CH330912A - Verfahren zum Stückigmachen von vorwiegend feinkörnigen oder pulverförmigen Stoffen - Google Patents
Verfahren zum Stückigmachen von vorwiegend feinkörnigen oder pulverförmigen StoffenInfo
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Description
Verfahren zum Stückigmachen von vorwiegend feinkörnigen oder pulverförmigen Stoffen Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zum Stüekigmachen von v or- wiegend feinkörnigen oder pulverförmigen, insbesondere kalkhaltigen Stoffen, wie bei spielsweise Erzen und andern mineralischen Stoffen. Das Verfahren gemäss der Erfindung ist dadurch gekennzeichnet, d.ass man auf die Ausgangsstoffe in Gegenwart einer Verbin dung eines der Elemente der II. ('Truppe des periodischen Systems, vorzugsweise einer Ver bindung der Elemente Kalzium und/oder Magnesium, welche Verbindung durch Säure behandlung in den stückig zu machenden Ausgangsstoffen eine als Bindegerüst wir kende Verbindung bildet, eine Säure einwir ken lässt und das erhaltene Produkt einem Formgebunb vorgang -unterwirft. Wenn in den Ausgangsstoffen eine entsprechende, mit Säure reagierende Verbindung in reaktions- fähiger Form bereits in genügender Menge enthalten ist, kann man von einer Zugabe der genannten Verbindung sogar absehen Lind braucht nur die Säurebehandlung durehzu- führen. Ist, dies jedoch nicht. der Fall, so wird den Ausgangsstoffen die genannte Verbin dung in der erforderlichen Menge zugesetzt. Beispielsweise wird den stückig zu machen den Ausgangsstoffen, sofern in diesen selbst. nicht schon in ausreichender Menge vorhan den, eine mit Salzsäure ein Chlorld bildende Verbindung, vorzugsweise ein Oxyd oder ein Salz, insbesondere ein Karbonat der Elemente Kalzium oder Magnesium, beigemischt, worauf das Gemisch mit Salzsäure behandelt. und schliesslich einem Formgebungsvorgang unter zogen wird. Durch die Einwirkung der Säure bildet der Zusatzstoff in den stückig zu ma chenden Stoffen das erfindungsgemäss an gestrebte Bindegerüst. Da sich dieses Gerüst. im allgemeinen jedoch erst nach einer gewis sen Einwirkungszeit und nach einem Trock nen bildet, lässt sich der an,die Säurebehand lung anschliessende Formgebungsvorgang mit einfachen Mitteln durchführen. Die Säurebehandlung wird zweckmässig in der Weise durchgefühlt, dass das Gemisch von Ausgangsstoff und Zusatzstoff durch eine Kammer geleitet wird, in die Säure durch Düsen versprüht und dadureh ein Säurenebel erzeugt wird, dessen feinste Teilehen mit dem dem Ausgangsstoff unterrriischten Zusatzstoff in Berührung kommen und so die Gerüstbil- dung bewirken. Ausserdem erzielt man durch Anwendung der Säurebehandlung in der Ne belkammer eine erhebliche Einsparung an Säure. Man kann zwar auch die Säure vor der Beimischung des Zusatzstoffes den Aus- gangsstoffen beigeben, dies ist jedoch nur in solchen Fällen vorteilhaft, in denen nicht. zu befürchten ist, dass eine unerwünsehte Reak tion des Ausgangsstoffes mit der Säure ein tritt. Die Formgebung der stückig zu machen den Stoffe kann beispielsweise durch Granu lation unter Anwendung des Drehtellerv er- fahrens erfolgen. Zweckmässig besteht der Formgebungsvorgang jedoch ' in einem Pres sen, vorzugsweise in einer Walzenpresse bei Drücken von vorzugsweise etwa 200 bis 400 kg/cm2. Um die Abriebfestigkeit der Formstücke zu erhöhen, können die Formstücke nach der Formgebung einer erneuten Säurebehandlung unterworfen werden. Diese Behandlung wird übrigens am besten ebenfalls in der Form durchgeführt, d@ass das Gemisch von Aus gangs- Lund Zusatzstoff bzw. die Formstücke, in eine Kammer gebracht werden, in die die Säure durch Düsen hinein versprüht und da durch ein Säurenebel erzeugt wird. Als ganz besonders vorteilhaft hat sich erwiesen, wenn der Zusatzstoff in feinster Form den Ausgangsstoffen beigegeben wird. Zweckmässig wird der Zusatzstoff in Pulver form untermischt mit einer Korngrösse von bis zu 1 mm, vorzugsweise kleiner als 0,1 mm. In manchen Fällen kann es aber auch zweckmässig sein, wenn die als Zusatzstoff beigegebene Verbindung in flüssiger Form den Ausgangsstoffen zugemischt wird. Das erfindungsgemäss vorgeschlagene Ver fahren hat insbesondere Bedeutung für die Stückigmachung von Mineralien, wie Erzen und Kohle sowie Koks und dergleichen, beson ders aber auch für die Stüekigmachung von Ausgangsstoffen für die Zementherstellung. Das erfindungsgemäss vorgeschlagene Ver fahren sei an Hand einiger Aasführungsbei- spiele erläutert. Es wurde beispielsweise Rohmehl zur Ze mentherstellung brikettiert, wobei der Aus gangsstoff folgendeBestandteile hatte: CaCO3; A1203, Si02, 1120; Fe203 und MgCO3. Der Ausgangsstoff lag in einer Korngrösse von biss zu 0,1 mm vor. Da er bereits in aLusreichen- der Menge Verbindungen enthielt, die mit Salzsäure ein das Bindegerüst bildendes Chlo rid bilden, war eine Beimischung besonderer Zusatzstoffe nicht erforderlich. Der Aus- gangsstoff wurde in einer Nebelkammer der Einwirkung eines Salzsäurenebels ausgesetzt und anschliessend unter einer Presse mit ei nem Pressdraek von 400 kg/cm2 zu Formkör pern verformt. Zwecks Verbesserung der Ab riebfestigkeit wurden die Presslinge darauf erneut in einer Nebelkammer der Einwirkun- eines Salzsäurenebels ausgesetzt.. Nach einer abschliessenden Trocknung bei 300 C von etwa einer Minute Dauer betrug die Festigkeit der Presslinge etwa 150 kg/Cm2. Bei der Verwendung solcher erfindungsge mäss hergestellter Presslinge zum Herstellung von Zement konnte überraschenderweise fest- gestellt werden, dass sieh eine erhebliche Ein sparung an Wärme erzielen liess. Diese Er sparnis betrug gegenüber der V er-#vendun- von im Drehtellerv erfahren erzeugtem wasser haltigem Granulat als Ausgangsstoff bis zu 20% und, ist, im wesentlichen darauf zurück- zuführen, dass durch Verwendung stückig ge machter Ausgangsstoffe die Füllung der Dreh rohröfen erhöht, und damit auch das ZV ärme- leitvermögen gegenüber einer Beschickung der Öfen mit Granulat verbessert wird. Ausserdem ist infolge des erfindungsgemäss bei der Stük- kigmachung angewandten Verfahrens nur noch ein Teil der Kohlendioxydmenge anszu- treiben, die bei der Beschickung der Dreh rohröfen mit. Granulat. aasgetrieben werden muss. Schliesslich ergibt, sieh der Vorteil, dass ein Platzen der Formkörper im Ofengang bei normaler Beschickung nicht zu befürchten isst. Nach dem Verfahren gemäss der Erfin dung wurde beispielsweise auch pulverförmi- ger gebrannter Kalk stückig gemacht. Diese durch Anwendung dies Verfahrens nach der Erfindung geschaffene lIögliehkeit hat in verschiedenen technischen Anwendunghsberei- ehen eine gewisse Bedeutung. Der Ausgangs- stoff, der in einer Körnung bis nu 0,1 mm vorlag, wurde der Einwirkung eines Salz säurenebels ausgesetzt und danach bei einem Pressdruck von 400 kg/em2 zu Formkörpern ver-presst. Diese wurden zur Erhöhung der Abriebfestigkeit der erneuten Einwirkung eines Salzsäurenebels ausgesetzt und danach einer Trocknung von einer 11inute Dauer bei 300 C unterzogen. Die erzielten Formkörper hatten eine Druckfestigkeit von 160 kg/em2. Aueh pulverförmiger Rohkalk mit einer Korngrösse von bis zu 0,5 mm wurde stückig gemaelit. Da nicht. genügend feinkörniger Aus- gangsstoff vorhanden war, wurde diesem etwa. 3 Gew.0/a feinstkörniger Kalk beigegeben und der Ausgangsstoff nach Behandlung durch Salzsäure in einer Nebelkammer mit einem Pressdruck von etwa 400 kg/em2 in einer Walzenpresse zu Formstücken gepresst. Naeli einer neuerlichen Säurebehandlung in der Nebelkammer und, einer Trocknung von einer MinuteDauer bei 300 Chatten dieForm- körper eine Druekfestigkeit von 110 kg/em2. Nach dem erfindungsgemäss vorgeschlagenen Verfahren wurde auch Rotschlamm mit einem Wassergehalt von 19% brikettiert. Da. auch dieser <RTI ID="0003.0033"> Ausgangsstoff einen genügenden Ge halt an Kalk aufwies, war ein besonderer Zu satz nicht erforderlich. Allerdings wurde, um hei Ilitzeeinwirkung ein explosionsartiges Aus einanderbersten der Formkörper durch sich entwickelnden Wasserdampf zu vermeiden, dem Ausgangsstoff etwa 3 Gew.O/o Rohfein kohle als Porenbildner beigegeben. Eine sol che Zugabe porenbildender Stoffe erweist. sich in ähnlich gelagerten Fällen oft zweckmässig. Naeh einer Säurebehandlung in einer Nebel kammer wurde der Ausgangsstoff in einer 'alzenpresse bei einem Pressdiaick von \'00 kg/em= zu Formkörpern verpresst. Nach einer weiteren Säurebehandlung in der Nebel kammer und einer Trocknung von einer Mi nute Dauer bei 300 C hatten die Formkörper eine Druekfestigkeit von<B>1.30</B> kg/cm2. Schliesslieh wurde auch ein sehwedisches Eisenerz Sydvaranger Konzentrat mit einer Korngrösse von bis zti 1 mm nach dem Ver fahren gemäss dier Erfindung stückig gemacht. Zu diesem Zweck wurde das Erz nach innigem .Mischen mit einem Zusatz von 3 Gew. % Kalk einer Behandlung mit. Salzsäure in einer Ne belkammer unterzogen und darauf in einer Walzenpresse bei einem Pressd@rLick von -M00 kg/em2 zu Formkörpern verpresst. Die Formkörper wurden zur Erhöhung der Ab riebfestigkeit einer erneuten Säurebehandlung in der Nebelkammer unterzogen und zeigten nasch .einer abschliessenden Trocknung bei 300 C während einer Minute eine Druckfe stigkeit von 130 kg/em2. Auf der Zeichnung ist eine Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens gemäss der Erfindung beispielsweise dargestellt. Die Vorrichtung besteht aus einem Mi scher 1, in den über die Schurre 2 der Aus gangsgtoff und über die Schurre 3 der Zusatz stoff eingegeben wird. Die Schnecke des Mi schers isst in ihrem Endteil dureh eine Nebel kammer 4 geführt, in die über Düsen 5 Salz säure gesprüht. wird. Aus der Misehschneeke gelangt das Gemisch in die Walzenpresse 6 und wird in dieser zu Formstücken, beispiels- weise eiförmigen Briketts, v erpresst. Diese ge langen dann auf das Förderband 7, das durch eine zweite Nebelkammer 8 geführt ist, die in gleicher Weise mit Düsen 5 ausgerüstet ist wie die Nebelkammer 4. Nach dieser Nach behandlung mit Säure werden die Formkörper mittels des Förderbandes 9 durch eine Trok- kenkammer 10 und schliesslich zum Lagerplatz oder zur Verbrauchsstelle transportiert.
Claims (1)
- PATENTANSPRUCH Verfahren zum Stückigmachen von vor wiegend feinkörnigen oder pulverförmigen Stoffen, dadurch gekennzeichnet, da.ss man auf die Ausgangsstoffe in Gegenwart einer durch Säurebehandlung in den Ausgangsstof fen ein Bindegerüst bildenden Verbindung eines der Elemente der II. Gruppe des peri odischen Systems eine Säure einwirken lässt und das erhaltene Produkt einem Formge- bungsvorgang unterwirft.UNTERAINTSPRÜCHE 1. Verfahren nach Patentanspruch, da durch gekennzeichnet, dass den Ausgangsstof fen ein mit Salzsäure ein Chlorid bildender Stoff beigemischt wird. 2. Verfahren nach Patentanspi-tich, da durch gekennzeichnet, dass den Ausgangsstof fen ein Oxyd beigemischt wird. 3. Verfahren nach Patentanspruch, da durch gekennzeichnet, dass den Ausgangsstof- fen ein Salz beigemischt wird.4. Verfahren nach Patentanspruch, da durch gekennzeichnet, dass den Aiusgangsstof- fen Kalziumoxyd, beigemischt wird. 5. Verfahren nach Patentansprzch, da durch gekennzeichnet, dass den Ausgangsstof fen 1Zagnesiumoxyd beigemischt wird. 6. Verfahren nach Patentanspruch, da durch gekennzeichnet., dass den Ausgangsstof fen Kalzüunkarbonat beigemischt wird. 7.Verfahren nach Patentanspruch, da durch gekennzeichnet, dass den Ausgangs:sto-f- fen 1Viaamnesiiunkarbonat beigemischt wird. B. Verfahren nach PatentansprLich, da durch gekennzeichnet, dass die Ausgangsstoffe in Gegenwart der Verbindung des Elementes der II. Gruppe des periodischen Systems der Einwirkung von Salzsäure unterworfen wer den. 9.Verfahren nach Patentanspruch, da durch gekennzeichnet, d lass die Formkörper einer kurzen Trocknung bei Temperaturen von etwa 300 C unterworfen werden. 10. Verfahren nach Patentansprueh, da durch gekennzeichnet, dass der Formgebungs- vorgang in einem Pressvorgang bei Pressdrük- ken von 200 bis 400 kg/cm2 besteht. 11.Verfahren naeh Patentanspruch und Unteraiuspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass der Formgebungsvorgang in einer Wal zenpresse stattfindet.. 12. Verfahren nach Patentanspruch, dia- durch gekennzeichnet, dass die Verbindung des Elementes der II. Gruppe des periodischen Sy & Iems den Ausgangsstoffen in fester Form mit einer Korngrösse von weniger als 1 mm beigegeben wird.<B>13.</B> Verfahren nach Patentanspirieh und Unteranspiiich 12, dadurch gekennzeichnet, dass der Zusatzstoff den Ausgangsstoffen in fester Form mit. einer Korngrösse von weniger als 0,1 mm beigegeben wird. 14. Verfahren nach Patentansprueh, da durch gekennzeichnet, dass die Forankörper der Einwirkung von Salzsäure unterworfen werden. 15.Verfahren nach Patent.ansprucli und Unteranspruch 14, dadurch gekennzeichnet, d.ass die Formkörper der Einwirkung eines Salzsäurenebels unterworfen werden.
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE330912X | 1954-02-26 |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
CH330912A true CH330912A (de) | 1958-06-30 |
Family
ID=6193450
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
CH330912D CH330912A (de) | 1954-02-26 | 1955-02-07 | Verfahren zum Stückigmachen von vorwiegend feinkörnigen oder pulverförmigen Stoffen |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
CH (1) | CH330912A (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
EP0014255A1 (de) * | 1979-02-02 | 1980-08-20 | Th. Goldschmidt AG | Verfahren zur Verfestigung von zinkoxidhaltigen Flugstäuben |
-
1955
- 1955-02-07 CH CH330912D patent/CH330912A/de unknown
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
EP0014255A1 (de) * | 1979-02-02 | 1980-08-20 | Th. Goldschmidt AG | Verfahren zur Verfestigung von zinkoxidhaltigen Flugstäuben |
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