Vorrichtung zum Trocknen von Papier- oder Stoffbahnen und Verfahren zu ihrem Betrieb Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Trocknen von insbesondere im Tiefdruck bedruckten Papier- oder Stoffbahnen, mit einem von geheizter oder ungeheizter Trocknungsluft durchstrichenen Trocknungskasten und einer die Bahn führenden Trommel, die Öffnungen zum Durchtritt von Trock- nungsluft und Heizvorrichtungen in ihrem Innern hat. Bei einer bekannten Ausführung dieser Art ist das von der zu trockenenden Bahn umschlungene Segment eines durchlöcherten Trommelmantels an eine Luftansaugleitung angeschlossen.
Damit soll die mit Farblösungsmitteln angereicherte Luft durch die Bahn hindurchgesaugt und allenfalls einer Lösungs- mittelwiedergewinnungsanlage zugeführt werden. Zur Steigerung des Trocknungseffektes soll dabei die in den Trocknungskästen zum Einsatz kommende Trocknungsluft erwärmt und die Trommel mit einer Heizung ausgerüstet sein.
Diese Trommelheizung dient jedoch nicht zur Aufheizung der Luft, die in dem Trommelsegment durch die Bahn hindurchge- saugt worden ist; denn diese Luft hat ja ihre Trock- nungsfunktion bereits erfüllt; ausserdem ist ihre Menge so gering, dass sie als Wärmeträger ausschei det.
Demgegenüber besteht die Erfindung darin, dass der Trommelinnenraum als Durchströmerhitzer für zum Trocknen in dem Trocknungskasten bestimmte Luft ausgebildet ist. Das hat mehrere bedeutende Vorteile. Zunächst einmal wird der Raum, den die Trommel mit ihrem relativ grossen Hohlraum ausfüllt, zur Unterbringung der Heizelemente ausgenutzt, so dass besondere Heizräume im Zuge der Luftführung entfallen. Dabei ist als weiterer Gewinn anzusehen, dass in der grossen Trommel besonders viel Raum zu einer ausgiebigen Beheizung zur Verfügung steht.
Diese Vorteile werden erreicht, ohne dass die Ver- wendung einer geheizten Mantelfläche der Trommel als weiteres Trocknungsorgan in Betracht gezogen oder gar notwendig ist. Selbstverständlich kann aber auch die Erfindung in der Weise verwirklicht werden, dass die zum Heizen der Trommehnantelfläche dienenden Heizelemente auch zum Aufheizen der Trocknungsluft verwendet werden. Damit lassen sich sogar zwei Heizfunktionen durch dieselben Heiz- elemente erfüllen, wobei verschiedene Dosierungen möglich sind.
Ein Ausführungsbeispiel der erfindungsgemässen Vorrichtung ist in der Zeichnung dargestellt. Es zeigen: Fig. <B>1</B> einen Längsschnitt durch die Trocknungs- vorrichtung und Fig. 2 einen Schnitt entlang der Linie a-a in Fig. <B>1.</B>
Zwischen den Seitenwänden<B>1</B> und 2 einer Tief druckrotationsmaschine ist oberhalb einer die Papier- oder sonstige Stoffbahn<B>19</B> führenden Trommel 12 ein zweiteiliger Luftverteilungskasten <B><I>5, 5'</I></B> befestigt, welcher die durch das Verbindungsrohr 4 und den Krümmer<B>3</B> zugeführte Luft nach unten in die beiden seitlichen Räume 5a leitet, aus deren untern Enden sie austritt und nach innen und oben in die Trock- nungsräume <B>6,</B> die vom Teil<B>5</B> des Luftverteilungs- kastens begrenzt sind, gesaugt wird,
wo sie an der Papierbahn<B>19</B> entlangstreicht und hierbei den Farb- auftrag trocknet. Im Teil<B>5</B> zwischen den Räumen 5a und<B>6</B> können auch Öffnungen vorhanden sein (nicht dargestellt), die für einen Teil der Trocknungs- luft den Weg abkürzen. Von der Verbindungsstelle 6a der beiden Räume<B>6</B> tritt die Luft in die Saug seite eines Gebläses<B>7</B> ein, welches sie über einen Krümmer<B>8</B> und das Rohr 4 wieder im Kreislauf zum Krümmer<B>3</B> treibt.
Eine Teilmenge strömt davon über die Leitung<B>9</B> ins Freie oder zu einer Wieder- g ge winnungsanlage -für die Lösungsmittel C der Tief- druckfarbe;
eine entsprechende Teilmenge wird einerseits, und zwar zu einem kleineren Teil, an den Papier- oder Stoffbahn-Eintrittsschlitzen 20 des Kastens<B>5</B> als ungeheizte Frischluft, anderseits durch Öffnungen<B>15</B> an den Stirnwänden und Öffnungen<B>16</B> am Mantel der Trommel 12, zu welchem Zweck deren Hohlwelle<B>17,</B> die ortsfest gehalten und über die Leituncr <B>10</B> mit der Saugseite des Gebläses<B>7</B> verbunden ist, Öffnungen<B>18</B> enthält, angesogen. Durch Leitbleche 14 im Innern der Trommel 12 wird erreicht, dass die eingesaugte Luft mit den mit der Trommel 12 mitdrehenden Heizelementen<B>13</B> in intensive Berührung kommt, wie das die einge zeichneten Pfeile andeuten.
Die Heizstäbe<B>13</B> liegen dicht innen am Trommelmantel und können diesen stärker heizen, wenn die Luftbeweggung gering ist, oder fast gar nicht, wenn die Luftbewegung den grössten Teil der Wärme ableitet; es können aber auch beide Wärmeübertragungen vereinigt sein. Die Luftbewegung kann durch eine Drossel<B>11</B> in der Leitung<B>10</B> beispielsweise von Hand reguliert wer den; ebenso kann die Heizleistung der Heizstäbe<B>13</B> regulierbar sein.
Ist die Drossel<B>11</B> vollkommen ge schlossen, so wird die über die Leitung<B>9</B> ins Freie abgezweigte Luft nur durch die an den Stoffbahn- Eintrittsschlitzen 20 angesaugte Luft ersetzt, die un geheizt ist, und kann Wärme nur durch den Trom melmantel zu den Trocknungsräumen gebracht wer den; ist die Drossel<B>11</B> vollkommen offen, so nimmt die Luft in der Trommel 12 praktisch die gesamte Wärme auf und bleibt die Trommelwand fast kalt; hat die Drossel<B>11</B> eine Zwischenstellung, so verteilt sich die Erwärmung auf die Luft in der Trommel 12 und auf den Trommelmantel.
Indem durch den von der zu trocknenden Bahn <B>19</B> nicht umschlungenen Umfangsteil des durch löcherten Trommelmantels Luft angesogen wird, wird der darunter befindliche, bisher nicht oder nur schwer zugängliche Raum, in welchem sich Lösungs- mitteldämpfe der Tienfdruckfarbe ansammeln kön nen, einer ständigen Absaugung unterworfen.
Die Erzeugung der Luftbewegung kann, wie be schrieben, in bekannter Weise durch ein ausserhalb der Trommel 12 angeordnetes Gebläse<B>7</B> bewirkt werden, doch liegt in der erfinderischen Konzeption auch die Möglichkeit eingeschlossen, das erforder liche Gebläse innerhalb der Trommel 12 anzuord nen, womit der darin befindliche und bisher grössten teils brach liegende Raum weiter ausgenutzt wird. Von der drehenden Trommel 12 wären in einem solchen Fall der rotierende und von der ortsfesten Hohlwelle<B>17</B> der stationäre Teil eines Gebläses zu halten.
Bei der Grösse des in der Trommel zur Ver fügung stehenden Raumes<B>-</B> im Vergleich zu dem kleinen Gebläse<B>7 -</B> lässt sich sodann ohne weiteres die gleiche Luftmenge pro Zeiteinheit umwälzen bei gleicher, bisher üblicher Drehzahl der Trommel, wie von dem viel kleineren Gebläse<B>7</B> mit entsprechend höherer Drehzahl.