Kurbeltrieb für Zweitakt-Brennkraftmaschinen Es ist nach dem Patentanspruch des Hauptpaten tes Nr. 349123 bekannt, beiderseits der Wälzlager einer Kurbelwelle für eine Zweitakt-Brennkraftma- schine mit Brennstoffölgemischschmierung und vor zugsweise mit Kurbelgehäusepumpe Dichtelemente anzuordnen.
Die in die Kurbelkammer gelangten schädlichen Abgasbestandteile können auf diese Weise nicht die Lager angreifen. Öl dagegen kann sich in genügender Menge an den Lagerlaufflächen halten oder infolge der Oberflächenspannung an den Dichtringen vorbei an die Lagerlaufflächen kriechen.
Es ist weiterhin bekannt, Kurbelwellen von Mehr zylinder-Zweitakt-Brennkraftmaschinen in Kugel lagern zu lagern. Das hat den Vorteil der Billigkeit, da handelsübliche Kugellager verwendet werden: kön nen. Da die spezifische Pressung in Kugellagern rela tiv hoch ist, ging man schon frühzeitig zu Rollen lagern in den Kurbelwellen über in der Annahme, dass die grossen Belastungen dadurch besser aufge nommen würden. Rollenlager erlaubten eine Ein engung der Kurbelwellenschwingungen, während ku gelgelagerte Mehrzylinderwellen auch ohne fortge schrittene Abnutzung Biegeschwingungen der Kurbel wellen unterstützen. Das geht mitunter so weit, dass ein unmittelbar mit der Kurbelwelle verbundener Un terbrecher keine regelmässigen Zündungen mehr ein leiten kann.
Diese Mängel werden erfindungsgemäss dadurch beseitigt, dass bei einem Kurbeltrieb gemäss dem Pa tentanspruch des Hauptpatentes mit als Kugellager ausgebildeten Kurbelwellenwälzlager bei jedem Ku gellager auf der einen Seite Spreizringe und auf der anderen Seite eine Abdeckscheibe als Dichtelemente angeordnet sind. Diese Kombination ist besonders deswegen vorteilhaft, weil die Spreizringe gegen das Druckgefälle wirksam dichten und die Abdeckscheibe hauptsächlich das Innere der Lager vor Abgasen schützt und nur eine geringe Baulänge beansprucht.
Die Spreizringe dichten gegen das Druckgefälle, das insbesondere zwischen zwei benachbarten Kurbel gehäusen gross ist, oder das Druckgefälle zwischen Kurbelgehäuse und Aussenluft ab. Ein. Durchströmen von Luftölgemisch durch die Lager, wie es früher zur Kühlung und Schmierung der Lager angestrebt wurde, ist damit ausgeschlossen. Auch ohne Ringmembrane würde nur eine geringe Menge Luftölgemisch in die Lager eindringen können, weil das Gasvolumen im Inneren der Lager und damit sein Federweg gering ist. Das Gasvolumen im Lagerinneren wird beim Druckwechsel im Kurbelgehäuse nur wenig zusam mengedrückt und somit auch nur ein geringer Raum für das nachströmende Gasgemisch aus dem Kurbel gehäuse frei.
Die Abdeckscheibe braucht also nur geringe Ansprüche als Dichtelement zu erfüllen und soll hauptsächlich als Schirm gegen die Abgase die nen. Diese Wirkung kann dadurch unterstützt wer den, dass eine dünne Abstandscheibe zwischen der Abdeckscheibe und dem inneren Kugellagerring an gebracht wird. Die Abdeckscheibe ist so keiner Ab nützung ausgesetzt. Es bleibt immer zwischen dem Abdeckscheibenaussenrand und dem Lageraussenring ein schmaler Spalt, der mit Öl gefüllt ist.
Das Öl setzt dem Druckwechsel zwischen- Kurbelgehäuse und La gerinnenraum und damit dem Einströmen von Abgas resten in das Lagerinnere durch seine Viskosität und seine Massenträgheit einen Widerstand entgegen.
Weiterhin kann die Dichtwirkung der Abdeck- scheibe dadurch erhöht werden, dass zwischen Kurbel wellenhubscheibe und der Abdeckscheibe eine Feder scheibe angebracht wird. Auf diese Weise ist der Aussenrand der dünnen Abdeckscheibe in der Lage, den Druckschwankungen im Kurbelgehäuse zu folgen und die Dichtwirkung gegen Gas zu unterstützen, während ein Kriechen von Öl in das Lagerinnere un- behindert vonstatten geht.
Die erfindungsgemässe Bau weise ist auch deshalb vorteilhaft, weil verhältnis mässig grosse Kugellager auf dem schmalen Raum zwi schen zwei benachbarten Kurbelwangen unterzubrin gen sind:, da der Platzbedarf der Dichtelemente in folge der Kombination von Abdeckscheibe und Spreiz- ringen gering ist. Damit die Verwendung von Kugel lagern nicht Nachteile mit sich bringt, z.
B. hinsicht lich der Erzeugung eines regelmässigen Zündfunkens oder durch Entstehen von Biegeschwingungen der Kurbelwelle, können alle Kurbelwellenlager eng und unter gleicher Vorspannung der Innen- bzw. Aussen ringe gegen die Kugeln eingebaut werden.
Die mit Vorspannung verbauten Kugellager erlau ben der Kurbelwelle auch innerhalb tragbarer Gren zen eine elastische Verformung. Die Ausschaltung der chemischen Einwirkung der Abgasreste im Kur belgehäuse ist durch die Kombination der Spreizringe mit einer Ringmembrane mit geringstem Raumbedarf gelöst. Die Vorspannung soll anderseits so sein, dass die Wälzkörper bei laufender Maschine im entlasteten Bogen der Lager kurzzeitig freigestellt werden. Wei tere Vorteile gehen aus den Abbildungen und der Be schreibung hervor.
Die Abbildungen zeigen eine beispielsweise Aus führung der Erfindung.
Fig. 1 einen teilweisen Längsschnitt durch eine Kurbelwelle, Fig. 2 eine in Fig. 1 mit Il eingekreiste Einzelheit. Die Kurbelwelle 1 ist aus Wellenstücken 2, 2', 2", Pleueizapfen 3 und Kurbelwangen 4, 4', 16, 17 zu sammengesetzt. Als Lager werden durchwegs Kugel lager 5, 6 verwendet. Jedes Kugellager weist auf der einen Seite Spreizringe 7, 7' bzw. 8, 8' bzw. 9, 9' auf, die als Dichtelemente dienen, während auf der anderen Seite Abdeckscheiben 10 bzw. 11 das Innere der Lager vor Abgasresten schützen.
Jede Abdeck- scheibe 10 bzw. 11 wird durch eine dünne Abstands scheibe 12 von den Kugellagerringen abgehalten, so dass sich zwischen dem Aussenring 13 und der Ab deckscheibe 11 ein enger Spalt 14 bildet. Die Spreiz- ringe 8, 8' dichten den Lagerinnenraum 15 gegen das Kurbelgehäuse ab, zu dem die Kurbelscheibe 16 ge hört. Die Abdeckscheibe 11 dagegen schützt den La gerinnenraum 15 gegen Gase aus dem Kurbelgehäuse, zu dem die Kurbelwange 17 gehört.
Ohne die Spreiz- ringe 8, 8' würde der Druckunterschied während der Arbeitstakte zwischen dem zur Kurbelwange 17 und dem zur Kurbelwange 16 gehörigen Kurbelkammer ein intensives Durchströmen des Lagerinnenraumes 15 mit Luftölgemisch mit Abgasresten erzwingen. Damit würde zwar eine gewisse Kühlung der Lauf- flächen des Kugellagers 6 eintreten, es würden aber auch Abgasreste bzw. chemische aktive Produkte dauernd intensiv die Lagerflächen und die Kugeln des Lagers 6 bestreichen.
Dadurch, dass die Spreiz- ringe 8, 8' angeordnet sind, sind die beiden. benach barten Kurbelkammern gegeneinander abgedichtet, so dass der Druckunterschied zwischen den beiden Kur belkammern kein Gemisch aus Abgasresten., Luft, Öl und Brennstoff mit grösserem Druckunterschied durch den Lagerinnenraum 15 führt. Diese Wirkung wird noch weiter unterstützt durch die Abdeckscheibe 11, die das Lagerinnere 15 gegen das Eindringen von Abgasresten aus den zur Kurbelwange 17 gehörigen Kurbelkammern abschirmt. Es bleibt nur zwischen dem Lageraussenring 13 und der Abdeckscheibe 11 ein schmaler Spalt 14, der infolge des geringen Volu mens das Lagerinnere 15 vor Abgasresten bewahrt.
Anderseits genügt der enge Spalt 14, um Öl in das Innere des Lagers 6 kriechen zu lassen, ebenso wie die Spreizringe 8, 8' wohl gegen das Gas dichten, trotzdem aber ein Eindringen von Öl in das Lager innere des Lagers 6 nicht verhindern.
Die Nachteile grosser Durchbiegungen bei kugel gelagerten Kurbelwellen werden dadurch behoben, dass alle Kurbelwellenlager unter gleicher Vorspan- nung der Innenringe bzw. Aussenringe gegen die Ku geln eingebaut werden.