Elektromagnetische Reibkupplung Die Erfindung betrifft eine elektromagne- tische Reibkupplung, welche schnell schliesst und schnell öffnet und relativ kleine Abmes sungen besitzen kann. 1:s werden für die Kupplung nach der Erfindung eine '1:lagnet- seheibe mit Ringspule am Scheibenumfang, wie sie an sieh für Motorbremsen bereits be kannt sind, und wenigstens ein die Magnet seheibe umgebender federnder Anker ver wendet.
Diese Bauart von elektromagnetischen Reibkupplungen ermöglicht. besonders kleine Abmessungen, insbesondere deswegen, weil die 1-lagnetscheibe von einer mit ihr zu kuppeln den Scheibe umgeben ist, die auf einer Kupp lungswelle drehbeweglich gelagert ist.
Die Kupplung kann eine Antriebskupp lung sein, bei der die Mitnahme einer Ab triebsscheibe durch die Magnetscheibe durch eine oder mehrere Backen aus magnetischem Werkstoff erfolgt, die über Mutnehmer dreh test mit der Abtriebsscheibe verbunden sind. Die Backen werden im stromlosen Zustand der 3lagnetspule durch Federn an die Ab triebsseheibe gedrückt.
Beim Magnetisieren der Magnetscheibe werden die Backen von der Magnetscheibe nach innen gezogen und durch Reibung mitgenommen. Über die Mutnehmer der Reibbacken wird dann die Abtriebsscheibe mitgenommen. Um ein schnelles Lösen der Kupplung zu erreichen, können die Backen oder die Magnetscheibe oder beides verchromt sein. Dadurch entsteht. eine magnetisch un wirksame Zwischenschicht, die ein Kleben durch Remanenz der magnetisierten Teile ver hindert. Die Verchromung ergibt auch eine gute Reibfläche gegen Weicheisen.
Um die von der Magnetscheibe ausgeübten, radialen An ziehungskräfte möglichst auszunutzen, kÖn- nen die Kupplungsbacken elastisch sein, so dass sie sich unter der Wirkung der Magnet kräfte auf ihrer ganzen Länge an die Magnet scheibe anlegen.
Statt zweier Kupplungsbacken kann auch ein einziges Kupplungsorgan vorhanden sein, welches die Form einer Ringfeder besitzt. Diese Ringfeder ist. an ihrem einen Ende mit der Abtriebsscheibe verbunden und legt sich bei stromloser Spule vermöge ihrer Federung längs ihres ganzen Umfanges an die Innen fläche der Abtriebsseheibe an. Beim Magneti sieren des Magnetes wird die Ringfeder auf ihrem Umfange von der Magnetscheibe an gezogen und durch Reibung mitgenommen. Eine Selbstverstärkung der Reibungskraft tritt ein, wenn der Windungssinn der Feder dem Drehsinn der Kupplung entspricht. Der Umschlingungswinkel der Ringfeder kann 360 überschreiten, wodurch die Kupplungs kraft verstärkt wird.
Die Kupplungsbacken können auch aus einzelnen zueinander konzentrischen Lamellen bestehen, die einzeln für sieh federn.
Die Kupplung kann auch eine Bremskupp- lung darstellen.
Die Zeichnung betrifft drei Ausführungs beispiele der Erfindung, und zwar zeigt Fig.1 eine Seitenansicht einer Kupplung, mit der Abtriebsscheibe im Schnitt, Fig.2 in grösserem Massstab die Abtriebs seheibe im Schnitt, Fig. 3 die Abtriebsseheibe mit einer Ring feder als Magnetanker und Fig.4 eine weitere Ausführungsform der Kupplungsbacken als Lamellenpaket.
Es ist 1 eine Magnetscheibe, welche in einer Umfangsnut die ringförmige Magnet spule 2 trägt. Die Magnetscheibe ist auf der Welle 3 des Motors 4 befestigt. Mit der 3Ia- gnetscheibe 1 ist eine Scheibe 5 aus Isolier stoff befestigt, auf deren Umfang ein St.rom- zuführungsdra.ht 6 liegt. Auf dem Draht 6 schleift eine Stromzuführungsfeder 7, die am Gehäuse 8, z. B. einer Buchungsmaschine oder ähnlichem, befestigt ist.
Auf der W elle 3 ist. eine Abtriebsseheibe 9 drehbar gelagert, welche die Magnetscheibe 1 überdeckt. Zwei angenähert halbkreisförmige Backen 10 und 11 liegen im Innern der Ab triebsscheibe 9 und sind durch Mitnehmer- stifte 12 und 13 drehfest mit dieser verbun den. Zwischen den Backen 10 und 1.1 sind Federn 14 (Fig. 2) eingesetzt, welche die Bak- ken bei stromloser :Magnetspule gegen die Abtriebsscheibe drücken.
Durch Einschalten des Magnetstromes werden die Backen 10 und 11 gegen die Ma- gnetscheibe 1 gezogen und dadurch die Ab triebsscheibe 9 mit, dem Antriebsmotor 4 ge kuppelt. Das Lösen der Abtriebsseheibe 9 vom Antrieb erfolgt beim Ausschalten des Magnet stromes, und zwar sehr schnell, bei geringer Schwungmasse des Abtriebes. Das Lösen kann noch wirksam dadurch beschleunigt werden, dass die Innenfläche der Backen 10- und 11 oder die metallische Aussenfläche der Anker scheibe oder beide mit einem dünnen Überzug aus unmagnetiseheni Material, z. B. Chrom, versehen werden.
Fig. 2 zeigt die Abtriebssclieibe 9 mit den beiden Backen 10 und 11 und den Mitnelmier- "tiften 7 2 und 13. Die beiden Federn 14 sind in je zwei Bohrungen der beiden Backen. ein gesetzt und drüeken die Backen bei strom losem Magnet gegen die Abtriebsseheibe 9. Statt zweier Backen kann auch ein in Fig. 3 dargestellter Federring<B>15</B> als 11itnelnner für die Abtriebsseheibe 9 verwendet. werden, wel cher bei 16 offen ist.
Dieser federnde Ring trägt an einem. Ende einen Stift 17, der in eine Bohrung 18 der @Ibtriebsselieibe 9 hin einragt. Der Ring 15 legt sich bei stromlosem Magnet durch seine Eigenfederung an die In nenfläche der Abtriebsseheibe an. Erhält der Magnet Strom, so wird die Feder auf ihrem ganzen Umfang nach innen gezogen und um schlingt die llagnetsclieibe 1. Bei Dreliung in Pfeilrichtung tritt eine Verstärkung der Mitnehmerkraft durch die Reibung zwischen Magnetscheibe und Feder ein.
Fig. 4 stellt eine weitere Ausführungsform von Kupplungsbacken dar, welche ans einzel nen Lamellen 1.9 bestehen. Es sind zwei Bak- ken vorhanden, deren einzelne Lamellen je durch einen Bolzen 20 und 21 zusaminenge- fasst sind. Die Bolzen 20 und 21 können durch Punktschweissen mit. der innern Lamelle ver bunden sein. Die beiden Backen 22 und 23 werden durch Federn 24 und 25 auseinander und bei stromlosem Magnet gegen die Innen fläche der Abtriebsscheibe 9 gedrückt.
Die Federn 24 und 25 können ebenfalls durch Punktschweissen mit je einer der Lamellen 19 verbunden sein. Wenn der Magnet Strom er hält, wirken die Lamellen 1.9 als Einzelfedern und legen sieh gleichm.ässiz an die Magnet scheibe 1a11. Für die CTrösse des magneti schen Flusses ist der Querschnitt sämtlicher Lamellen einer Ankerbacke massgebend.