DE19925173C2 - Polreibungsbremse bzw. Polreibungskupplung - Google Patents
Polreibungsbremse bzw. PolreibungskupplungInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Polreibungsbremse bzw. eine Pol
reibungskupplung mit einem auf einer ersten Welle sitzenden
Anker mit einer ersten Reibfläche, der zur Kraftübertragung
mittels Elektro- oder Permanentmagneten zur Kraftübertragung
mit einem Gehäuse mit einer zweiten Reibfläche in reibschlüs
sigen Kontakt bringbar ist.
Bei Polreibungsbremsen oder Polreibungskupplungen wird die
magnetische Kraftwirkung zur Erzeugung von Drehmomenten zur
Kraftübertragung ausgenutzt. Die Anwendung erfolgt im wesent
lichen in den Bereichen Feinwerktechnik, z. B. in Büromaschi
nen, in der Fahrzeugtechnik sowohl im Pkw- als auch im Lkw-
Bau und im Maschinenbau, wo NC-Maschinen und Industrieroboter
als Beispiele zu nennen sind. Man unterscheidet zwischen
schließenden und öffnenden Bremsen bzw. Kupplungen. Bei den
schließenden Geräten wird beim Einschalten in Folge der elek
tromagnetischen Kraftwirkung ein Drehmoment erzeugt, das
durch Reibung des angezogenen Ankers auf den Magnetpolen ent
steht.
Beim Einschalten einer Polreibungsbremse oder Polreibungs
kupplung wird durch das Aufschlagen des Ankers auf die Rei
bungsflächen ein störendes Aufschlaggeräusch erzeugt, das als
lautes Klacken hörbar ist.
In DE 92 16 216 U1 ist eine Polreibungsbremse oder
Polreibungskupplung beschrieben, die bei Betätigung laute
Anschlaggeräusche erzeugt, weil keinerlei Mittel zur Dämpfung
dieser Geräusche vorgesehen sind.
Aus DE 196 46 493 A1 ist eine Bremse mit Mitteln zur Dämpfung
von Schlägen, Schwingungen und Geräuschen bekannt, die an
einer von zwei drehfest miteinander verbundenen Flächen
angeordnet sind. Diese Dämpfungsmittel vermögen zwar Schläge,
Schwingungen und Geräusche zu dämpfen, jedoch kompensieren
sie nicht Längenausdehnungen der Reibbeläge in Folge der beim
Bremsen verursachten Temperaturerhöhungen. Aus diesem Grund
ist das Bremsmoment dieser bekannten Bremsvorrichtung nicht
konstant.
In DE 297 06 124 U1 ist eine Federdruckbremse mit
Dämpfungsmitteln zur Dämpfung von Geräuschen beim Bremsen
beschrieben. Ebenso wie bei der aus dem zuvor genannten
Dokument bekannten Bremsvorrichtung sind die Dämpfungsmittel
an einer von zwei sich gegenüberliegenden aber drehfest
miteinander verbundenen Flächen befestigt. Diese bekannte
Federdruckbremse weist daher dieselben Nachteile auf wie die
in DE 196 46 493 A1 beschriebene Bremsvorrichtung.
Aus US 3,618,725 ist eine Bremsvorrichtung mit einem festen
Gehäuse und einer rotierenden Welle mit einer Bremsscheibe
bekannt. In einer ringförmigen Nut des Gehäuses ist ein
ringförmiger Bremsbelag um einen vorgebbaren Winkel relativ
zum festen Gehäuse drehbar gelagert. Beim Bremsen wird die
Bremsscheibe der Welle mittels im Gehäuse angeordneter
Elekromagnete angezogen, so daß die Bremsscheibe gegen den
ringförmigen Bremsbelag gedrückt wird. Zur Geräuschdämpfung
beim Bremsvorgang sitzt auf dem äußeren Umfang des
ringförmigen Bremsbelages ein Dämpfungsring aus einem
elastischen Werkstoff, der zwar Geräusche beim Bremsen zu
dämpfen vermag, jedoch erzielt er kein konstantes
Bremsmoment.
In US 3,181,670 ist eine Brems- oder Kupplungsvorrichtung mit
einem auf einer ersten Welle sitzenden Anker mit einer ersten
Reibfläche beschrieben, die zur Kraftübertragung mittels
eines Elektromagneten mit einer zweiten Reibfläche an einem
Gehäuse in reibschlüssigen Kontakt bringbar ist. Auf dem
Anker ist ein dritter Reibbelag mittels einer Schraubenfeder
so befestigt, daß er um einen vorgebbaren Betrag über die
erste Reibfläche des Ankers übersteht. Beim Bremsen oder
Kuppeln schlägt zuerst der dritte Reibbelag und anschließend
die erste Reibfläche des Ankers auf die zweite Reibfläche des
Gehäuses auf.
Ein Nachteil der Schraubenfeder als Befestigungsmittel für
den dritten Reibbelag ist darin zu sehen, daß beim Bremsen
oder Kuppeln nicht nur Axialkräfte in Richtung der Längsachse
der Schraubenfeder, sondern auch senkrecht dazu in radialer
Richtung Radialkräfte in Folge des Mitnahmeeffektes
auftreten, welche die Schraubenfeder gegen die Seitenwände
ihrer Lagerbuchse im Anker drücken.
Ein weiterer Nachteil dieser bekannten Vorrichtung liegt
darin, daß mehrere Teile erforderlich sind. Es sind ein
Preßring und mindestens zwei Schraubenfedern erforderlich.
Aus DE 195 35 970 A1 ist eine Kupplungsvorrichtung mit einer
Tellerfeder bekannt, die der restmomentfreien Trennung dient,
jedoch Schaltgeräusche der Kupplung nur in sehr geringem
Umfang dämpfen kann. An der Tellerfeder ist kein Reibbelag
befestigt, der um einen definierten Betrag über die
Reibfläche übersteht.
Bei einer in US 3,446,322 beschriebenen Brems- und
Kupplungsvorrichtung wird ein Elektromagnet durch Bestromung
axial zu einem rotierenden Anker gezogen. Zum Lüften der
Brems- oder Kupplungsvorrichtung wird der Strom durch den
Elektromagneten abgeschaltet. Die Trennung des
Elektromagneten vom Anker erfolgt mittels Federn.
Aus DE 27 47 466 A1 ist eine Elektromagnetbremse bekannt,
deren Anker oder deren Elektromagnet in axialer Richtung
verschiebbar ist. Die Lüftung der Bremse erfolgt mittels
Federkraft.
In EP 0 078 944 A1 ist eine elekromagnetisch betätigte
Federdruckbremse beschrieben. Beim Bremsen drücken
Federspulen gegen einen Anker. Zum Lüften der
Bremsvorrichtung werden die Federspulen bestromt, so daß die
Federspulen entgegen dem Federdruck vom Anker getrennt
werden.
Aus DE 298 21 708 U1 ist eine elektromagnetisch betätigte
Einflächenkupplung oder Einflächenbremse mit einer Spule und
mit einem Anker bekannt. Zwischen der Reibfläche der Spule
und des Ankers ist eine gewellte Lamelle zur Vermeidung von
Geräuschen beim Einziehen des Ankers vorgesehen. Der Anker
ist mittels Federn an einer Welle befestigt.
Aus US 3,162,285 ist es bekannt, bei einer
elektromagnetischen Kupplung mit einem Elektromagneten und
einem Anker den Anker mittels einer Feder an einer Welle zu
befestigen. Der Anker ist axial verschiebbar, jedoch drehfest
mit der Welle verbunden.
In DE 195 19 434 C1 ist es offenbart, den Anker einer
elektromagnetisch lüftbaren Federdruckbremse mittels Federn
an einer Welle zu befestigen.
Es ist daher Aufgabe der Erfindung, eine Polreibungsbremse
bzw. Polreibungskupplung so zu gestalten, daß sie ohne stö
rende Aufschlaggeräusche ein- und ausschaltbar sind und daß
ein konstantes Bremsmoment erzielt wird.
Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe bei einer Polreibungsbrem
se bzw. einer Polreibungskupplung mit einem auf einer ersten
Welle sitzenden Anker mit einer ersten Reibfläche, der zur
Kraftübertragung mittels Elektro- oder Permanentmagneten zur
Kraftübertragung mit einem Gehäuse mit einer zweiten Reib
fläche in reibschlüssigen Kontakt bringbar ist, dadurch ge
löst, daß auf dem Gehäuse ein dritter Reibbelag mittels
mindestens einer Tellerfeder derart gefedert befestigt ist,
daß er um einen definierten Betrag über die zweite Reibfläche
derart übersteht, daß der Anker beim Einschalten zuerst auf
den dritten Reibbelag auftrifft.
Durch die erfindungsgemäße Maßnahme, einen dritten Reibbelag
am Gehäuse mittels einer Tellerfeder derart gefedert zu
befestigen, daß er um einen definierten Betrag über die
anderen Reibflächen übersteht, trifft der Anker beim
Einschalten der Polreibungsbremse bzw. der
Polreibungskupplung zuerst auf den dritten Reibbelag, der den
Aufschlag des Ankers auf die anderen Reibflächen dämpft,
wodurch das beim Stand der Technik stets auftretende laute
Klackgeräusch zumindest stark gedämpft wird.
Ein sicherheitsrelevanter Vorteil der Erfindung liegt darin,
daß Längenausdehnungen des dritten Reibbelages in Folge durch
das Bremsen verursachte Temperaturerhöhungen mittels der Fe
der oder den Federn kompensiert werden, so daß eine ausge
zeichnete Drehmomentkonstanz weitgehend unabhängig von der in
Wärme umgesetzten Bremsenergie erzielt wird.
Die Erfindung wird nun anhand der Zeichnung beschrieben und
erläutert.
In der Zeichnung zeigen
Fig. 1 eine Polreibungsbremse gemäß Stand der Technik und
Fig. 2 ein Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen Pol
reibungsbremse.
Zum besseren Verständnis der Erfindung wird zunächst die in
der Fig. 1 gezeigte Polreibungsbremse gemäß dem Stand der
Technik beschrieben.
In ein Gehäuse 1, das an einer Befestigungswand 2 befestigt
ist, ist eine Wicklung 4 eines Elektromagneten mittels eines
Gießharzes 3 fest eingebaut. An der einem Anker 7, der mit
tels einer Feder, zum Beispiel einer Membranfeder 9, drehfest
aber in axialer Richtung bewegbar an einer Welle 8 befestigt
ist, gegenüberliegenden Seite des Gehäuses 1 ist ein Reibbe
lag 5 angeordnet. Dieser Reibbelag 5 kann beispielsweise in
das Gehäuse 1 drehfest eingeklemmt, verstemmt oder auf eine
ähnliche Weise abgestützt sein. Durch Bestromung der Wicklung
4 wird eine magnetische Kraftwirkung erzeugt, welche den An
ker 7 über den Luftspalt 10 auf die Reibflächen 1a, 1b und 5a
heranzieht. Beim Aufprallen des Ankers 7 auf die Reibflächen
1a, 1b und 5a wird das eingangs erwähnte störende Klackge
räusch erzeugt.
Durch das Anziehen des Ankers 7 auf die Reibflächen 1a, 1b
und 5a wird die Welle 8 abgebremst und deren Drehenergie in
den Reibflächen in Wärme umgesetzt. Sobald der Strom durch
die Wicklung 4 abgeschaltet wird, wird der Anker 7 durch die
Kraft der Federn 9 vom Gehäuse 1 getrennt und in seine Ruhe
stellung zurückgezogen.
Es wird nun das in der Fig. 2 abgebildete Ausführungsbeispiel
der Erfindung beschrieben und erläutert.
In einem Gehäuse 1, das an einer Befestigungswand 2 befestigt
ist, ist eine Wicklung 4 eines Elektromagneten mittels eines
Gießharzes 3 angeordnet. An der einem Anker 7, der mittels
einer Feder, z. B. einer Membranfeder 9, an einer Welle 8
befestigt ist, gegenüberliegenden Seite des Gehäuses 1 sind
Reibflächen 1a und 1b vorgesehen. Zusätzlich zu diesen beiden
Reibflächen 1a und 1b ist ein weiterer Reibbelag 5 vorgese
hen, der mittels einer Tellerfeder 6 derart am Gehäuse 1
angeordnet ist, daß er um einen definierten Betrag über die
Reibflächen 1a und 1b übersteht.
Beim Einschalten der Polreibungsbremse durch Bestromung der
Wicklung 4 wird der Anker 7 vom Gehäuse 1 angezogen. Er
trifft jedoch zuerst auf den dritten Reibbelag 5, ehe er auf
die Reibflächen 1a und 1b auftrifft. Durch den federnd gela
gerten Reibbelag 5 wird der Aufschlag des Ankers 7 auf das
Gehäuse 1 so stark gedämpft, daß das störende Aufschlagge
räusch ebenfalls erheblich gedämpft wird. Die Feder 6,
mittels der der Reibbelag 5 am Gehäuse 1 befestigt ist, ist
als Tellerfeder ausgeführt.
Wie bereits erwähnt kompensiert die Tellerfeder 6 bzw.
kompensieren die Tellerfedern 6 Längenausdehnungen des
Reibbelages 5, wenn beim Bremsen hohe Temperaturen entstehen.
Die erfindungsgemäße Bremse zeichnet sich daher in
vorteilhafter Weise durch eine hohe Drehmomentskonstanz aus,
einem wesentlichen Merkmal einer zuverlässigen und sicheren
Bremse.
Dagegen dehnt sich bei Polreibungsbremsen gemäß dem Stand der
Technik beim Bremsen infolge der Wärmeentwicklung der Reibbe
lag aus und vergrößert dadurch den Abstand zwischen dem Anker
und dem ihn anziehenden Magneten, was einen Abfall des Brems
momentes zur Folge hat. Bei Polreibungsbremsen gemäß dem
Stand der Technik nimmt daher die Bremswirkung mit zunehmen
der Erwärmung ab.
Die Erfindung ist keineswegs auf das angegebene Ausführungs
beispiel einer Polreibungsbremse beschränkt. Sie kann ebenso
vorteilhaft bei einer Polreibungskupplung eingesetzt werden.
Bei einer Polreibungskupplung ist das Gehäuse 1 nicht an ei
ner Befestigungswand befestigt, sondern sitzt auf einer zwei
ten Welle.
Anstatt den Anker drehfest aber in axialer Richtung bewegbar
zu befestigen, kann auch das Gehäuse drehfest, jedoch in
axialer Richtung bewegbar befestigt sein.
Die magnetische Anziehungskraft auf den Anker kann wahlweise
mittels Permanentmagneten oder mittels Elektromagneten er
zeugt werden.
Der Reibbelag 5 kann mittels einer oder mittels mehrerer
Tellerfedern 6 am Gehäuse 1 befestigt sein.
Wie bereits erwähnt zeichnet sich eine erfindunsgemäße Pol
reibungsbremse oder Polreibungskupplung im Vergleich zum
Stand der Technik durch sehr stark gedämpfte Einschalt- und
Ausschaltgeräusche sowie durch eine die Sicherheit und Zu
verlägssigkeit der Bremse in bedeutendem Maß erhöhende Dreh
momentkonstanz aus.
1
Gehäuse
1
a Reibfläche
1
b Reibfläche
2
Befestigungswand
3
Gießharz
4
Wicklung
5
Reibbelag
5
a Reibfläche
6
Tellerfeder
7
Anker
8
Welle
9
Membranfeder
10
Luftspalt
Claims (6)
1. Polreibungsbremse bzw. Polreibungskupplung mit einem auf einer
ersten Welle (8) sitzenden Anker (7) mit einer ersten Reib
fläche der zur Kraftübertragung mittels Elektro- oder Perma
nentmagneten zur Kraftübertragung mit einem Gehäuse (1) mit
einer zweiten Reibfläche (1a, 1b) in reibschlüssigen Kontakt
bringbar ist, dadurch gekennzeich
net, daß auf dem Gehäuse (1) ein dritter Reibbelag (5)
mittels mindestens einer Tellerfeder (6) derart gefedert be
festigt ist, daß er um einen definierten Betrag über die zwei
te Reibefläche (1a, 1b) derart übersteht, daß der Anker (7)
beim Einschalten zuerst auf den dritten Reibbelag (5) auf
trifft.
2. Polreibungsbremse nach Anspruch 1, dadurch ge
kennzeichnet, daß das Gehäuse (1) an einer Befesti
gungswand (2) befestigt ist.
3. Polreibungskupplung nach Anspruch 1, dadurch ge
kennzeichnet, daß das Gehäuse (1) auf einer zweiten
Welle sitzt.
4. Polreibungsbremse nach Anspruch 2, dadurch ge
kennzeichnet, daß das Gehäuse (1) mittels Federn
drehfest aber in axialer Richtung bewegbar mit der Befesti
gungswand (2) oder daß der Anker (7) mittels Federn (9) dreh
fest aber in axialer Richtung bewegbar mit der ersten Welle
(8) verbunden ist.
5. Polreibungskupplung nach Anspruch 3, dadurch ge
kennzeichnet, daß das Gehäuse (1) bzw. der Anker
(7) drehfest aber in axialer Richtung bewegbar mit der zweiten
bzw. mit der ersten Welle (8) mittels Federn (9) verbunden
ist.
6. Polreibungsbremse bzw. Polreibungskupplung nach einem der
Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeich
net, daß im Gehäuse (1) ein Elektromagnet mit einer Wicklung
(4) mittels eines Gießharzes (3) befestigt ist.
Priority Applications (1)
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DE1999125173 DE19925173C2 (de) | 1999-06-01 | 1999-06-01 | Polreibungsbremse bzw. Polreibungskupplung |
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DE19925173A1 DE19925173A1 (de) | 2000-12-21 |
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- 1999-06-01 DE DE1999125173 patent/DE19925173C2/de not_active Expired - Fee Related
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