<B>Regeleinrichtung an einer</B> Dampfturbinengruppe <B>mit Zwischenüberhitzung des Arbeitsdampfes</B> Die bisher bekannten Dampfturbinen mit Zwischenüberhitzung treiben meistens einen llenerator an, der mit. einem grossen elek.- trisehen Netz parallel läuft.
Bei Änderung der Belastung dieses Netzes werden dann die Belastungsschwankungen grösstenteils von Turbogruppen aufgenommen, die ohne Zwi- sehenüberhitzung arbeiten und mit einem Drehzahlregler versehen sind, dessen Un- gleichförmigkeitsgrad geringer ist als der jenige der Turbogruppe mit Zwischenüber hitzung.
Dabei werden die Einlassorgane der mit Zwischenüberhitzung arbeitenden Turbo gruppe nur langsam geöffnet oder geschlos sen, oder sie bleiben durch geeignete Mass nahmen, wie Lastbegrenzungsvorrichtungen, von den Belastungs- und Frequenzschwan- kungen des Netzes unbeeinflusst.
Bei solchen Anlagen genügen einfache Drehzahlregler, die auf die Frischdampfventile einwirken, und es sind nur noch besondere Zusatzregler not wendig, um bei allfällig abnorm starken Last verminderungen, insbesondere bei Abschal tung des Generators vom Netz infolge einer -un- auch die Einlassorgane des Nieder- -'töi -", druekteils sofort. zu schliessen, sobald die Drehzahlerhöhung ein gewisses "Mass über steigt..
Anders liegen die Verhältnisse jedoch, wenn eine mit Zwischenüberhitzung arbei tende Turbine auf ein eigenes elektrisches Netz arbeiten soll, wobei dann die Belastungs_ Schwankungen von dieser Turbogruppe voll ständig oder grösstenteils aufgenommen wer den müssen. Bei einem Drehzahlregler, der zunächst auf die Frischdampfventile einwirkt und erst bei einer gewissen Überschreitung der Drehzahl auch die Niederdruckventile schliesst, entsteht bei raschen Lastverminde rungen übermässiger Drehzahlanstieg, weil im Zwischenüberhitzer grosse Dampfvolumina ein geschlossen sind und die Niederdruckventile erst mit einer gewissen Verspätung schliessen.
Bei einer plötzlichen starken Belastungszu nahme des Netzes entsteht jedoch eine über mässige Drehzahlverminderung, weil die be reits offenstehenden Niederdruekventile nicht weiter öffnen können und die Hochdruck- Überlastventile im ersten Augenblick nur eine Zunahme der Leistung der Hochdrucktur binen bewirken, während! die Leistung der Niederdruckturbinen erst. dann zunimmt, wenn der Druck im Zwischenüberhitzer ange stiegen ist und dadurch der Dampfdurch satz durch den Niederdruckteil: vergrössert wird.
Es hat, dies zur Folge, dass die Einlass- organe der Hochdruckturbine übersteuert werden, was wiederum Pendelungen der Dreh zahl verursachen kann.
Um diese Nachteile zu beheben, wird nun erfindungsgemäss bei einer Regeleinrichtung an einer Dümpfturbinengruppe mit. Zwischen überhitzung des Arbeitsdampfes der nach der Zwischenüberhitzung folgende Turbinenteil mit einem Überlast-Einlassorgan versehen. Dieses Überlast-Einlassorgan kann hierbei bei spielsweise den Dampf zu mindestens einem Überlast Düsensegment der ersten Stufe oder auch unter Umgehung mindestens der ersten Stufe oder auch unter Umgehung mindestens der ersten Stufe unmittelbar in eine der ersten Stufe nachfolgende Stufe dieses T'itrbinen- teils leiten.
Zweckmässigerweise wird das Überlast Einlassorgan des der Zwischenüberhitzung nachfolgenden Turbinenteils mit. einer Ein richtung, welche auf eine rasche Drehzahl abnahme anspricht, derart in Wirkungsver bindung gebracht, dass das ÜberlastEinlass- organ nur bei rascher Drehzahlabnahme ge öffnet wird. Es kann hierbei beispielsweise mit einem Beschleunigungsregler derart in Wirkungsverbindung stehen, dass es minde stens teilweise geöffnet wird, wenn die Dreh verzögerung einen gewissen Betrag über schreitet.
Es kann aber auch mit einer auf rasches Öffnen des durch einen Drehzahl regler geregelten Frischdampf-Einlassorgans ansprechenden Einrichtung in der Weise in Wirkungsverbindung stehen, dass es nur bei raschem Öffnen des Frischdampf-Einlassor- gans, und damit auch bei rascher Drehzahl abnahme, mindestens teilweise geöffnet- wird, sich aber wieder schliesst., sobald .das Frisch d'ampf-Einlassorgan praktisch zur Ruhe ge kommen ist.
In der beiliegenden Zeichnung sind Aus führungsbeispiele einer erfindungsgemässen Regeleinriehtung in vereinfachter Darstel lungsweise veranschaulicht. Es zeigen Fig. 1 eine Dampfturbinengruppe mit.
Zwischenüberhitzung des Arbeitsdampfes, bei welcher der nach der Zwischenüberhitzung folgende Turbinenteil mit einem die erste Stufe umgehenden Überlast-Einlassorgan ver sehen ist, Fig.2 eine Anordnung,
bei welcher das überlastEinlassorgan des nach der Zwischen überhitzung folgenden Turbinentails@ den Dampf zu einem besonderen Düsensegment der ersten Stufe führt und Fig. 3 eine besondere Verbindungsart zwischen der Steuerung des Frischdampf- Einlassorgans und des Überlast-Einlassorgans.
Gemäss F'!-. 1 wird der Dampf von einem Kessel 1 mit Ü berhitzer ?: durch ein Frisch dampf-Einlassorgan 3 dem Hochdruckteil einer Dampfturbinengruppe zugeführt. Nach dem Austritt aus der Turbine .1 wird der Arbeitsdampf in einem Zwisehenüberhitzer 5 erneut überhitzt und darauf durch ein Ein lassorgan 6 einem nach der Zwischenüber hitzung folgenden. Turbinenteil 7 zugeleitet. Schliesslich entspannt. der Dampf in einem doppelflutigen Niederdruckteil 8, um sodann in einen Kondensator 9 zu gelangen. Das Kondensat wird hierauf wieder dem Kessel l zugeleitet.
Der nach der Zwischenüberhitzung fol gende Turbinenteil 7 ist nun mit, einem be sonderen Überlast-Einlassorgan 10 versehen, welches die erste Stufe dieses Turbinenteils umgeht und den Dampf unmittelbar in eine der ersten Stufe nachfolgende Stufe leitet.
Dieses Überlast-Einlassorgan 14 steht. mit einem Beschleunigungsregler 11 derart in Wirkungsverbindung, dass das i'-berlast-Ein- lassorgan mindestens teilweise geöffnet. wird, wenn die Drehverzögerung einen gewissen Betrag überschreitet. Das Frischdampf-Ein- la.ssorgan 3 steht unter dem Einfluss eines Drehzahlreglers 12, das Einlassorgan 6 der Turbine 7 dagegen auch unter dem Einfluss des Beschleunigungsreglers 11, in der Weise, dass es bei Drehbeschleunigung der Gruppe in schliessendem .Sinne bewegt wird.
Bei der Anordnung gemäss Fig. ? ist die erste Stufe des der Zwischenüberhitzung nachfolgenden Turbinenteils mit einem nor malen Düsensegment 13 und einem Ü berlast- Düsensegment 1.1 ausgerüstet, zu welch letz terem der Dampf von einem diesem Tur binenteil zugeordneten Ü berla.stEinla.ssorgan 15 zugeleitet wird. Der Dampfeintritt zu dem normalen Düsensegment 13 wird durch zwei parallel geschaltete Einlassorgane 16 beherrscht, welche unter dem Einfloss eines Drehzahlreglers 17 stehen.
Das Überlast- Einlassorgan 15 steht dagegen mit einem Beschleunigungsregler 18 derart in Wir kungsverbindung, dass es nur bei rascher Drehzahlabnahme geöffnet wird. Die Rege lung des Frischdampfes ist hier nicht ge zeigt.
Bei der Regeleinrichtung nach Fig.3 ist das Frischdampf-Einlassorgan mit 19 und das Überlast-Einlassorgan des der Zwischen überhitzung nachfolgenden Turbinenteils mit 2'0 bezeichnet. Das Frischdampf-Einlassorgan <B>1</B>9 wird von einem Drehzahlregler 21 be herrscht.. Das Überlast-Einlassorgan 20 wird durch einen Servomotorkolben 22 betätigt, welcher durch eine Feder 23 belastet ist. Der Raum im Servomotorzylinder innerhalb des Kolbens 22 ist mit Flüssigkeit ange füllt und kommuniziert mit: einem Zylinder raum 24, welcher gegen oben durch einen Kolben 25 begrenzt ist.
Dieser Kolben 25 wird durch ein Gestänge 2'6 gezwungen, einer Bewegung des Frischdampf-Einlassventils 19 zu folgen. Der Flüssigkeitsraum 24 steht ferner über eine Blende: 2,7 mit einem Be hälter 28 in Verbindung. Mit 2'9 ist. der Servomotor zur Betätigung des Frisehdampf- Einlassorgans 1'9 bezeichnet.
Bei einer raschen Drehzahlabnahme wird nun das Frischdampf-Einlassorgan 19 ent. sprechend rasch geöffnet. Dabei erfährt auch der Kolben 25 eine rasche Bewegung nach unten. Da die Flüssigkeit im Raum 24 durch die Blende 247 nicht, rasch genug nach dem Behälter 28 abfliessen kann, wird sie in den Raum unter dem Servomotorkolben 22 gepresst, wobei sich dieser Kolben anhebt und das T'berlast-Einlassorgan 20 öffnet.
Nachdem aber das Frischdampf-Einlassorgan seine stationäre Stellung erreicht. hat und praktisch zur Ruhe gekommen ist, fliesst die unter der Einwirkung der Spannung der Feder 23 durch den Servomotorkolben 22 belastete Flüssigkeit allmählich durch die Blende 27 in den Behälter 2'8 ab, so dass das f'berlast-Einlassorgan 20 wieder geschlossen wird.