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Die Erfindung betrifft das Feld der Vorrichtungen für
Parenteralinjektionen und insbesondere eine Vorrichtung zum
Dosieren und Handhaben von Injektionen von einer
Injektionspatrone.
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Injektionspatronen haben eine weite Verbreitung im Feld der
Parenteralinjektionen gefunden. Solche Patronen bestehen
normalerweise aus einem rohrförmigen Behälter aus Glas oder
Kunststoffmaterial für die zu injizierende Zubereitung. An
ihrem Vorderende ist die Patrone normalerweise wie ein
Flaschenhals geformt und durch eine Abschlußwand aus Gummi
oder einem geeigneten Kunststoffmaterial verschlossen.
Diese Abschlußwand wird mit einer Injektionsnadel
durchstoßen, wenn die Injektion aus der Patrone herauszunehmen
ist. Desweiteren ist die Zwischenwand durch eine
Metallkapsel am Ort gehalten, die um einen Flansch am Hals der
Patrone gebogen ist und in ihrem Mittenbereich mit einer
Öffnung versehen ist, so daß die Zwischenwand freiliegt und
mit der Nadel durchstoßen werden kann. An ihrem Rückende
ist die Patrone durch einen Anschlag aus Gummi oder
Kunststoffmaterial verschlossen. Dieser Anschlag dient als
Kolben, der zum Ausstoßen der Zubereitung aus der Patrone
durch die Nadel nach vorn verschoben wird.
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Im Gebrauch wird die Patrone in einem geeignet geformten
Halter plaziert, der an seinem Vorderende mit einer Öffnung
versehen ist, die Zugriff zum Vorderende der Patrone
erlaubt und mit der eine Nadel zum Durchstoßen der
Zwischenwand der Patrone verbunden werden kann. Der Halter ist des
weiteren mit einem Stangenmechanismus versehen, der auf den
Kolben am Rückende der Patrone wirkt, um den Kolben zum
Ausstoßen der Zubereitung aus der Patrone nach vorn zu
zwängen.
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Injektionspatronen des Doppelkammertyps sind ebenfalls
bekannt. Diese Patronen sind für Zubereitungen gedacht, die
nicht ausreichend stabil für längere Zeit in ihrem
gebrauchsfertigen Zustand gelagert werden können. Derartige
Patronen sind in zwei Kammern unterteilt, wobei jede eine
Komponente der Zubereitung enthält, normalerweise eine
feste Komponente und ein Lösungsmittel. Durch eine geeignete
Anordnung von Kolben und Umleitungskanälen können die
beiden Komponenten direkt vor dem Gebrauch vermischt werden.
Aufgrund ihrer wichtigen Vorteile haben Injektionspatronen
der oben beschriebenen Arten eine hohe Akzeptanz. Sie
können im Gebrauch sehr leicht gehandhabt werden, und sie sind
sicherer gegen Verunreinigungen als bekannte Spritzen, bei
denen der Verwender die Spritze durch Aufziehen einer
Flüssigkeit aus einer Ampulle füllen muß. Wegen dieser leichten
und sicheren Handhabung haben Injektionspatronen eine weite
Verbreitung in Anwendungen gefunden, in denen der Patient
die Injektionen selbst durchzuführen hat, beispielsweise
bei der Behandlung von Diabetes mit Insulin oder in
Langzeitbehandlungen mit Wachstumshormonen. Verschiedene Arten
von Vorrichtungen für derartige Injektionen sind bekannt,
beispielsweise aus den Veröffentlichungen EP-A1-293572, EP-
A2-327910, WO 90/07946 und anderen.
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Die Zubereitung in der Injektionspatrone ist normalerweise
nicht für die Handhabung in einer Einzeldosis gedacht,
sondem für eine Anzahl von separaten Dosen. Desweiteren
benötigen oft unterschiedliche Patienten verschiedene Dosen.
Aufgrunddessen besteht Bedarf für eine genaue Abmessung und
Verabreichung einer Anzahl von Dosen der Zubereitung bei
einer einzelnen Injektionspatrone.
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Eine Anzahl von Vorrichtungen zum Dosieren und Handhaben
einer Zubereitung in einer Injektionspatrone sind bekannt,
beispielsweise aus den obengenannten Veröffentlichungen. Es
ist jedoch noch Raum für eine Verbesserung in diesem Feld.
Einige der vorgenannten Vorrichtungen haben einen
komplizierten Aufbau, was sie teuer und häufig im Gebrauch für
den Patienten umständlich gestaltet. Bei einigen dieser
bekannten Vorrichtungen ist es ferner schwierig, die
eingestellte Dosis korrekt zu bestimmen. Desweiteren sind viele
der bekannten Vorrichtungen hinsichtlich des
Sicherheitsgesichtspunktes unzureichend. So besteht normalerweise keine
Vorkehrung zum Verhindern, daß eine übermäßig hohe Dosis
eingestellt und abgegeben wird, was sehr ernste
Konsequenzen haben kann. Desweiteren ist es aus Sicherheitsgründen
häufig wünschenswert, daß es nicht möglich ist, die
Vorrichtung mit einer neue Patrone wiederzuverwenden.
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Die obengenannten Nachteile werden durch die
erfindungsgemäße Injektionsvorrichtung vermieden. Die Vorrichtung
besteht aus einer geringen Anzahl von Teilen, die leicht
zusainmenzubauen und betrieben werden können, und wenn eine
Dosis eingestellt wurde, kann sie einfach und eindeutig
abgelesen werden. Desweiteren ist es nicht möglich, die
Vorrichtung auf eine übermäßig hohe Dosis einzustellen, und
wenn die Patrone geleert ist, ist es nicht möglich, die
Vorrichtung zu zerlegen, um sie mit einer neuen Patrone zu
betreiben.
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Erfindungsgemäß wird eine Vorrichtung zum Dosieren und
Verabreichen einer oder mehrerer Injektionen aus einer
Injektionspatrone geschaffen, wobei die Vorrichtung aufweist
eine rohrförmige Vorderhülse, die die Patrone umgibt, wobei
ihr Vorderende zur Aufnahme einer Injektionsnadel
ausgebildet ist, um eine Verbindung mit dem Inneren der Patrone
herzustellen, und ihr hinteres Ende mit einem Innengewinde
versehen ist; eine rohrförmige Rückhülse, die an ihrem
Vorderende ein Außengewinde aufweist, das mit dem Innengewinde
der Vorderhülse zusammenwirkt, und an ihrem Rückende durch
eine querverlaufende Endwandung geschlossen ist, die ein
Durchgangsloch aufweist, und einen Kolbenstab, der im
wesentlichen innerhalb der Rückhülse angeordnet ist, wobei
sein Vorderende mit dem Kolben der Injektionspatrone
verbunden ist und sein Rückende durch das Loch in der
Rückendwandung der Rückhülse vorsteht, wobei sich der Kolben nach
vorn bewegen kann, um den Kolben der Injektionspatrone nach
vorwärts zu zwängen, wodurch die Zubereitung aus der
Patrone durch die Nadel abgegeben wird. In einer der Hülsen
sind eine Anzahl von Axialnuten angeordnet, die einen
regelmäßigen Winkelabstand entlang des Umfangs der Hülse
aufweisen, und in der anderen Hülse ist zumindest ein
Radialvorsprung vorhanden, der nachgiebig mit den Axialnuten in
der ersten Hülse zusammenarbeitet, um als
Ratschenmechanismus zu arbeiten, der eine Drehung nur in einer Richtung
erlaubt, wenn die Vorderhülse und die Rückhülse gegeneinander
verschraubt werden, und der hörbar anzeigt, wenn die Hülsen
in Bezug aufeinander um einen gegebenen Winkel gedreht
wurden. Was die Erfindung kennzeichnet, ist daß die Nuten und
der zumindest eine Vorsprung in den Gewindeteilen der
Hülsen angeordnet sind und daß der Kolbenstab an seinem
Rükkende mit Anzeigemitteln versehen ist, die jede
Verschiebung zwischen der Rückhülse und dem Kolbenstab in Bezug
aufeinander in Axialrichtung anzeigen, wodurch ferner die
abzugebende, eingestellte Dosis angezeigt wird. Die
Rückhülse ist mit einer rohrförmigen Verlängerung versehen, die
sich über ihre Rückendwand erstreckt und mit einer Öffnung
oder einem Fenster in ihrer seitenwandung versehen ist,
durch die die Anzeigemittel am Rückende des Kolbens
beobachtet werden können.
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Eine Vorrichtung gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1 ist
aus der obengenannten WO-A-90/07946 bekannt.
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In einem bevorzugten Ausführungsbeispiel ist der Kolbenstab
mit Anschlagmitteln versehen, die mit Mitteln
zusammenarbeiten, die innerhalb der Rückhülse angeordnet sind, um zu
verhindern, daß der Kolbenstab und die Rückhülse sich in
Bezug aufeinander um mehr als eine vorgegebene Länge
verschieben.
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Die Erfindung wird im einzelnen in der folgenden
Beschreibung in Verbindung mit den beigefügten Zeichnungen
erläutert.
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In den Zeichnungen zeigt die Fig. 1 eine schematische
Schnittdarstellung einer Injektionsverrichtung gemäß der
Erfindung bevor eine Dosis eingestellt und verabreicht
wurde.
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Fig. 2 zeigt diesselbe Vorrichtung nachdem eine Dosis
eingestellt, aber bevor sie verabreicht wurde;
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Fig. 3 zeigt die Vorrichtung nachdem eine Anzahl von Dosen
verabreicht wurde;
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Fig. 4 zeigt eine Querschnittsdarstellung entlang IV-IV in
Fig. 1.
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In Fig. 1 enthält die dargestellte Vorrichtung eine
Injektionspatrone 1, die an ihrem Vorderende 2 wie ein
Flaschenhals ausgebildet ist und an diesem Ende durch eine
Gummizwischenwand verschlossen ist, die durch eine
Metallkapsel am Ort gehalten wird. An ihrem Rückende ist die Patrone
durch einen Kolben 3 verschlossen, der zum Ausstoßen der
Zubereitung 4, die in die Patrone eingefüllt ist, nach vorn
bewegt werden kann. Die Injektionspatrone ist hinsichtlich
ihrer Gestaltung bekannt und muß deshalb hier nicht im
einzelnen weiter beschrieben werden.
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Die Patrone ist in eine rohrförmige Vorderhülse 5
eingeschlossen. An ihrem Vorderende umfaßt diese Hülse einen
Hals 6 mit einer Öffnung und einen Innenflansch 7, gegen
den der Schulterbereich des Vorderendes 2 der Patrone 1
anliegt.
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Der Hals 6 ist mit einem Gewinde 8 versehen, das eine
Injektionsnadel oder Kanüle konventioneller Bauart (nicht
dargestellt) aufnehmen kann. Wenn die Nadel angebracht ist,
durchdringt sie die Zwischenwand der Patrone 1, um eine
Flüssigkeitsverbindung mit dem Inneren herzustellen.
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Die Vorderhülse 5 hat eine derartige Länge, daß sie sich
etwas über das rückwärtige Ende der Patrone 1 erstreckt. An
ihrem Rückende ist die Vorderhülse mit einem Innengewinde 9
versehen, das Axialnuten aufweist, wie im Folgenden im
Einzelnen beschrieben werden wird.
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Eine rohrförmige Rückhülse 10 mit einem Außengewinde 11
wird in die Vorderhülse 5 mittels des Innengewindes 9
eingeschraubt. An diesem Rückende ist die Rückhülse durch eine
Querendwand 12 verschlossen, die ein Durchgangsloch 13
aufweist. Die Länge der Rückhülse 10 zwischen ihrem Vorderende
und der Querwand 12 sollte zumindest gleich dem Maximalhub
des Kolbens 3 in der Injektionspatrone 1 sein. Die
Rückhülse kann in die Vorderhülse 5 zwischen der Vorderhülse
und der Patrone 1 eingeschraubt werden, und die Durchmesser
der Vorder- und der Rückhülse sollten entsprechend
dimensioniert sein. Desweiteren hat das Innengewinde 9 der
Vorderhülse 5 eine Länge, die es erlaubt, daß die Rückhülse 10
in die Vorderhülse 5 bis zu einer Länge eingeschraubt
werden kann, die dem Maximalhub des Kolbens 3 der Patrone 1
entspricht. Am Vorderende der Vorderhülse 5 ist ihr
Innendurchmesser reduziert, so daß das Vorderende der Patrone 1
eng in die Hülse einpaßt. Die Patrone 1 soll durch die
Öffnung in dem Rückende in die Vorderhülse 5 eingebracht
werden, was bedeutet, daß der Vorderendteil der Vorderhülse 5
integral mit der Hülse sein kann.
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Hinter der Querendwandung 12 der Rückhülse 10 ist eine
rohrförmige Verlängerung 14 angeordnet. Diese Verlängerung
ist mit einer Öffnung 15 versehen, die als Fenster dient,
durch welches die Dosis abgelesen werden kann, wie später
erläutert werden wird.
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Innerhalb der Rückhülse 10 ist ein Kolbenstab 16
angeordnet, der zum Ausstoßen der injizierbaren Zubereitung 4 aus
der Patrone auf den Kolben 3 der Patrone 1 wirkt. Dieser
Kolbenstab 16 ist an der Rückfläche des Kolbens 3 mittels
eines Schnappmechanismus eines Gewindes, eines Haftmittels
od. dgl. befestigt. Der Kolbenstab 16 erstreckt sich
innerhalb der Rückhülse 10 durch das Loch 13 in der Querwand 12
nach hinten und endet in einem dickeren zylindrischen Teil
17, der fest aber verschiebbar in die rohrförmige
Verlängerung 14 der Rückhülse 10 einpaßt. An der Fläche des
dickeren zylindrischen Teils 17 sind Kennmarken 18 angeordnet,
die mit dem Fenster 15 in der zylindrischen Verlängerung 14
ausgerichtet sind, so daß ein ausgewählter Teil durch das
Fenster betrachtet werden kann. Dies dient als
Anzeigemittel zum Anzeigen der zu verabreichenden, eingestellten
Dosis.
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Der Kolbenstab 16 ist desweiteren mit Ansätzen 19 in einem
vorgegebenen Abstand von dem dickeren zylindrischen Teil 17
versehen. Diese Ansätze können mit einer rohrförmigen
Verlägnerung 20 zusammenwirken, die sich von der Vorderfläche
der Querwand 12 erstrecken, so daß sie eine Relativbewegung
zwischen der Rückhülse 10 und dem Kolbenstab 16 um mehr als
einen vorgegebenen Abstand verhindern. Auf diese Weise ist
es nicht möglich, eine übermäßig hohe Dosis der zu
verabreichenden Zubereitung einzustellen.
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Fig. 4 zeigt eine Querschnittsdarstellung entlang der Linie
IV-IV der Fig. 1. Die Injektionspatrone 1 mit der
injizierbaren
Zubereitung 4 ist als von der Rückhülse 10 und der
Vorderhülse 5 eingeschlossen dargestellt. Wie vorstehend
bemerkt wurde, ist das Innengewinde 9 der Vorderhülse 5 mit
Axialnuten 25 versehen, von denen vier in der Fig.
dargestellt sind. Andere Anzahlen von Nuten sind ebenfalls
möglich. Die Nuten 25 sind entlang des Innenumfangs der
Vorderhülse mit gleichmäßigen Winkelabständen vorgesehen und
erstrecken sich in der Axialrichtung in einer Länge, die
zumindest gleich dem Maximalhub des Kolbens 3 der Patrone 1
ist.
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In dem Innengewinde 11 der Rückhülse 10 ist nahe ihrem
Vorderende eine Ratschenvorrichtung angeordnet, die
schematisch bei 26 dargestellt ist. Diese Ratschenvorrichtung
besteht aus einem nachgiebigen Vorsprung 26, der eine Kante
27 und einen geneigten Teil 28 aufweist. Der Vorsprung 26
wirkt mit den Axialnuten 25 derart zusammen, daß die
Rückhülse 10 durch Drehen in Richtung des Pfeils 29 in die
Vorderhülse 5 eingeschraubt werden kann. Während dieser
Drehung wird der Vorsprung 26 nach innen gebogen, wird jedoch
aufgrund der Nachgiebigkeit jedesmal in die Axialnut 25
einschnappen, wenn er eine derartige Nut passiert. Aufgrund
dieser Nachgiebigkeit ist es dann möglich, die Drehung in
Richtung des Pfeils 29 fortzusetzen. Eine Drehung in die
Gegenrichtung ist jedoch nicht möglich, da der Vorsprung 26
nach außen in die Axialnut 25 einschnappt und seine Kante
27 in der Nut aufgenommen wird, wodurch eine weitere
Drehung in dieser Richtung unmöglich wird. Auf diese Weise
arbeitet die dargestellte Anordnung als
Klinken-Ratschen-Mechanismus, der eine Relativdrehung in nur eine Richtung
erlaubt. Gleichzeitig verursacht der Ratschenmechanismus
jedesmal dann ein hörbares Klicken, wenn ein Vorsprung 26 in
die Nut 25 während der Drehung in der erlaubten Richtung
einschnappt. Durch Zählen der Zahl des Klickens kann die
Bedienungsperson die Menge der eingestellten Dosis
abschätzen.
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Die Funktion der erfindungsgemäßen Vorrichtung wird nun im
Folgenden im Detail mit Bezug auf die Zeichnungen
erläutert:
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wenn die Vorrichtung für das Dosieren und das Injizieren
vorbereitet wird, wird zunächst eine Injektionspatrone 1
durch die Rücköffnung der Vorderhülse 5 derart eingebracht,
daß die Schulter ihres Halsbereichs 2 gegen den
Innenflansch 7 der Vorderhülse 5 anliegt. Die Zwischenwand am
Vorderende der Patrone liegt durch die Öffnung im
Vorderende der Vorderhülse 5 frei, so daß eine Injektionsnadel
mit der Patrone verbunden werden kann. Nahe an ihrem
Vorderende hat die Vorderhülse 5 einen solchen Innendurchmesser,
daß die Patrone fest in die Hülse paßt.
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Die Rückhülse 10 und der Kolbenstab 16 werden dann in der
Vorderhülse 5 montiert. Die Rückhülse und der Kolbenstab
wurden vorher so zusammengebaut, daß der Rückteil des
Kolbenstabes 16 durch das Loch 13 in der Querwand 12 und die
rohrförmige Verlängerung läuft, und wegen der Ansätze 19
kann der Kolbenstab 16 nicht durch das Loch 13 nach außen
gezogen werden. Das Vorderende des Kolbensstabs 16 wird
dann an der Rückfläche des Kolbens 3 durch einen
Schnappmechanismus, ein Haftmittel od. dgl. befestigt, wobei
derartige Befestigungsmittel vorher bei der Herstellung des
Kolbens 3 und des Kolbenstabs 16 vorbereitet wurden.
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Die Rückhülse 10 wird dann mittels des Innengewindes 9 und
des Außengewindes 11 in die Vorderhülse 5 eingeschraubt.
Bei diesem Zusammenschrauben dringt der Vorsprung 26 mit
seiner Kante 27 in die Axialnuten 25 (Fig. 4), so daß es
möglich ist, die Rückhülse in die Vorderhülse
einzuschrauben, wobei aber eine Relativdrehung in die Gegenrichtung
aufgrund des Ratscheneffektes des Vorsprungs 26 und der
axialen Nuten 25 unmöglich ist.
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Bei dieser Drehbewegung verbleibt der Kolbenstab 16
stationär und dreht sich nicht. Wenn die beiden Hülsen 5 und 10
zusammengeschraubt werden, wird der Kolbenstab 16 in
Axialrichtung mit Bezug auf die Rückhülse 10 verschoben, so daß
der verdickte zylindrische Endteil 17 etwas über die
rohrförmige Verlängerung 14 hinaussteht.
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Bis zu diesem Punkt kann die Injektionsvorrichtung durch
den Hersteller oder die Bedienungsperson zusammengebaut
werden.
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Wenn die erste Dosis abgemessen und von einer frischen
Patrone verabreicht werden soll, bringt zunächst die
Bedienungsperson eine Injektionsnadel mittels des Gewindes 8 am
Vorderende der Vorderhülse 5 derart an, daß eine
Fluidverbindung zwischen dem Inneren der Patrone 1 durch die
Öffnung in dem Vorderende der Vorderhülse 5 hergestellt wird.
Beim normalen Halten der Vorrichtung mit der Nadel nach
oben schiebt dann die Bedienungsperson den verdickten
zylindrischen Teil 17 des Kolbenstabs 16 nach vorn, bis er
gegen die Rückfläche der Querendwand 12 anliegt. Dies dient
dem Ausstoßen von möglicherweise vorhandener Luft aus der
Patrone und zur Nulleinstellung für die Dosis. Die
Kennmarken 18 auf dem verdickten zylindrischen Teil 17 sind derart
angeordnet, daß eine Nulleinstellung durch die Öffnung oder
das Fenster 15 abgelesen wird, wenn der verdickte
zylindrische Teil 17 gegen die Rückfläche der Querendwand 12
anliegt. Auf diese Weise kann die Dosierungsvorrichtung immer
genau auf Null eingestellt werden.
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Zum Einstellen einer vorgegebenen Dosis dreht dann die
Bedienungsperson die Rückhülse 10 in die durch den Pfeil 29,
(Fig. 4) angegebene Richtung derart, daß die Rückhülse 10
in die Vorderhülse 5 eingeschraubt wird. Da der Kolbenstab
16 am Kolben 3 der Patrone 1 angebracht ist, folgt er der
Rückhülse 10 bei ihrer Vorwärtsbewegung nicht, sondern wird
stattdessen mit seinem rückwärtigen verdickten Teil 17 aus
der rohrförmigen Verlängerung 14 der Rückhülse 10
vorstehen. Die Kennmarken 18 auf diesem verdickten Bereich sind
so angeordnet, daß, wenn eine Relativverschiebung zwischen
dem verdickten Bereich 17 und der rohrförmigen Verlängerung
14 aufgetreten ist, die einer bestimmten Dosis entspricht,
diese Dosis durch das Fenster 15 abgelesen werden kann.
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Auf diese Weise schraubt die Bedienungsperson die Rückhülse
10 in die Vorderhülse 5 bis die Kennmarken, die der
vorgegebenen Dosis entsprechen, durch das Fenster 5 abgelesen
werden können. Gleichzeitig ist der Ratschenmechanismus 25,
26, 27, 28 in Funktion, so daß die Bedienungsperson ein
hörbares Klicken jedesmal dann vernimmt, wenn die
Projektion 26 in die axiale Nut 25 einschnappt. Durch Zählen der
Anzahl des Klickens kann die Bedienungsperson desweiteren
die Menge der eingestellen Dosis abschätzen. Desweiteren
verhindert der Ratschenmechanismus eine Relativdrehung
zwischen der Vorderhülse 5 und der Rückhülse 10 in der
Gegenrichtung zu dem Pfeil 29. Falls eine solche Bewegung
möglich wäre, würde dies bedeuten, daß der Kolbenstab 16 mit
dem daran befestigten Kolben 3 nach hinten gezogen werden
könnte, so daß Luft in die Patrone 1 eingesogen werden
könnte. Dies muß selbstverständlich vermieden werden.
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Wenn die vorgegebene Dosis eingestellt ist und eine
Injektionsnadel oder Kanüle mit dem Vorderende der Vorderhülse 5
mittels des Gewindes 8 verbunden ist, ist die Vorrichtung
zum Verabreichen der Injektion fertig. Zum Verabreichen der
eingestellten Dosis schiebt die Bedienungsperson den
verdickten zylindrischen Teil 17 nach vorn in die rohrförmige
Verlängerung 15, bis er gegen die Rückfläche der
Querendwand 15 anliegt. Mittels des Kolbenstabs 16 wird diese
Vorwärtsbewegung auf den Kolben 3 übertragen, der sich um
einen eingestellten Abstand in die Patrone 1 bewegt, um
einen eingestellten Grad der injizierbaren Zubereitung 4
durch die Injektionsnadel auszustoßen, die mit der Patrone
durch die Zwichenwand an ihrem Vorderende 2 verbunden ist.
Wenn die vorgegebene Dosis verabreicht wurde, wird die
Ablesung durch das Fenster 15 wiederum 0 sein.
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Nach dem Verabreichen wird die Injektionsnadel
normalerweise entfernt und entsorgt, und die Vorrichtung ist dann
fertig für die neue Einstellung und Verabreichung einer
Dosis, die diesselbe oder unterschiedlich von der vorher
verabreichten Dosis sein kann. Dieses erneute Einstellen und
Verabreichen wird in derselben Weise wie vorher beschrieben
durchgeführt. Eine neue Nadel wird normalerweise für jede
Injektion verwendet. Sie kann mit dem Vorderende der
Vorderhülse 5 verbunden werden, bevor oder nachdem die Dosis
eingestellt wurde, da keine Notwendigkeit besteht, Luft aus
der Patrone auszustoßen und die Dosierungsvorrichtung auf
Null zurückzustellen, nachdem die erste Injektion aus der
Patrone verabreicht wurde. Auf diese Weise ist ein
wesentlicher Vorteil der Vorrichtung der Erfindung dadurch
gegeben, daß das Nullstellen der Dosierungsvorrichtung
automatisch bei jeder Verabreichung einer Injektion durchgeführt
wird.
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Ein weiterer wichtiger Vorteil der vorliegenden Vorrichtung
liegt in der Sicherheitsschranke gegen das Einstellen und
Verabreichen einer übermäßigen Dosis. Dies ist in Fig. 2
dargestellt. Diese Fig. zeigt, wie die Rückhülse 10 in die
Vorderhülse 5 in einer Länge eingeschraubt ist, die einer
maximal erlaubten Dosis 18 entspricht, die durch das
Fenster 15 abgelesen werden kann. In dieser Position des
Kolbenstabs 16 liegen seine Ansätze 19 gegen die Kante der
vorwärtsgerichteten rohrförmigen Verlängerung 20, die sich
von der Vorderfläche der Querendwandung 12 nach vorn
erstreckt und keine weitere Relativbewegung des Kolbenstabs
16 nach rückwärts ist möglich. Falls die Bedienungsperson
versucht, die Rückhülse 10 weiter in die Vorderhülse 5 zu
bewegen, hat dies die Konsequenz, daß die rohrförmige
Verlängerung mittels der Einsätze 19 den Kolbenstab 16 nach
vorn schiebt und damit ebenfalls den Kolben 3 in der
Patrone 1. Falls eine Nadel mit der Patrone verbunden ist,
wird die injizierbare Zubereitung 4 aus der Patrone 1
ausgestoßen, ohne daß eine gesteuerte Injektion stattfindet.
Falls keine Nadel angebracht ist, wird schließlich
irgendetwas brechen, und die Vorrichtung wird zerstört, aber es
gibt keine Möglichkeit, eine übermäßige Dosis einzustellen.
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Die Ansätze 19 können nachgiebig gestaltet sein, um das
Einbringen des Kolbenstabs 16 durch das Loch 13 in der
Querendwandung 12 zu erleichtern.
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Ein weiteres wichtiges Merkmal besteht darin, daß der
verdickte zylindrische Rückteil 17 des Kolbenstabs 16 eine
derartige Länge aufweisen sollte, daß er im wesentlichen
mit der rohrförmigen Verlängerung 14 der Rückhülse 10
fluchtet und nicht darüberhinaussteht, wenn die
Dosierungsvorrichtung in ihrer Nullstellung ist. Auf diese Weise wird
verhindert, daß der Kolbenstab zufällig oder gewollt nach
hinten gezogen wird und seinerseits den Kolben 3 in der
Patrone 1 nach hinten zieht. Wie vorstehend erläutert wurde,
stört dies die Nullstellung der Dosierungsvorrichtung und
kann dazu führen, daß Luft in die Patrone eingesaugt wird.
Dies ist ein weiteres vorteilhaftes Sicherheitsmerkmal der
erfindungsgemäßen Vorrichtung.
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Fig. 3 zeigt die erfindungsgemäße Vorrichtung nachdem eine
Anzahl von Dosen verabreicht wurden. Die Rückhülse 10 ist
nun um einen deutlichen Abstand in die Vorderhülse 5
eingeschraubt, und der Kolbenstab 16 und der Kolben 3 sind in
die Patrone bewegt. Die vollständige Vorrichtung ist auf
diese Weise deutlich verkürzt, aber es ist ersichtlich, daß
das Einstellen und das Verabreichen einer Dosis noch immer
in der gleichen Art durchgeführt wird, wie vorher
beschrieben
wurde. Diese Verkürzung der Vorrichtung kann als
Vorteil angesehen werden, und es macht die Vorrichtung
leichter tragbar und handhabbar Dies zeigt ferner klar, wieviel
der injizierbaren Zubereitung bereits verbraucht wurde.
Gleichzeitig war der Ratschenmechanismus in Funktion, so
daß es nicht möglich ist, die Vorderhülse und die Rückhülse
5 und 10 ohne Zerstörung der Vorrichtung loszuschrauben und
diese Vorrichtung kann nicht mit einer frischen Patrone
verwendet werden. Dies ist hinsichtlich des
Sicherheitsgesichtspunktes wichtig und ein weiterer Vorteil der
erfindungsgemäßen Vorrichtung.
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Es soll festgestellt werden, daß das in den Zeichnungen
dargestellte und vorstehend beschriebene
Ausführungsbeispiel nur ein Beispiel ist, das die Erfindung nicht
beschränkt. Modifikationen und Änderungen sind möglich, ohne
den Umfang der beigefügten Ansprüche zu verlassen, und dies
ist für einen Fachmann offensichtlich, sobald er die
grundsätzliche erfindungsgemäße Idee verstanden hat.
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So ist es beispielsweise möglich, die Axialnuten 22 in der
Rückhülse 10 anstatt in der Vorderhülse 5 vorzusehen.
Dementsprechend wird dann der Vorsprung oder werden die
Vorsprünge 26 innerhalb der Vorderhülse 5 nahe ihres
Rükkendes angeordnet, so daß ein Ratschenmechanismus erhalten
wird, der im wesentlichen in der gleichen Weise wie
vorstehend funktioniert. Die weiteren für dieses
Ausführungsbeispiel erforderlichen Modifikationen sind dem Fachmann
geläufig.
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Die erfindungsgemäße Vorrichtung wird aus Materialien
gefertigt, die normalerweise in diesem Gebiet verwendet
werden, insbesondere geeignete Kunststoffmaterialien, aber
auch solche Materialien wie Aluminium oder andere Metalle
und Glas. Die Auswahl der geeigneten Materialien bietet dem
Fachmann keine Probleme. Auch die mechanische Gestaltung
von Details liegt innerhalb der Kompetenz des Fachmannes
unter Berücksichtigung, daß die Vorrichtung zur Aufnahme
von Injektionspatronen und Injektionsnadeln oder Kanülen
konventioneller Gestaltung geeignet ist.
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Vorstehend wurde die erfindungsgemäße Vorrichtung nur mit
Bezug auf Injektionspatronen des Ein-Kammer-Typs
beschrieben. Die Vorrichtung kann jedoch auch mit
Injektionspatronen des Doppelkammertyps verwendet werden. Wenn in diesem
Fall die Vorrichtung zum erstenmal verwendet wird, hat die
Bedienungsperson eine vorgegebene Anzahl von
"Trockenläufenit durchzuführen, wobei der Rückkolben der Patrone
vorwärts geschoben wird, um die beiden Komponenten der Patrone
zu mischen, bevor die erste Dosis eingestellt und
verabreicht wird. Anschließend wird die Vorrichtung in derselben
Weise wie vorstehend beschrieben betrieben, und die selben
Vorteile werden erhalten.
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Aufgrund der vorliegenden Erfindung ist es möglich
geworden, eine Injektionsvorrichtung zu schaffen, die eine
Anzahl wichtiger Vorteile aufweist und die nicht aus dem
Stand der Technik bekannt oder nahegelegt sind. Wegen der
Anordnung eines Fensters, durch das die eingestellte Dosis
abgelesen werden kann, muß nur eine Skala gelesen werden,
was bedeutet, daß ein geringeres Risiko besteht, daß die
Bedienungsperson irritiert wird und eine inkorrekte Dosis
einstellt. Wegen der Ansätze am Kolbenstab ist es
desweiteren nicht möglich, eine übermäßige Dosis einzustellen und
zu verabreichen. Die rohrförmige Verlängerung der Rückhülse
und der passende Rückendteil des Kolbenstabs stellen
weiterhin sicher, daß der Kolbenstab nicht nach hinten gezogen
werden kann, und dieses Merkmal wird weiterhin durch den
Ratschenmechanismus verstärkt, der es ebenfalls unmöglich
macht, die Rückhülse von der Vorderhülse abzuschrauben und
die Vorrichtung mit einer neuen Injektionspatrone
wiederzuverwenden. Da schließlich die Vorrichtung nur aus drei
Teilen mit einem sehr einfachen Aufbau besteht, sind ihre
Kosten relativ gering. Dies ist wichtig, weil die
Vorrichtung zum einmaligen Gebrauch gedacht ist und entsorgt wird,
nachdem die Patrone geleert ist.