Beschaufelung an axial durchströmten Turbomaschinen. Die Erfindung betrifft eine Beschaufe- lung an axial durchströmten Turbomaschinen, wie Dampf-, Gas- und Luftturbinen, Axial verdichtern, Lüftern, Luftschrauben und der gleichen.
Um die teure mechanische Bearbeitung der kompliziert geformten Leit- und Lauf schaufeln solcher Turbomaschinen zu vermei den, hat man schon vorgeschlagen, den Pro filteil der Schaufeln, das sogenannte Schau felblatt, als Hohlkörper, aus Blech zu biegen. Man kann damit leicht die Fertigung des Schaufelblattes wesentlich vereinfachen. Es muss jedoch auch eine haltbare Verbindung zwischen der nach aerodynamischen Gesichts punkten geformten Schaufel und dem aus Festigkeitsgründen meist ziemlich starken Schaufelträger hergestellt werden, um die zu übertragenden Kräfte aufzunehmen.
Diese Kräfte können, insbesondere, wenn es sich um die Laufschaufelung einer mit hoher Dreh zahl laufenden Maschine handelt, infolge der Fliehkräfte der Schaufeln eine beträchtliche Höhe erreichen, und es sind schon vielerlei Vorschläge gemacht worden, um eine zuver lässige und doch einfache Verbindung her zustellen. So wurden beispielsweise Zwischen glieder vorgesehen, deren Herstellung ihrer seits wieder einen erheblichen Arbeitsaufwand erfordert, oder es wurden am Radkörper als Schaufelträger Zapfen ausgefräst, an denen die Blechprofile z. B. durch Punktschweissung befestigt wurden.
Um solche Konstrilktionen zu ermöglichen, wurden für das Schaufelblatt meist nicht die besten, dem heutigen Stand der Erkenntnisse in strömungstechnischer Hin sieht entsprechenden Profilformen gewählt, so dass im Interesse einer einfachen Herstel lung dauernd Betriebsverluste in Kauf ge nommen werden mussten.
Bei einer Beschaufelung gemäss der vor liegenden Erfindung ergibt sich nun eine einfache aber dennoch gut haltbare und steife Verbindung zwischen den aus Blech gebogenen Hohlschaufeln und dem Schaufel träger dadurch, dass die die Saugseite und die Druckseite des Schaufelprofils einer Schau fel.: bildenden Blechteile in .dem in einer Nute des Schaufelträgers eingesetzten Bereich unter Zwischenlage von mindestens einem Füllstück zusammengepresst und durch die Schaufeln und den Schailfelträgerdurchdringende Ver bindungsglieder festgehalten sind.
Bei niedriger Beanspruchung kann auf eine besondere Verbindung zwischen den Füll stücken und dem Schaufelblech verzichtet werden. Wird dagegen hohe Festigkeit ge fordert, so ist es zweckmässig, mindestens ehi Füllstück mit mindestens einem der beiden die Saugseite und die Druckseite des Schau felprofils einer Schaufel bildenden Blechteile durch Schweissimg zu verbinden.
Unter Sch\veissung ist hierbei eine Schweissoperation irgendwelcher Art, insbesondere auch mit Einschluss von Punktschweissimg oder Löt- schweissung, verstanden.
Auf der beiliegenden Zeichnung sind ver schiedene, beispielsweise Ausführungsformen des Erfindungsgegenstandes veranschaulicht, und zwar zeigt Fig. 1 die Ansicht eines Teils der Beschau- fehmg eines Axialverdichters in der Ax- richtung der Maschine gesehen, Fig. 2 einen Schnitt durch die Beschau- felung nach der Linie II-II der Fig. 1,
Fig. 3 eine Schaufel mit zwei Füll stücken, von denen das eine sich bis in den von der Strömung beaufschlagten Bereich der Schaufel erstreckt, Fig. 4 einen waagrechten Schnitt nach der Linie IV-IV der Fig. 3, Fig. 5 einen senkrechten Schnitt nach der Linie V-V der Fig. 3,
Fig. 6 einen Schnitt durch die Längsaxe einer veränderten Ausführungsform einer Schaufel mit zwei Füllstücken und Fig. 7 und 8 je eine weitere, zusätzliche Beilagen aufweisende Ausführungsform im Querschnitt durch Schaufel und Schaufel träger.
Von der Beschaufelung eines Laufrades nach den Fig. 1 und 2 sind die aus Blech ge bogenen Hohlschaufeln je in eine Nute 2 des Sehaufelträgers 3, der in diesem Falle von der Laufradscheibe gebildet wird, eingesetzt. In den Figuren ist nur .eine mit dem Bezugs zeichen 1 belegte Hohlschaufel gezeigt. Ent sprechend er in Fig. 1 gestrichelt angedeute ten Lage des Schaufelprofils sind die Nuten 2 schräg in die Radscheibe 3 eingearbeitet. Da bei ist die Druckseite des Schaufelprofils dem Beschauer zugewendet und die Saugseite vom Beschauer abgewendet.
Die die Saugseite und die Druckseite der Schaufel bildenden Blechteile können aus einem Stück bestehen, das längs der Eintrittskante der Schaufel inngebogen und längs der Austrittskante zu sammengeschweisst ist. In dem in die Nute 2 eingesetzten Bereich sind der die Druckseite des Schaufelprofils bildende Blechteil 4 und der die Saugseite des Schaufelprofils bildende Blechteil 5 unter Zwischenlage eines Füll Htückes 6 zusammengepresst, so dass .ein par- allelogrammförmiger Querschnitt entsteht,
der die Nute praktisch ganz ausfüllt. Ferner ist die Schaufel in der Nute durch zwei die Schaufel und den Schaufelträger 3 durch dringende, als Stifte 7 ausgebildete Verbin dungsglieder festgehalten.
Die Fig. 3 bis 5 zeigen als weiteres Aus- führungsbeispiel wiederum eine Axialver- dichterschaufel 8, wobei zwei Füllstücke 9 und 10 zwischen die beiden die Saug- bzw. Druckseite der Schaufel bildenden Blechteile; 12 und 11 zwischengelegt sind. Die Füll stücke 9 und 10 können selbst aus Blech be stehen, und sie sind mit den anliegenden Schaufelblechteilen 11 und 12 durch Punkt schweissung verbunden.
Die betreffenden , Schweisspunkte 13 werden erzeugt, solange die Schaufelbleche 11 und 12 noch nicht um die Eintrittskante umgebogen sind und jedes Füllstück daher für sich mit dem benachbar ten Schaufelblech verbunden werden kann. , Wie ersichtlich, erstreckt sich das Füll stück 10 im Innern der Schaufel bis in deren von der Strömung beaufschlagten Bereich und ist auch in diesem Bereich mit dem Blechteil 12 der Schaufel durch Schweissung verbunden.
Damit ergibt sieh der Vorteil einer besseren Übertragung der Schaufelflieh- kräfte nach der Befestigungsstelle und aÜsser- dem einer Versteifung der Schaufel. Im wei teren nimmt der Querschnitt des sich in den von der Strömung beaufschlagten Bereich der Schaufel erstreckenden Füllstückes 10 mit der Entfernung vom Schaufelträger 14 ab. Dies ist zulässig, da die zu übertragenden Kräfte nach aussen abnehmen, und ferner ergibt sich noch der Vorteil, dass sich dann die Eigen fliehkraft des Füllstückes so niedrig wie mög lich halten lässt.
Unter Umständen kann es zweckmässig sein, auch das zweite Füllstück bis in den Be- aufschlagungsbereich der Schaufel zu verlän gern und ähnlich dem Füllstück 10 mit. dem Schaufelblech zu verbinden. Auf eine Verbin dung der Füllstücke untereinander kann, wie es bei der Ausführung nach den Fig. 3 und 4 der Fall ist, häufig verzichtet werden.
Aus dem in Fig. 4 dargestellten Schnitt nach der Linie IV-IV der Fig. 3 geht her vor, dass die Füllstücke 9 und 10 gegen einander versetzt angeordnet sind, wodurch die Berührungsfläche zwischen .den Schaufel blechteilen 11 und 12 und den Füllstücken 9 bzw. 10 gegenüber der Ausführung mit nur einem .Füllstück etwas vergrössert und die Verbindung zwischen beiden verbessert wer den kann.
In Fig. 6 ist eine weitere Ausführungsform der Verschweissung . der Füllstücke mit dem Schaufelblech dargestellt. Von. den beiden Füllstücken 17 und 18 erstreckt sich nur das Füllstück 18 bis in den von der Strömung be- aufschlagten Bereich der aus den Blechteilen 19, 20 bestehenden Schaufel, von denen das eine die Saugseite und .das andere .die Druck seite des Schaufelprofils bildet.
Das Füll stück 18 ist hierbei in dem in die Nute des nicht. gezeichneten Schaufelträgers einge setzten Bereich 21 der Schaufel mit dem Blechteil 20 und in dem von :der Strömung beaufschlagten Bereich 22 :der Schaufel mit dem Blechteil 19 durch Schweissung verbun den. Damit ergibt sich ein nahezu geradlini ger Kraftfluss von den Schaufelblechen 19 und 20 über die Füllstücke 17, 18 zum nicht gezeichneten Schaufelträger. Die Füllstücke 17 und 18 sind ebenfalls durch Schweissung untereinander verbunden.
Der Herstellungs vorgang kann dabei etwa so verlaufen, dass das Füllstück 18 mit dem Schaufelblechteil i 19 vor dem Fertigbiegen der Schaufel durch Punktschweissung verbunden wird, während die Verbindung beider Füllstücke 17, 18 mit einander und mit den Blechteilen 19, 20 nach dem Fertigbiegen erfolgt. Man kann jedoch s auch die erstgenannte Verbindung nach dem Fertigbiegen herstellen, wobei dann beide Seiten des Schaufelprofils in dem von der Strömung beaufschlagten Bereich mit dem Füllstück 18 verbunden werden.
Die beschriebenen Ausführungsformen stellen lediglich Beispiele für die konstruk tiven Möglichkeiten dar; die je nach den vor liegenden Verhältnissen vielfältig variiert werden können. So kann z. B. ein einziger s Scherstift als Verbindungsglied zwischen Schaufel und Schaufelträger ausreichend sein, oder es können gegebenenfalls mehr als zwei Stifte vorgesehen werden. Ferner können die Stifte parallel zur Drehaxe der Turbo maschine oder auch dazu geneigt verlaufen.
Die in den Schaufelträger eingefräste oder auf andere Weise eingearbeitete Nute kann in an sich bekannter Weise im Nuten,-rund oder in den Seitenflanken gekrümmt ausge führt sein. Der Schaufelfuss muss dann eine entsprechende Form erhalten. Zweclimässiger- weise können in dem in den Schaufelträger eingesetzten Bereich zwischen Schaufel und Schaufelträger auch Beilagen zum Zwecke des Formausgleichs vorgesehen werden. Ge mäss Fig. 7 ist eine aus Blech gebogene Hohl schaufel 23 in eine Nut 24 eines Schaufel trägers 25 eingesetzt.
In dein in den Schaufel träger eingesetzten Bereich sind. die beid seitigen Schaufelteile der hohlen Schaufel unter Zwischenlage eines Füllstückes 26 zu samengepresst. Die Nut weist von koaxialen Zylinderflächen gebildete Flanken auf, an deren äussere sich die gewölbte Saugseite des Schaufelprofils anschmiegt. Zum Zwecke des Formausgleiches ist auf der Druckseite des Schaufelprofils eine Beilage 27 eingesetzt, welche den Raum zwischen der konvexen Flanke der Nut und dem Schaufelprofil aus füllt.
Bei der Ausführung nach Fig. 8 ist eine Schaufel 28 mit Füllstück 29 in eine gerad linig verlaufende Nut 30 eines Schaufelträ gers 31 eingesetzt. Die flache Druckseite .des Schaufelprofils schmiegt sich dabei an eine der ebenen Flanken der Nut an, während der Zwischenraum zwischen der Druckseite und der gegenüberliegenden Flanke der Nut zum Zwecke des Formausgleiches durch eine Bei lage 32 ausgefüllt ist. Die Beilagen können auch mit der Schaufel durch Schweissimg ver bunden sein, so dass sie gleichzeitig der Be- festigung dienen.
Es ist auch möglich, die Radscheibe zwei- oder mehrteilig auszuführen und die Nuten in den Radteilen entsprechend der Krüm mung des Schaufelprofils unter verschiedenen Winkeln einzuarbeiten.
Um keine uner wünschte Unterbrechung in der Füllung der Nuten im Radkörper zu bekommen, können die Füllstücke in dem gegen die Axrichtung stärker geneigten Teil der Fusspartie entspre chend schwächer gehalten werden, oder es kann an dem Schaufelteil, der weniger Nei gung gegen die Axrichtung aufweist, auf -der Aussenseite der Schaufel eine Beilage ange bracht werden.
Wie in Fig. 4 gezeigt, können- zwischen den Füllstücken 9 und<B>10</B> und den das Schaufelprofil bildenden Blechteilen 11 und 12 Zwischenräume 15, 16, die den Durchtritt eines Strömungsmittels erlauben, vorgesehen werden. Eine solche Ausführungsform kann beispielsweise in Frage kommen, wenn eine hohle Schaufel durch ein Kühlmittel gekühlt werden soll, oder, wenn durch Öffnungen im Blech des Schaufelprofils von den die Schau fel beaufschlagenden Strömungsmittel die Grenzschicht nach dem Innern abgesaugt wer den soll.