Riemen Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf einen Riemen, der eine Reibschicht und eine mit dieser mit tels eines Bindemittels verbundene Zugschicht aus nebeneinanderliegenden Fäden oder Drähten besitzt.
Seit Jahrzehnten versucht man Treibriemen her zustellen, die aus einer Reibschicht und aus einer Zugschicht aus fadenförmigem Material besteht. So wurde beispielsweise vorgeschlagen, zwischen zwei Lagen eines Fasermaterials, beispielsweise Leder, eine Zwischenlage aus Drahtgewebe einzukleben. Ein anderer Vorschlag geht dahin, auf einen aus einer Lederlage bestehenden Riemen eine Gewebelage mit darin eingebetteten nebeneinanderliegenden Fäden aufzubringen. Weiter wurde vorgeschlagen, Treibrie men aus einer Lederschicht, einer Gewebeschicht und einer Gummischicht herzustellen. Ein anderer Vor schlag für die Herstellung eines Treibriemens geht dahin, zwischen zwei Lederlagen eine Fadenlage oder eine Zwischenschicht aus Gewebe anzuordnen.
Nach allen diesen Vorschlägen wird die Zwischen- bzw. Fadenlage zwischen zwei oder mehreren Lagen von Flächenmaterial gebracht, um sie so festzuhalten. Derart aufgebaute Treibriemen vermögen jedoch den Beanspruchungen, wie sie sich bei hohen Biegefre quenzen oder beim Lauf des Riemens über kleine Rie menscheiben ergeben, nicht standzuhalten, weil sie viel zu hart sind.
Bei Verwendung von zwei oder mehreren Lagen von Flächenmaterial tritt eine Versperrung ein, welche einen hohen Biegewiderstand zur Folge hat und zu einem raschen Riemenverschleiss führt.
Die Erfindung geht von der Aufgabe aus, einen Riemen mit einer Reibschicht aus Leder und einer Zugschicht aus einerFaden-oderDrahtlagezu schaffen, der bei einem geringen Biegewiderstand einen hohen Wirkungsgrad aufweist und eine lange Lebensdauer gewährleistet und der weich und geschmeidig bleibt, so dass er auch über kleinste Scheiben bei höchster Biegefrequenz ohne schädliche innere Scheuerarbeit läuft, und bei dem sich die Reibschicht und die Fadenlage nicht gegenseitig versperren.
Weiter ist darauf Bedacht zu nehmen, dass die Verbindungsschicht zwischen Fadenlage und Reib schicht den Faden nicht ätzt oder schwächt. Wenn man z. B. einen Polyamidfaden mit aufgelöstem Poly amid auf Leder klebt, so wird der Faden durch die Lösung geschwächt, und zudem bildet der Faden mit dem Klebstoff eine harte homogene Schicht.
Aber auch das Einbetten der Fadenlage in Zellu loseester oder Gelatine hat sich nicht bewährt, eben sowenig wie alle andern bisher vorgeschlagenen Methoden zur Befestigung des Fadens auf der Reib schicht.
Angestellte Versuche und Studien führten zur Erkenntnis, dass die Verbindung von Fadenlage resp. Drahtlage und Reibschicht durch starre Klebstoffe nicht zum Erfolg führen kann, ebenso wie das blosse Ankleben oder das Einbetten der Fäden oder Drähte zwischen zwei Flächenmaterialien, und die weitere Erkenntnis war, dass zwischen Fadenlage und Scheibe eine elastische Zone liegen muss, in welcher Fäden und Drähte im ganzen Umfang voll eingebettet liegen. Nur so ist es möglich, alle Arten von Fäden und Drähten für die Zugschicht zu verwenden.
Der erfindungsgemässe Riemen vermeidet alle Nachteile bekannter Riemen dadurch, dass die Reib schicht aus Leder und das Bindemittel aus einer blei bend stark elastischen Masse gebildet wird, welche eine elastische Verschiebung der Reibschicht gegen über der von einer Faden- oder Drahtlage gebildeten Zugschicht gestattet.
In der Zeichnung ist eine beispielsweise Ausfüh- rungsform des Erfindungsgegenstandes dargestellt. Der dargestellte Teilriemen weist eine dünne Leder- schicht 1, beispielsweise aus Chromleder, auf, wobei die Narbenseite la die Laufseite bildet;
mit 2 ist eine direkt auf die Chromlederschicht 1 aufgebrachte Faden- oder Drahtlage bezeichnet, welche in eine bleibend stark elastische Masse 3 voll eingebettet ist, welche eine elastische Verschiebung der Reibschicht 1 gegenüber der Zugschicht 2 gestattet.
Ein solcher Riemen besteht im wesentlichen aus Reib- und Zugschicht, ohne Zwischenlagen oder Auf lagen, ausser der elastischen Masse 3, wobei sich Reib- und Zugschicht gegenseitig elastisch verschie ben können, wodurch die Walkarbeit auf ein Mini mum reduziert wird. Auf diese Weise können zwei schichtige Riemen von 1-1,5 mm Dicke hergestellt werden, welche höchste Biegefrequenzen zulassen. Es wird z. B. Kalbleder von 0,5-1 mm Dicke genom men und ein Faden oder Draht von 0,5 mm Dicke in einer elastischen Masse aufgewickelt. Solche Riemen haben eine enorme Übertragungskraft, die jedem anderen bekannten Treibriemen in gleicher Stärke weit überlegen ist.
Die Zugschicht 2 ist von einer Faden- oder Drahtlage gebildet.
Beim Auflaufen des Riemens auf die treibende Scheibe spielt sich folgender Vorgang ab. Die unterste Zone (z. B. Kalblederschicht) eilt vor und zieht die mittlere Zone (Klebschicht) nach. Die mittlere Zone (Klebschicht) eilt wieder der oberen Zone (Faden schicht) vor und zieht diese nach. Beim Ablaufen, das heisst bei der Entspannung des Riemens bilden sich diese gegenseitigen Verschiebungen wieder zurück. Dieser Vorgang wiederholt sich milliardenfach. Er lässt erkennen, welch grosse innere Scheuerarbeit bei mehrschichtigen Riemen der geschilderten Ausbildung vermieden wird.
Die praktischen Vergleichsproben mit anderen bekannten mehrschichtigen Riemen mit Fadenlagen sind mit überragenden Resultaten zu Gun sten des vorstehend beschriebenen Riemens aus gefallen.
Für den Reibbelag wird mit bestem Erfolg Chrom leder mit niedrigem spezifischem Gewicht, z. B. 0,7, oderwenigerundmitniedrigemFettgehalt,z.B.30/0, ver wendet, wobei die Narbenseite die Lauffläche bildet.
Als Verbindungsschicht kann beispielsweise Poly- isobutylen oder eine Mischung von Styrol und geeig neten Polyestern oder eine Mischung von Polyester und Polyuretan mit Isocyanat Verwendung finden. Es können auch Klebstoffe verwendet werden, welche eine dauerhafte Klebrigkeit aufweisen, wie z. B. gelö ster Kunstgummi.
Die Fäden und Drähte, weiche die Zugschicht bilden, und die Bänder, welche als Reibschicht dienen, können vor dem Aufbringen oder während dem Auf bringen mit dem elastisch bleibenden Klebemittel ver sehen werden. Es können entweder nur die Fäden oder Drähte oder nur das die Reibschicht bildende Material oder aber beide Teile mit Klebemittel ver sehen werden.
Die Fäden oder Drähte können auf natürlichen oder synthetischen Fasern aufgebaut sein, ebenso kön nen Metalldrähte verwendet werden. Sie können gezwirnt, gezogen, geflochten, gespritzt oder aber auch sonst nach einem geeigneten Verfahren her gestellt sein und beliebigen Querschnitt aufweisen. Sie können in einem vertieften Bett liegen, wodurch die Fadenlage am Rand nicht sichtbar und dadurch seit lich geschützt ist (gabelfeste Riemen).
Der erläuterte Riemen kann auch als Zugband für Keilriemen ver wendet werden, ferner für Transportbänder, Banda gen, Manchons, Zugriemen für Webstühle, Florteil- riemchen und für andere Riemchen, welche einem Zug ausgesetzt sind.