Einrichtung zum Aufbau von Darstellungen für Unterricht und Spiel Die Erfindung bezieht sich auf eine Ein- riehtung zum Aufbau von natürlichen oder schematischen Darstellungen für Unterricht und Spiel und besteht darin, dass eine mit mindestens einer Haftoberfläche versehene Tafel und zugehörige, darauf aufsetzbare und wieder abnehmbare, die Darstellung bildende Elemente vorgesehen sind. Bei der erfin dungsgemässen Einrichtung lassen sich geeig nete Aufsetzelemente vor dem Aufbau einer Darstellung vorbereiten, so dass die einzelnen Elemente dann je nach ihrer Bedeutung für die entstehende Darstellung nacheinander auf gesetzt werden können. Die Darstellung lässt sich also aufbauen .
Diese Methode der Anfertigung von Dar stellungen lässt sich mit Vorteil im Schul- unterrieht als aufbauende Lehrmethode ver wenden, die einprägsamer ist, als wenn die Darstellungen z. B. sämtlich vor Beginn des Unterrichtes an die Tafel geschrieben und gezeichnet oder während des Unterrichtens angeschrieben und angezeichnet werden. Die vorbereiteten Aufsetzelemente können meist markanter gestaltet werden als entsprechende, mit Kreide anzusehreibende und anzuzeich nende Erläuterungen. Die Aufmerksamkeit der Schüler wird speziell auf das, was vom Lehrer gerade durchgesprochen wird, gelenkt, weil die Ausführungen durch das kurze Auf setzen eines entsprechenden, markanten Ele mentes gleichzeitig bildliche Gestalt gewin- nen.
Weiter kann sich auch der Lehrer aus schliesslich auf seine Ausführungen konzen trieren, weil er weniger mit den erläuternden, gleichzeitig anzufertigenden Darstellungen beschäftigt ist. Ferner sind die das Jahr hin durch in einer Klasse gezeigten Darstellungen gleich wie die in den folgenden Jahren den heranwachsenden Schülern vorgeführten und unabhängig vom Lehrer, der gerade darüber unterrichtet und der mit seinen Erklärungen an sie gebunden ist.
Die mit der erfindungsgemässen Einrich tung. durchführbare aufbauende Methode eignet sich aber auch für Kinder als Spiel.
Bei einer Ausführungsform der Erfin dung sind die Aufsetzelemente für sich allein bedeutungslose Teile von Darstellungen durch gehender, ein Ganzes bildender Linienzüge oder Flächen, z. B. für sich allein bedeutungs lose Teile von Darstellungen von Erdteil- oder Landesumgrenzungen oder für sich allein bedeutungslose Teile von Darstellungen von Ländern, Inseln oder Seen. Die Bedienungs person, z.
B. ein Schüler in der Schule, hat dann beim Anblick eines Aufsetzelementes nicht ein geschlossenes Bild oder eine ihm be kannte Darstellung vor Augen, sondern er muss sich überlegen, wie die einzelnen Ele- mente sinnvoll aneinandergereiht werden müssen und in welche Winkellage sie zuein ander zu bringen sind. Selbstverständlich kön- nen ausserdem einzelne, in sich geschlossene Darstellungen damit kombiniert werden.
Vorteilhaft ist die als Haftfläche verwen dete Fläche der Tafel mit einem flauschigen Gewebe überzogen. Zweckmässig wird als Überzug z. B. Molton oder Flanell benutzt. Bei andern Ausführungsbeispielen ist die als Haftfläche verwendete Fläche der Tafel mit Filz überzogen oder die Tafel besteht selbst aus Filz.
Vorteilhaft sind die Aufsetzelemente flächig und haben auf der Rückseite haftende, z. B. flaumige oder beflockte Oberfläche. Bei einer Ausführungsform bestehen die Ele mente aus Papier oder Halbkarton und ihre Haftfläche ist. mittels auf die mit einem Klebmittel bestrichene Rückfläche gestreuter, senkrecht zur Fläche gestellter Fasern aus einem Polyamid, z. B. aus einem der Marken artikel Nylon, Perlon, Mirlon, oder auch aus Leder gebildet. Versuche haben gezeigt, dass mit Nylonfasern befloekte Aufsetzelemente z.
B. auf einer an der Tafel angebrachten Moltonfläche besonders gut haften, so dass selbst etwas verbogene Halbkartonelemente flach auf der Tafel haften, wenn sie beim Aufsetzen leicht mit der Hand überstrichen werden. Ferner haben die Versuche ergeben, dass durch die Nylonfasern nicht etwa jedes mal beim Abnehmen eines Elementes Flaum aus dem Molton gezogen wird, so dass die Fa sern nicht verstopft werden und der Molton nicht immer dünner wird, beide Teile also ihre gute Haftwirkung lange behalten.
Bei einer andern Ausführungsform der Erfindung ist für die Aufsetzelemente faden artiges Material benutzt. Zweckmässig be stehen die Aufsetzelemente aus Baumwoll- oder Wollfaden, gegebenenfalls auch aus einem dünnen Zwirn oder Kordel oder aus Schnur oder Bindfaden.
Bei einem Ausführungsbeispiel sind die Aufsetzelemente Teile von geographischen Karten. Bei Verwendung der Einrichtung im Geographieunterricht wird der Unterricht besonders abwechslungsreich und lebendig. Es kann z. B. beim Wiederholen ein Schüler an die Tafel gerufen werden, der dann nach der genannten Aufbaumethode mittels der bereits in einer früheren Unterrichtsstunde verwen deten Aufsetzelemente eine Karte anfertigt. Er kennt schon die einzelnen Elemente z. B. für Umgrenzungen, Landesgrenzen innerhalb des Festlandes, Städte, Eisenbahnlinien usw. nach Gestalt, Art und Farbe und gegebenen falls Aufschrift.
Zweckmässig sind durch die Aufsetzelemente Erdteil- und Inselumgren- zungen, Staats- und Landesgrenzen, Städte, Flüsse, Seen, Meere, Berge, Verkehrswege so wie die Verteilung von Bodenschätzen, Men schenrassen, Pflanzen- und Tierarten, von In dustrie, Religionen, Strömungen des Wetters und der Feuchtigkeit darstellbar.
Vorteilhaft sind auf den Elementen zu gleich dem durch sie wiedergegebenen Um grenzungsteil nahe gelegene Darstellungen, z. B. eine Darstellung eines der Umgren zung nahe gelegenen, andern Landes, einer benachbarten Insel oder eine Darstellung eines innerhalb der Umgrenzung liegenden, ihr nahe gelegenen Sees angebracht. Die Auf setzelemente brauchen dann nicht etwa wegen der den Umgrenzungen benachbarten Inseln usw. umnötig schmal gehalten zu werden.
Bei andern Ausführungsbeispielen der Erfindung sind die Aufsetzelemente Teile von botanischen, zoologischen, physikalischen, che mischen, mathematischen oder musikalischen Darstellungen, z. B. sind sie Teile von Dar stellungen einer Blüte, des tierisehen Kno chenbaus, der verschiedenen Stellungen der Kolben eines -.i#lehrzylindermotors (Zwei- oder Viertaktmotors), des Atombaus, chemischer Formeln oder Austauschreaktionen, der Fi guren der Stereometrie oder sie sind Darstel lungen von musikalischen Noten, Noten- schlüsseln, Vorzeichen, Pausen sowie Teile von Darstellungen zugehöriger Notenlinien.
Es kann dann in entsprechender Weise wie oben bei einer Einriclitun#,z für den Geogra phieunterricht erwähnt, auch z. B. bei Musik unterricht oder Unterricht, über die genann ten andern Fächer verfahren erden.
Bei weiteren Ausgestaltungen der erfin- dumgsgemässen Einrichtung sind die Aufsetz- elemente Teile von Schriftzeichen, oder sie sind Zahlen.
Bei einem andern Ausführungsbeispiel der Erfindung sind die Aufsetzelemente Teile von gedruckten Märchenbildern. Die Einrichtung ist dann ein eindrucksvolles und instruktives Kinderspiel. Nach Fertigstellung eines Mär chenbildes lässt sich die Tafel in dekorativer Weise an einen hierfür geeigneten Platz des Raumes stellen oder an die Zimmerwand hän gen, falls das Bild nicht schon in einer dieser Tafelstellungen angefertigt wird.
Vorteilhaft haben die Aufsetzelemente verschiedene Farben und die Haftoberfläche der Tafel hat eine andere Farbe als sämtliche Aufsetzelemente.
Bei abgewandelten Ausführungsformen der Erfindung sind auf der Haftoberfläche der Tafel zum Anfertigen der Darstellungen dienende oder sie unterstützende Hilfs- oder Grundlinien, z. B. Vierfachlinien für Schreib buchstaben, Quadrate für rechnerische Dar stellungen, Fünffachlinien (Notenlinien) usw. angebracht.
Die Zeichnung veranschaulicht ein Aus führungsbeispiel einer erfindungsgemäss aus gebildeten Einrichtung.
Fig. 1 zeigt einen Schnitt durch einen Teil einer Tafel, Fig. 2 einen Schnitt durch ein Aufsetz element in grösserem Massstab und Fig. 3 die Tafel mit aufgesetzten Elemen ten, in Vorderansicht und in kleinerem Mass stab.
Eine Grundplatte 1 ist mit einem Molton ' von z. B. hellblauer oder grüner Farbe über zogen. Die beiden Teile 1 und 2 bilden zu sammen die gebrauchsfähige Tafel 3 (Fig. 3). Zu ihr gehören Aufsetzelemente, die aus Halb karton 4 von z. B. 180 bis 240 g/m2 Gewicht bestehen, dessen Rückseite mit einer Leim schicht 5 überstrichen ist, in die ¸ mm lange Fasern 6 aus Nylon senkrecht zur Fläche des Halbkartons 4 gestellt sind. Bei der Herstel lung der Aufsetzelemente wird zunächst mit Leim überstrichen, dann werden Nylonfasern aufgestreut und mittels elektrischem Strom ein Kraftfeld angelegt, durch das die Fasern in senkrechte Stellung zu der Fläche gestellt werden. Dann lässt man den Leim trocknen.
Bei dem Anwendungsbeispiel nach Fig. 3 ist die Umgrenzung von Afrika aus sechs Halbkartonelementen AF1/AF2, AF2/AF3, AF3, AF5, AF5/AF4 und AF4/AF1 und die der Insel Madagaskar aus einem Element AF4 gebildet. Wie aus der Figur ersichtlich, sind die Umgrenzungselemente Teile von Dar stellungen der Afrika umgebenden Meere; die Umgrenzung wird also durch die Innenkante der zusammengesetzten Elemente wiedergege ben. Die Elemente brauchen dann nur auf der Innenseite genau entsprechend dem Um riss geschnitten zu werden, während sie auf der Aussenseite in groben Zügen gerade ab geschnitten werden können.
Die in der Fig. 3 als Bezugszeichen ver wendeten Bezeichnungen AF1/AF2 usw. sind auch an den Elementen selbst vermerkt, und zwar steht an jedem Ende eines Elementes diejenige Bezeichnung, z. B. AF1, die auch an dem benachbarten Ende des anschliessen den Elementes vermerkt ist, so dass beim An fertigen der Umgrenzung jeweils zwei gleich bezeichnete Enden aneinanderzulegen sind. Es ist dann etwas erleichtert, die Umrisse zu sammenzustellen, so dass sich die Einrichtung auch für jüngere Schüler eignet.
Das Element AF4 für Madagaskar hat seinen Platz nahe der Verbindungsstelle der Enden AF4 der Elemente AF5lAF4 und AF4/AF1; die Be zeichnung AF4 ist an dem Madagaskar-Ele- ment an der der Verbindungsstelle benachbar ten Stelle vermerkt.
Ferner sind Fluss- und See-Elemente AF6 bis AF12 eingesetzt. Sollen weitere Flüsse, z. B. Nebenflüsse, dargestellt werden, so kön nen dafür auch Wollfäden oder Baumwoll garn verwendet werden. Grosse Städte sind bei dem Beispiel mit quadratischen, kleinere mit runden, roten Halbkartonelementen dar gestellt.
Die Merkbuchstaben AF vor den Zahlen bedeuten, dass das Element für Afrika bestimmt ist; für andere Erdteile oder Län der werden entsprechende Merkbuchstaben verwendet, so dass die Elemente für ein Land nicht mit denen für andere Staaten oder Erd teile verwechselt werden können.
Die Aufsetzelemente enthalten zugleich der Umgrenzung von Afrika benachbarte Landteile und Inseln, z. B. sind durch Ele ment AF3 auch die Südspitze von Spanien und die wichtigeren Mittelmeerinseln darge stellt. Derartige Elemente unterstützen das Zusammensetzen etwas. Ferner brauchen die Elemente dann nicht zu schmal geschnitten zu werden, wie es der Fall wäre, wenn sie die Nachbarteile nicht zeigen würden und diese durch getrennte Elemente darstellbar wären, die nicht von den Elementen für Afrika selbst überdeckt werden dürfen.
Werden Angaben über Bodenschätze, In dustrie, Kulturpflanzen, Bevölkerung usw. gewünscht, so werden entsprechende Ele mente aus gleichem Material aufgesetzt. Iso- thermen, Niederschlagslinien, Wege, Eisen bahnlinien usw. lassen sich durch farbiges Garn darstellen. Auch Meeresströmungen können durch Fäden oder ausgeschnittene Halbkartonelemente mit haftender Rückfläche wiedergegeben werden.
Die Tafel 3 ist mittels Aufhängern 9 an der Wand aufhängbar.
Die Einrichtung lässt sich z. B. auch mit Vorteil für technische Darstellungen, z. B. elektrische Schaltbilder, für den Buchhal tungsunterricht, z. B. die Darstellung der einzelnen Konten vor und nach der Bezah lung, oder als Anschlagbrett in Betrieb, Schule oder Kirche, gegebenenfalls in einem Glaskasten verwenden.
Bei einer abgewandelten Ausführungsform ist die Grundplatte 1 mittels Scharnieren zu sammenklappbar. Kleinere Unterrichts- oder Bekanntmachungstafeln und Tafeln für Kin derspiele können gleich ausgebildet sein.
Bei andern Bauarten der Tafel gehören zu ein und derselben Tafelgrandplatte meh rere, wahlweise aufspannbare, jeweils mit ver schiedenen Hilfs- oder Grundlinien bedruckte Haftüberzüge, z. B. einer mit Quadraten für das Rechnen, ein zweiter mit Notenlinien, ein dritter mit der Landesgrenze des Heimat- landes und ein vierter, unbedrucketer Über zug.
Bei Einrichtungen mit Tafeln, die auf der Vorder- und Rückseite mit. Haftüberzug ver sehen sind, hat vorteilhaft der eine Überzug z. B. aufgedruckte Quadrate, während der andere z. B. aufgedruckte Notenlinien trägt, oder der eine hat aufgedruckte Vierfachlinien für Schreibbuehstaben und der andere ist frei von aufgedruckten Hilfslinien.
Bei noch andern Ausführungsformen ist auch die Vorderfläche der Aufsetzelemente als Haftfläche ausgebildet, so dass auf ein erstes, bereits auf die Tafel gesetztes Element ein zweites aufgesetzt werden kann.