Maschine zum Sandstrahlen von Werkstücken. Gegenstand vorliegender Erfindung ist eine Maschine zum Sandstrahlen von Werk stücken, z. B. zum Putzen von Gussstücken verschiedenster Form und Grösse, wie sie in ge wöhnlichen Giessereien vorkommen.
Sie ist gekennzeichnet durch eine von einem Gehäuse umgebene, durch mindestens eine Türe zugängliche Arbeitskammer, in wel cher ein Tisch für .die zu behandelnden Werk stücke angeordnet ist, ferner durch ein Ge bläse zur Erzeugung eines Stromes von Ab riebmaterial, welches, nachdem es gewirkt hat, durch einen sich in der Nähe des Tisches durch das Gehäuse erstreckenden Förderer erfasst und weggeführt wird, und durch mit Führungen versehene, am Oberteil des Gehäu ses angeordnete Lufteinlässe zur Arbeitskam mer, aus welcher die Luft durch den Förderer hindurch wieder abgesaugt wird.
Beiliegende Zeichnung zeigt eine beispiels weise Ausführungsform des Erfindungsgegen standes.
Fig.1 ist eine Draufsicht der Maschine, Fig.2 eine Seitenansicht derselben, Fig. 3 ist ein Detailschnitt .durch den Luft eintritt längs der Linie 3-3 der Fig.l, in grösserem Massstab.
Fig.4 ist eine Detailansicht der untern Führungs- und Dichtungsmittel der Türe, in grösserem Massstab.
Fig. 5 ist eine Detailansicht des Tisches, des Abstreifersupports und der Antriebsmit tel, in grösserem Massstab. Die in der Zeichnung dargestellte Maschine hat einen perforierten, drehbaren Arbeitstisch 10, welcher ein Gummifutter 11 trägt, das dem Tisch 10 entsprechende Perforationen aufweist. Der Tisch ist mittels einer vertikalen Achse 12 und Lagern 13 drehbar gelagert (Fig.5).
Wie insbesondere Fig.2 zeigt, wird der Tisch von [)-Eisen 14 getragen, die das Ge wicht des Tisches und seiner Ladung über nehmen und direkt -auf den darunterliegenden Boden 15 übertragen. Auf diese Weise ist kein besonderes Fundament notwendig, indem das Gewicht der Maschine und ihres Inhalts so verteilt ist, dass ein gewöhnlicher Giesserei boden genügt.
Wie Fig.2 und 5 zeigen, sind zwischen den Lagern 13 und der weiter unten beschrie benen Arbeitskammer Dichtungen 16 vorge sehen, und der untere Teil des Tisches weist Abstreifmesser 17 auf, die über einem Sammel- behälter 18 für das Abriebmaterial liegen und dazu dienen, den gesammelten Gebläsesand,
die Granalien und die Abfälle vom Behälter 18 in einen Sammeltrichter 19 für die Putz- oder Abriebmittel zu stossen. Dieser Trichter hat eine Siebplatte 20 zum Aussieben grosser Nägel und Drähte usw., bevor das Abrieb material und die Abfälle zur Sohle des Becher förderers 21 gelangen (Fug. 1 und 2).
Der För derer erstreckt sich am Hinterteil der Ma schine, und zwar innerhalb des Gehäuses der selben nach oben, bis zu einer Lage über dem Speisebehälter 22 für das Abriebmaterial und wird von einem Motor 23 mittels eines Rio- mentriebes 24 angetrieben.
Das vom Förderer 21 angehobene Material wird zu einem Separa- tor 25 gebracht, welcher von relativ einfacher Konstruktion sein kann, und worin der Abfall und die feinen Teilchen, herrührend vom Zer brechen der Granalien und des Gebläsesandes, infolge der Putzwirkung zum grossen Teil vom wiederverwendbaren Abriebmaterial getrennt werden, worauf sie durch ein Ableitungsrohr 26 in einen Behälter 27 gelangen (Fig. 1).
Der wiederverwendbare Gebläsesand, der vom Se parator 25 abgegeben wird, gelangt durch ein Sieb 28 zum Beschickungsbehälter 22.
Wie aus -dem untern Teil der Fig. 2 ersicht lich ist, kommuniziert der Förderschacht mit der Arbeitskammer 29, wobei die Verbindung zwischen diesen beiden Teilen durch Luft schlitze 30 hergestellt ist.
Im gezeigten Beispiel wird der Schacht des Förderers als Luftaustrittsleitung-aus der Ar- beitskam,#ner verwendet, so dass darin aufge wirbelter Staub durch die Luftschlitze 30 ab gesogen wird und durch den Luftauflass 31 in einen Saugventilator und einen Staubseparator gelangt.
Da auch im Separator 25 Staub ausgeschie den wird, ist eine weitere Staubleitung 32 vor gesehen, welche, wie Fig. 1 zeigt, mit der zum Auslass 31 führenden Leitung in Verbindung steht. Im dargestellten Beispiel sind die Arbeits- kammer 29 und das untere Ende des För derers 21 in einem Gehäuse 33 eingeschlossen.
Dieses Gehäuse hat im grossen und ganzen einen im Grundriss halb ovalen Vorderteil, wel cher mehr als den halben Umfang des Tisches 10 umgibt, und dessen Ober- und Seitenwände aus aneinandergrenzenden Türen bestehen. Wenn diese Türen geöffnet sind, kann ein Kranhaken direkt über die Mitte des Tisches gebracht werden, um diesem grosse und schwere Gussstücke zuzuführen, oder von ihm zu entfernen.
Die Türen 34 sind bogenförmig und jede umgibt mehr als -einen Viertel des Tischumfan ges. Die Türen sind seitlich am übrigen Teil des Gehäuses 33 bei 35 angelenkt. Jede der Türen 34 umgibt nicht nur einen Viertel des Tischumfanges, sondern auch einen entspre chenden Teil der obern Wandung des Gehäu ses. Die Anschlagkanten der beiden Türen 34 und die Ränder der Türöffnungen haben Flanschen 36 und 37.
Jedes Paar der flan- schenförmigen Ränder ist mit Dichtungsmit teln 38 aus Gummi oder ähnlichem Material versehen (Fig. 4). Am obern Rand der Türen ist kein dem Flansch 36 entsprechender äusse rer Flansch notwendig, da dieser obere Rand durch die Dachpartie der Türen ersetzt. ist.
Es sind auch Mittel zum Festhalten der Türe in geschlossener Lage vorgesehen. In der Zeichnung haben. diese Mittel eine Knie hebelklammer 39 (Fig.1) mit an einer der Türen bei 40 angelenkten Hauptarmen. Sie tragen einen Bolzen 41, an welchen Klauen 42 und ein Betätigungsgriff 43 befestigt sind.
Die Klauen 42 greifen in Halter 44 ein, und da sie und der Griff 43 um den Bolzen 41 ver- schwenkt werden können, ziehen diese Klauen 42 die Türen fest aneinander, wobei sie die oben erwähnten Dichtungen zusammenpressen und sich über den Totpunkt hinausbewegen, so dass die Klammer in geschlossener Stellung verbleibt, bis ein Zug am Griff 43 eine Knie hebelbewegung auslöst.
Wie insbesondere Fig.2, 4 und 5 zeigen, hat der Tisch 10 einen flanschartigen Rand 45, welcher sich bis auf die Höhe des untern Crehäuseteils 46 oder darüber hinaus erstreckt, während dieser Teil 46 am Rande bei 47 ver stärkt und mit einem herabhängenden Mantel 48 aus Gummi oder ähnlichem Material ver sehen ist, wodurch der Teil 46 vor herum fliegenden Abriebmaterialpartikeln geschützt ist. Die innern Wandungen der Arbeitskam- mar 29,
die während der Putzoperation herum fliegendem Abriebmaterial ausgesetzt sind, sind durch Futter 49 geschützt. Wie Fig. 4 zeigt, sind diese Futter für die Türenteile 34 als hän gende Gummiplatten ausgebildet, deren untere Enden durch Platten 50 von den Türen in Ab stand gehalten sind.
Diese Platten 50 stehen über die Türwandungen 34 und über die un tern Teile des Gehäuses 46, 48 hervor und sind mit einem Dichtungsring 51 versehen, welcher die letzteren Teile berührt. Wie Fig.1 und 2 zeigen, sind Führungen aufweisende Lufteinlässe 52 vorgesehen, die von den obern Partien der Türteile 34 getragen werden. Wie aus Fig. 3 ersichtlich, haben diese Einlässe in nerhalb des äussern Gehäuses 52 eine hauben- förmige Führung 53, die über dem Lufteinlass- rohr 54 liegt.
Das untere Ende des Gehäuses 52 hat Auslässe zwischen Distanzstücken 55, welche über Führungen 56 liegen und den Zweck haben, der Arbeitskammer Partikeln zuzuführen, die in die Lufteinlasskammer ein dringen.
Die Mittel zur Drehung,des Tisches weisen eine Friktionstreibrolle 57 auf, die von einer grelle 58 getragen ist. Die Welle 58 wird durch einen Motor 59 über ein Reduktions getriebe 60 in Drehung versetzt. Die Welle 58 kann verschiedene zusätzliche Teile aufwei sen, welche im Interesse der Klarheit in der Zeichnung weggelassen sind, so z. B. ein Uni versalgelenk, federnde Mittel zum festen An pressen der Rolle 57 gegen den Flansch des Tisches, und eine Ausrückkupplung zum Ver drehen des Tisches von Hand, nachdem man den Motor ausgeschaltet hat.
Wie Fig.1 und 2 zeigen, weist das Gehäuse 33 ein Sandstrahlgebläse 61 auf, das vorzugs weise vom luftlosen Zentrifugaltyp ist. Dieses Gebläse ist in einem Gehäuse 62 untergebracht, das von der obern Wandung des Gehäuses 33 getragen wird. Das Gebläse 61 liegt so, dass es den Sandstrom in diagonaler Richtung über den Tisch und gegen die daraufliegenden Werkstücke schickt, wie dies durch -das Be zugszeichen 63 in Fig.l angedeutet ist.
Aus Fig. 2 sieht man, dass das Rad des Gebläses 61 so montiert ist, dass es das Abrieb material in einer unterschlächtigen Richtung 64. abgibt, so dass dieses Material sowohl die obern als auch die seitlichen Teile der Werk stücke bebläst. Der fächerartige Sandstrom wird diagonal durch die Arbeitskammer ge blasen, um ihn an -den Abstützrändern der Türenteile 34 vorbeizuführen.
Auf diese Weise schlägt der grösste Teil des Abriebmittels auf die Türteile im Bereich 65 (Fig.1) auf, welcher mit einer doppelten Schicht von Gummifuttern 49 versehen ist (Fig. 4) Im dargestellten Beispiel ist das Gebläse 61 -mittels eines Motors 66 und eines Riemen- Betriebes 67 angetrieben.
Die Abriebmateral- partikeln werden dem Gebläserad vom Be schickungsbehälter 22 durch eine Leitung (Fig. 2) zugeführt, welche mit einem Absperr- oder Regulierorgan 69 zur Variierung des Sandstromes versehen ist (Fig.1). Die Speise leitung 68 führt in mindestens angenähert axialer Richtung zum Rad des Gebläses 61.
und auf der andern Seite des Gehäuses 62 von der Antriebswelle 70 (Fig. 1) weg.
Wie Fig.1 und 2 zeigen, ist der Boden<B>71</B> des Beschickungsbehälters 22 mit einem zwei ten Absperr- oder Steuerorgan 72 versehen,. welches die Abgabe von Abriebmaterial vom Behälter 22 an eine Umleitung 73 steuert. Diese Umleitung verläuft durch den hintern Teil der Arbeitskammer Räch unten und ist durch einen Gummischlauch gebildet. Sie mün det direkt in den Trichter 19 ein und steht daher auch über den Förderer 21 mit dem Separator 25 in Verbindung.
Die Steuerorgane 69 und 72 sind mitein ander gekoppelt und können durch ein gemein sames Betätigungsorgan gesteuert werden. Dieses Organ bildet eine drehbare Welle 74 mit einer Kurbel und einem Griff 75. Die Organe 69 und 72 können damit in zwei För- derstellungen gebracht werden. Inder ersten Stellung wird Abriebmaterial vom Behälter 22 zum Rad des Gebläses 61 geführt.
In der zweiten Umleitungsstellung ist die Zufuhr von Abriebmaterial zum Gebläse 61 unterbro- ehen und das Material wird vom Behälter 22 durch die Umleitung 73 geführt.
Beim Ar beiten der Maschine kann abwechslungsweise die eine oder die andere Zufuhrmöglichkeit ein gestellt werden. Dank dieser Anordnung kann das Abriebmaterial vom Behälter 22 konti nuierlich durch den Separator 25 in .Zirkula tion gehalten werden, wenn die Türen zur Be sichtigung der Werkstücke offen sind, oder wenn man diese Werkstücke in ihrer Lage ver ändern oder den Tisch beladen oder entladen will.
Die Trennung der Abfälle vom Abrieb- m.aterial findet also nicht<B>-</B>nur kontinuierlich während der ganzen Arbeitsperiode statt, son- dern auch während den Zwischenzeiten, in welchen nicht gesandstrahlt wird. Dank die ser Tatsache kann nicht nur die Grösse des Be hälters 22, sondern auch die Kapazität des Separators 25 reduziert werden. Infolge dieser reduzierten Kapazität des Separators ist die im Staubsammler angelieferte Staubmenge pro Zeiteinheit reduziert, was wiederum die Ver wendung eines kleineren und billigeren Staub sammlers gestattet.
Im weitem sind Mittel vorgesehen, die ge statten, die Putzoperation durch Abstellen der Beschickung des Gebläses mit Abriebmaterial oder durch rasches Stillsetzendes Gebläserades zu unterbrechen, sobald man die 'Tore 34 zu öffnen beginnt. In Fig'.1 und 2 enthalten diese Mittel einen Stoppschalter 76, der durch einen Anschlag 77 betätigt wird. Dieser An schlag sitzt auf einer der Türen 34 und ge stattet die Unterbrechung der Beschickung des Erzeugers 61 mit Abriebmaterial und/oder das Stillsitzen des Gebläses durch bekannte, nicht dargestellte Mittel. Wird z.
B. ein Tisch von etwa 1830 mm Durchmesser verwendet, so ist eine günstige- Drehzahl des Tisches gleich 21/2 Umdrehungen pro Minute, und es können auf ihm Werkstücke abgestellt werden, die ungefähr 905 mm hoch und 1830 mm breit sind. Da der Tisch in weiter oben beschrie bener Weise direkt auf dem Boden abgestützt ist, kann er sehr schwere Werkstücke (Guss- stücke) aufnehmen, deren Gewicht bis zu 2270<B>k</B>g betragen kann, und zwar bei einem gewöhnlichen Giessereiboden und. ohne beson dere Verstärkungsmittel.
Beim Gebrauch der beschriebenen Maschine bringt der Arbeiter die Werkstücke auf den Tisch, klemmt die geschlossenen Türen fest und schaltet Gebläse und Tischantrieb ein. Hernach findet er Zeit, die nächste Charge vorzubereiten, was ihm bisher nicht möglich war, da erden Putzvorgang im Arbeitsraum zu dirigieren hatte. Ausserdem vollzieht sich die Drehung des Tisches und das Sandstrahlen vollkommen in einem durch die stationären und:
verschwenkbaren Türenteile abgeschlos senem Raume. Eine Belästigung des Arbei ters durch aus dem Vorderteil der Maschine austretendes Abriebmaterial ist ausgeschaltet, und die bekannten Gefahren eines bisher üb lichen Arbeitsraumes, wo der Arbeiter mit dem zurückprallenden Abriebmaterial in Be rührung kam, sind vermieden. Nach der ge wünschten Putzzeit schaltet der Arbeiter das Gebläse aus, öffnet die Türen und prüft die Werkstücke. Die genügend gereinigten nimmt er heraus und bringt die andern auf dem Tisch in eine andere Lage.
Die dargestellte Maschine ist wirtschaftlich und vielseitig, indem sie die Vorteile eines Arbeitsraumes und eines Dreh tisches miteinander kombiniert und Merkmale aufweist, deren Zusammenwirken sie bezüglich Herstellungs- und Betriebskosten besonders vorteilhaft erscheinen lässt.