Photographische Kamera mit photoelektrisch gesteuertem Verschlusshenunwerk Bei bekannten photographischen Kameras mit einem photoelektrisch gesteuerten und einem zusätz lichen mechanischen Verschlusshemmwerk ist zur wechselweisen Verwendung beider Hemmwerke das photoelektrische Hemmwerk vom Verschluss entkup- pelbar eingerichtet. Die Entkuppelungseinrichtung er fordert einen verhältnismässig hohen Aufwand an me chanischen Mitteln, um eine Dejustierung dieses Hemmwerkes beim Entkuppeln mit Sicherheit zu ver hindern.
Die vorliegende Erfindung betrifft nun eine photographische Kamera mit photoelektrisch ge steuertem Verschlusshemmwerk, die dadurch gekenn zeichnet ist, dass das photoelektrisch gesteuerte Hemmwerk mit dem Verschluss unlösbar verbunden ist und eine handbetätigbare Einrichtung zur wahl weisen Einstellung des Hemmwerkes auf die kleinste Hemmstufe vorgesehen ist.
Hierdurch ist es möglich, das photoelektrisch ge steuerte Hemmwerk wahlweise auf den Leerlauf- widerstand einzustellen und daher weitgehend und für gewisse Zwecke praktisch ausreichend auszu schalten. Um auch noch weitergehenden Anforderun gen genügen zu können, wie sie beispielsweise beim vorstehend erwähnten Fall des Vorhandenseins eines zusätzlichen, wechselweise zu verwendenden mecha nischen Hemmwerkes eintreten können, kann ein während des Verschlussablaufes wirksamer Kraftspei- eher, z.
B. in Form einer Feder, zur Kompensierung der Hemmwirkung der kleinsten Hemmstufe des photo elektrisch gesteuerten Hemmwerkes vorgesehen sein. Es lassen sich damit praktisch dieselben Vorteile erzielen, wie mit den erwähnten, bekannten Ent- kuppelungsmitteln, ohne deren Nachteile in Kauf neh men zu müssen. Hinzu kommt noch, dass sich der Erfindungsgegenstand konstruktiv in verhältnismässig einfacher Weise realisieren lässt und auch vom Laien ohne jede Schwierigkeit bedienbar ist.
Die Zeichnung zeigt ein Ausführungsbeispiel des Erfindungsgegenstandes. Fig. <B>1</B> zeigt einen Vertikal- mittelschnitt. Die Fig. 2 und<B>3</B> zeigen einen Schnitt nach der Linie 11-II in Fig. <B>1</B> bei unterschiedlicher Einstellun <B>' -</B> der handbetätigbaren Einrichtung.
Die Kamera, von der in Fig. <B>1</B> ein Teil des Ka meragehäuses<B>1</B> dargestellt ist, weist eine Platine 2 auf, die durch eine Gehäusedeckkappe <B>3</B> abgedeckt ist. Auf der Platine 2 ist ein Träger 4 angebracht, auf dem ein wickelförmiger Montagering<B>7</B> für ein pneumatisches, als Belichtungsregelvorrichtung die nendes Verschlusshemmwerk befestigt ist. Dieses ent hält einen Zylinder<B>5,</B> der in den Ring<B>7</B> eingesetzt ist und am oberen Ende durch eine Ventilplatte<B>6</B> ab geschlossen ist.
Zwischen der Wandung des Zylin ders<B>5</B> und dem Montagering<B>7</B> ist der Rand einer Membrane<B>8</B> eingespannt, an deren zentralem Teil eine Stange<B>9</B> mittels ihrer Verbindungsscheiben<B>10,</B> <B>11</B> befestigt ist. Dem freien Ende der Stange<B>9</B> greift das Kabel 12 eines Bowdenzuges<B>13</B> an, dessen Scheide an der Platine 2 verankert ist. Der Bowden zug<B>13</B> führt zu einem nicht dargestellten, am Ver- schlussablauf der Kamera teilnehmenden Verschluss- organ, z. B. dem Hauptantriebsorgan des Verschlus ses.
Mit geringem Spiel über der Ventilplatte<B>6</B> befin det sich ein Steuerschieber 14, der mittels eines Trag- arms <B>15</B> in bekannter Weise am oberen Ende eines drehbaren, winkelrecht zur Ventilplatte<B>6</B> stehenden Welle<B>17</B> der nicht dargestellten Drehspule eines Gal vanometers<B>16</B> starr befestigt ist. Die Galvanometer- drehspule ist ihrerseits an eine ebenfalls nicht dar gestellte photoelektrische Zelle des Belichtungsreglers angeschlossen. Die Ventilplatte<B>6</B> weist mehrere<B>öff-</B> nungen <B>18</B> auf.
Ein Drehen der Welle<B>17</B> bewirkt daher eine entsprechende Schwenkung des Schiebers 14 um die Achse der Welle<B>17</B> in einer zur Ventil platte<B>6</B> parallelen Ebene, was ein stufenweises<B>Ab-</B> decken bzw. Freigeben der Öffnuncren <B>18</B> zur Folge hat.
Da sich nun entsprechend dem jeweiligen Photo strom der Zelle die Galvanometerspule und damit der Steuerschieber 14 selbsttätio, einstellen, deckt der Schieber 14<B>je</B> nach seiner von den jeweiligen Be lichtungsverhältnissen abhängigen Schwenklage einen grösseren oder kleineren Teil der Öffnungen<B>18</B> der Ventilplatte<B>6</B> ab. Während des Verschlussablaufs werden die Membrane<B>8</B> und die Stange<B>9,</B> welche bei gespanntem Verschluss die in Fig. <B>1</B> dargestellte Lage einnehmen, unter der Wirkuncr des nicht darge stellten Hauptantriebsorgans des Verschlusses nach unten bewegt.
Dabei tritt infolge der Saugwirkung ein Luftstrom durch die Öffnungen<B>18,</B> der<B>je</B> nach der Einstellung des Schiebers 14 einen kleineren oder or .rösseren Durchflusswiderstand zu überwinden hat.
Dementsprechend ist die Hemmwirkung des Hemm werkes auf den ablaufenden Verschluss kleiner oder grösser, so dass auch die automatisch geregelte öff- nungszeit des Verschlusses kürzer oder länger ist. Sie wird durch einen als Zeiger ausgebildeten rück wärtigen Fortsatz <B>19</B> des Schiebers 14 auf einer mit einer Skala versehenen Platte 20 angezeigt und kann durch ein in der Kappe<B>3</B> befindliches Fenster 21 abgelesen werden. Die Platte 20 sitzt an einem am Gehäuse des Galvanometers<B>16</B> befestigten Halter.
Zur Verkleinerung des toten Raumes zwischen der Wandung des Zylinders<B>5</B> und der Membrane<B>8</B> ist ein Profilring 22 in den Zylinder<B>5</B> eingesetzt, an den sich die Membrane<B>8</B> bei gespanntem Ver- schluss dicht anlegt (Fig. <B>1).</B>
In einer Bohrung der Gehäusedeckkappe <B>3</B> ist ein Crerändelter Drehknopf<B>23</B> drehbar gelagert, der auf der Kappeninnenseite eine Scheibe 24 aufweist, die nach unten vorspringende zapfenförinige Mitiiehmer <B>25</B> trägt.
Dieser ist durch entsprechendes Drehen des Knopfes<B>23</B> von Hand in der Bewegungsbahn des Steuerschiebers 14 derart bewegbar, dass sich hier durch der Schieber 14 entgegen der Rückstellkraft der Galvanometerspule von der alle Öffnungen<B>18</B> abdeckenden einen Endlage in die alle Öffnungen<B>18</B> freigebenden andere Endlage verstellen lässt. Min destens in letzterer, in Fig. <B>3</B> dargestellten Endla.0ge, welche der kleinsten Hemmstufe des Schiebers 14 entspricht, ist der Drehknopf<B>23</B> und damit der Mit- nehmer <B>25</B> feststellbar.
Der in dieser Schieberlage noch auftretende, unter anderem durch die Reibungs widerstände der beweglichen Teile des Hemmwerkes und des Bowdenzuges<B>13</B> bedingte, auf den Ver- schluss ausgeübte Leerlaufwiderstand des Hemmwer kes lässt sich nun mittels eines Kraftspeichers, in Form einer Zugfeder<B>26</B> kompensieren.
Diese greift gemäss Fig. <B>1</B> einerseits an einem Zapfen<B>27</B> der Stange<B>9</B> und anderseits an einem Arm eines Winkelhebels<B>28</B> an, dessen anderer Arm um eine quer zur Stange<B>9</B> liegende Achse<B>30</B> schwenk-- bar am Träger 4 gelagert und diesem gegenüber mit tels einer Stellschraube<B>29</B> justierbar ist.
Die Feder<B>26</B> wird bei der Aufwärtsbewegung der Stange<B>9,</B> also beim Spannen des Verschlusses, gespannt und be schleunigt die Abwärtsbewegun,- der Stange<B>9</B> wäh rend des Verschlussablaufs, wirkt also in gleichem Sinne wie die nicht dargestellte übliche Verschluss- antriebsfeder. Durch Verstellen der Schraube<B>29</B> kann der Winkelhebel<B>28</B> um seine Drehachse<B>30</B> ver- schwenkt und dadurch die Vorspannung der Aus gleichsfeder<B>26</B> zu Justierzwecken variiert werden,
so dass diese die Reibungswiderstände innerhalb des pneumatischen Hemmwerkes kompensiert und diese somit bei der Anordnung und Dimensionierung der Öffnungen<B>18</B> nicht berücksichtigt werden müssen. Besondere Bedeutung kommt der Kompensierung der Hemmwirkung der kleinsten Hemmstufe (Leerlauf- widerstand) des Hemmwerkes zu, wenn zusätzlich zum photoelektrisch gesteuerten, pneumatischen Hemmwerk ein wechselweise zu verwendendes me chanisches Hemmwerk vorhanden ist.
Soll nun bei einer photographischen Aufnahme, z. B. bei einer Blitzlichtaufnahme, das in üblicher Weise in den Verschluss eingebaute mechanische Hemmwerk verwendet werden, so genügt es, um den gesamten Hemmwiderstand des pneumatischen Hemm werkes abzuschalten, durch Drehen des Knopfes<B>23</B> den Mitnehmer <B>25</B> in die aus Fig. <B>3</B> ersichtliche Lage zu schwenken,
so dass der Schieber 14 zwangläufig in seine sämtliche Öffnungen<B>18</B> der Ventilplatte<B>6</B> freigebende Endlage gelangL Obwohl die Membrane <B>8</B> über die Stange<B>9</B> und den Bowdenzug<B>13</B> am Ver- schlussablauf weiterhin teilnimmt, ist nun jede Hemm wirkung des pneumatischen Hemmwerkes unterbun den.
Der Drehknopf<B>23</B> kann auch in der der anderen Endlage des Mitnehmers <B>25</B> entsprechenden Dreh lage (Fig. 2), welche den Schieber 14 in seinem gan zen Schwenkbereich freigibt, sowie in unterschied lichen Zwischenlagen feststellbar sein, z. B. durch rei bungsschlüssige Selbsthemmung. Zur Kennzeichnung der den unterschiedlichen Drehlaggen entsprechenden Hemmwirkungen des Hemmwerkes können kamera feste Einstellmarken auf der Kappe<B>3</B> angeordnet sein, auf welche ein auf dem Drehknopf<B>23</B> fest angeord neter Index einstellbar ist. Durch den Drehknopf<B>23</B> kann der Schieber 14 bei abgeblendeter Photozelle auch von Hand auf beliebige Belichtungszeitmarken der Skala 20 eingestellt werden.
An Stelle der Ausgleichsfeder <B>26</B> kann zum Kom pensieren des Leerlaufwiderstandes des pneumati schen Hemmwerkes, auch die bereits erwähnte<B>üb-</B> liche Hauptantriebsfeder des Verschlusses Verwen dung finden, die dann eine entsprechend grössere Vor- spannung erhält.