Injektionsspritze.
Gegenstand der Erfindung ist cine Injek tionsspritze.
Injektionsspritzen, mit Hilfe deren eine Anzahl dosierter Injektionen aus einer Füllung der Spritze abgegeben werden k¯nnen. sind bekannt. Zur Einstellung der Dosie rungsmenge ist die Kolbenstange der bekann- ten Spritzen mit einem Gewinde versehen, auf dem sich eine Kordelmutter drechen lϯt, deren jeweilige Stellung den m¯glichen Kolbenhub bestimmt. Durch schrittweises Verdrehen der Kordelmutter um gleiche Kolbenstangenabsehnitte. die durci larkierungen besonders gekennzeichnet sind. lasser sicli gleichbleibende Unterteilungen des Kolbenhubes und damit gleiehdosierte Injektionen erzielen. Spritzen dieser Art sind aber nur f r verhÏltnismϯig gro¯e Injektionsmengen (z.
B. I cm je Dosis) brauchbar, zu deren Verabfolgung keine zeitliehe Grenze gesetzt ist. Die Verstellung und Einstellung der den jeweiligen Kolbenhub bestimmenden Kordelmutter erfordert nämlich einigen Umstand. um Genauigkeit zu gewÏhrleisten, und ist von der subjektiven Erkennbarkeit der Kolbenstangenmarkierungen abhÏngig. Es gibt aueh schon Dosierungsspritzen, bei denen der Kol benvorschub absatzweise durch eine Klinke erfolgt, die in an der Kolbenstange befind- liche Rastkerben eingreift.
Solche Spritzen sind aber ebenfalls f r die genaue Verabfolgung kleiner Dosen ungeeignet, es sei denn, der erforderliche Mechanismus werde so minutiös gearbeitet, da¯ daf r die Spritzen f r die verhÏltnismϯig rauhe Handhabung in der praktisehen Heilkunde mit der stets erforderliehen Desinfektions-und Reinigungs- m¯glichkeit nicht mehr geeignet sind, von den hohen Herstellungskosten ganz abgesehen.
Die Erfindung bezweekt nun, eine Spritze xu schaffen, mittels derer Massenimpfungen durch Einspritzung kleiner Dosen in der Grossenordnung von z. B. 0. 1 em3 schnell und genau durehgeführt werden können. I) as Be dürfnis für derartige Spritzen besteht z. B. in der Tierheilkunde zur Bekämpfung der Rindertubekulose mittels der sogenannten Tuberkulinimpfung. Bei dieser Impfungs- methode sind Masseninjektionen kleinster Dosen (0, 1 em3) erforderlieh, welehe in unmit- telbarer Aufeinanderfolge aus einer Spritzenf llung (z. B. 1 oder 2 cm3) vorgenommen werden müssen.
Neben den hohen Anforderungen an Genauigkeit und Sehnelligkeit der Bedienung, welehe die Spritzen zu erfüllen haben, m ssen sie aber aueh eine erhebliehe Bedienungssieherheit gewährleisten, wenn man berüeksiclitigt, dass der Tierarzt häufig tinter äusserst ungünstigen Begleitumständen, z. B. in dunklen StÏllen unter Behinderung seiner Bewegungsfreiheit, impfen muss. Werden aber die erwähnten Bedingungen der Ge nauigkeit, Schnelligkeit und Sicherheit nicht innegehalten, so ist der Erfolg der Impfung in Frage gestellt.
Dieser Zweek soll nun bei der erfindungs- gemässen Injektionsspritze zur Verabfolgung einer Anzahl aufeinanderfolgender Injektio nen, welche Spritze eine mit Gewinde und Skala versehene Kolbenstange aufweist, auf der eine Mutter zur Begrenzung des Kolbenhubes einstellbar ist, dadurch erreicht werden, dass das Kolbenstangengewinde und die Kolbenstangenskala so aufeinander abgestimmt sind, dass eine einzige Umdrehung der Hubbegrenzungsmutter einem Feld der Stan genskala entspricht. Zweckmϯig ist die Kol benstange mit mindestens zweifachem Cewinde ausgestattet.
Die Spritze kann Mittel aufweisen, welche die Weiterbewegung der Hubbegrenzungs- mutter naeh einmaliger Umdrehung jeweils verhindern, die Mutter aber nach Betätigung der Kolbenstange wieder zur folgenden Umdrehung freigeben. Solche Mittel bestehen beispielsweise aus einem an der Mutter be findliehen Ansatz mit einem Ausschnitt, derart, dass der Ansatz jeweils die Weiterdrehung der Mutter naeh einer Umdrehung durch Anschlag an einen Sperrstift verhin- dert, während der Ausschnitt die Mutter nach Betätigung der Kolbenstange wieder freigibt. Die Hubbegrenzungsmutter kann an der Stelle des Ansatzes an ihrem äussern Umfange eine fühlbare Markierung aufweisen.
Der Zylinder der Spritze besteht vorzugs- weise aus einem Metallrohr und der Kolben ist zweckmässigerweise ein ringloser, metal- lischer Kolben, dessen Länge grösser ist als sein Durchmesser.
Die Kolbenstange steht vorteilhaft unter der Einwirkung einer im Zylinderkopf der Spritze untergebrachten Schleppfeder.
Des weiteren kann sie mit dem Kolben über ein Kugelgelenk verbunden sein.
Die Skala auf der Kolbenstange ist zweek- mässigerweise vom freien Ende der Kolbenstange ausgehend fortlaufend numeriert.
Auf der Zeichnung ist ein Ausführungs leispiel der Erfindung veranschaulieht.
Fig. 1 zeigt zum Teil eine Seitenansieht, zum Teil einen Längsschnitt einer Injek- tionsspritze.
Fig. 2 ist ein Längsschnitt durch den Zy linderkopf der Spritze in einer gegen ber Fig. 1 um 90 verdrehten Stellung.
Fig. 3 zeigt den Zylinderkopf in Ansieht in gleieher Lage wie in Fig. 2, jedoeh mit versehobener Kolbenstange.
Die in den Abbildungen wiedergegebene Injektionsspritze besteht aus einem vorzugsweise aus Neusilber-PrÏzisionsrohr gefertigten Zylinder 1, der am vordern Ende den Ka nülenansatz 2 und am hintern Ende den Zylinderkopf 3 aufweist, in den er eingepasst ist. Im Zylinder 1, der in Fig. 1 unterbrochen gezeichnet ist, kann der Metallkolben 4 glei- ten, dessen Länge grösser ist als sein Durchmesser und der mithin im Zylinder eine verhältnismässig lange Führung findet. Zylinder 1. und Kolben 4 sind so genau gearbeitet, dass eine dem Kolben 4 durch die Kolbenstange 5 erteilte Bewegung eine exakte Dosierung ermöglieht.
Zum Zwecke der Verabfolgung genau gleicher, kleinster Dosen in der Grossenord- nung von etwa 0, 1 cm3 stehen der Durchmesser des Zylinders 1 und das Gewinde 6 der Kolbenstange 5 in soleher Beziehung, dal.) eine einzige Umdrehung der auf der Kolbenstange verdrehbaren Hubbegrenzungsmutter 7 einen Kolbenweg festlegt, der, multipliziert mit der Kolbenfläche, genau dem Volumen der gew nschten Dosis entsprieht. Ferner entspricht eine einzige Umdrehung der Mutter 7 einem Feld der Kolbenstangenskala h.
Das Gewinde 6 ist zweckmässig ein zwei-oder mehrfaches. Bei den Abmessungen der dargestellten Ausführungsform ist ein zweifaches Gewinde bequem anzubringen.
Um nun aueh unter ungünstigen Bedin- gungen, z. B. schleehten Lichtverhältnissen. verminderter Bewegungsfreiheit des Opera leurs u. a., die Gewähr zu haben, dass die Hubbegrcnzungsmutter zur jedesmaligen Ver abfolgung der vorbestimmten Injektionsdosis tatsächlich immer nur um eine Marke der auf der Kolbenstange 5 befindlichen Skala 8 weiterbewegt wird, d. h., dass sie nur eine einzige Umdrehung um die Kolbenstange vollführt, ist folgende Einrichtung getroffen :
Die mit Randkordelung versehene Lutter 7 hat an ihrer dem Zylinderkopf 3 gegen überliegenden Stirnseite einen aehsparallel zur Kolbenstange stehenden Ansatz 9, der sich in Richtung auf den Zylinderkopf erstreekt. Der Ansatz 9 arbeitet mit einem senkreeht zur Kolbenstangenaehse in den Zylinderkopf 3 eingesetzten Stift 10 zusam- men, derart, dass er jeweils gegen den Stift 10 anschlägt und die Weiterdrehung der Flutter 7 verhindert, wenn diese eine Umdrehung vollendet hat, d. h. auf der Kolbenstange 5 um eine Markierungsziffer der Skala 8 wei- tergerüekt ist (Fig. 2).
Eine weitere Drehung der Mutter 7 ist erst dann wieder möglich, wenn die Injektion erfolgt ist, d. h. der Kolben 4 um den durci die Stellung der Lutter 7 auf der Kolbenstange 5 bestimmten Weg (in Pfeilrichtung Fig. 1) weitergeschoben worden ist.
In dieser Stellung (Fig. 3) kann der Stift 10 den Ansatz 9 und damit die Mutter 7 nicht an der Drehung hindern, weil der Ansatz 9 einen Ausschnitt 11 hat, der nur bei am Zylinderkopf 3 anliegender Mutter 7 zur AVirkung kommt, indem er ber den Stift 10 beim Zurückdrehen der Flutter 7 zweeks Einstellung der nächsten Dosis hinweggeht.
Es ist ersichtlich, dass der Abstand des Aus- schnittes 11 von dem dem Zylinderkopf zugewendeten Endteil des Anschlages 10 der LÏnge des einzelnen Dosierungshubes entsprechen muss. Itm an der Mutter 7 selbst selbst Markierung zu haben, die ihre jeweilige Stellung zum Stift 10 wahrnehmbar werden lϯi. trÏgt sie an ihrem Umfange einen Knopf oder Stift 12, der in gleicher Flueht mit dem An satze 9 liegt.
Zweeks mögliehst reibungsloser Führung des Kolhens 4 im Zylinder 1 ohne Rücksicht auf die Richtung der dureh die Kolbenstange ausge bten Druckkraft ist der Kolben mit der Kolbenstange über das Kugelgelenk 13 (Fig. 1) verbunden, das eine selbsttätige Ge radstellung des Kolbens im Zylinder sicher- stellt.
Um unerwünschte Bewegungen der Kol benstange in axialer und radialer Richtung zu verhindern, ist im Zylinderkopf 3 mittels eines Nietes 15 eine Schleppfeder 14 hefestigt, die gegen die flache Skala 8 der Kolbenstange 5 anliegt. Die Schleppfeder 14 macht ; auch den sonst üblichen Kolbenring entbehr lich, der wohl die Eigenbewegung des Kolbens verhindern, aber auch Beschädigungen der Zylinderwandung verursachen kann.
Die fortlaufende Bezifferung der Skala 8, vom freien Ende der Kolbenstange ausgehend, ergibt den Vorteil, dass die Ziffern jeweils die Anzahl der in der Spritze verbleibenden Dosen angeben, so dass der Operateur jeder zeit weiss. wieviel Dosen er noeh verabfolgen kann.
Der Zylinder 1 könnte anstatt aus Metall aueh aus Glas sein, ebenso braueht der Kolben 4 nicht aus Metall zu sein. Alle Werk- stoffe sind geeignet, wenn durch ihre Verwendung nur die notwendige Präzision gesichert bleibt. Die Verwendung eines Metallzylinders hat aber einmal den Vorzug, dass der Zylinder den auftretenden hohen Pressdrucken besser gewachsen ist als Glaszylinder, die leicht brechen oder an den Lötstellen schadhaft werden, zum andern aber ermög- licht die beschriebene neuartige Kombination eines Metalizylinders mit einem ringlosen, lang ausgebildeten Metallkolben die Innehaltung feinster Passnngen und Toleranzen, damit aber äusserste Präzision.