DE3210626A1 - Axialgasturbinentriebwerk - Google Patents
AxialgasturbinentriebwerkInfo
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Description
Axialgasturbinentriebwerk
Die Erfindung betrifft ein Axialgasturbinentriebwerk und insbesondere die kühlbare Rotor- oder Laufradstufenbaugruppe
dieses Triebwerks, welche eine kühlbare Rotorscheibe und einen Kranz von kühlbaren Laufschaufeln aufweist.
Das hier beschriebene Konzept wurde in der Axialgasturbinentriebwerksindustrie
zum Dosieren der Kühlluftdurchströmung der Turbinenlaufschaufeln und zum Hinausleiten der
Kühlluftströmung aus den Turbinenlaufschaufeln von solchen Triebwerken entwickelt, es gibt aber eine breitere Verwendbarkeit
dieses Konzepts bei Baugruppen mit ähnlichem Aufbau.
Auf dem Gasturbinentriebwerksgebiet bestehen Rotorstufenbaugruppen
typischerweise aus einer Rotorscheibe und aus mehreren Laufschaufeln, die sich von der Scheibe aus nach
außen erstrecken. Die Rotorstufenbaugruppen sind zwischen benachbarten Stator- oder Leitradbaugruppen angeordnet. Ein
im Querschnitt ringförmiger Strömungsweg für heiße Arbeitsmediumgase
erstreckt sich durch die Rotorstufenbaugruppen und die Statorbaugruppen. Jede Statorbaugruppe hat Flügelprofilkörper,
die in Zusammenwirkung mit den Flügelprofilkörpern der benachbarten Laufschaufeln diesen ermöglichen,
den durch die Baugruppen hindurchströmenden heißen Arbeitsmediumgasen
wirksam Energie zu entnehmen. Infolge des innigen Kontakts zwischen den Flügelprofilkörpern der Laufschaufeln
und den heißen Arbeitsmediumgasen wird von den heißen Gasen Wärme auf die Laufschaufeln übertragen.
In modernen Flugzeugtriebwerken kann Kühlluft durch jede Laufschaufel hindurchgeleitet werden, um einen Teil dieser
Wärme aus der Laufschaufel abzuführen, wodurch die Temperatur und queraxiale Wärmegradienten in den Laufschaufeln verringert
werden und dadurch die Lebensdauer der Laufschaufeln
verbessert wird. Ein Beispiel einer solchen kühlbaren Laufschaufel ist in der US-PS 3 635 586 beschrieben.
Eine Wärmeübertragung von den heißen Arbeitsmediumgasen auf die Rotorscheibe ist ebenfalls zu berücksichtigen. Die
heißen Arbeitsmediumgase können den Randbereich der Rotorscheibe örtlich erhitzen und dadurch Wärmegradienten und
-spannungen verursachen, durch die die Lebensdauer der Rotorscheibe verkürzt wird. Eine Möglichkeit zur Lösung dieses
Problems ist, die Stirnfläche der Rotorscheibe mit Kühlluftstrahlen zu kühlen. Ein Beispiel einer solchen Konstruktion
ist in der US-PS 2 858 101 beschrieben. Gemäß dieser Patentschrift wird Kühlluft in Strahlen über eine Dosierdüse auf
die Stirnfläche der Rotorscheibe abgegeben. Die Dosierdüsen
sind in einer Richtung angeordnet, die zu der Drehrichtung der Rotorscheibe entgegengesetzt ist.
Eine weitere Möglichkeit ist, Blasluft durch einen Hohlraum zwischen einem Rotor- und Statorgebilde einwärts des Ar-
beitsmediumströmungsweges hindurchzuleiten, um das Ansaugen von heißen Gasen aus dem Arbeitsmediumströmungsweg zu verhindern.
Durch die umlaufenden Teile des Triebwerks, wie beispielsweise einen Verdichter, muß Arbeit geleistet werden,
um die Blasluft unter Druck zu setzen. Demgemäß verringert ein Verlust an Blasluft durch Eindringen derselben
in den Strömungsweg den Wirkungsgrad des Triebwerks.
Der Verlust an Blasluft wird durch eine große Grenzschicht zwischen der Blasluft und dor rotierenden Rotorscheibe im
Vergleich zu Konstruktionen mit einer kleinen Grenzschicht vergrößert. Die Rotorscheibe wirkt als Zentrifuge und pumpt
durch Drehkräfte die Luft in der Grenzschicht radial nach außen. Die Auswärtsströmung der Blasluft kann durch das Einleiten
von zusätzlicher Blasluft in den Hohlraum ausgeglichen werden, wobei aber der Wirkungsgrad des Triebwerks
weiter verringert wird. Stattdessen kann die aus der Grenzschicht abgepumpte Blasluft durch heiße Arbeitsmediumgase
aus dem Strömungsweg ersetzt werden, die mit der Blasluft vermischt und wieder dem Gasweg zugeführt werden. Die Umwälzströmung
aus dem Gasweg in die Grenzschicht und zurück in den Gasweg verursacht eine nachteilige Erwärmung der Rotorscheibe
und verringert ebenfalls den Wirkungsgrad des Triebwerks.
Demgemäß suchen Wissenschaftler und Ingenieure weiterhin nach verbesserten Kühlsystemen für Rotorbaugruppen, die eine
minimale nachteilige Auswirkung auf den Wirkungsgrad der Triebwerke haben und trotzdem eine zufriedenstellende Kühlung
der Rotorteile ergeben.
Gemäß der Erfindung richtet eine Auslaßdüse zur Dosierung der Kühlluftströmung durch eine kühlbare Laufschaufel einen
Kühlluftstrahl derart in einen benachbarten Hohlraum einwärts des ArbeitsmediumstrÖmungsweges, daß die Kühlluft eine
Geschwindigkeitskomponente hat, die entgegengesetzt zu der Drehrichtung gerichtet ist, eine Geschwindigkeitskomponente,
die in der axialen Richtung durch die Grenzschicht an der Rotorscheibe gerichtet ist, und eine Geschwindigkeitskomponente,
die radial einwärts der Düse gerichtet ist, um die Ausbildung einer Grenzschicht längs der Rotorscheibe zu behindern
und das Auftreten einer Umwälzströmung zu unterdrücken und den Verlust an Blasluft durch eine Wirbelströmung
zu unterbinden.
Ein Hauptmerkmal der Erfindung ist eine kühlbare Laufschaufel mit einer Wurzel. Die Wurzel ist aufgrund eines Durchlasses
in der Lage, die durch die kühlbare Laufschaufel hindurchgeleitete Kühlluft abzugeben. Eine Auslaßdüse ist
an der Wurzel befestigt, um die Kühlluftströmung durch die
kühlbare Laufschaufel zu dosieren und einen Kühlluftstrahl aus der Laufschaufel hinauszuleiten. Ein weiteres Merkmal
ist ein sich in ümfangsrichtung erstreckender Hohlraum einwärts des Arbeitsmediumströmungsweges und an dem Wurzelbereich
der Laufschaufel. Eine Blasluftquelle zum Durchblasen des Hohlraums befindet sich an dem Rotor- und Statorgebilde.
Der Hauptvorteil der Erfindung ist der Gewinn an Triebwerkswirkungsgrad,
der sich aus der Verringerung der Menge an wirbelnder Luft in dem Hohlraum und dem davon begleiteten
Verlust an Luft in den Arbeitsmediumströmungsweg durch Leiten der Kühlluft in zu der Drehrichtung entgegengesetzter
Richtung ergibt. Ein weiterer Vorteil ist der Gewinn an Triebwerkswirkungsgrad, der sich aus dem Unterdrücken des
radialen Pumpens und dem Unterbinden der Ausbildung einer großen Grenzschicht an der Rotorscheibe durch Leiten des
Kühlluftstrahls in axialer Richtung durch die Grenzschicht und durch Leiten des Luftstrahls radial einwärts durch die
Grenzschicht ergibt. Ein weiterer Vorteil ist der Trieb-
et —
werkswirkungsgrad, der aus der genauen Dosierung der Kühlluftströmung
durch die Laufschaufel mit der Auslaßdüse resultiert.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird im folgenden unter Bezugnahme auf die beigefügten Zeichnungen näher beschrieben.
Es zeigt
Fig. 1 eine Querschnittansicht eines Teils des
Turbinenabschnitts eines Axialgasturbinentriebwerks ,
Fig. 2 eine Ansicht nach der Linie 2-2 in
Fig. 1,
Fig. 3 eine perspektivische Teilansicht einer
Rotorstufenbaugruppe, die eine Bezugs-X-Ebene, eine Bezugs-Y-Ebene und eine
Bezugs-Z-Ebene zeigt,
Fig. 4 eine perspektivische Teilansicht eines
Teils der Wurzel der Laufschaufel,
Fig. 5 eine Schnittansicht nach der Linie 5-5
in Fig. 4, die einem Schnitt parallel zu der Bezugs-Y-Ebene entspricht, und
Fig. 6 eine Schnittansicht nach der Linie 6-6
in den Fig. 4 und 5, die einem Schnitt parallel zu der in Fig. 4 gezeigten Bezugs-Z-Ebene
entspricht.
Das erfindungsgemäße Konzept wird im folgenden am Beispiel
des Turbinenabschnitts eines Gasturbinentriebwerks beschrieben. Fig. 1 zeigt einen Teil der Turbine 10. Ein im Quer-
schnitt ringförmiger Strömungsweg 12 für Arbeitsmediumgase erstreckt sich axial durch die Turbine. Die Turbine enthält
eine Rotorstufenbaugruppe 14 und eine Statorbaugruppe 16.
Teile dieser Baugruppen begrenzen den inneren Teil des ringförmigen Arbeitsmediumstörmungsweges 12. Die Rotorstufenbaugruppe
14 ist in axialem Abstand von der Statorbaugruppe 16 angeordnet, so daß zwischen ihnen ein Hohlraum 18 besteht.
Der Hohlraum 18 erstreckt sich in Umfangsrichtung und befindet sich einwärts des Arbeitsmediumströmungsweges
12. Eine Blasluftquelle 20 befindet sich einwärts des Hohlraums 18. Ein Spalt 21 zwischen der Statorbaugruppe
und der Rotorstufenbaugruppe bringt die Blasluftquelle in Gasverbindung mit dem Hohlraum 18.
Die RotorStufenbaugruppe 14 besteht aus einer Rotorscheibe
22 und aus mehreren Laufschaufeln, die sich von der Rotorscheibe
aus nach außen über den Arbeitsmediumströmungsweg 12 erstrecken, was durch die einzelne Laufschaufel 24 dargestellt
ist. Jede Laufschaufel ist luftkühlbar und hat einen inneren Durchlaß 26 für Kühlluft. Eine Quelle 28 für
Kühlluft ist in Gasverbindung mit einer stromaufwärtigen Verdichterstufe (nicht dargestellt) und in Gasverbindung
mit dem inneren Durchlaß der Laufschaufel. Die Laufschaufel hat eine Plattform 30, die den Arbeitsmediumströmungsweg 12
begrenzt. Eine Wurzel 32 erstreckt sich von der Plattform aus einwärts und befindet sich einwärts des Arbeitsmediumströmungsweges
12. Die Wurzel 32 ist dem Blaslufthohlraum 18 benachbart und befindet sich in einem Gebiet, wo eine
Grenzschicht einer gewissen Dicke t durch die Blasluft auf der Rotorscheibe 22 gebildet wird. Die Wurzel 32 hat eine
Düse 34 zum Dosieren der Kühlluftströmung durch die Laufschaufel, um einen Strahl von Luft hoher Geschwindigkeit zu
bilden und die Kühlluft zu richten, die aus der Wurzel der Laufschaufel abgegeben wird. Von einem Luftstrahl, der eine
ausreichende axiale Bewegungsenergie hat, um die Grenzschicht zu durchdringen, wird angenommen, daß er eine hohe
Geschwindigkeit hat. Die Düse kann einstückig mit der Laufschaufel
hergestellt sein oder kann Teil eines gesonderten Teils sein, das an derLaufschaufel befestigt ist, wie beispielsweise
die Düsenplatte 36, die an der Wurzel der Laufschaufel befestigt ist. Vorzugsweise erstreckt sich die Düse
nicht durch die Grenzschicht.
Fig. 2 ist eine Ansicht nach der Linie 2-2 in Fig. 1 und zeigt die Düsenplatte 36, einen Teil der Wurzel 32 und einen
Teil der Plattform 30 der Laufschaufel. Die strichpunktierte Linie zeigt, daß die aus der Düsenplatte 36 austretende
Strömung als Richtung insgesamt die Umfangsrichtung hat. Die Düsenplatte 36 kann ein einzelnes Loch oder mehrere Löcher
zum Richten der Strömung haben.
Fig. 3 zeigt eine perspektivische Teilansicht eines Teils
der Rotorstufenbaugruppe 14 des Triebwerks. Die Rotorscheibe
22 hat eine Drehachse A . Abmessungen der Laufschaufeln werden von einer Bezugs-X-Ebene, einer Bezugs-Y-Ebene und
einer Bezugs-Z-Ebene aus gemessen. Im eingebauten Zustand haben diese Bezugsebenen eine besondere Ausrichtung bezüglich
der Drehachse A der Rotorstufenbaugruppe. Die Bezugs-Y-Ebene
erstreckt sich in axialer Richtung und enthält die Drehachse A . Die Bezugs-X-Ebene ist eine Radialebene rechtwinkelig
zu der Drehachse A und rechtwinkelig zu der Y-Ebene. Die Bezugs-Z-Ebene ist rechtwinkelig sowohl zu der X-als
auch zu der Y-Ebene. Die Z-Ebene ist eine Tangentialebene in einem beliebigen Radius von der Drehachse A . Die
X-, Y- und die Z-Ebene bleiben bei der Laufschaufel in deren
nichteingebautem Zustand.
Fig. 4 zeigt eine perspektivische Teilansicht der Düsenplatte 36 und der Wurzel 32 der Laufschaufel, an der.die Düsenplatte befestigt ist. Die Kühlluftströmung, die aus der
Düsenplatte 36 austritt, hat eine Richtung F. Die Richtung F bildet einen Winkel mit der Y-Ebene und der Z-Ebene.
Selbstverständlich wird eine Strömungsrichtung für jedes asymmetrische oder symmetrische Loch vorhanden sein. Aus
Darstellungsgründen ist ein symmetrisches Loch gezeigt. Einen Schnitt parallel zu der Bezugs-Y-Ebene (im folgenden
als Y-Ebenenschnitt bezeichnet) zeigt der Schnitt 5-5. Für jeden Y-Ebenenschnitt durch das Loch 38 hat dieses eine
Längssymmetrieachse A . Der Winkel zwischen der Symmetrieachse A und der Bezugs-X-Ebene ist ein spitzer Winkel, der
in dem Bereich von 16-18° liegt und aufgrunddessen das Loch so ausgerichtet ist, das es nach innen zu der Drehachse des
Triebwerks weist. Als Ergebnis dessen hat die Richtung F der Kühlluftströmung eine derartige Projektion in dem Y-Ebenenschnitt,
daß der Winkel zwischen der Projektion der Richtung F und der Bezugs-Z-Ebene ebenfalls in dem Bereich von 16°
bis 18° liegt. Diese Winkelausrichtung der Strömung bewirkt, daß die Strömung nach innen zu der Drehachse des Triebwerks
gerichtet wird. Außer der radial einwärts gerichteten Komponente zeigt die Projektion, daß die Winkelausrichtung der
Strömungsrichtung F eine Komponente hat, die sich in der axialen Richtung nach hinten erstreckt. Diese axiale Komponente
ist ein Ergebnis der Ausrichtung der Strömung bezüglich der Bezugs-Y-Ebene und der Bezugs-Z-Ebene.
Ebenso hat für jeden Schnitt in einer Ebene parallel zu der Bezugs-Z-Ebene (Z-Ebenenschnitt) durch das Loch 38 dieses
eine Quersymmetrieachse A . Der Winkel zwischen der Symmetrieachse A und der Bezugs-X-Ebene ist ein spitzer Winkel,
der in dem Bereich von 28° bis 32° liegt und aufgrunddessen das Loch so ausgerichtet ist, daß es in eine Richtung weist,
die zu der Richtung der Drehung der Rotorscheibe 22 entgegengesetzt
ist. Infolgedessen hat die Richtung F der Kühlluftströmung eine derartige Projektion in dem Z-Ebenenschnitt,
daß der Winkel zwischen der Projektion der Rieh-
tung F und der Bezugs-X-Ebene in dem Bereich von 28° bis 32° liegt. Diese Winkelausrichtung der Strömung bewirkt, daß
die Strömung tangential in einer Richtung geleitet wird, die zu der Drehrichtung der Rotorscheibe 22 entgegengesetzt
ist. Außer der tangentialen Komponente zeigt die Projektion, daß die Winkelausrichtung der Strömungsrichtung F eine
weitere Komponente hat, die sich in der axialen Richtung nach hinten erstreckt. Diese axiale Komponente ist ein Ergebnis
der Ausrichtung der Strömung bezüglich der Bezugs-Z-Ebene und der Bezugs-X-Ebene.
Fig. 5 zeigt eine Schnittansicht nach der Linie 5-5 in Fig. 4, die mit der in Fig. 4 gezeigten Y-Ebene zusammenfällt.
Gemäß Fig. 5 beträgt der Winkel zwischen der Symmetrieachse A und der Bezugs-X-Ebene ungefähr 17°. Der Winkel zwischen
der Projektion der Strömungsrichtung F und der Bezugs-Z-Ebene beträgt ebenfalls ungefähr 17°.
Fig. 6 zeigt eine vergrößerte Schnittansicht nach der Linie 6-6 in den Fig. 4 und 5, die mit einem Schnitt nach der in
Fig. 4 gezeigten Z-Ebene zusammenfällt. Der Winkel zwischen der Symmetrieachse A des Loches und der Bezugs-X-Ebene beträgt
ungefähr 30°. Der Winkel zwischen der Projektion der Strömungsrichtung F und der Bezugs-X-Ebene beträgt ebenfalls
ungefähr 30°.
Während des Betriebes des' Gasturbinentriebwerks strömen Arbeitsmediumgase
auf dem im Querschnitt ringförmigen Strömungsweg 12. Die Arbeitsmediumgase geben Energie an die Rotorstufenbaugruppe
14 ab, was bewirkt, daß sich diese im Gegenuhrzeigersinn um die Drehachse A dreht. Wärme wird von
den heißen Arbeitsmediumgasen auf die Laufschaufeln 24 übertragen,
die mit den Gasen in innigem Kontakt sind. Kühlluft, die aus einer Kühlluftquelle 28 durch die Laufschaufel 24
strömt, kühlt die Laufschaufel. Die Kühlluft wird zwar durch Wärmeübertragung von der Laufschaufel auf die Kühlluft er-
wärmt, die Temperatur der Kühlluft ist jedoch noch viel geringer als die der Arbeitsmediumgase in dem ringförmigen
Strömungsweg. Die Kühlluft wird über die Düse 34 abgegeben. Die Druckdifferenz zwischen der Kühlluft stromaufwärts der
Düse und dem Hohlraum 18 bewirkt, daß die Kühlluft als ein Strahl mit hoher Geschwindigkeit austritt, die ausreicht, um
den Strahl durch die Grenzschicht hindurchgehen zu lassen, die durch die Blasluft gebildet wird, welche längs der Rotorscheibe 22
radial nach außen gepumpt wird. Dieser Pumpvorgang rührt von der Drehung der Rotorscheibe 22 her, die Drehenergie an
die Blasluft abgibt, welche in den Hohlraum 18 einströmt.
Die Kühlluft hat Geschwindigkeitskomponenten, die die Strömungsrichtung
F bestimmen. Die Kühlluft hat eine Geschwindigkeitskomponente, die radial einwärts gerichtet ist, so
daß die aus der Wurzel 32 der Laufschaufel 24 abgegebene Luft nicht nur die Bildung der Blasluftgrenzschicht behindert
sondern auch die Auswärtsbewegung der Blasluftgrenzschicht aufgrund der Einwärtsbewegungsenergie der Kühlluft
verzögert.
Die Kühlluft hat eine Geschwindigkeitskomponente, die entgegengesetzt
zu der Drehrichtung gerichtet ist. Diese Geschwindigkeitskomponente führt zu einer Verringerung der
Kühlluftgeschwindigkeit von der Geschwindigkeit der Rotorscheibe auf eine Geschwindigkeit von nahezu null. Der Schub,
der durch diese Komponente der Kühllufteinleitung erzeugt wird, addiert sich zu der Energie der Rotorstufenbaugruppe
14. Da die Luft die Geschwindigkeit null hat, gibt es darüberhinaus keine Tendenz, daß die Luft nach außen in den
Arbeitsmediumströmungsweg wirbelt.
Der Kühlluftstrahl hat außerdem eine sich in der axialen Richtung erstreckende Geschwindigkeitskomponente als Ergebnis
des ersten spitzen Winkels und des zweiten spitzen Winkels des Kühlluftloches. Diese Geschwindigkeitskomponente
4*-
gewährleistet, daß der Kühlluftstrahl die Grenzschicht durchbricht und nicht durch die Grenzschicht eingefangen
wird, so daß eine Verdickung der rotierenden Grenzschicht vermieden wird. Es ist klar, daß eine Vergrößerung der Dicke
der rotierenden Grenzschicht die Blasluftmenge vergrößern würde, die die Grenzschicht aus dem Hohlraum in den Arbeitsmediumströmungsweg
pumpen würde. Das Vermeiden dieses Pumpens führt zur Vermeidung der Notwendigkeit, dem grundlegenden
Gasgeneratorzyklus größere Blasluftmengen zu entnehmen oder zusätzliche heiße Arbeitsmediumgase aus dem Gasgeneratorsystem
umzuwälzen.
Claims (7)
1.jAxialgasturbinentriebwerk mit einer Drehachse (A ) und
im Querschnitt ringförmigen Strömungsweg (12) für Arbeitsmediumgase,
der auf der einwärtigen Seite durch eine Statorbaugruppe (16) und eine RotorStufenbaugruppe (14) begrenzt
wird, wobei die Rotorstufenbaugruppe in axialem Abstand von der Statorbaugruppe angeordnet ist, so daß zwischen
ihnen ein sich in Umfangsrichtung erstreckender Hohlraum
(18) vorhanden ist, dem Blasluft zugeführt wird, und wobei die Rotorstufenbaugruppe (14) aus einer Rotorscheibe
(22) und aus mehreren kühlbaren Laufschaufeln (24) besteht, die sich von der Rotorscheibe aus nach außen über den Arbeit
smediums tr ömungsweg (12) erstrecken und jeweils eine
Wurzel (32) einwärts des Arbeitsmediumströmungsweges (12) und benachbart zu dem Blaslufthohlraum (18) in dem Gebiet
haben, wo durch die Blasluft eine Grenzschicht an der Rotorscheibe (22) gebildet wird, gekennzeichnet
durch eine Vorrichtung (34) zum Dosieren der Kühlluftdurchströmung der Laufschaufel (24) und zum Richten der aus der
Wurzel (32) der Laufschaufel (24) abgegebenen Kühlluft der-• art, daß die Kühlluft eine Geschwindigkeitskomponente hat,
die sich in der axialen Richtung erstreckt, so daß die Luft
stromabwärts durch die Grenzschicht hindurch in den Hohlraum (18) strömt, und eine Geschwindigkeitskomponente, die radial
einwärts gerichtet ist, so daß die aus der Wurzel (32) der Laufschaufel (24) abgegebene Luft die Bildung der Blasluftgrenzschicht
behindert.
2. Triebwerk nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die von der Vorrichtung (34) zum Dosieren und Richten der
Kühlluftdurchstrümung der Laufschaufel (24) abgegebene Kühlluft eine Geschwindigkeitskomponente hat, die entgegengesetzt
zu der Drehrichtung der Rotorstufenbaugruppe (14) gerichtet ist, um die Ausbildung einer wirbelnden Strömung
in dem Hohlraum (18) zu blockieren und an der Rotorstufenbaugruppe (14) Arbeit zu leisten.
3. Triebwerk nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
daß die Vorrichtung (34) zum Dosieren und Richten der Kühlluftdurchstrcätiung
ausgerichtet ist mit Bezug auf eine Bezugs-Y-Ebene, die sich in axialer Richtung erstreckt und die Achse
(A ) des Triebwerks enthält, eine Bezugs-X-Ebene rechtwinkelig zu der Y-Ebene und rechtwinkelig zu der Achse des Triebwerks
und eine Bezugs-Z-Ebene rechtwinkelig zu der X-Ebene und der Y-Ebene, so daß die KühlluftStrömung, die aus der
Laufschaufel (24) austritt und eine Richtung F hat, eine Projektion von F in der Bezugs-Y-Ebene hat, die einen Winkel
mit der Bezugs-Z-Ebene von ungefähr 17° bildet, und eine Projektion von F in der Bezugs-Z-Ebene, die einen Winkel mit
der Bezugs-X-Ebene von ungefähr 30° bildet.
4. Triebwerk nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Vorrichtung (34) zum Dosieren und
Richten der Kühlluftdurchströmung eine Düsenplatte (36) mit wenigstens
einem Durchgangsloch (38) ist, die an der Wurzel (32) der Laufschaufel (24) befestigt ist.
5. Triebwerk nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Düsenplatte (36) um eine Bezugslinie in dem Schnitt
einer sich in axialer Richtung erstreckenden und die Achse (A ) des Triebwerks enthaltenden Bezugs-Y-Ebene, einer zu
der Y-Ebene und zu der Achse (A ) des Triebwerks rechtwinkeligen Bezugs-X-Ebene und einer zu der X-Ebene und der Y-Ebene
rechtwinkeligen Bezugs-Z-Ebene angeordnet ist, wobei die Düsenplatte (36) ein Loch (38) aufweist, das eine Symmetrieachse
(A ) hat, die in der Y-Ebene liegt und mit der X-Ebene einen ersten spitzen Winkel bildet, und eine zweite Symmetrieachse
(A ) , die in der Z-Ebene liegt, so daß die zweite Syirmetrieachse
(A ) einen zweiten spitzen Winkel mit der X-Ebene
bildet.
6. Triebwerk nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß der erste spitze Winkel in einem Bereich von 16° bis 19°
und der zweite spitze Winkel in einem Bereich von 28° bis 32° liegt.
7. Triebwerk nach einem der Ansprüche 4 bis 6, dadurch gekennzeichnet,
daß die Grenzschicht eine Dicke (t) hat und daß die Düsenplatte (36) durch Hartlöten mit der Wurzel (32)
der Laufschaufel (24) verbunden ist und von der Rotorscheibe
(22) um eine Strecke vorsteht, die kleiner ist als die Dicke der Grenzschicht.
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