Ablenkung des Zielstrahls zwei Linsenpaare 30, 31 und 32, 33 vorgesehen, welche um eine Welle 34 drehbar sind. Der Brennpunkt der Linsen 30 und 31 liegt zwischen den Linsen 32 und 33 im Punkt 35 und der Brennpunkt der Linsen 32 und 33 zwischen den Linsen 30 und 31 im Punkt 36. Die Welle 34 ist in der Mitte zwischen den Punkten 35 und 36 angeordnet, hat also von diesen Punkten den Abstand der halben Brennweiten der Linsen 30 bis 33.
Die Formel (1) ist also dann wieder erfüllt, wenn bei Neigung des Gerätes die Sammellinse 31 und die Zerstreuungslinse 33 in ihrer Lage stehen bleiben, die Linsen 30 und 32 jedoch die Neigung des Gerätes mitmachen, das heisst bei Verschiebung der Linse 30 nach oben und der Linse 32 nach unten entstehen zwei Keile, deren Keilkanten beide ober halb der optischen Achse liegen (gestrichelt darge stellt). Der Horizontalstrahl wird somit sowohl durch die Linsen 30, 31 als auch durch die Linsen 32, 33 nach unten abgelenkt. Die Wirkungen beider ent stehender Keile summieren sich damit.
In Fig. 4 ist zwischen Linsenpaaren 40, 41 sowie 42, 43 ein gerätefestes Umkehrsystem in Form eines Pechan-Prismas 44 angeordnet. Die Drehachse 45 liegt wieder im Abstand der halben Brennweite der Linsen 40 bis 43 zwischen diesen. Um eine Addition der Keilwirkungen beider Linsenpaare bei Aus lenkung zu erhalten, muss Formel 2 erfüllt sein, da hier durch das Umkehrsystem 44 bedingt der Wert N2 = -1 zu setzen ist. Dies wird erreicht, wenn die beiden Sammellinsen 41 und 42 pendelnd ge lagert werden. Sie werden durch ein Gewicht 46 in ihrer Lage gehalten.
Wie aus Fig. 4 ferner zu erken nen ist, sind die sich gegeneinander verschiebenden und den Neigungsausgleich bewirkenden Linsen in einem gesonderten Gehäuse angeordnet, welches auf ein bereits vorhandenes Nivellierinstrument aufsteck bar ist. Die feststehenden Linsen bilden einen luft- und staubdichten Abschluss dieses Vorsatzgerätes.
Bei Auslenkungen des Nivellierinstruments um den Winkel u wird der Horizontalstrahl 50, wie in Fig. 5 schematisch dargestellt ist, durch die Linsen 40, 41 nach oben abgelenkt, durch das Pechan- Prisma 44 nochmals geneigt, und diese Neigung wird durch die Linsen 42, 43 derart rückgängig gemacht, dass der Horizontalstrahl 50 nach Verlassen des Linsenpaares 42, 43 parallel mit der Achse 51 des Nivellierinstruments läuft.
Fig.6 zeigt eine geänderte Ausführungsform, bei der wieder Linsenpaare 60, 61 und 62, 63 vor gesehen sind. Von diesen sind die Sammellinsen 61 und 62 um eine Welle 64 drehbar. Die Sammellinsen 61 und 62 werden wieder durch ein Gewicht 65 in ihrer Lage gehalten. Die Zerstreuungslinsen 60 und 63 sind gerätefest. Zwischen den Linsenpaaren 60, 61 und 62, 63 ist ein gerätefestes Spiegelprisma 66 angeordnet, welches den Horizontalstrahl 67 senk recht nach oben lenkt. Nach Verlassen der Linsen 62, 63 gelangt der Horizontalstrahl 67 in ein Penta- Prisma 68, welches eine Dachkante 69 hat.
Er ver lässt das Penta-Prisma 68 in Richtung der Achse des Nivellierinstruments. Diese Anordnung bewirkt eben falls eine Kompensation kleiner Neigungen des Nivel- lierinstruments mit einer Bildumkehr.
Fig. 7 zeigt eine Linsenanordnung, bei der Lin senpaare 70, 71 und 72, 73 mit ihren Planflächen ein ander zugeordnet sind. Um eine Summation der Keil wirkungen der Linsenpaare 70, 71 und 72, 73 zu erreichen, sind hier wieder die Sammellinse 71 und die Zerstreuungslinse 72 um eine Welle 74 drehbar ge lagert. Die Linsen 70 und 71 sowie 72 und 73 weisen einen geringen Abstand voneinander auf, so dass Pendelbewegungen der Linsen 71 und 72 möglich sind. Wie zu erkennen ist, sind hier die inneren Linsen pendelnd gelagert und die äusseren Linsen 70 und 73 gerätefest angeordnet. Diese kön nen gleichzeitig einen Abschluss für das Vorsatz gerät bilden, damit Staub, Feuchtigkeit usw. nicht ins Innere des Gerätes dringen kann.
Fig. 8 zeigt eine andere Zusammenstellung von Linsenpaaren 80, 81 und 82, 83. Es sind auch hier die inneren Linsen 81 und 82, nämlich eine Sammel- und eine Zerstreuungslinse, um eine Welle 84 pen delnd gelagert, und die äusseren Linsen 80 und 83 sind gerätefest angeordnet. Auch diese Linsen können Abschluss für ein Vorsatzgerät sein. Zum Unter schied von dem Ausführungsbeispiel nach Fig. 7 sind die Linsen 80 und 81 mit ihren gekrümmten Flä chen einander zugekehrt, die Linsen 82 und 83 da gegen mit ihren planen Flächen.
Bei den Einrichtungen nach Fig.7 und 8 er geben die gekrümmten Doppellinsen als brennpunkt- lose Systeme eine geringe Fernrohrverkleinerung ent sprechend einem umgekehrten galileischen System. Dies bedeutet, dass ein nachgeschaltetes Nivellier instrument in seiner Vergrösserung etwas gemindert wird. Dies kann unter Umständen nachteilig sein. Will man diesen Einfluss kompensieren, so ist es notwen dig, zwischen dem Vorsatzsystem nach den Fig. 7 und 8 und dem nachgeschalteten Nivellierinstrument ein schwaches galileisches Fernrohr von genau entgegen gesetzter Wirkung einzuhalten.
Fig. 9 zeigt eine abermals geänderte Anordnung von Linsen 90, 91 und 92, 93, bei der wieder die inneren Linsen 91 und 92 um eine Welle 94 drehbar sind und die äusseren Linsen 90 und 93 gerätefest angeordnet sind. Die Linsen des Paares 90, 91 sowohl als auch die Linsen des Paares 92, 93 sind bei dieser Ausbildung mit ihren gekrümmten Flächen einander zugekehrt.
Fig.10 zeigt ein Ausführungsbeispiel, bei der die Negativlinsen von zwei vorgesehenen Linsen paaren pendelnd gelagert sind.
In Fig. 11 ist an höhenverstellbaren Füssen 100 drehbar ein Fernrohr 102 befestigt. Das Fernrohr 102 hat ein Objektiv 103, eine Strichplatte 104 und Okularlinsen 105. Im unteren Teil des Fernrohr gehäuses 106 ist ein Penta-Prisma 107 mit einem Glasdrehkeilpaar 108 sowie ein Fenster 109 ange bracht. Mittels einer Dosenlibelle 110 kann das Fernrohr annähernd senkrecht eingestellt werden.
Ist die optische Achse des Fernrohres genau senk recht, dann verlässt der Zielstrahl 111 das Fernrohr in genau horizontaler Richtung. Beim Drehen des Teiles 106, welches mit dem Fernrohr 102 fest verbunden ist, beschreibt der Horizontalstrahl 111 eine horizontale Fläche.
Um unabhängig von der genauen senkrechten Einstellung der optischen Achse zu werden, sind in Fig. 11 zum Ausgleich kleiner Neigungen Linsen paare 112,<B>113</B> und 114, 115 vorgesehen. Die Linsen <B>1</B>12 und 115 sind fest mit dem Gehäuse verbunden. Die Linsen 113 und 114 sind pendelnd gelagert. Die Linsen 113 und 114 pendeln auf Grund ihrer Schwer kraft um die Knickpunkte 116 und 117 an verstärkten Fäden aus dem Markenprodukt Perlon. Es sind drei solcher Fäden vorgesehen, von denen jedoch nur der Faden 120 in der Fig. 11 zu sehen ist. Durch diese Aufhängung wird ein Neigungsausgleich für alle denk baren Abweichungen des Gerätes aus lotrechter Rich tung heraus bewirkt.
Durch Drehung des Handrades 118 ist es möglich, über die eingezeichneten Kegel- und Stirnräder eine Drehbewegung des Gerätes einzuleiten, die es er möglicht, das Fernrohr in jeder beliebigen Richtung einzustellen.