Axialturbomasebine. Die vorliegende Erfindung betrifft Axial turbomaschinen, insbesondere solche, die bei hohen Betriebstemperaturen arbeiten. Mit der Erfindung wird eine Verbesserung der Kühlung der Laufradschaufelung solcher Ma schinen angestrebt, wobei diese Verbesserung einerseits durch die Schaufelkonstruktion als solche und anderseits durch den besonderen Einbau der Schaufeln in die Maschine be dingt ist. Insbesondere bei Gasturbinen ist die zulässige Betriebstemperatur der Schau feln häufig ein entscheidender Faktor im Be trieb der Maschine. Es ist möglich, eine Ma schine, die für eine gegebene Leistung berech net: ist, für eine grössere Arbeitsleistung zu verwenden, wenn die Schaufeln auf eine nie drigere Betriebstemperatur gebracht werden können.
Alternativ kann für eine Maschine gegebenerArbeitsleistungeine längereLebens- dauer erreicht werden, oder man kann für die Schaufelung Metall von geringerer Quali tät verwenden.
Gemäss der vorliegenden Erfindung ist bei einer zum Betrieb bei hohen Temperaturen bestimmten Axialturbomaschine mindestens ein Laufschaufelkranz vorhanden, dessen Schaufeln zwischen ihren in dem vom Ar beitsfluidum durchflossenen Kanal der Ma schine angeordneten Arbeitsteilen und dem Laufradumfang mit Zwischenteilen versehen sind, welche miteinander einen den Laufrad umfang umgebenden Ring bilden, der aussen eine Fortsetzung der innern Begrenzungs- wand des vom Arbeitsfluidum durchflossenen Kanals bildet.
Dieser Ring grenzt auf beiden Seiten des Laufrades an einen ringförmigen Kühlmittelkanal, der vom vomArbeitsfluidum durchflossenen Kanal umschlossen ist; der Ring besitzt für jede Schaufel eine Anzahl Durchflusskanäle, die eine Verbindung zwi schen den an die beiden Seiten des Laufrades angrenzenden Teilen des Kühlmittelkanals herstellen, um den Durchfluss des Kühlmittels von der einen Laufradseite auf die andere zu gestatten. Die Durchflusskanäle verlaufen im genannten Ring in Axialrichtung gesehen radial.
Zweckmässig sind innerhalb jeder Schau fel Mittel vorgesehen, um die Übertragung von Wärme aus den Arbeitsteilen zu den Zwi schenteilen zu fördern. Zu diesem Zweck kann jede Laufschaufel mindestens einen sich über ihren Arbeitsteil und ihren Zwischenteil er streckenden, geschlossenen Hohlraum aufwei sen, der ein Kühlmittel enthält, das beim Be trieb der Maschine zwecks Wärmeaustausches zirkuliert, wobei sich der Hohlraum im betref fenden Zwischenteil zwischen benachbarten Durchflusskanälen hindurch erstreckt.
Ge- wünschtenfalls können mehrere Kühlmittel- hohlräume vorgesehen sein; die Durchfluss- kauäle sind dann in den Zwischenteilen zweck mässig so angeordnet, dass sie sich mit ihnen nicht kreuzen und dass sie dem Kühlluftstrom eine möglichst grosse Berührungsfläche dar bieten.
Um die durch den Einfluss der Zentrifu- galkraft entstehenden, auf die Zwischenteile wirkenden Biegebelastungen möglichst klein zu halten und um zum Tragen des Gewichtes der Schaufeln eine angemessene Querschnitts fläche dieser Zwischenteile zu erhalten und um ferner eine angemessene Wärmeleitfähig keit dieser Teile zu gewährleisten, sind die Durchflusskanäle in den Zwischenteilen mit. Vorteil enge Schlitze, die in z.
B. zur Rota- tionsachse geneigten Schnittebenen liegen. Diese Durchflusskanäle können ferner ge- krümmt sein, so dass sie die Wirkung einer Turbinenschaufelung haben.
Die Schaufeln können nach bekannten Verfahren hergestellt werden, z. B. durch Zu sammenbacken von Metallpulver unter Druck anwendung in einer entsprechenden Form, in welcher Kerne zur Bildung der Durchfluss- kanäle angeordnet sind. Diese Kerne werden vor der vollständigen, im Verlaufe eine- Wärmebehandlung erfolgenden Verfestigung des Materials durch entsprechende Öffnungen in der Wand des Formkastens herausgezogen.
Sollen die Durchflusskanäle ebene Schlitze sein, so können die Kerne aus einem einzigen, quer durch die Form ragenden Stück beste hen. Sollen die Kanäle jedoch eine schwache Krümmung aufweisen, so können die Kerne aus zwei Teilen bestehen, die in der Mitte der Form zusammenstossen. Die Durchflusskanäle sind zweckmässig vom Auslass und vom Ein lass her konvergent ausgebildet, was das Her ausnehmen der Kernteile erleichtert.
In der beiliegenden Zeichnung ist als Aus- führun.gsbeispiel der erfindungsgemässen Ma schine eine Turbine dargestellt. Es zeigt Fig. 1 einen teilweisen Axialschnitt einer Turbine, von der nur ein Stück des Umfanges des Laufrades ersichtlich ist,
Fig. 2 eine der Fig.1 entsprechende Vor deransicht einer Gruppe von drei nebeneinan- derliegenden Schaufeln und Fig. 3 einen Schnitt längs der Linie 3-3 in Fig. 2.
Auf der Zeichnung stellen 1, 1 die beiden Hälften eines zweiteiligen Turbinenlaufrades dar, von denen jede einen äussern, nach innen vorspringenden Randteil 2 hat, welche hand teile in entsprechende Vertiefungen auf bei den Seiten der Schaufelwurzel 4 eingreifen. Jede Schaufel weist einen Arbeitsteil 5 auf, der in einem durch eine innere Wand 7 und eine äussere Wand 8 abgegrenzten, ringförmi gen Arbeitsfluidumkanal liegt, sowie einen Zwischenteil 9.
Die Zwischenteile - 9 aller Schaufeln bilden zusammen einen Ring; der den Laufradkranz umschliesst und auf beiden Seiten des Laufrades an einen ringförmigen, vom Arbeitsfluidumkanal 6 umschlossenen Kühhnittelkanal 10 angrenzt. Dem Kühlmit- telkanal wird in der Richtung des Pfeils A beispielsweise Druckluft zugeführt, welche wenigstens annähernd den gleichen Druck be sitzt wie das Arbeitsfluidum im Kanal 6.
Die Zwischenteile 9 der Schaufeln sind mit, in Axialrichtung gesehen, radialen Schlitzen 11 versehen, die in zur Rotations achse geneigten Schnittebenen liegen, um einen Durchfluss durch die Teile 9 von der einen Seite des Kanals 10 zur andern zu ge statten, wobei diejenigen Sehlitze 11 zweier benachbarter Zwischenteile, die in aneinan- derstossenden Seitenwänden münden,
in einer Flucht liegen und über eine in einer Seiten wand vorgesehene Aussparung 12 miteinan der verbunden sind. _ Die Durchflusskanäle können so ausgebildet sein, dass sie nach Art einer Turbinenschaufelung wirken und dabei der Kühlluft Energie entziehen.
Daraus erhellt, däss vermöge der beschrie benen Konstruktion zwischen dem untern Ende der Arbeitsteile 5 der Schaufeln und ihren Wurzeln 4 eine sehr stark gekühlte Zone entsteht, so dass ein Wärmeabfluss in dieser Richtung etattfindet und das Laufrad gegen die vom Arbeitsfluidum ausgehende Heizwirkung isoliert wird.
Um die Kühlung der Schaufelteile 5 auch für sehr hohe Tem peraturen wirksam zu machen, ist jede Schau fel zusätzlich mit einem oder mehreren ge schlossenen Hohlräumen 13 versehen (im dar gestellten Fall deren drei), die sich von den Teilen 4 zu den Teilen 5 der Schaufel er strecken und innerhalb der letzteren zwischen den Schlitzen 11 hindurchtreten. Jeder Hohl- raum enthält ein Kühlmittel, wie zum Bei spiel Natrium, Caesium oder Aluminium chlorid bzw. -bromid, welche Kühlmittel beim Betrieb der Maschine unter Austausch von Wärme zirkulieren können,
und zwar unter Wechsel vom flüssigen in den gasförmigen Zustand und umgekehrt. Bei einer derarti gen Anordnung bildet der sehr stark gekühlte Teil 9 die für eine solche Zirkulation not wendige, stark gekühlte Zone, wobei zu be achten ist, dass beim Betrieb die Zentrifugal kraftwirkung die Zirkulation des Kühlmittels aufrecht erhält.