Holzverbindung Gegenstand der Erfindung ist eine Holz verbindung, durch die z. B. sowohl Holzteile mit gleichlaufender Faserrichtung zu breite ren Platten oder zusammengesetzten Körpern, wie solche mit verschieden verlaufender Faser richtung zu Rahmen und andern Konstruk tionen verbunden werden können. Die Verbin dung lässt sich einfach und billig mit den üblichen Maschinen und Werkzeugen herstel len, benötigt keine störenden Hilfsmittel, wie Querleisten, Eisenteile und- Schrauben, und verbindet die Teile so,
dass eine grosse Festig keit gegen Biegung, Schub und Druck-in jeder Richtung entsteht.
Die Holzverbindung gemäss der Erfindung ist dadurch gekennzeichnet, dass je zwei Teile senkrecht zu ihrer Verbindungsfuge Einfrä- sungen aufweisen, deren Umriss mindestens teilweise kreisbogenförmig ist, welche Ein fräsungen parallel zu den Aussenflächen der Teile angeordnet sowie gegeneinander versetzt sind, und in denen Verbindungsfedern, deren Faserrichtung quer zur Fuge verläuft, einge leimt sind.
Die beiliegende Zeichnung stellt einige Ausführungsbeispiele des Erfindungsgegen standes dar. Es zeigen: Fig. 1 eine mit dem ersten Beispiel gebil dete Platte in der Aufsicht, Fig. 2 diese Platte im Längsschnitt durch die Fugenlinie A -A der Fig. 1, Fig. 3 diese Platte im Querschnitt durch Linie B -B der Fig.1. Fig. 4, 6, 8, 10 zeigen Teile je einer Rah menkonstruktion, die je mit einem weiteren Beispiel gebildet sind in, der Aufsicht.
Fig. 5, 7, 9, 11 zeigen die. gleichen Kon struktionen im Querschnitt C,-C senkrecht zur Fuge. _ Das erste Beispiel zeigt eine ebene Tafel aus. fünf Brettern 1, die an den in Fig. 1 punktiert und strichpunktiert gezeichneten Stellen parallel zu den Aussenflächen der Platte Einschnitte 2 und 3 bildende Einfrä- sungen aufweisen.
Wie Fig. 2 im. Längsschnitt. zeigt, liegen die Einschnitte 2 und diejenigen 3 abwechselnd oben und unten dicht unter- der betreffenden Aussenfläche der Teile 1.
Der Umriss jeder Einfräsung hat die Form zweier aneinanderstossender Kreisbogen und die Tiefe. der Einfräsungen geht über die Längs mittellinie der Bretter hinaus: Die Dicke der Einfräsungen wie der Abstand- der äussern Schnittfläche der Einfräs.uigen bis zur. Aussenfläche der Tafel beträgt je etwa ein Sechstel der Holzstärke der Tafel.
In diese parallel zu den Aussenflächen der Bretter ver laufenden Einschnitte sind flache Verbin dungsfedern bildende Holzlamellen einge leimt, deren Faserrichtung quer zur Fuge 4 verläuft. Sie können dabei vollständig am Grunde der Einschnitte anliegen; oder gemäss. 3' in Fig. 1 nur an ihren am weitesten von der Fuge abstehenden Teilen, so dass ausser halb der parallelen Seitenkanten der Federn je zwei Einschnittenden. offen bleiben.
Bei den mittleren Brettern reichen die Federn, wie aus dem Querschnitt Fig. 3 sichtbar ist, über deren Mittellinien hinaus. Dadurch ist die Platte an keiner Stelle in der Längsrich tung ohne Querverbindung und deshalb, gegen Reissen und Bruch gesichert. Die beschriebene Anordnung der Federn bewirkt nicht nur eine Verbindung der benachbarten Holzteile, son dern auch eine Versteifung der ganzen Platte, ähnlich wie bei abgesperrten Platten, lässt aber dabei dem Holz eine gewisse Bewegungs freiheit.
Die Federn können aus der gleichen Holzart wie die Platte oder aus einer solchen mit höherer Zug- und Druckfestigkeit beste hen, es ist auch denkbar, dass sie aus meh reren Schichten mit Einlagen in einen andern Material bestehen.
Die Brettstreifen 1 können in den Fugen 4 stumpf aneinandergefügt, verleimt oder ur verleimt sein, oder auch durch eine Profilie rung, wie sie z. B. bei Bodenriemen oder bei Leimfugen angewandt wird, gegenseitig ver bunden werden. -Da die Tafeln auch nach der Verleimung gehobelt und zugeschnitten wer den können, weisen sie glatte.und ebene Ober flächen auf.
Durch die Segmentform und ge ringe Dicke der Federn .und ihre wechselsei tige Anordnung wird eine Schwächung des Fasergefüges, besonders an den statisch wich tigen Aussenflächen weitgehend vermieden; die Biege- und Bruchfestigkeit des Holzes quer zur Faser wird erhöht und diejenige längs zur Faser bleibt erhalten, und die Trag fähigkeit des einzelnen Brettes wird gestei gert, weil die Verbindung die Belastung auf die benachbarten Bretter überträgt.
Normierte Tafeln mit der beschriebenen Federverbin dung eignen sich vor allem für wiederholten Gebrauch als Betonschalungen, als Boden-, Wand- und Dachelemente bei Interimsbauten, sowie für den Innenausbau.
Die folgenden Beispiele nach Fig. 4--11 zeigen die Anwendung der Federverbindung bei Holzteilen mit verschieden verlaufender Faserrichtung, z. B: Rahmenkonstruktionen, die aber sinngemäss auch auf Platten anwend bar sind. Die Einschnitte liegen hier im Ge gensatz zu Längsfugen infolge der beschränk- ten Holzbreite übereinander, sie sind jedoch nicht kongruent angeordnet, sondern nach ihrer Tiefe (Fig. 4), ihrer Lage (Fig. 6 und 8), oder ihrer Form (Fig. 8 und 10) ungleich.
Es wird dadurch erreicht, dass die beiden Ein schnitte resp. Verbindungsfedern verschieden tief und an verschiedenen Stellen in das Fasergefüge der Holzteile eingreifen, und vor allem am Ende der Einschnitte längs der Jahrringe keine Schwächung des Holzgefüges eintritt. Ausser der Verschiebung wirkt dem auch die kreisrunde Begrenzung der Ein schnitte entgegen.
In den Fig. 4-11 stellt 5 das Längsfries, 6 das Querfries der Ecke einer Rahmenkon- struktion im Aufriss und im Querschnitt C-C, ferner 7 den obern und 8 den in mindestens einer Richtung dagegen verschobenen, untern Einschnitt dar. In Fig. 4 und 5 sind die Ein schnitte von der Form, wie sie mit Ketten stemmaschinen erzeugt werden können und gehen an der gleichen Stelle auf verschiedene Tiefen. Da in beiden Friesen die Verschieden heit der Tiefe gleich, jedoch wechselseitig ist, können die Federn 7 und 8 gleich lang ge macht werden.
In Fig. 6 und 7 sind die auf gleiche Weise erzeugten Einschnitte in der Breite verscho ben. Ausser der Erhöhung der Festigkeit, wird dadurch .bewirkt, dass an der Innen- oder Aussenkante des Rahmens genügend Holz für Fälze, Profile usw. bleibt. Es kann dazu eine Verschiebung in der Tiefe vorgesehen sein.
Fig. 8 und 9 zeigt eine Rahmenecke, bei der die mit Kreissägen oder Nutfräsern er zeugten Einschnitte oben (7) an der Aussen seite, unten (8) an der Innenseite der Rahmen herauskommen. Die Federn sind mit ihrer Spitze entgegengesetzt angeordnet und wer den nach dem Zusammenbau mit den Rahmen kanten bündig gearbeitet.
Bei der Verbindung nach Fig. 10, 11 haben die Einschnitte 7, 8 auf jeder Seite die Form zweier konzentrischer Kreisabschnitte. Sie können in einem Arbeitsgang mit Kreissägen blättern oder Nutfräsern von verschiedenem Durchmesser, die in entsprechendem Abstand auf der gleichen Welle sitzen, erzeugt werden. Der untere, kleinere Einschnitt 8 lässt an den Rahmenschenkeln Platz für Falze und Profile, der obere 7 reicht knapp bis an die gante, so dass die Verbindung nach aussen nicht sicht bar ist.
An allen gezeigten Eckverbindungen kön nen an der Innenseite der Rahmen, statt der rechtwinkligen ganten, beliebige Profilierun gen vorgesehen sein, die in der Fuge durch gehen und denen ein Gegenprofil an der Stirn seite des Querstückes 6 entspricht.
Die beschriebenen Verbindungen haben für Rahmenkonstruktionen gegenüber ge bräuchlichen Verbindungen, wie Zapfen und Dübel, den Vorteil, dass sie bei geringster Schwächung der Holzteile eine wesentlich grössere Leimfläche, eine Erhöhung der Festigkeit und ein dichtes und dauerndes Passen der Stossfugen auch an der Aussen fläche ergeben, ferner eine Material- und Ar- beitsersparnis erlauben. Das Prinzip der Fe derverbindung kann auch auf Konstruktionen, die nicht in einer Ebene liegen, z. B. Stühle, Tische, Gestelle, Fachwerke usw., angewandt werden.