Zur Vakuumtrocknung und Entgasung bestimmte mechanische Pumpenkombination Die Erfindung betrifft eine zur Vakuumtrocknung und Entgasung bestimmte mechanische Pumpenkom bination.
Nach dem Patentanspruch des Hauptpatentes zeichnet sich die Pumpenkombination dadurch aus, dass sie für die Hochvakuumstufe mindestens eine Rootspumpe und für die Vorvakuumstufe mindestens eine Wasserringpumpe umfasst.
In der Ausführung ist dabei ein Einzelantrieb für jede Pumpe vorgesehen, so dass beim Vorevakuieren nur die Wasserringpumpe arbeitet und die Rootspumpe erst bei Unterschreiten eines Vorvakuumdruckes von etwa 20 bis 30 Torr eingeschaltet wird, um auf der Saugseite der Roots- pumpe einen möglichst niedrigen, etwa bis 10-1 Torr reichenden Druck herzustellen und die Vorteile der für Hochvakuumbetrieb ausgebildeten Rootspumpe voll auszunützen.
Demgegenüber bezweckt die Erfindung eine Ver besserung der Leistungsfähigkeit der Pumpenkom bination dadurch, dass beide Pumpen, die Wasserring pumpe und die Rootspumpe, von einem einzigen Motor angetrieben werden, derart, dass das Verhältnis ihrer Drehzahlen im gesamten Arbeitsbereich gleich bleibt. Vorzugsweise werden die Pumpen mit glei cher Drehzahl angetrieben. Grundsätzlich sollen also beide Pumpen im gesamten Arbeitsbereich immer gleichzeitig arbeiten, wobei die Rootspumpe als Hoch vakuumstufe und die Wasserringpumpe als Vorstufe wirkt.
Um das geforderte konstante Drehzahlver hältnis zu gewährleisten, können die Pumpen durch einen starren, unveränderlichen Riemenantrieb von dem gemeinsamen Antriebsmotor getrieben oder auf einer einzigen Antriebswelle hintereinandergeschaltet sein. Zweckmässig wird ein Antriebsmotor mit kon stanter Drehzahl gewählt und die Rootspumpe so bemessen, dass ihre Fördermenge grösser als diejenige der Wasserringpumpe ist, und zwar etwa um 30 bis 70%.
Auf der Zeichnung sind Ausführungsbeispiele der Erfindung dargestellt. Wie Fig. 1 zeigt, ist eine Ge- bläsepumpe 1 nach dem Rootsprinzip mit einer han delsüblichen Wasserringpumpe 2 verbunden. Diese Kombination wird von dem Motor 18 über eine gemeinsame Welle mit den Teilen 19a und 19b an getrieben. Bei 6 ist die Rootspumpe mit ihrer Saug seite an den zu evakuierenden Raum angeschlossen. Druckseitig bei 5 steht sie über einer Leitung mit der Saugseite 4 der Wasserringpumpe in Verbindung.
Der Auslass 3 der Wasserringpumpe führt in die Atmosphäre bzw. zu einem überlaufbehälter, wo etwa in der Wasserringpumpe nicht zur Kondensation ge langende Dämpfe ausgeschleust werden, während das Wasser daraus wieder zur Wasserringpumpe zurück geführt wird. Der Druck auf der Saugseite der Roots- pumpe ist mit P2 und auf ihrer Druckseite mit p1 bezeichnet.
Eine solche Pumpenkombination ergibt einen beachtlichen technischen Fortschritt, insofern auf ihrer Saugseite mit einem verhältnismässig geringen Leistungsbedarf ein Endvakuum von etwa 1 Torr mit überraschend grossem Fördervolumen erreicht werden kann, obwohl weder die Wasserringpumpe für sich allein noch eine übliche Rootspumpe bis zu diesem Endvakuum herunterkommt. Die Saugleistung dieser Kombination ist beträchtlich höher als diejenigen bis her gebräuchlicher Vakuumpumpenaggregate gleichen Leistungsbedarfs.
Dieses Ergebnis beruht darauf, dass übliche Rootspumpen eine Kompression des ange saugten Gases um den Faktor 1,5 bei hohem Förder- volumen bewirken. Dies reicht vollkommen aus, um der Wasserringpumpe einen Vorhaltedruck zu geben, der es ihr erlaubt, in dem Druckbereich zu arbeiten, wo sie hohe Saugleistung bei geringem Kraftbedarf erzielt. Der genaue Wert des Kompressionsverhält nisses der Rootspumpe k = pl/p2 lässt sich aus dem Verhältnis der Förderleistung beider Pumpen unter Berücksichtigung der Spaltverluste in der Rootspumpe bestimmen.
Der Energieverbrauch der Rootspumpe ist pro portional der Druckdifferenz<I>d p =</I> p1 p2. Da das Kompressionsverhältnis k im wesentlichen konstant bleibt, ergibt sich weiter wegen<I>d p</I> = p1 (1 - 1/k), dass die Leistungsaufnahme der Rootspumpe mit dem Druck p1 linear abnimmt, während die Leistungsauf nahme der Wasserringpumpe mit fallendem Druck zunimmt. Für die Kombination kann man also eine Kompensation der Leistungsaufnahmen bzw. einen im wesentlichen konstanten oder mit dem Druck sich unwesentlich ändernden Leistungsbedarf über den gesamten Arbeitsbereich annehmen.
Dies ist ein be sonderer Vorteil, weil sie die Wahl des Motors er leichtert und seine genaue Anpassung an die ge wünschte Saugleistung zulässt. Insbesondere gestattet dieser Umstand die Verwendung eines Motors mit gleichbleibender Drehzahl.
Die Rootspumpe braucht nicht eine solche von spezieller Hochvakuumausführung, etwa mit evakuier- barem Doppelmantel und in das Gehäuse einbe zogenem Antriebsmotor zu sein. Es ist eine übliche Gebläsepumpe nach dem Rootsprinzip brauchbar, wie sie zur Förderung von Gasen im Atmosphärendruck bereich dient. Es ist lediglich zu beachten, dass die im Schöpfraum liegenden oder umlaufenden Teile möb lichst frei von Schmier- und Dichtungsmitteln sind, die an den zu evakuierenden Raum Gase abgeben könnten.
Es ist auch ein Vorzug, dass eine Leitung zur Überbrückung der Rootspumpe beim Anfahren der Kombination nicht nur entbehrlich ist, sondern hier sogar fortfallen soll, damit die Rootspumpe sofort und über den ganzen Arbeitsbereich der Kombination mitarbeiten kann.
Die Pumpenkombination läst sich ohne weiteres zu einer Hochvakuumpumpenkombination ergänzen, indem man etwa auf der Saugseite Diffusionspumpen oder insbesondere für Hochvakuumbetrieb ausgebil dete Rootspumpen vorschaltet.
Fig. 2 zeigt eine derartige Pumpenkombination mit Wasserring pumpe 2 und Rootspumpe 1 als Vor vakuumteil. Der zu evakuierende Raum ist an die Verbindungsleitung 17 angeschlossen. Wenn es sich z. B. um die Entgasung von Räumen handelt, in wel chen staubförmige Produkte anfallen, so dienen beispielsweise ein Zyklonabscheider 16 und ein Grob- abscheider 14 zur Entfernung dieser Teile. Zwischen beiden kann ein Handventil 15 angebracht sein.
Es folgt eine weitere Rootspumpe 8 in Hochvakuumaus- führung. In der Verbindungsleitung 12 ist zweck mässig ebenfalls ein Ventil angeordnet, beispielsweise ein Magnetventil 13. Die Druckseite der Hoch- vakuumrotspumpe 8 führt über die Verbindungslei tung 11 zur Saugseite des Vorvakuumteils. Der ge meinsame Motor und die gemeinsame Welle für die Rootspumpe 1 und die Wasserringpumpe 2 sind nicht dargestellt. Es kann ein Flutventil 9 vorgesehen sein.
Besonders in Fällen, wo erhöhte Sicherheit gegen Wasserrückschlag geboten scheint, sollte neben dem normalen Rückschlagventil 7 noch ein Magnetventil 10 in der Saugleitung vorhanden sein, welches bei Stromausfall die Saugleitung schliesst. Auch das Flut ventil ist zweckmässig für magnetische Betätigung aus gebildet, damit in dem zuvor erwähnten Falle Spül luft in die Wasserringpumpe eingelassen werden kann.
Als zusätzliche Massnahmen zur Erhöhung der Betriebssicherheit können ein Magnetventil in die Wasserzufuhr für die Wasserringpumpe und ein Was serthermometer eingebaut sein.