Wattenzufuhrvorrichtung an einer Kämmaschine Die vorliegende Erfindung betrifft eine Watten zufuhrvorrichtung an einer Kämmaschine.
Eine bisher bekannte Bauart wies zwei gelenkig miteinander verbundene Leitbleche auf, von denen das eine auf dem Zangenrahmen, das andere in un mittelbarer Nähe der Wickeltragwalzen ebenfalls ge lenkig aufgehängt war. Die konstante Länge der Weg strecke zwischen Speisewalze und der Klemmstelle des Wickels auf der vorderen Tragwalze war somit gewährleistet.
Diese Bauart liess sich so lange verwenden, als die Kammspielzahlen verhältnismässig klein blieben. Bei Kämmaschinen mit Kammspielzahlen von 150 und mehr erwiesen sich jedoch geräuschvoller Lauf und mechanische Unzulänglichkeiten als sehr nachteilig, was dazu führte, auf mit der Zange verbundene, schwingende Stützmittel zu verzichten.
Um ein bei hohen Kammspielzahlen und bei Weg fall von Leitblechen auftretendes Flattern der Watte mit den beträchtlichen Fehlverzügen als Folge zu vermeiden, reduzierte man den Abstand zwischen dem Speisewalzenklemmpunkt und der nächstliegenden gestellfesten Wattenführung, was jedoch zur Folge hat, dass im Verhältnis grosse Wegstreckendifferenzen zwischen den Extremstellungen des Zangenapparates auftreten, was wiederum zu Fehlverzügen Anlass gibt.
Diese Fehlverzüge werden durch vorliegende Er findung praktisch ausgeschaltet durch ein mit dem Kammspiel im Takt oszillierendes Umlenkorgan, um das die Watte zwischen einem räumlich feststehenden Klemmpunkt und dem Klemmpunkt der Speisewalze mit der Zangenplatte herumgeführt ist; das Ganze derart, dass dieses Umlenkorgan die durch die Zan genbewegung verursachte Veränderung der Weglänge zwischen den beiden genannten Klemmpunkten kom pensiert. Nachstehend werden Ausführungsbeispiele der Erfindung erörtert. Vorzugsweise hat das Um- Lenkorgan die Form einer oszillierenden exzentrischen Walze.
Bei hohen Kammspielzahlen und den dadurch herrschenden grossen Beschleunigungen und Verzöge rungen als Folge der Trägheit der Wickel führt ein intermittierender Antrieb der Wickeltragrollen zu unkontrollierbaren Wickel-Hin- und -Herbewegungen, die u. a. ein kurzzeitiges Abheben von einer Wickel tragwalze zur Folge haben können und die Weg strecke zwischen den erwähnten Klemmstellen zusätz lich verändern.
Durch die hohen Beschleunigungen ist ferner ein Walken zu beobachten, das eine Verletzung der äusse= ren Schicht der Watte verursacht und eine wellige Oberfläche erzeugt, die dann im Zangenmaul für eine schlechte Klemmung verantwortlich ist, so dass ein Herausreissen von Büscheln durch den Rundkamm zu konstatieren ist.
Diesem übelstand wird dadurch abgeholfen, dass der Wickeltragrollenantrieb im Gegensatz zu Bekann tem vorteilhaft gleichförmig erfolgt, wodurch sich zu sätzlich noch eine Vereinfachung des Antriebes ergibt.
Anhand der Zeichnungen ist nachstehend ein sol ches Ausführungsbeispiel der Erfindung und dessen Funktion näher beschrieben. Es zeigt: Fig. 1 einen Querschnitt durch den Zangenmecha nismus eines Kämmkopfes in der hinteren Totlage in schematischer Darstellung, Fig. 2 denselben Schnitt mit nach vorn verscho bener Zangenstellung, Fig. 3 ein Schaubild der Wegstreckenlänge in Funktion der Zangenstellung.
Ein Wickel 1 aus Fasermaterial rollt auf zwei gleichmässig angetriebenen, fest im Gestell gelagerten Wickeltragwalzen 2 und 3 ab, wobei die ablaufende Watte 4 um ein Umlenkorgan in Form einer Kom pensationswalze 5 läuft, um dann von einer Speise- walze 6 des Zangenapparates erfasst zu werden. Von hier wird die Watte 4 bei Rotation der Speisewalze 6 auf der Unterzange 7 nach vorn geschoben.
In der in Fig. 1 gezeichneten Stellung steht nun der Zangen apparat in der hinteren Totlage, in welcher die Weg strecke zwischen der Klemmstelle 8 des Wickels 1 mit der Tragwalze 3 über das Drehzentrum der Kompen sationswalze 5 zur Klemmstelle 9 der Speisewalze 6 mit der Unterzange 7 einen Maximalwert annimmt.
Während des Vorlaufes der Zange 7 vermindert sich nun die mit S bezeichnete Wegstrecke (Fig. 3) bis zu einem Minimum, um dann wieder im vorderen Totpunkt<I>VT</I> zu einem Maximum anzusteigen. Der Verlauf ist in Fig. 3 in Kurvenform über dem Kamm spiel zwischen<I>VT</I> = vorderer Totpunkt und HT <I>=</I> hinterer Totpunkt aufgetragen.
Um diese Wegstrecken-Veränderungen zu kom pensieren, ist vorgesehen, auf eine im Gestell ge- lagerte, längs der Maschine verlaufende, oszillierend angetriebene Welle 10 die kreiszylindrische Kompen sationswalze 5 von etwa doppeltem Durchmesser ex zentrisch und starr aufzusetzen. Durch passende Wahl des Walzendurchmessers, der Exzentrizität und des Oszillationswinkels a (Fig.2) wird die durch den Kurvenverlauf in Fig.3 sich ergebende notwendige Wegstreckenkompensation erreicht.
Die Extremstel- lungen sowie die Mittelstellung M sind in Fig. 2 aus gezogen, gestrichelt und strichpunktiert eingezeichnet. Auch eine Kompensation der kontinuierlichen Zufuhr und der intermittierenden Speisung durch die Speise walze 6 ist dadurch möglich, dass die kreiszylindrische Form der Kompensationswalze 5 durch eine entspre chende Korrektur der Durchmesser angepasst wird. Bei verhältnismässig kleiner Speisung ist diese zusätz liche Kompensation nicht unbedingt notwendig.
Der Antrieb der um einen Winkel a von weniger als 180 oszillierenden Welle 10 erfolgt vom An triebskopf der Kämmaschine aus im Takt mit der Zangenbewegung. Die Antriebsteile sind bekannt und deshalb nicht dargestellt. Die Lage der Mittelstellung M, um die die Welle 10 oszilliert, hängt von den vor liegenden Verhältnissen ab und muss diesen angepasst werden. Sie liegt im zur Darstellung gebrachten Fall um 45 zur Vertikalen geneigt.