CH344172A - Verfahren zur Verbesserung der wasserabweisenden und weiterer Eigenschaften von Leder - Google Patents

Verfahren zur Verbesserung der wasserabweisenden und weiterer Eigenschaften von Leder

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CH344172A
CH344172A CH344172DA CH344172A CH 344172 A CH344172 A CH 344172A CH 344172D A CH344172D A CH 344172DA CH 344172 A CH344172 A CH 344172A
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leather
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water
emulsion
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Inventor
Dan Brown Edgar
Original Assignee
Gen Electric
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C14SKINS; HIDES; PELTS; LEATHER
    • C14CCHEMICAL TREATMENT OF HIDES, SKINS OR LEATHER, e.g. TANNING, IMPREGNATING, FINISHING; APPARATUS THEREFOR; COMPOSITIONS FOR TANNING
    • C14C9/00Impregnating leather for preserving, waterproofing, making resistant to heat or similar purposes

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  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Chemical Kinetics & Catalysis (AREA)
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  • Treatment And Processing Of Natural Fur Or Leather (AREA)

Description


  Verfahren zur Verbesserung der wasserabweisenden und weiterer Eigenschaften von Leder    Die vorliegende Erfindung betrifft ein Ver  fahren zur Verbesserung der wasserabweisenden  und weiterer Eigenschaften von Leder. Das Ver  fahren ist dadurch     gekennzeichnet,    dass man das  Leder mit einer     wässrigen    Emulsion behandelt, wel  che enthält:

    a) ein     polykondensierbares,    flüssiges Produkt,  welches durch Hydrolyse und Kondensation eines  Gemisches von     Methylchlorsilanen,    das 50 bis  75     Gew.o/o        Dimethyldichlorsilan,    1-10     Gew.o/o        Tri-          methylchlorsilan,    10-35     Gew.II/o        Methyltrichlor-          silan    und bis zu 10     Gew.o/o    mindestens eines     Methyl-          chlordisilans    enthält, erhalten wird, wobei die  Menge dieses Produktes 0,

  2-20     Gew.o/o    der     wäss-          rigen    Emulsion ausmacht, und  b) ein     Härtungsmittel    für das Produkt     n),    wel  ches aus einem Metallsalz einer Säure besteht, dessen  Metallion in einer Menge von mindestens 2     Gew.o/o,     berechnet auf das Gewicht von a), zugegen ist.  



  Die Erfindung betrifft weiterhin eine Emulsion  zur Durchführung des erfindungsgemässen Ver  fahrens und ist dadurch gekennzeichnet, dass die  Emulsion 80-98,94     Gew.o/o    Wasser, 1-20     Gew.o/o     des Kondensationsproduktes     a)    und 0,06-6     Gew.o/(h     des Metallsalzes b) enthält.  



  Die Erfindung bezieht sich auch auf Leder, das  nach dem oben beschriebenen Verfahren behandelt  worden ist.  



  In der Vergangenheit sind viele verschiedene  Mittel benutzt worden, um dem Leder einen besseren       Abreibwiderstand    und eine verbesserte Wasser  abstossung zu geben, ohne die Luftdurchlässigkeit  des Leders zu beeinträchtigen sowie ihm einen  besseren Griff zu erteilen, wobei gleichzeitig die       Waschbarkeit    ohne Verlust der wünschenswerten  Eigenschaften des Leders, welche vor dem Waschen  vorhanden waren, zu beeinträchtigen.

   Eine der ge-         genwärtig    üblichen Methoden zur Erreichung dieses  Zweckes besteht darin, das Leder mit verschiedenen  Wachsen zu behandeln, wie Paraffinwachsen oder  Metallsalzen von     langkettigen        aliphatischen    Säuren,  beispielsweise     Aluminiumstearat    oder     Aluminium-          oleat.    Die Verwendung solcher Wachse oder metalli  scher Salze von     langkettigen        aliphatischen    Fettsäuren  hat sich jedoch nicht als zufriedenstellend erwiesen;

         weil    schon nach einer Waschung praktisch die ge  samten wasserabstossenden Eigenschaften verloren  gehen und die äussere Erscheinung des Leders gleich  zeitig mit der Unfähigkeit der Trockenreinigung zu  widerstehen, bei der Berührung mit grösseren Mengen  Wasser leidet, auch dann, wenn noch Wachs oder  wasserabstossendes Metallsalz vorhanden ist. Ausser  dem versteifen gewisse Wachse und metallische       Salze    oft die Oberfläche des Leders und machen es  in unerwünschter Weise undurchlässig für Wasser  dampf und Luft.  



  Viele     Organopolysiloxane,    insbesondere flüssige       Organopolysiloxane    und Harze, sind auf ihre  Eignung zur Behandlung von Leder untersucht wor  den; sie ergaben aber keine zufriedenstellenden Er  gebnisse, da sie durch Wasser zu leicht aus dem  Leder herausgewaschen werden. Nur durch An  wendung übermässiger Mengen     Organopolysiloxan     lassen sich einigermassen     zufriedenstellende    wasser  abstossende Eigenschaften erzielen. Ausserdem hat  sich gezeigt, dass diese     Organopolysiloxanharze    schon  nach verhältnismässig kurzer Zeit brüchig werden,  so dass     Filme    dieser Harze auf dem Leder nur einen  geringen     Abreibungswiderstand    zeigen.

   Auch der  Griff des Leders wird dabei in unerwünschter Weise  beeinflusst und die Oberflächenbearbeitung und     Auf-          rauhung,    wie etwa bei der     Wildlederbearbeitung,     wird nach Behandlung mit den bisher     verwendeten,          Organopolysiloxanen    erheblich beeinträchtigt. Einige      dieser     Organopolysiloxanen    machen die Verarbeitung  von Leder zu Wildleder dadurch praktisch unmög  lich, dass sie einen öligen oder klebrigen Film auf  dem Leder ablagern.

   Es hat sich schliesslich gezeigt,  dass bei Verwendung dieser flüssigen     Organopoly-          siloxane    gewöhnlich organische Lösungsmittel ein  gesetzt werden müssen, die meist gefährliche und  toxische Arbeitsbedingungen schaffen und einen  schädlichen     Einfluss    auf die Eigenschaften des Leders  ausüben.

   Untersuchungen auf diesem Gebiet haben  ergeben, dass     Organopolysiloxane,    die man bisher  für die angegebenen Zwecke in der Form wässriger  Emulsionen ohne organische Lösungsmittel verwen  det hat, dem Leder nur eine     geringe    wasser  abstossende Kraft erteilen konnten, und dass eine  grössere Wasserabstossung nur durch Verwendung  von organischen Lösungsmitteln mit den erwähnten       Nachteilen    erzielt werden kann.  



  Eine weitere Klasse von     Organosiliciumverbin-          dungen,    die schon zur Behandlung von Leder vor  geschlagen worden ist, umfasst die mit Ammoniak  gelösten Verbindungen der     Organohalogensilane    mit  der Gruppe
EMI0002.0011  
   wobei R Wasserstoff oder einen  Kohlenwasserstoffrest darstellt; die
EMI0002.0012  
   Gruppe  steht bei diesen     Siliciumaminharz    an Stelle des Sauer  stoffes in der     Siloxanbrücke    von     Organopoly-          siloxanen.    Die     Siliciumaminharze    haben sich aber aus  verschiedenen Gründen nicht als zufriedenstellend  erwiesen.

   Einer dieser Gründe besteht darin, dass  bei der Herstellung der Behandlungsmischung die  Gegenwart organischer Lösungsmittel unerlässlich ist.  Auch die     Siliciumaminharze    sind nicht genügend       wasserdampfdurchlässig,    und die Biegsamkeit des  Leders wird durch die Behandlung mit diesen Stoffen  nicht verbessert.  



  Das nach dem erfindungsgemässen     Verfahren     behandelte Leder kann mehrmals gewaschen oder  trocken gereinigt werden, ohne dass sich eine Ver  schlechterung der wasserabstossenden Eigenschaften       zeigt,    und ohne dass der Griff des Leders verändert  wird. Der Griff und das Aussehen des Leders werden  vielmehr verbessert. Ausserdem bleibt die Leder  oberfläche entgegen der Erfahrung mit andern     Or-          ganopolysiloxanen    praktisch unverändert, und das.  so behandelte Leder lässt eine     aufrauhende    Ober  flächenbearbeitung und damit die Herstellung wild  lederartiger Produkte ohne weiteres zu.

   Eine Än  derung der Gasdurchlässigkeit ist nicht zu bemer  ken, und, was noch bezeichnender ist, das behan  delte Leder behält seine wasserabstossenden Eigen  schaften unter extremen Bedingungen des Windens,       Biegens    und starken     Benetzens.    Das nach dem vor  liegenden Verfahren behandelte Leder ist sogar  nach achtmaligem Waschen noch formfest, das  heisst, es schrumpft und verwirft sich nicht. Ein  weiterer Vorteil besteht darin, dass die Farbfestig-         keit    des Leders auch gegenüber feuchter Abreibung  verbessert wird.

   Diese Ergebnisse werden dadurch  erreicht, dass man eine     wässrige    Emulsion benutzt,  welche im allgemeinen praktisch frei von irgend  einem organischen Lösungsmittel ist und selbst dann  wirksam ist, wenn das     Organopolysiloxan,    berech  net auf das Trockengewicht des Leders, in einer       Menge        von        unter        10%        vorhanden        ist,        beispielsweise     in einer Menge von nur     2-61/o    oder noch weniger,  in Abhängigkeit von dem zu erzielenden Grad der  Wasserabstossung, des     Abreibungswiderstandes,    der  Formfestigkeit usw.

   Im Gegensatz dazu müssen an  dere Arten von     Organosiliciumpräparaten,    wenn  solche Eigenschaften erzielt werden sollen, im all  gemeinen in einer Menge von     15-30 /o    angewendet  werden.  



  Das     Methylchlorsilangemisch,    das durch Hy  drolyse und Kondensation zu dem     polykondensier-          baren,    flüssigen Produkt für die im erfindungs  gemässen Verfahren verwendete Emulsion führt, ent  hält bis zu 10     Gew.

   /o    mindestens eines     Methylehlor-          disilanes.    Das     Methylchlorsilangemisch    kann als     Me-          thylchlordisilane,        Tetrachlordimethyldisilan,        Penta-          chlormethyldisilan,        Trichlortrimethyldisilan,        Di-          chlortetramethyldisilan    enthalten.

   Das     Härtungs-          mittel    für das Kondensationsprodukt ist für optimale  Ergebnisse der Lederbehandlung erforderlich und  besteht aus einem Metallsalz einer Säure, wobei so  wohl organische wie anorganische Säuren in Frage  kommen.  



  Das     hydrolysierbare    Gemisch von     Methylchlor-          silanen    wird im allgemeinen dadurch erhalten, dass  man     Methylchlorid    in Gegenwart von Kupfer bei  erhöhten Temperaturen über Silicium leitet.  



  Das so erhaltene Reaktionsprodukt enthält ausser  den oben erwähnten     Methylchlorsilanen    in den an  gegebenen Verhältnissen auch kleine Mengen von       Siliciumtetrachlorid,        Tetramethylsilan,        Hexamethyl-          disilan,        methylsubstituierte        Polysilane,    die mehr als  zwei miteinander verbundene     Siliciumatome    enthal  ten. Diese zusätzlichen Bestandteile können aus dem       hydrolysierbaren    Gemisch vor der Umwandlung zu       Methylpolysiloxanen    entfernt werden.

   Die gewöhn  lichen Methoden der Hydrolyse mit Wasser sind  anwendbar, und es ist im allgemeinen zweckmässig,  die entstandene     Salzsäure    zu neutralisieren und das       Hydrolysenprodukt    hinreichend auszuwaschen, da  mit ein praktisch neutrales Produkt entsteht. Vor  zugsweise werden die nicht     polykondensierbaren     Komponenten, wie     Hexamethyldisiloxan    und     Octa-          methylcyclotetrasiloxan    sowie die unter 100  C sie  denden Produkte aus dem Kondensationsprodukt  entfernt.  



  Die für das nachstehend als     Methylpolysiloxan     bezeichnete Kondensationsprodukt verwendeten     Här-          tungsmittel    sollen die Härtung des     Methylpoly-          siloxanes    ohne schädigenden Einfluss auf Behand  lungsgemisch und Leder bewirken. Diese Metallsalze  können entweder wasserlöslich oder in dem     Methyl-          polysiloxan    löslich sein. Wenn das behandelte Leder      seine Farbe durch die Behandlungsmischung nicht  ändern soll, darf das Metallsalz keine Färbungs  effekte auf oder in dem Leder hervorrufen.  



  Verschiedene Metallsalze genügen diesen Anfor  derungen und können verwendet werden. Eine  Gruppe solcher Salze umfasst wasserlösliche Metall  salze, insbesondere Metallsalze, in denen das Me  tallion zur IV. Gruppe des Periodensystems ge  hört. Unter diesen     Metallsalzen    können die wasser  löslichen anorganischen und metallorganischen  Salze, beispielsweise von Titan,     Zirkonium,    Zinn  und Blei erwähnt werden:

       Zirkoniumtetrachlorid,          Zirkoniumoxychlorid    einschliesslich seiner Hydrate,       Zirkoniumsulfat    und seine Hydrate,     Zirkonium-          acetat,        Zirkoniumnitrat,        Zirkoniumammoniumcarbo-          nat,        Zirkoniumoxybromid,        Zinn-IV-chlorid,        Zinn-Il-          chlorid,    Zinkacetat, Zinknitrat, Nickelsulfat, Nickel  acetat, Nickelchlorid,     Titanoxychlorid,

          Titannitrat          (Ti0.        N.,0"        6H."0),        Titanoxalat        [Ti.,(C.'04)@        .10H201     und Bleichlorid. Verschiedene organische und anorga  nische Komplexe dieser Metallsalze können ebenfalls  verwendet werden.

   Unter diesen Verbindungen seien  beispielsweise die Komplexe erwähnt, welche bei  der Behandlung von     Zirkoniumhydroxyd        mit          Mannit    in einer verdünnten Base, wie Natrium  hydroxyd, entstehen; auch     Zirkoniumoxalat    der  Formel     Zr(C..,04)2    -     2Zr(OH)4    ist als Beispiel zu  nennen.  



  Ausser den oben erwähnten und bevorzugt ver  wendeten wasserlöslichen Salzen kann man auch  wasserunlösliche Metallsalze benutzen, die in dem       Organopolysiloxan    löslich sind oder mit dem     Me-          thylpolysiloxan    leicht     dispergiert    oder     emulgiert    wer  den können, so dass sie in inniger Berührung mit  demselben stehen und ihre     Härtungsfunktion    aus  üben können.

   Zu den in     Methylpolysiloxan    löslichen       Metallsalzen    gehören     bespielsweise    Metallsalze or  ganischer Säuren, wie     Resinate,        Linoleate,        Stearate,          0leate;    auch die     Butyrate,        Octoate,        Hexoate    und       Naphthenatsalze    sind hier als Beispiele zu erwähnen.

    Wesentlich für die Verwendung solcher Arten me  tallorganischer Salze ist, dass sie in einem Medium,  wie     Organopolysiloxan    oder Wasser löslich oder       dispergierbar    bzw.     suspendierbar    sind;     Zinknaph-          thenat,        Zinkoctoat,        Zinnoctoat,        Zinnaphthenat    sind  Beispiele solcher Salze.  



  Das zu verwendende     Metallsalz    muss in einer  solchen Menge vorhanden sein, dass das Metallion,  bezogen auf das Gewicht des     Methylpolysiloxanes,     in einer Menge von mindestens 2     Gew.o/a    vorliegt,  beispielsweise in einer Menge zwischen 2 und  14     Gew.a/o    oder darüber. Bei einer Menge von 5 bis  12     Gew.oh    werden im allgemeinen optimale Ergeb  nisse erzielt.

   Die zu verwendende Menge des Me  tallsalzes hängt unter anderem von folgenden Gege  benheiten ab: Art des betreffenden Metallsalzes und  Metallions, spezieller Typ des verwendeten     Methyl-          polysiloxanes    einschliesslich der Konstitution seiner  Bestandteile vor der Hydrolyse,     Art    des zu behan  delnden Leders, Löslichkeit des Metallsalzes, Art    des Mediums, in welchem das Metallsalz verwendet  wird, Behandlungsbedingungen einschliesslich von  Temperatur und Behandlungsdauer, Stabilität der  Emulsion.  



  Zur Herstellung der     wässrigen    Emulsionen kön  nen verschiedene bekannte     Hilfsmittel,    wie     Disper-          gier-    und     Emulgiermittel,    verwendet werden, beson  ders, wenn das     Methylpolysiloxan    sich leicht im  Wasser     emulgieren    lässt und das     Metallsalz    wasser  löslich ist.

   Als     Emulgatoren    seien beispielsweise ge  nannt:     Morpholinoleat,        Ammoniumoleat,    sulfonierte       N-substituierte        Fettsäureamide,    sulfonierte aroma  tische und gemischte     Alkylarylsulfonatderivate,

          sul-          fonierte        Esterderivate.    Weitere gute     Emulgatoren     sind     Kondensate    von     Fettsäureamiden.    Die zu ver  wendende Menge     Emulgator    hängt unter anderem  von den     Emulsionsbestandteilen    und dem speziellen       Emulgator        ab;

          mit        0,01-l,0        Gew        %,        bezogen        auf     die Emulsion, erzielt man gewöhnlich gute Ergeb  nisse, und die optimale Menge ist im Einzelfall  ohne weiteres zu     ermitteln.        Zweckmässigerweise    ver  wendet man einen     Emulgator,    dessen     emulgierende     Wirkung durch entsprechende Mittel, wie Erwär  mung oder Säureeinwirkung, aufgehoben werden  kann.

   Dadurch kann man die     Abscheidung    von       härtbarem        Methylpolysiloxan    in den Poren des  Leders     regeln;    gleichzeitig wird dadurch erreicht,  dass die wasseranziehenden Eigenschaften des     Emul-          gators    zerstört werden und die Wasserabstossung  des Leders nicht herabsetzen.  



  Eine Ausführungsform zur Herstellung von       wässrigen    Emulsionen besteht darin, dass man zu  nächst Wasser mit dem     Emulgator    bis zur homo  genen Suspension innig mischt; diese Suspension ist  gewöhnlich cremeartig. Man setzt dann langsam das       Methylpolysiloxan    mit einer geringen Menge     Emul-          sionsstabilisator,    wie Ölsäure, zu. Diese Mischung  wird nun wieder so lange homogenisiert, bis das       Methylpolysiloxan    in der     wässrigen    Phase gleich  mässig verteilt ist. Zur Einstellung der gewünschten  Konzentration an     Methylpolysiloxan    wird die Emul  sion dann mit Wasser versetzt.

   Die so erhaltene Mi  schung wird auch als Mutteremulsion bezeichnet und  kann beispielsweise mit Wasser, das wasserlösliches  Metallsalz enthält, weiter verdünnt werden.  



  Die Anwesenheit kleiner Mengen organischer  Lösungsmittel, etwa als Lösungsmittel für die Me  tallsalze, ist nicht ausgeschlossen,     gewöhnlich    aber  nicht erforderlich. Wenn organisches Lösungsmittel  verwendet werden soll, wird vorzugsweise ein 'sol  ches benutzt, das sich bei der Temperatur der Leder  behandlung leicht verflüchtigt. Bei der Herstellung  kann der verdünnten Emulsion     vorteilhaft    ein Sta  bilisator, wie     2-Methylpentandiol-2,5,    zugesetzt  werden, der das Eindringen des     polykondensierbaren          Methylpolysiloxans    erleichtert und den vorzeitigen  Zerfall der Emulsion verhindert. Der Zusatz er  folgt zweckmässig zur fertigen Emulsion.

   Beste Er  gebnisse lassen sich mit der Emulsion erzielen,  wenn sie verhältnismässig kühl, etwa bei Raumtempe-           ratur,    angewendet wird. Die Emulsion     zerfällt    beim  Erhitzen; es besteht dann die Gefahr, dass sich ihre  Bestandteile ungleichmässig auf dem Leder ab  setzen. Diese Gefahr besteht besonders dann, wenn  in der Mischung verschiedene Phasen der Bestand  teile zugegen sind; auch in diesem Fall kann durch  entsprechende Vorkehrungen (Stabilisator, Tempe  ratur) dem Zerfall der Emulsion entgegengewirkt  werden.  



  Gute Ergebnisse werden mit     wässrigen    Emulsio  nen erzielt, die 80-98,94     Gew.o/o    Wasser, 1 bis  20     Gew.o/o        Methylpolysiloxan    und 0,06-6     Gew.o/'o     eines wasserlöslichen     Metallsalzes    enthalten.  



  Alle handelsüblichen     Ledersorten    können nach  der vorliegenden Erfindung behandelt werden. Sie  werden im allgemeinen behandelt, nachdem die rohe  Haut den in der Gerberei üblichen Verfahren des  Einweichens, des     Kalkens,    des Einsalzens, des     Ger-          bens,    der Sortierung, der Spaltung, des Schabens  und Färbens unterworfen worden ist. Die Färbung  kann auch nach der Behandlung mit dem     härt-          baren        Methylpolysiloxan    stattfinden, solange das  Leder noch nicht getrocknet wurde.

   Gewöhnlich wird  noch ein weiterer Schritt der als     Fettung    bezeichnet  wird, vorgenommen, bei welchem genügende Men  gen von Fetten und Ölen in das Leder eingebracht  werden, damit die     Fasern    des Leders     aneinander-          gleiten    und das Leder dadurch biegsamer machen.  Unter diesen Fetten sei Paraffinöl genannt, welches  als Lederfett viel verwendet wird. Es ist auch mög  lich, bei diesem     Fettungsprozess    andere Stoffe zu  verwenden, wie sulfoniertes     Ricinusöl    und/oder     sul-          foniertes        Dorschöl,    welche dazu dienen, dem Leder  die gewünschte Geschmeidigkeit zu erteilen.

   Die  letztgenannten sulfonierten Öle können auch als       Emulgierungsmittel    benutzt werden, und in dieser  Hinsicht können sie auch     dazu    dienen, dem Leder  Fett zuzuführen. Bei der Verwendung solcher     Stoffe     ist es möglich, kleinere Beträge an     sulfonierten    Ölen  bei der eigentlichen     Fettung    zu benutzen, da die  nachträgliche Behandlung mit der Emulsion weitere  Fettmengen zuführt.

   überraschenderweise kann man  sogar die     Fettung    weglassen und nur die erwähnte  Behandlung mit dem     Methylpolysiloxan    durchführen,  welche die     Fettungsoperation    ersetzt und Erzeugnisse       liefert,    die vergleichbare Eigenschaften mit denen  aufweisen, welche man bei der     Fettung    erzielt.  Ausserdem erweist sich, dass das     Methylpolysiloxan     im Gegensatz zu den     üblichen    Ergebnissen mit den       Fettungsverfahren    mit Wasser oder den gewöhn  lichen organischen Lösungsmitteln nicht     auswasch-          bar    ist.  



  Das behandelte Leder kann dann in einer  Trommel mit der Emulsion behandelt werden,  welche das flüssige     Methylpolysiloxän    und das     Här-          tungsmittel    enthält. Zufriedenstellende Behandlun  gen des Leders können auch in anderer Weise     ausge-          führt    werden, z. B. durch Bürsten oder Besprühen  der     Oberfläche    des Leders mit der Emulsion. Man  lässt die Trommel so lange laufen, bis die Emulsion    hinreichend in das Leder eingedrungen ist. Dann  wird das Wasser abgezogen, und die Haut wird ge  trocknet, um die restliche Menge von Wasser zu ent  fernen und das     Methylpolysilaxan    zu härten.

   Die  Trocknung kann mit oder ohne Anwendung von  Wärme erfolgen. Die Temperatur, bei welcher das  Leder behandelt wird, schwankt mit der Art der  verwendeten Emulsion. Die Temperatur soll nicht  zu hoch sein, so dass das flüssige     Methylpolysiloxan     sich weder an der Oberfläche der Haut, noch an der  Innenseite der Trommel ausscheidet.

   Die beim Ver  fahren angewendete Temperatur schwankt in Ab  hängigkeit von verschiedenen Faktoren wie der Art  des     Methylpolysiloxans    und des     Härtungsmittels,     der Konzentration des     Härtungsmittels,    der Art des  Leders, der     Härtungszeit,    der Gegenwart oder der  Abwesenheit eine     Emulsionsstabilisators.    Die Emul  sion soll hinreichend stabil sein, um in das Leder  einzudringen, bevor irgendeine Neigung zum Zer  fall der Emulsion auftritt, damit die Emulsion gleich  mässig in die Poren und Fasern des Leders eintreten  kann.  



  Bei gewissen Lederarten ist es vorteilhaft, das  gegerbte Leder vorzubehandeln, indem man es in  einer verdünnten, wässerigen     Ammoniaklösung    wäh  rend 15 Minuten in der Trommel behandelt, um  das Leder zu befeuchten. Darnach wird das Leder  beispielsweise mit .verdünnter Ameisensäure neu  tralisiert, mit Wasser gespült und in der Emul  sion behandelt. Die Behandlung soll so lange fort  gesetzt werden, bis die Emulsion im Leder voll  ständig eingedrungen ist und zerfällt. Die erforder  liche Zeit hierfür kann von einer Minute bis zu einer  oder mehreren Stunden gehen. Im allgemeinen ge  nügen 5-45 Minuten. Nachher wird das Leder bei  Raumtemperatur oder schwach erhöhter Temperatur  getrocknet.

   Wenn die Trocknung bei Raumtempera  tur, also etwa zwischen 20 und 30  C, ausgeführt  wird, kann man das behandelte Leder anschliessend  24-96 Stunden oder mehr der Luft aussetzen. Es  können aber auch erhöhte Temperaturen in der  Grössenordnung von 70-150  C angewendet wer  den. In diesem Bereich können     Trocknungszeiten     von 3-45 Minuten oder auch mehr vorteilhaft  sein. Man kann auch andere     Trocknungsbedingungen     einhalten, beispielsweise das     _    behandelte Leder  während 6-12 Stunden an der Luft trocknen und  es nachher einer Hitzebehandlung unterwerfen, bei  spielsweise in einem     Luftumlaufofen    während 3-10  Minuten bei ungefähr 150  C.  



  Nach der Behandlung des Leders mit der be  schriebenen Emulsion und der darauffolgenden Um  wandlung des     Methylpolysiloxans    in den gehärteten  Zustand durch Lufttrocknung oder Anwendung von  Wärme kann man feststellen, dass die Wasser  abstossung des Leders merklich verbessert ist und  dass es diese Eigenschaft auch beibehält nach mehr  fachen Waschungen und Trockenreinigungen. Ausser  dem ist das Leder Luft- und     wasserdampfdurchlässig,     und zwar in der gleichen Weise wie das Leder vor      der Behandlung mit der     Methylpolysiloxan-Emulsion.     Ferner ist die Geschmeidigkeit des Leders gegenüber  dem unbehandelten Leder ganz wesentlich verbes  sert.

   Die     Abreibungs-    und     Formfestigkeitseigenschaf-          ten    des Leders sind gleichfalls erheblich verbessert.  Schliesslich ist es von höchster Wichtigkeit, dass die  Lederoberfläche bei der weiteren Verarbeitung des  Leders, beispielsweise bei der Herstellung von Wild  leder, nicht nur unverändert und weich bleibt, son  dern auch noch im Gegensatz zu dem bei der Ver  wendung anderer     Organosilikonpräparate    gemach  ten Erfahrungen, die Oberfläche leicht in Wildleder  übergeführt werden kann und dabei Erzeugnisse von  ausserordentlicher Weichheit und gutem Griff liefert.  



  Die Verwendung anderer     Organopolysiloxane,     welche aus dem Rahmen der beschriebenen     Methyl-          polysiloxanmischung    herausfallen, hinterlässt auf der  Oberfläche des Leders einen fettigen Film, welcher  nicht nur unerwünschte Absetzungen auf dem Leder  hervorruft, sondern auch in höchst unbefriedigender  Weise die Überführung in Wildleder verhindert.

   Die  Verwendung von nicht flüssigen, harzartigen     Methyl-          polysiloxanen    zur Behandlung von Leder oder die  Benutzung von flüssigen     Methylpolysiloxanen,    die  praktisch frei von kondensierten     Methyldisilaneinhei-          ten    sind, welche aus der Gegenwart von 1 oder  mehreren     Methylchlordisilanen    bei der Hydrolyse  herrühren, erteilt dem damit behandelten Leder  eine steife und fettige Oberfläche, welche in vielen  Fällen unerwünscht klebrig ist und auf diese Weise  Lederstaub festhält.

   In allen Fällen konnte ein so  behandeltes Leder nicht in Wildleder übergeführt  werden, weil die Lederoberfläche sich dazu nicht  geeignet erwies.' Sogar die Verwendung einer Emul  sion eines     Methylwasserstoffpolysiloxanes,    das tech  nisch vielfach zum     Wasserabstossendmachen    von  Fasern, insbesondere Textilien, verwendet wird, gab  schlechte Ergebnisse. Quantitative Untersuchungen  des mit einer solchen Emulsion behandelten Leders  zeigten, dass es seine wasserabstossenden Eigen  schaften weitgehend verloren hatte.

   Diese Unter  suchungen sind in der Literatur beschrieben     (Ind.     Eng.     Chem.    39 [1947] 1389; J.     Applied        Phys.    18  [1947] 904) und beruhen auf der Messung des Be  rührungswinkels zwischen einem Wassertropfen und  der auf Wasserabstossung zu prüfenden Schicht bzw.  Oberfläche. Wenn der Berührungswinkel 90  und  darüber beträgt, wird die     Oberfläche    als ausgeprägt  wasserabstossend bezeichnet. Im oben erwähnten  Fall war der Berührungswinkel jedoch kleiner als  90 .  



  Die     Mitverwendung    anderer Zusätze, welche  üblicherweise bei der Lederbehandlung verwendet  werden, ist nicht ausgeschlossen. Man kann bei  spielsweise der Emulsion, welche das     Methylpoly-          siloxan    enthält, verschiedene Weichmacher und  Bindemittel zusetzen.

   Diese Weichmacher können  Verbindungen sein, welche im Handel für diese  Zwecke erhältlich sind, als auch Stoffe, wie     Paraf-          finöl,    Paraffinwachs,     Trikresylphosphat,    Dimethyl-         phthalat.    Mittel zur Verbesserung der Bindung zwi  schen dem     Methylpolysiloxan    und dem Leder kön  nen gleichfalls hinzugefügt werden, wiewohl ihre  Anwendung im allgemeinen nicht erforderlich ist,  da das flüssige     Methylpolysiloxan    offensichtlich gut  an dem Leder haftet, sobald die Härtung durch  geführt ist.

   Harze, welche keinen schädlichen' Ein  fluss auf die Emulsion ausüben oder die Wirkung  des     Metallsalzes    nicht beeinträchtigen, können zu  gesetzt und in Verbindung mit dem     Methylpoly-          siloxan    in der Emulsion verwendet werden. Beispiels  weise kann man Polystyrol,     Polyvinylchlorid,    Co  polymere von     Vinylchlorid    und     Vinylacetat,        Poly-          methylmethacrylat,    trocknende Öle, wie Holzöl,       Oiticicaöl,    Leinsamenöl, benutzen.  



  Nach der Behandlung des Leders kann das Leder  in jeder gewünschten Weise weiter verarbeitet wer  den, wobei man die verschiedenen allgemein üblichen  Mittel zur Verbesserung des Aussehens, der Abreibe  festigkeit und der Färbung des Leders benutzen  kann. Fertigstellungsmittel, welche für diesen Zweck  vielfach     verwendQt    werden, sind beispielsweise       Alkylpolyacrylat-    oder     Polymethacrylat-Emulsionen,     in Verbindung mit natürlichem oder synthetischem  Gummi.  



  Alle in den folgenden Beispielen angeführten  Teile sind Gewichtsteile.  



  <I>Beispiel 1</I>  Ein     härtbares        Methylpolysiloxan    wurde folgen  dermassen hergestellt:       Eine        Mischung,        die        5%        Trimethylchlorsilan,          20%        Methyltrichlorsilan,

          70%        Dimethyldichlor-          silan        und        5%        eines        Gemisches        aus        Chlormethyldi-          silanen,    insbesondere     Trichlortrimethyldisilan    und       Tetrachlordimethyldisilan    enthielt, wurde mit Wasser       hydrolysiert.    Die so erhaltene Flüssigkeit wurde mit  festem, wasserfreiem     Natriumcarbonat    neutralisiert  und filtriert.

   Das erhaltene Material wurde leicht er  wärmt, um die flüchtigsten, nicht kondensierten An  teile, die unter 100  sieden, wie     Octamethylcyclo-          tetrasiloxan,        Hexamethyldisiloxan,    zu entfernen.

   Die  abgetriebenen Anteile betrugen etwa     10-151/o    des       Hydrolysenproduktes.    Das so erhaltene, flüssige     Me-          thylpolysiloxan    hatte eine Viskosität von rund 100       Centistokes.    Danach wurde eine Emulsion herge  stellt, die aus 50 Teilen des     Methylpolysiloxans,     20 Teilen Wasser, einem Teil Ölsäure als Stabilisa  tor und als     Emulgiermittel    2,5 Teilen eines     Fettsäure-          amidkondensates    benutzt, das unter der Bezeichnung        Nilo    SD  (eingetragene Marke) im Handel zu  haben ist.

   Die Emulsion wurde homogenisiert, bis  eine dicke, cremeartige Masse entstanden war. Dann  wurden 27 Teile Wasser zugesetzt und innig     ver-          mischt,        so        dass        die        Emulsion        etwa        50%        Methylpoly-          siloxan    enthielt. Je 10 Teile dieser Emulsion wurden  dann mit verschiedenen Mengen von Wasser ver  dünnt, um Konzentrationen an     Methylpolysiloxan    zu  erhalten, die von     1-80/a    gingen.

   Als     Härtungsmittel     wurde     Zirkoniumacetat    in einer Menge zugesetzt,      die bezüglich ihres Gehaltes an Metallion     811/o    der  Menge an     Methylpolysiloxan    entsprach.  



  Stücke von 10 X 10 cm im Gewicht von etwa  50 g von chromgegerbter, mit Lohe nachgegerbter  Schafhaut wurden mit einer verdünnten, wässerigen  Lösung von Ammoniak 15 Minuten lang in der       Trommel    behandelt. Die     Ammoniaklösung    betrug  rund     2,511/o    vom Gewicht des Leders. Die in der  Trommel behandelten Lederstücke wurden dann in  Wasser gespült und in der oben erwähnten Emul  sion 2 Stunden lang behandelt. Zur Kontrolle wur  den gleich grosse Lederstücke in destilliertem Wasser  in der Trommel bearbeitet, wobei das Wasser nur       Zirkoniumacetat    enthielt und frei von der     Methyl-          polysiloxan-Emulsion    war.

   Jedes der Muster wurde  aus der Trommel genommen und ein Teil der mit  der Emulsion behandelten Muster wurde über Nacht  getrocknet und dann 5 Minuten lang auf 150  C er  hitzt. Diese Art der Härtung ist im nachstehenden  als Härtung A bezeichnet. Ein anderer Teil dieser  Muster wurde 72 Stunden lang bei Raumtemperatur  an der Luft getrocknet. Diese Art der Härtung wird  nachstehend als B bezeichnet. Für beide     Härtungs-          arten    wurden parallel die Vergleichsmuster behan  delt, bei welchen jedoch die     Methylpolysiloxan-          Emulsion    weggelassen worden war. Die Behandlung  fand also nur mit Wasser statt, welches     Zirconium-          acetat    enthielt.  



  In der folgenden Tabelle I sind die Untersu  chungsergebnisse an den Proben im Sprühversuch  bei gleichbleibendem hydrostatischem Druck sowie  die nach verschiedenen Waschungen vom Leder ad  sorbierten Wassermengen wiedergegeben. Die Sprüh  versuche wurden sowohl auf der Korn- wie auf der  Fleischseite des Leders vorgenommen. Der Wasser  adsorptionstestwurde jeweils 20 Minuten nach der    Behandlung durchgeführt. Die verwendeten Unter  suchungsmethoden sind in der Literatur (Jahrbuch  der amerikanischen Gesellschaft der     Textilchemiker     und Färber, 22 [1945] 229-233, Methoden Nr. 22  bis 52 und 70 bis 52) eingehend beschrieben und  werden im folgenden als Ä. A. T. C.     C.-Testmetho-          den    bezeichnet.  



  Die in der Tabelle I angegebenen numerischen  Ergebnisse der Sprühversuche wurden, wie in der Li  teraturstelle vorgeschlagen, dadurch erhalten, dass  das jeweils zu untersuchende Probestück in einem  Rahmen glatt und faltenlos eingespannt und unter  einem mit Sprühdüse versehenen Tropftrichter mit  einem Winkel von 45  gegen die Achse des Tropf  trichters geneigt angebracht und mit 250 ml Wasser  besprüht wurde. Nach dem Sprühen wurde der  Rahmen an zwei gegenüberliegenden Kanten zur  Entfernung des überschüssigen Wassers zweimal an  geklopft und das Aussehen der Probe an Hand von  sechs Vergleichsproben beurteilt.

   Die Vergleichs  proben werden mit folgenden willkürlichen Zahlen  werten bezeichnet:  100 keine Haftung und Benetzung der obern Seite,  90 spurenweise Haftung und Benetzung der obern  Seite,  80 Benetzung der obern Seite an einzelnen Stellen,  70 teilweise Benetzung der gesamten obern Seite,  50 vollständige Benetzung der gesamten obern  Seite,  0 vollständige Benetzung der obern und untern  Seite.  



  Die Menge des bei der Behandlung vom Leder  aufgenommenen     Methylpolysiloxans    betrug     6-804,     bezogen auf das Ledergewicht.  
EMI0006.0020     
  
    <I>Tabelle <SEP> I</I>
<tb>  % <SEP> Methyl- <SEP> Sprühversuche <SEP> % <SEP> Wasserabsorption
<tb>  Härtung <SEP> polysiloxan <SEP> Original <SEP> 1. <SEP> Waschung <SEP> 1. <SEP> 2. <SEP> 3.
<tb>  i. <SEP> d.

   <SEP> Emulsion <SEP> Korn <SEP> Fleisch <SEP> Korn <SEP> Fleisch <SEP> Waschung
<tb>  A <SEP> 0 <SEP> 80 <SEP> 50 <SEP> 70 <SEP> 50 <SEP> - <SEP> 111 <SEP> 117
<tb>  A <SEP> 1 <SEP> 80 <SEP> 80 <SEP> 90-E- <SEP> 90-E- <SEP> - <SEP> 24,4 <SEP> 15
<tb>  A <SEP> 4 <SEP> 80 <SEP> 80 <SEP> 100 <SEP> 90 <SEP> - <SEP> 55,5 <SEP> 79
<tb>  A <SEP> 8 <SEP> 80 <SEP> 90 <SEP> 80+ <SEP> 80-E- <SEP> - <SEP> 23,8 <SEP> 31,8
<tb>  B <SEP> 0 <SEP> 50 <SEP> 50 <SEP> 50 <SEP> 50 <SEP> 122 <SEP> 121 <SEP> 123
<tb>  B <SEP> 1 <SEP> 70 <SEP> 80-E-- <SEP> 80 <SEP> 100 <SEP> 23,6 <SEP> 37,6 <SEP> 26,2
<tb>  B <SEP> 4 <SEP> 80 <SEP> 70 <SEP> 80 <SEP> 90 <SEP> 34,4 <SEP> 67 <SEP> 37
<tb>  B <SEP> 8 <SEP> 80 <SEP> 80-E- <SEP> 80-f- <SEP> 90 <SEP> 53,2 <SEP> 70 <SEP> 57,5
<tb>  wobei <SEP>  -E-  <SEP> - <SEP>  und <SEP> darüber  <SEP> bedeutet.

         Die Behandlung des Leders beeinträchtigte weder  den     Griff    des Leders noch seine Formfestigkeit. Der  wasserabstossende Film auf den     Fasern    des Leders  war     vollkommen    unsichtbar. Versuche, das Leder  mit demselben     Methylpolysüoxan,    gelöst in einem  geeigneten organischen Lösungsmittel mit einem         Härtungsmittel,        ergaben    ein Produkt, welches nach  einer Waschung ein Material lieferte, das sich beim  Sprühtest im wesentlichen so verhielt, als ob es nie  mals mit     Methylpolysiloxan    behandelt worden wäre.

    Wenn man Muster von behandeltem und unbehan  deltem     Schafhautleder    mit einer Emulsion, die     211/o              Methylpolysiloxan    enthielt, in der Trommel behan  delte, und dann einem     Biegungsversuch    unterwarf,  bei welchem das Material unter Wasser so lange  gefaltet und entfaltet wird, bis das Wasser durch das  Leder     hindurchtritt,    wurde festgestellt,     däss    das be  handelte Leder mehr als     23tausendmal    ohne merk  licher Schädigung gefaltet werden konnte, während  das unbehandelte Leder schon nach 5000 Biegungen  das Wasser durchdringen liess.

   Die Formfestigkeit der  behandelten Muster war gegenüber derjenigen der  unbehandelten Muster wesentlich verbessert. Diese  Formfestigkeit, welche durch Ausschneiden eines  Stückes von 5 cm Seitenlänge aus der Mitte des.  Musters und mehrmaliger Waschung bei gleichzei  tiger Messung der Dimensionen nach der Trocknung  geprüft wurde, zeigte weitgehend keine Änderung,  sogar nach achtmal wiederholten Waschungen. Im  Gegensatz dazu zeigten die unbehandelten Muster  schon nach erster Waschung eine merkliche  Schrumpfung. Die Durchlässigkeit der behandelten  Lederstücke für Luft und Wasserdampf unterschied  sich nicht von derjenigen des unbehandelten Leders.  



  Das nach Beispiel 1 behandelte Leder konnte  leicht in Wildleder übergeführt werden und ergab  ein ausserordentlich geschmeidiges, weiches, gefälli  ges Material, das eine sehr gut aussehende Wild  lederoberfläche aufwies.  



  <I>Beispiel 2</I>  Verschiedene     Lederarten,    die auf verschiedene  Arten hergestellt worden waren, wurden mit der  gleichen Emulsion behandelt, die auch in Beispiel 1  verwendet worden war, jedoch mit dem Unterschied,  dass bei der Behandlung der mehrfach gegerbten       Häute        und        des        Wildleders        der        Emulsion        1%        2-Me-          thylpentandiol-2,

  5    zur Verbesserung der     Eindringung     des     flüssigen        Methylpolysiloxans    in die Poren und  Fasern der betreffenden Ledersorten zugefügt wor  den war. Für die gleichen Zwecke kann man auch       Isopropylalkohol    und     Diacetonalkohol    benutzen. Das       Diol    verbesserte auch     unerwarteterweise    die Stabi  lität der Emulsion bis zu     101/o    an     Methylpolysiloxan,     wenn     Zirkoniumacetat    als Katalysator benutzt wurde.  Die Behandlungsart war die gleiche wie in Beispiel 1  beschrieben.

   Zusätzlich zur Prüfung der verschie  denen Lederarten gegen die Wasserabsorption im  A. A. T. C. C: Test, Nr. 70-52, im nachstehenden  als Test Nr. 1 bezeichnet, wurden chromgegerbtes,  mit Lohe nachgegerbtes, gespaltenes Schafleder,  mehrfach gegerbte     Kitzhaut    und chromgegerbte       Kitzhaut    (Wildleder) einem Sprühtest unterworfen,  der nachstehend als Test Nr. 1 bezeichnet wird.  Dieser Test besteht aus einer geänderten Ausfüh  rungsform des A. A. T. C.     C.-Testes    Nr. 22-52.  Bei diesem     modifizierten    Test wird derselbe Apparat  benutzt, welcher für den A. A. T.

   C.     C.-Test    dient,  jedoch unter Zusatz eines schwingenden Armes, wel  cher mit einem Gummirad versehen ist, das quer  zur Oberfläche des Leders mit einem Gewicht von  200 g geführt wird und die Rolle auf das Leder    presst. Das Wasser wurde unmittelbar in den Weg  der Rolle gesprüht, während die mechanische Kraft  ausgeübt wurde, um das Wasser in das Leder ein  zupressen. Dieser Test gestattet, bessere Resultate  zu gewinnen, als sie nach dem A. A. T. C.     C-Test     Nr. 22-52     erhaltbar    sind und gibt daher eine  bessere Idee von der     Widerstandsfähigkeit    des Le  ders gegen die Aufnahme von Wasser unter mecha  nischem Druck, ähnlich derjenigen, die man bei  dem Gebrauch von Lederkleidungsstücken zu erwar  ten hat.

   Zur Ausführung des Tests wurde das Leder  in Streifen von 10 > <  15 cm geschnitten, die vor dem  Versuch gebogen wurden. Ein Muster wurde im  Apparat festgeklemmt, und dann wurden 1000 g  Wasser durch eine Sprühvorrichtung während des  Zeitraumes von     21/2    Minuten auf das Leder auf  gebracht, wobei dieses der Einwirkung der Rolle,  wie oben beschrieben, ausgesetzt war. Danach wurde  das Leder wieder gewogen und das     Ergebnis    als  Wasseraufnahme festgehalten. Zur Kontrolle wurden  unbehandelte Stücke des gleichen Leders denselben  Versuchen unterworfen. Im Handel erhältliches       Schafhautleder    wurde mit Hilfe von     Aluminium-          stearat    und Wachs wasserabstossend gemacht.

   Die  nachstehende Tabelle 2 zeigt die Ergebnisse der  beiden Arten von Wasseraufnahme bei Versuchen  mit verschiedenen Ledersorten.  
EMI0007.0039     
  
    <I>Tabelle <SEP> I1</I>
<tb>  Wasseraufnahme
<tb>  Test <SEP> 1 <SEP> Test <SEP> 2
<tb>  Schafhaut
<tb>  unbehandelt <SEP> 135 <SEP> 9,07
<tb>  mit <SEP> Methylpolysiloxan-Emulsion
<tb>  behandelt <SEP> 31 <SEP> 0,40
<tb>  mit <SEP> Aluminiumstearat <SEP> und
<tb>  Wachs <SEP> behandelt <SEP> 135-r <SEP> 0,69
<tb>  mit <SEP> Methylpolysiloxan-Emulsion
<tb>  behandelt <SEP> und <SEP> zweimal
<tb>  trocken <SEP> gereinigt <SEP> 33 <SEP> 0,51
<tb>  mit <SEP> Aluminiumstearat <SEP> und
<tb>  Wachs <SEP> behandelt <SEP> und
<tb>  zweimal <SEP> trocken <SEP> gereinigt <SEP> 135-r- <SEP> 2,89
<tb>  Mehrfach <SEP> gegerbte <SEP> Kitzhaut
<tb>  unbehandelt <SEP> 120 <SEP> 7,

  68
<tb>  mit <SEP> Methylpolysiloxan <SEP> behandelt <SEP> 37 <SEP> 0,42
<tb>  Wildleder-Kitzhaut
<tb>  unbehandelt <SEP> 80 <SEP> 1,02
<tb>  mit <SEP> Methylpolysiloxan-Emulsion
<tb>  behandelt <SEP> 32 <SEP> 0,32
<tb>  wobei <SEP>  -f-  <SEP> - <SEP>  und <SEP> darüber  <SEP> bedeutet.

Claims (1)

  1. PATENTANSPRÜCHE I. Verfahren zur Verbesserung der wasserabwei senden und weiterer Eigenschaften von Leder, da durch gekennzeichnet, dass man das Leder mit einer wässrigen Emulsion behandelt, welche enthält: a) ein polykondensierbares, flüssiges Produkt, welches durch Hydrolyse und Kondensation eines Gemisches von Methylchlorsilanen, das 50 bis 75 Gew.% Dimethyldichlorsilan, l-10 Gew.% Trimethylchlorsilan,
    10-35 Gew.% Methyltrichlor- silan und bis zu 10 Gew.o/o- mindestens eines Methyl- chlordisilans enthält, erhalten wird, wobei die Menge dieses Produktes 0,2-20 Gew.% der wässrigen Emulsion ausmacht, und <I>b)</I> ein Härtungsmittel für das Produkt<I>a),</I> wel ches aus einem Metallsalz einer Säure besteht,
    dessen Metallion in einer Menge von mindestens 2 Gew.o/o, berechnet auf das Gewicht von a), zugegen ist. II. Emulsion zur Durchführung des Verfahrens gemäss Patentanspruch I, dadurch gekennzeichnet, dass die Emulsion 80-98,94 Gew.o/o Wasser, 1 bis 20 Gew /o des Kondensationsproduktes a) und 0,06 bis 6 Gew.% des Metallsalzes b) enthält. 11I. Nach dem Verfahren gemäss Patentanspruch I behandeltes Leder.
    UNTERANSPRüCHE 1. Verfahren nach Patentanspruch I, dadurch gekennzeichnet, dass das Methylchlorsilangemisch als Methylchlordisilane, Tetrachlordimethyldisilan, Pentachlormethyldisilan und Trichlortrimethyldisilan enthält. 2. Verfahren nach Patentanspruch I, dadurch gekennzeichnet, dass das Metallsalz Zirkoniumacetat ist. 3. Verfahren nach Patentanspruch I, dadurch gekennzeichnet, dass das Metallsalz Zirkoniumnitrat ist. 4.
    Verfahren nach Patentanspruch I, dadurch gekennzeichnet, dass die Menge des Metalles in dem Metallsalz 2-14 Gew.o/o vom Kondensationsprodukt a) ausmacht. 5. Emulsion nach Patentanspruch 1I, dadurch gekennzeichnet, dass die Emulsion ein Emulgier- mittel in einer Menge von 0,01-1 Gew '/o, berech net auf das Gesamtgewicht der wässrigen Emulsion, enthält.
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