Verfahren und Anlage zur Herstellung eines Metallrohres und nach diesem Verfahren hergestelltes Metallrohr. Die Erfindung bezieht sich auf ein Ver fahren und eine Anlage zur Herstellung eines 13Tetallrohres, das als Bauelement, nämlich als Leiter oder Mantel einer elektrischen Leitung verwendbar ist.
Ferner bezieht sich die Erfin- ching auf das nach diesem Verfahren herge stellte Erzeugnis, nämlich auf ein als Bauele ment einer elektrischen Leitung geeignetes Metallrohr. Derartige Rohre benutzt man z. B. als Bauelement von Hochfrequenzleitungen, ferner als Installationsrohr für elektrische Leitungen und für andere Zwecke. Bei Hoch frequenzgeräten dienen rohrförmige Mäntel zur Abschirmung elektrischer Leitungen gegen elektrostatische oder elektromagnetische Fel der. Damit die Mäntel dieser Aufgabe dienen können, dürfen sie keine Unterbrechungen haben, durch welche die Feldlinien in das Innere hindurchtreten könnten.
Es ist bekannt, derartige Metallrohre von gleichmässiger Wandstärke auf Strangpressen herzustellen, z. B. aus Aluminium. Dieses Ver fahren bedingt aber meistens, dass die Metall rohre mit grösserer ZVandstärke hergestellt werden müssen, als für den Verwendungs zweck nötig ist. Das Strangpressverfahren hat ferner den Nachteil, dass das Rohr bei seiner Entstehung eine hohe Temperatur aufweist und dass sich daher im Innern des Rohres keine Kabelseele befinden darf, die wärme empfindliche Stoffe, z. B, Styrol, enthält.
Man hat deshalb schon früh versucht, als Leitungsmäntel bestimmte rohrförmige Me tallkörper aus Blechen herzustellen und durch Falzung zu schliessen, wobei man zur Erhö hung der Biegefähigkeit den Mantel mit Quer rillen oder Querriefen, meistens nach einer Wendel verlaufende, versah.- Elektrische Lei tungen mit einem derartigen Mantel sind in Foren von Rohrdrähten bekanntgeworden. Der Mantel wird bei diesen Leitengen durch eine Hülle aus Faserstoff und bituminösen Mas sen oder aus einem Polyplast gegen Korrosion geschützt.
Die Schliessung des Blechmantels durch einen Falz ist aber mit Nachteilen verbunden. Da im Falz vier Blechlagen übereinander lie gen, wirkt dieser als Versteifungsrippe. Liegt beim Biegen des rohrförmigen Blechkörpers der Falz nicht in der neutralen Zone, sondern innen oder aussen, so entstehen im Blechman tel sehr starke Spannungen, die dazu führen können, dass sich der Falz öffnet.
Ist der rohrförmige gefalzte Blechkörper mit einer äussern Korrosionsschutzhülle versehen, so kann man die Lage des Falzes häufig nicht erkennen und daher auch nicht die Bedingung erfüllen, dass beim Biegen der Falz in der neu tralen Zone liegen soll. Dann sind Knickstel len im Falz unvermeidlich, wodurch die Si cherheit der Anlage verringert wird. An den Fehlerstellen kann dann Korrosion auftreten. Man hat auch versucht, gefalzte Mäntel zur Abschirmung von Hochfrequenzkabeln zu ver wenden. Es hat sich-- jedoch gezeigt, dass ge falzte Mäntel nicht schirmdicht sind.
Der Erfindung liegt nun die Aufgäbe zu grunde, einen. rohrförmigen Leiter oder Man- telkörper schaffen zu können, der -um den ganzen Umfang herum dieselbe Stärke hat, aber wesentlich billiger und bei niedrigeren Temperaturen hergestellt werden kann, als es mit dem Strangpressverfahren möglich ist.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäss durch ein Herstellungsverfahren gelöst, das dadurch gekennzeichnet ist, dass aus minde stens einem Blechstreifen eine erste Röhre gebogen wird, wobei die Blechstreifenränder aneinanderstossen, dass daraufhin über dieser Röhre durch Biegen mindestens eines Blech streifens eine zweite Röhre gebildet wird, die auf :der ersten aufliegt, wobei ein schmelz bares Bindemittel zwischen die Röhren ge bracht wird und dass alsdann die Röhren min destens bis auf die Schmelztemperatur des Bindemittels erhitzt werden.
Eine Anlage zur Ausübung des Verfahrens ist gekennzeichnet durch die Hintereinander- sehaltung eines ersten Ummantelungswerk- zeuges zum Aufbringen der Blechstreifen für die erste Röhre, eines zweiten Ummantelungs- werkzeuges zum Aufbringen der Blechstreifen für die zweite Röhre und eines HocHrequenz- induktors ziun Erhitzen der Blechstreifen.
Ein nach diesem Verfahren hergestelltes Metallrohr ist dadurch gekennzeiehnet, dass es aus mindestens zwei ineinanderliegenden Röhren besteht, die je aus mindestens einem Blechstreifen mit aneinanderstossenden Rän dern gebogen sind, wobei die Stossfugen über einanderliegender Röhren gegeneinander ver setzt liegen.
Beispielsweise Erzeugnisse des Verfahrens sind in der beiliegenden Zeichnung wieder gegeben. In dieser zeigen: Fig. 1 ein Kabel, dessen Mantel ein nach dem Verfahren hergestelltes Metallrohr ist und von zwei Metallbändern mit einem Um schlingungswinkel von je 360 und einem Ver- setzungswinkel der Stossfugen von 180 ge bildet wird, Fig. 2 eine Seitenansicht des in Fig. 1.
ge zeigten Kabels in kleinerem Massstab, wobei die einzelnen Kabelelemente zur besseren Darstellung stufenweise vom Ende des Kabels entfernt sind, Fig. 3 eine der Fig. 2 ähnliche Darstellung eines Kabels, dessen Metallmantel aus wendel- förmig verlaufenden Blechbändern besteht, Fig. 4 einen Querschnitt durch einen an ders aufgebauten rohrförmigen Metallkörper und Fig. 5 das Ende eines Kabels, dessen ein zelne Elemente stufenartig blossgelegt sind, wobei das durch Querrillung biegsam ge machte,
den Kabelmantel bildende Metallrohr von einem glatten Bleimantel bedeckt ist.
Das in den Fig.l und 2 gezeigte Kabel hat zwei Leiter 10 mit einer Isolierung 11 aus einem Polyplast, z. B. Polyvinylchlorid, oder Kautschuk, und mit einem Überzug 12, der aus .faserigem oder homogenem Stoff besteht. Verwendet man für die Isolierung 11 Gummi, dann empfiehlt es sich, den Überzug 12 aus Polyvinylchlorid zu fertigen.
Unter Polyplast wird in der nachstehen den Beschreibung jeder organische polymeri sierte Stoff verstanden.
Die beiden in dieser -Greise isolierten Lei ter sind in eine Masse 13 gebettet, die aus einem Polyplast, Kautschuk, getränkten Fa serstoffen oder dergleichen bestehen kann und die von einem rohrförmigen Metallkörper dicht umgeben ist und diesen ausfüllt.
Dieser Metallkörper ist nun nach Spezial formen des Verfahrens und der Anlage nach der vorliegenden. Erfindung- hergestellt. Er besteht beim vorliegenden Ausführungsbei spiel aus zwei Metallbändern 14 und 15, die je einen Umschlingungswinkel von 360 haben. Die Stossfuge 14a des innern Blech streifens 14 ist gegenüber der Stossfuge 15u des äussern Blechstreifens 15 um 180" ver setzt.
Die beiden übereinanderliegenden, rohr- förmig gebogenen Metallbänder 14 und 15 sind durch ein bei einer niedrigen Tempe- ratur von beispielsweise 100 C oder weniger schmelzbares Bindemittel vereinigt.
Beim vorliegenden Ausführungsbeispiel ist diese Verbindung der Metallbänder auf eine Zone von der Breite a + b beschränkt. Diese Zone überdeckt die Stossfuge 14a bzw. 15a der Ränder. Zwischen den Streifen a und b hingegen liegen die Metallbänder ohne Bindung aufeinander. Dadurch lässt sich die erforderliche Menge des Bindemittels auf ein Mindestmass verringern.
Bei dem beschriebenen Ausführungsbei spiel verlaufen die beiden Stossfugen 14a und 15a achsparallel. Die Anordnung kann aber auch so getroffen werden, dass die Stoss fuge 14a oder die Stossfuge 15a oder beide nach einer Sehraubenlinie verlaufen, wie Fig.3 zeigt, was sich empfiehlt, wenn das Rohr einen grossen Durchmesser hat, also z. B. den Mantel eines Kabels mit starken Leiterquerschnitten bildet. Beim Verlauf. der Stossfugen nach Schraubenlinien kann man dann nämlich verhältnismässig schmale Blech streifen verwenden.
Die Blechstreifen, aus denen die Röhren 14 und 15 gebildet werden, sind auf den Flä- ehen, an denen sie später verbunden werden, mit einer festhaftenden Schicht des Binde mittels versehen. Diese festhaftende Schicht kann durch Aufstäuben des geschmolzenen Bindemittels .auf die Blechstreifen aufge bracht werden.
Der Blechmantel ist quer gerillt, wie Fig.2 erkennen lässt. Um ihn gegen Korro sion züi schützen, kann man ihn mit einer. Hülle 16 versehen, die aus Faserstoffen in Verbindung mit bituminösen Massen. oder aus einem Polyplast, z. B. Polyäthylen,, Poly amid, Polyvinylehlorid oder dergleichen, be- siehen kann.
Besonders bewährt. hat es sich, zwischen dem Metallkörper und seiner Schutz hülle eine Polsterschieht aus Gummi oder einer Bitumen-Gummiregenerat-Mischung ein zuschalten, wenn die härtere Schutzhülle aus einem wärmeformbaren polymerisierten Stoff von geringer Standfestigkeit, insbesondere Polyvinylchlorid, besteht. Geringe Stand festigkeit bedeutet die Eigenschaft des kalten Fliessens. Unter Bitumen sind im vorliegen den Falle solche Destillationserzeugnisse aus Kohle zu verstehen, welche von wachsartiger Beschaffenheit sind.
Die Polsterung der Poly- plasthülle verringert die Gefahr, dass diese an Stellen mit Druckbelastung, z. B. Befesti gungsstellen, fortgequetscht wird.
Über der Schutzhülle 16 des rohrför- migen Metallkörpers können noch weitere Schutzlagen aus Drähten aus Metall oder Kunststoffen, welche beliebig profiliert sein können, in Verbindung mit Faserstoff oder bituminösen Massen oder dergleichen aufge bracht werden, um ein mit einem solchen Mantel versehenes Kabel gegen Beschädigun gen während'-Lind nach .der Erdverlegung mechanisch zu schützen.
Die Rillung des rohrförmigen Metallkör pers erfolgt zweckmässig unmittelbar im An schluss an die Lötung oder Verklebung der Einzelbänder. Es hat sich herausgestellt, dass die Rillung leichter vorzunehmen ist, wenn die Gesamtstärke des Metallkörpers in mög lichst viele Einzellagen unterteilt ist.
Beim Löten, Verkleben oder Verschweissen der einzelnen Blechlagen darf eine möglichst niedrige Temperatur nicht überschritten wer den, und ihre Einwirkungsdauer soll auf ein Mindestmass beschränkt bleiben. Das gilt ins besonders dann, wenn der rohrförmige Metall körper einen wärmeempfindlichen Stoff, z. B. Kabeldielektrikum aus Styrol, umschliesst. In solchen Fällen kann man vorteilhaft ein Lot anwenden, .dessen Schmelzpunkt unter 100 C liegt, z. B. Woodsches Metall mit einem Schmelzpunkt von 78-83 C oder auch an dere Legierungen von Wismut, Kadmium und Zinn.
Als Bindemittel können auch Kunstharz pasten verwendet werden. Auch eignen sich als Bindemittel Polyuretan und Polymerisate des Äthylenoxyds und seiner Derivate.
Verwendet man als Bindemittel entspre chend gewählte Polyplaste,, so empfiehlt es sich, die Metallbänder auf den Flächen, an denen sie später verbunden werden, zunächst mittels des Flainmenspritzverfah- rens mit einer festhaftenden aufgestäubten Bindemittelschicht zu versehen, dann querzu- biegen und in mehreren Lagen übereinander zulegen und anschliessend durch den Heiz- induktor eines Hochfrequenzgenerators zu fördern, so dass die Polyplästschichten ver schweissen.
Als Polyplast kann dann Poly äthylen, Polyamid oder Polyvinylchlorid ver wendet werden.
Die Metallbänder können durch eine che mische Oberflächenbehandlung, also irgend ein bekanntes Ätzverfahren, gegen Korrosion geschützt sein. Das gilt insbesondere für die Ai-issenfläche des Blechbandes 15 in Fig. 1. Die Hülle 16 kann dann aus Polyäthylen oder Polyamid bestehen, das im Flammenspritz- verfahren aufgestäubt ist.
Man kann aber auch andere wärmepla- stisehe Polymerisationserzeugnisse verwenden, z. B. Polyvinylchlorid. Das Aufspritzen des geschmolzenen Polyplasts im zerstäubten Zu stand zur Bildung der Korrosionsschutzhülle 16 führt zu einem erheblichen Fortschritt gegenüber dem bisher üblichen Verfahren zur Erzeugung der Schutzhülle mittels einer Strangpresse, die durch eine Förderschnecke fortlaufend gespeist wird.
Denn da die mit der Schutzhülle zu umkleidenden Metallmän tel steif sind, ist es nur schwer zu erreichen, dass die aufgepresste Polyplasthülle gleich mässig stark ausfällt. Um zu dünne Stellen zu vermeiden, muss man die Stärke der Schutzhülle grösser bemessen, als es im Inter esse der Kostenersparnis erwünscht ist. Dort, wo z. B. eine Korrosionsschlitzh.ülle von 0,02 bis 0,05 mm Stärke genügen würde, muss man die Stärke auf mindestens 1,2 mm bemessen.
Das ist auch deshalb nötig, weil die im Strangpressverfahren aufgebrachte Polyplast- hülle nicht fest am Metall haftet und daher durch scharfe Gegenstände leicht aufge schlitzt wird. Aus diesen Gründen hat Juan bisher nur kabelähnliche Leitungen kleinerer Abmessungen mit Schutzhüllen aus Polyplast versehen aber die Schutzhüllen stärkerer Ka bel, z. B: Erdkabel, aus abwechselnden Lagen von bituminösen Stoffen und getränkten Fa serstoffen hergestellt, wodurch sich kein so zuverlässiger Schutz gegen Korrosion errei- chen lässt.
Die auf die vorangehend erwähnte Art hergestellten Schutzhüllen zeichnen sich durch festes Haften an der Metalloberfläche und durch eine dadurch erzielte hohe Wider standsfähigkeit gegen mechanische Verletzun gen, weiter durch ausgezeichnete Korrosions- schutzwirkung und durch sehr geringen Mate rialbedarf aus.
Die Erhitzung des Metallrohres findet zweckmässigerweise im Feld eines Hochfre- quenzgenerators statt. In diesem. Feld kon zentriert sich die Wärmebildung auf die Me talloberfläche. Der Erwärmungsvorgang be ansprucht nur Bruchteile von Sekunden. Ein nennenswerter W ärmeabfluss ins Innere des rohrförmigen Körpers findet daher nicht statt. Im Bedarfsfalle kann man die Metall oberfläche unmittelbar nach dem Hindurch- leiten. durch den Induktor kühlen und ihn zu diesem Zweck mit Wasser berieseln oder mit einem Kühlluftstrom behandeln.
Die zum Ver schweissen der Blechlagen dienende Wärme kann auf diese Weise abgeleitet werden, be vor sie in das Innere des Kabels fliessen kann.
Es empfiehlt sich eine ringförmige Aus bildung des Induktors des Hochfrequenzgene- rators. Das bietet die Möglichkeit, beliebig viele Nähte in einem Arbeitsgang bei sehr hoher Geschwindigkeit zu bilden. In manchen Fällen empfiehlt es sich, haarnadelförmig ge formte Elektroden zu verwenden und diese am Umfang des rohrförmigen Metallkörpers so zu verteilen, dass jeder Induktor eine Stoss fuge, z. B. 14a und 15a, erwärmt.
Eine Anlage zur Ausübung des Verfah rens nach der Erfindung enthält also in IIin- tereinanderschaltung zweckmässigerweise fol gende Geräte: 1. Ein erstes Umn.antelungswerkzeug zum Aufbringen des Blechstreifens 14, z.
B. auf eine Kabelseele 13; 2. ein zweites Ummantelungswerkzeug zum Aufbringen des zweiten Blechstreifens 15 auf den Blechstreifen 14; 3. einen Hochfrequenzinduktor zum Er hitzen der Blechstreifen und 4. ein -Werkzeug zum Rillen des Rohres, insbesondere einen, sogenannten Rillenspinner. Da alle Bliese Werkzeuge an sich bekannt sind, brauchen sie nicht näher erläutert zu werden.
Ausserdem enthält die Anlage z. B. be kannte Mittel, um die Kabelseele durch diese hintereinandergeschalteten Werkzeuge stetig hindurchzufördern. Das Herstellungsverfah ren spielt sich dann beispielsweise so ab, dass durch das erste Ummantelungswerkzeug der Blechstreifen 14 zu einer Röhre gebogen wird, wobei die Ränder bei 14a aneinander stossen, dass daraufhin durch das zweite Uiri- mantelungswerkzeug durch Biegen des zwei ten Blechstreifens 15 eine Röhre gebildet wird, die auf der ersten aufliegt. Dabei wird selbsttätig das schmelzbare Bindemittel zwi schen die Röhren gebracht, da sich dieses an den Blechstreifen befindet.
Alsdann werden die Röhren beim Hindurchlaufen durch den Hochfrequenzinduktor auf die Schmelztempe ratur des Bindemittels erhitzt. Schliesslich wird durch den Rillenspinner die Wandung des auf diese Weise gebildeten Rohres mit Querrillen versehen.
Das Verfahren nach der Erfindung eignet sieh hervorragend für die Herstellung der Mäntel von Erdkabeln. Gegenüber den bekannten, nahtlos gepress ten Kabelmänteln aus Blei oder Aluminium bzw. deren Legierungen können Mäntel her g i estellt werden, welche sich durch erheblich geringere llerstellungskosten und beträchtlich niedrigere Gewichte bei gleicher oder höherer mechanischer Festigkeit auszeichnen.
Ein wei terer Vorteil von Mänteln aus Blechstreifen liegt in der verhältnismässig grösseren Steifig- keit gegenüber den Bleimantelleitungen, wel che infolge ihres höheren Gewichtes zum Durchhang neigen und z. B.. bei der Verle gung an Wänden in kurzen Abständen gehal tert werden müssen, während Leitungen mit Mänteln, welche nach einem Verfahren gemäss der Erfindung hergestellt sind, nur in gro ssen Abständen befestigt zu werden brauchen.
Ein besonderer Vorteil der erfindungsgemässen Metallrohre liegt weiterhin darin, dass sie vollkommen schirmdicht hergestellt werden Unnon und vorteilhaft als Leiter oder Ab schirmmäntel von Hochfrequenzkabeln ver wendet werden können. Der Aufbau des rohr- ftirmigen Metallkörpers aus einer Mehrzahl von dünnen Blechlagen erleichtert die Ril- lung.
Die beschriebenen Ausführungsbeispiele des rohrförmigen Metallkörpers können in vielfacher Hinsicht abgeändert werden. So kann für bestimmte Verwendungszwecke der äussere Schutzmantel 16 in Fortfall kommen. Bei Verwendung von sehr weichem Band material, z. B. Weichkupfer, kann ,gegebenen- falls die Rillung in Fortfall kommen. Die Zahl der Blechstreifen, aus denen jede ein zelne Röhre gebogen wird, kann bei starken Leiterquerschnitten beliebig erhöht werden, z. B. wenn man bei Erd-, Fluss- oder See kabeln auf eine besondere Armierung ver zichten will.
Der rohrförmige Körper kann aus Blechstreifen aus Eisen oder einem belie bigen andern Metall, wie Kupfer, Zink, Aiu- miniuni usw., hergestellt werden, wobei die Kleb- oder Lötmittel entsprechend abgestimmt werden müssen.
In Fig. 4 ist ein rohrförmiger Metallkör per dargestellt, dessen innere Blechlage 114 aus drei Metallbändern besteht, deren Um schlingungswinkel sich auf 1-20 beläuft und die mit ihren Kanten stumpf aneinandersto- ssen. Die Stossstellen 114a sind um 60 gegen über den Stossstellen .des darüberliegenden Mantels 115 versetzt.
Es kann aber auch die innere Röhre 114 oder die darüberliegende Röhre 115 oder beide aus vier Blechstreifen bestehen, deren Umschlingungswinkel sich je auf 90 beläuft. Die Stossfugen 114a und die Stossfugen 115a verlaufen schraubenlinienförmig.
Obgleich elektrische Leitungen mit einer Korrosionsschutzhülle aus einem Polyplast, z. B. Gummi, Polyvinylchlorid oder derglei chen, entsprechend der Hülle 16 eine sehr hohe Korrosionsfestigkeit haben, werden von manchen' Verbraucherkreisen Bleimantellei- tungen vorgezogen, obgleich diese den Nach teil der geringeren Steifigkeit aufweisen und daher zwischen den Befestigungsstellen girlari- denartig durchhängen, was unerwünscht ist.
Die Erfindung ermöglicht, ein Kabel zu schaffen, das die Vorzüge der mit einem. ge rillten Blechmantel versehenen Feuchtraum- leitungen mit,den Vorzügen von Bleimantel leitungen vereinigt, also eine die Verlegiuig der Leitung erleichternde Steifigkeit mit völ lig ausreichender Biegsamkeit und mit der selben Korrosionsfestigkeit vereinigt, wie sie Bleimantelleitungen haben.
Die Aufgabe kann dadurch erreicht wer den, dass .die glatte, -nahtlose Korrosions schutzhülle über dem gerillten Blechmäntel aus einem Weichmetall, z. B. aus Blei oder aus einer Bleilegierung, besteht.
Dabei gewährleistet z. B. der Bleimantel völlige Undurchlässigkeit gegenüber Flüssig keiten, Dämpfen und Gasen, und der gerillte Blechmantel gewährleistet Steifigkeit und hohe mechanische Festigkeit.
Eine solche Leitung bietet gewöhnlichen Bleimantelleitungen gegenüber den Vorteil, dass die .aus Blei oder einer Bleilegierung be stehende Hülle ' sehr viel .dünner ausgeführt werden kann, ohne dass Beschädigungen der Leitung zu befürchten wären, wie sie infolge der Weichheit des Bleies bei Bleimantel- leitimgen leicht vorkommen.
Gegenüber Feuchtraumleitungen mit ge rilltem Blechmantel und einer Korrosions schutzhülle aus einem organischen plastischen Stoff bietet eine Leitung mit einer Schutz hülle aus Blei den Vorteil eines erhöhten Schutzes des Blechmantels gegenüber .den chemischen Einwirkungen von Gasen, Dämp fen und von Feuchtigkeit, weil Blei völlig undurchlässig ist, während alle bekanntge wordenen organischen plastischen Klassen eine gewisse, wenn auch sehr geringe Durchlässig keit für Feuchtigkeit, Dämpfe und Gase be sitzen.
Die Rillung des Blechmantels ist ausser ordentlich vorteilhaft, -Teil sie die Handbieg samkeit :des Kabels gewährleistet und die An- 1vendeng von Biegewerkzeugen entbehrlich macht, welche die Bleihülle verletzen oder mindestens gefährden würden. 2111 Kabel mit einem Beispiel des Metall- rohres nach der Erfindung in einem darüber liegenden Bleimantel ist in Fig. 5 dargestellt.
Die Seele des gezeichneten Fernmelde kabels kann einen beliebigen Aufbau haben, z. B. aus isolierten Adern 510 und aus einer Papierisolierung 511 bestehen. Sie ist von einem gerillten Eisenblechmantel umschlos sen. Dieser besteht aus einer innern Röhre 512, welche aus einem zu einem Rohr geboge nen Eisenblechstreifen besteht, dessen Rän der stumpf aneinanderstossen, aber in der Zeichnung hinten liegen und daher nieht zu erkennen sind;
sie besteht ferner aus einer unmittelbar auf der Röhre 512 aufliegenden äussern Blechröhre 513, die ebenfalls aus einem zu einem Rohr gebogenen Eisenblech streifen besteht, dessen Ränder bei 514 stumpf aneinanderstossen. An ihren Rändern sind die Blechstreifen 512 und 513 miteinander. ver lötet. Über dem gerillten iHetallmantel 512, 513 befindet sich eine glatte, nahtlose Hülle 515 aus Blei oder einer Bleilegierung. Bei 516 ist ein kleiner Abschnitt des Bleimantels im Längsschnitt wiedergegeben. Wie man sieht, füllt er die Rillen der Blechstreifen aus, aber ist aussen völlig glatt. Über der Bleihülle 515 befindet sich eine äussere Schutzhülle 518 aus Polyamid.
Die Fertigung eines solchen Kabels kann in einem einzigen Arbeitsgang z. B. in fol gender Weise erfolgen: Die Seele 511 läuft zunächst durch eine Arbeitsstelle, an welcher der zunächst noch glatte Eisenblechstreifen 512 mit längsverlaufender Naht aufgebracht wird, an welcher die Ränder stumpf an einanderstossen. Diese Ränder sind auf ihrer Aussenseite verzinnt. An der nächsten Ar beitsstelle wird der ebenfalls glatte Blech streifen 513 herumgebogen, so dass die Naht 514 gegenüber der Naht des Streifens 512 versetzt zu liegen kommt und ebenfalls längs des Kabels verläuft. Die Ränder des Blech streifens<B>513</B> sind auf ihrer Innenseite ver zinnt.
Ferner ist der Blechstreifen 51.2 auf seiner Aussenseite in einer mittleren Zone bei 517 verzinnt. Auf diese Zone kommen die Ränder des Blechstreifens 513 zu liegen. In entsprechender Weise hat auch der Streifen 513 auf seiner Innenseite eine mittlere ver zinnte Zone, an welche sich die Ränder des Blechstreifens 512 anlegen. Die nächste Ar beitsstelle weist einen Hochfrequenzinduktor auf, in welchem die zu verlötenden Ränder der Blechstreifen 512 und 513 kurzzeitig. auf die Schmelztemperatur des Lötzinns erhitzt werden, mit welchem die Blechstreifen 512 und 513 versehen sind.
Dadurch werden die von den beiden Streifen 512 und 513 gebil deten Röhren an den Rändern der Streifen fest und dicht verlötet.
Die Erhitzung erfolgt dabei so kurzzeitig, dass die Kabelseele 510, 511 nicht wesentlich miterwärmt wird. Da ein Hochfrequenzinduk- tor zur Erwärmung benutzt wird, welcher die die Erhitzung bewirkenden Wirbelströme nur in dem Eisenblech, nicht aber in der Isolier masse 511 entstehen lässt, bleibt diese ver- bältnismässig kühl und wird nicht gefährdet.
Die nächste Arbeitsstelle, die das Kabel durch läuft, ist ein Rillwerkzeug, welches in be kannter Weise die Querrillen in den Blech mantel 512, 513 einpresst. Alsdann läuft das Kabel unmittelbar. durch eine Schneckenpresse, welche das bis dicht unter den Schmelzpunkt erhitzte weiche Blei oder eine Bleilegierung auf den Blechmantel ,aufpresst und so die nahtlose Schutzhülle 515 bildet.
Nach Durch laufen der Schneckenpresse läuft das Kabel zwischen ringsherum angeordneten Zerstäu- berdüsen hindurch, welche geschmolzenes Polyamid auf den noch heissen Bleimantel 515 aufstäuben und auf. diese Weise den dichten Schutzmantel 518 bilden, der festhaltet, weil die Temperatur des Mantels 515 nur dicht unter .dem Erweichungspunkt des Polyamids liegt.
Es ist möglich, den Mantel 512 aus mehre ren Eisenblechstreifen aufzubauen. Dasselbe gilt für den Mantel 513. Wichtig ist nur, dass die Nähte der Mäntel gegeneinander ver setzt zu liegen kommen. Dabei brauchen die Nähte nicht achsparallel zu verlaufen, wie beim beschriebenen Ausführungsbeispiel dar gestellt, sondern sie können auch schrauben- linienförmig verlaufen. Der '1I:antel 518 kann auch aus andern geeigneten Stoffen als aus Polyamid bestehen und seinerseits noch durch weitere Mäntel, z. B. eine imprägnierte Um- spinnung, geschützt sein.
Ferner kann der Blehnantel 516 sehr viel dünner ausgefiihrt werden, als es dargestellt ist. Doch soll seine Dicke bei einer Rillentiefe von 0,25 xnm nicht weniger als 0,4 mm betragen.
Das Kabel nach Fig. 5 kann statt als Fern meldekabel auch als Starkstromkabel, Hoch frequenzkabel oder sonstwie ausgebildet sein.
Statt durch Weichlot können die Eisen blechstreifen 512 und 513 auch durch ein organisches, schmelzbares Klebemittel verbau- den werden. Doch genügt es in manchen Fäl len, auf die Verlötung öder Verklebung der Eisenblechstreifen zu verzichten. Die Rillen des Eisenblechmantels brauchen nicht schrau- benlinienförmig oder ringförmig zu verlau <B>f</B> en, sondern können auch aus einzelnen quer verlaufenden Kerben bestehen.
Schliesslich kann statt Eisenblech auch ein Blech aus einem andern Metall verwendet werden, wenn gleich Eisenblech seiner Billigkeit und Festig keit wegen den Vorzug verdient.
Besonders vorteilhaft ist der beschriebene Aufbau eines Kabelmantels bei Hochfrequenz kabeln, bei .denen bisher das Aufbringen des Bleimantels sehr schwierig war, weil dabei häufig das Kabeldielektrikum verformt wurde. Das ist bei einem Kabelmantel mit einem Metallrohr nach der Erfindung nicht. zu be fürchten, zumal der Blechmantel 512, 513 beim Durchlaufen der Bleischneckenpresse die überschüssige Wärme zuverlässig ableitet.
Bei Aufbau des Blechmantels aus meh reren ineinanderliegenden Röhren können eine oder mehrere von diesen auch aus einem Nichteisenmetall von hohem Leitwert, z. B. Kupfer, bestehen. So kann beim Kabel nach Fig. 5 der Blechmantel 512 aus Eisen- und der Blechmantel 513 aus Kupferblech her gestellt werden. Auf diese Weise erhält man eine sehr wirksame magnetische Abschirmung der Kabelseele, was für Hochfrequenzleitun- gen wichtig ist.