Rohrverbindungaformatück mit abgewinkelten Abzweigungen für Rohrleitungsinstallationen. Es ist erwünscht, bei der Herstellung von Gebäuden Handarbeit möglichst zu vermeiden und fabrikmässig einbaufertig hergestellte Bauelemente zu verwenden. Die Anwendung dieses Prinzips z. B. auf die Gas- und Wasser- leitungsinstallation war bisher nicht möglich, weil die dabei verwendeten Verbindungsform stücke verschiedenen Fabrikationsursprunges, ja sogar beim gleichen Fabrikat die verschie denen Typen und Masse untereinander nicht einheitlich sind und die durch sie miteinander verbundenen Rohre daher um ganz verschie dene Masse verlängern.
Diese Rohre können infolgedessen nicht in einbaufertigen Längen bestellt und geliefert werden, vielmehr müs sen sie am Bauplatz je nach der Art der ver wendeten Verbindungsformstücke auf die richtige Länge geschnitten werden, da die Vorausberechnung ihrer erforderlichen Länge aus den oben erwähnten Gründen praktisch undurchführbar ist. Es ist jedoch offenbar, dass das Abpassen der Rohre und der Rohr verbindungsformstücke sowie das auf Grund dieses Abpassens durchgeführte Zuschneiden der Rohre am Bauplatz einen erheblichen Zeit verlust bedeutet und daher auch sehr kost spielig ist.
Gemäss der Erfindung werden diese Nach teile dadurch beseitigt, dass in einer aus zu mindest einem Hauptrohr und mit diesem durch Verbindungsformstücke verbundenen Abzweigrohren bestehenden Installation ein mit einem Rohrstutzen zum Anschluss des Hauptrohres und mindestens einem abgewin kelten Rohrstutzen zum Anschluss eines Ab zweigrohres versehenes Rohrverbindungsform- stück mit abgewinkelten Abzweigungen ver wendet wird, bei welchen der Abstand zwi schen dem gemeinsamen Schnittpunkt der Achsen aller genannten Rohrstutzen und dem jenigen Punkt jedes der genannten Rohr stutzen,
in welchem das daran angeschlossene Rohr endet, gleich demselben Produkt n.-,1 ist, wobei A ein konstantes Normalmass dar stellt und n eine für alle mit einem Haupt rohr gleichen Durchmessers verbundenen Ver- bindungsformstüeke gleich grosse, ganze Zahl ist.
Das Normalmass A wird zweckmässig so gewählt, dass es in einem ganzzahligen Ver hältnis zum 1Todulmass der Baunorm steht. Dieses Modulmass kann bei Anwendung des metrischen llasssystemes 10 cm, und beim Zollmasssystem 4" sein. Das Normalmass A soll dabei vorteilhaft ein Viertel dieses Modul masses, also 25 mm bzw. 1" betragen.
Zwecks Vereinfachung der Verstellung der erfindungsgemäss ausgebildeten Rohrver- bindungsformstücke kann man den Faktor 7a mit Vorteil gleich gross wählen für alle Ver- bindungsformstücke, welche zum Anschluss von Abzweigrohren an Hauptrohre dienen, deren Durchmesser in eine bestimmte Gruppe von gangbaren Rohrdurchmessern fällt.
So kann also der Faktor n beispielsweise für Hauptrohrdurchmesser bis zu 1" gleich 1, für Hauptrohrdurehmesser über 1" bis 2" gleich 2, für Hauptrohrdurchmesser über 2" bis 3" gleich 3, für Hauptrohrdurchmesser über 3" bis 4" gleich 4 usw. sein.
LTm die Berechnung der Gesamtlänge einer aus einem Hauptrohr und einem oder meh reren Verlängerungsrohren zusammengesetz ten Steigleitung zu vereinfachen, kann man zweckmässig im Falle von Rohrverbindungs- formstücken, welche einen zur Verlängerung des mit ihnen verbundenen Hauptrohres die nenden Rohrstutzen haben, den Abstand zwi schen dem gemeinsamen Schnittpunkt der Achsen aller Rohrstutzen des Formstückes und demjenigen Punkt, in welchem das Ver längerungsrohr im Formstück endet, gleich dem konstanten Mass A machen.
Wenn der Durchmesser des Verlängerungsrohres kleiner ist, als derjenige des Hauptrohres, wird der Punkt, in dem das Verlängerungrohr im Formstück endet, mit Vorteil in den gemein samen Schnittpunkt der Achsen aller Rohr stutzen des Formstückes verlegt.
Das Rohrverbindungsformstück kann so wohl mit Innengewinde als auch mit Aussen gewinde versehen sein.
Die Erfindung wird an Hand der Zeich nung beispielsweise näher erläutert. Die Fig. 1 bis 4 zeigen verschiedene Ausführungs formen von Rohrverbindungsformstücken mit winkligen Abzweigungen, während die Fig. 5 und 6 Anwendungsbeispiele in Cras- oder Wasserleitungsinstallationen veranschaulichen.
Fig. 1 zeigt ein Kreuzstück zum Verbin den von vier gleichen Rohren kleineren Durch messers, der beispielsweise 1" betragen kann. Das Verbindungsformstück hat dementspre chend vier Rohrstutzen, von welchen der Rohrstutzen 6 zum Anschluss des Hauptroh res dient und die beiden abgewinkelten Rohr stutzen 2 zum Anschliessen von zwei Abzweig rohren bestimmt sind, während an den Rohr stutzen 5 ein zur Weiterführung der Steig leitung dienendes Verlängerungsrohr ange- schlossen werden kann. Alle Rohrstutzen sind mit Innengewinde 7. versehen.
Die Achsen sämtlicher Rohrstutzen schneiden sich in einem in der Mitte des Verbindungsform stückes gelegenen, gemeinsamen Punkt P, dessen Abstand von demjenigen Punkt S, G bzw. F jedes Rohrstutzens, in welchem das an den betreffenden Rohrstutzen angeschlossene Rohr endet, gleich dem Normalmass A ist. In diesem Fall ist also in dem die Abstände PS und PG bestimmenden Produkt n..il der Fak tor n =1, was jedoch nur für die Rohrver- bindungsformstücke für die kleinsten Rohr durchmesser. gilt, während der Abstand PF ohne Rücksicht auf den Rohrdurchmesser gleich A ist.
Der Rohrstutzen 6 geht im Bogen mit dem Radius R<B><I>==</I>A</B> in die beiden Ab zweigstutzen 2 über. Das Verbindungsform stück verschiebt daher die Achse der an die Rohrstutzen 2 angeschlossenen Abzweigrohre um das Mass<I>PS = A</I> über das obere Ende des an den Rohrstutzen 6 angeschlossenen Hauptrohres und verschiebt das innere Ende der Abzweigrohre um das gleiche Mass PG = A nach rechts bzw. links von der Achse des Hauptrohres, während der vom obern Ende des Hauptrohres bis zum untern Ende des Verlängerungsrohres gemessene Abstand SF = 2A ist. Das Rohrverbindungsformstüek verlängert also jedes der daran angeschlosse nen Rohre um dasselbe Mass A.
Dieselbe Be- messungsregeln gelten natürlich auch für ein nur 'aus dem Rohrstutzen 6 und einem der Rohrstutzen 2 bestehendes winkelförmiges Verbindungaformstück, wie es durch die ge strichelte Linie 3 angedeutet ist, sowie für ein aus dem Rohrstutzen 6 und den beiden Rohr stutzen 2 bestehendes T-förmiges Verbin- dimgsformstück, dessen Form die gestrichelte Linie 4 angibt.
Es sei hier bemerkt, dass dem in Fig. 1 dargestellten Kreuzstück ähnliche, völlig sym metrische Kreuzstücke bereits bekannt sind, welche zum Verbinden eines Hauptrohres mit einem Verlängerungsrohr und mit zwei Ab zweigrohren dienen, deren Durchmesser gleich demjenigen des Hauptrohres ist.
Trotzdem er-- geben sich bei der Erstellung von Gras- und Wasserleitungsinstallationen die eingangs er wähnten Schwierigkeiten aus den folgenden Gründen: Erstens haben selbst die symmetrischen Kreuzstücke, welche zum Anschluss an ein Hauptrohr gegebenen Durchmessers bestimmt sind, j e nach ihrer Fabrikationsstätte ver schiedene Masse, zweitens ist bei diesen be kannten Kreuzstücken das Mass A für verschie dene Rohrdurchmesser verschieden, drittens ist bei den bekannten Kreuzstücken das für alle Rohrstutzen gemeinsame Grundmass !1 überhaupt nicht aufzufinden, sobald es sich um die Verbindung eines Hauptrohres mit Verlängerungs- oder Abzweigrohren handelt,
deren Durchmesser kleiner als derjenige des Hauptrohres ist, und viertens werden ja in jeder Installation nicht nur Kreuzstücke, son dern auch T-Stücke und Winkelstücke ver wendet, deren innere Abmessungen gegenwär tig völlig abweichend von denjenigen der Kreuzstücke sind, und zwar selbst dann, wenn sie zum Anschluss an Hauptrohre desselben Durchmessers bestimmt sind. Fig. 2 zeigt ein Kreuzstück zum Verbin den von vier gleichen Rohren, welche einen grösseren Durchmesser haben als diejenigen, für welche das Verbindungsformstück gemäss Fig. 7 bestimmt ist.
Der Durchmesser der an das Verbindungsformstück gemäss Fig. 2 an zuschliessenden Rohre möge beispielsweise 2" betragen. In diesem Fall beträgt der Abstand PS-' bzw. P(zwischen dem gemeinsamen Schnittpunkt der Rohrachsen und dem innern Ende jedes der an die Rohrstutzen 6 und 2 angeschlossenen Rohre 2A. Hierbei ist also im Produkt<I>n.
A</I> der Faktor n <I>= 2</I> für den zum Hauptrohr gehörigen Rohrstutzen 6, sowie für die zrr den Abzweigrohren gehörigen ab gewinkelten Rohrstutzen 2, und der Abstand PF zwischen dein genannten Schnittpunkt und dem innern Ende des an den Rohrstutzen 5 angeschlossenen Verlängerungsrohres be trägt wiederum A, wie in Fig. 1.
Die gestri chelte Linie 3 deutet auch hier die entspre chende Gestalt eines einfachen Winkelform- stüekes an, dessen Krümmungsradius R = 2r1 ist, während die strichpunktierte Linie 7 die entsprechende (Testalt eines T-förmigen Ver- bindungsformstüekes anzeigt.
Bei Verbindungsformstücken für Haupt rohre noch grösseren Durchmessers wird der Faktor <I>n = 3</I> oder<I>n = 4</I> usw. für die zum Hauptrohr und zu den abgewinkelten Ab zweigrohren gehörigen Rohrstutzen. Für den Verlängerungsrohrstutzen ist der Punkt., in dem das Verlängerungsrohr im Formstück endet, entweder im Abstande 3 vom gemein samen Schnittpunkt oder in diesem Schnitt punkt selbst gelegen, je nachdem ob das Formstück nicht verjüngt oder verjüngt ist.
Fig. 3 veranschaulicht ein Kreuzstück zum Anschliessen eines Hauptrohres an zwei Ab zweigrohre und ein Verlängerungsrohr kleine ren Durchmessers, bei welchen für den zum Anschliessen des Hauptrohres dienenden Rohr stutzen 6 und für die zum Anschliessen der Abzweigrohre dienenden beiden abgewinkel ten Rohrstutzen 2 der Faktor n =1 ist. Der Punkt, in welchem das Verlängerungsrohr im Stutzen 5 endet, ist im gemeinsamen Schnitt punkt der Achsen aller Rohrstutzen des Formstückes gelegen. Hierbei wird also die Steigleitung durch jedes Rohrverbindungs- formstück nur uni das Mass A verlängert, wo durch die Vorausberechnung der erforder lichen Rohrlängen noch weiter vereinfacht wird.
7-n Fifg. 4, in welcher das in Fig. 3 gezeigte Formstück noch einmal dargestellt ist, deutet die gestrichelte Linie 3 das dem dargestellten Kreuzstück entsprechende Winkelstück an, während die strichpunktierte Linie 7 das ent sprechend geformte T-Stück andeutet.
Fig. 5 veranschaulicht die Anwendung der erfindungsgemässen Verbindungsstücke in einer Gas- oder Wasserleitungsinstallation. Die aus den 2"-Rohren 8, 12 und dem 11/2'- Rohr 16 zusammengesetzte Steigleitung durch dringt die Zwischendecken 9, 13, l.7 und die Balkenwerke 10, 14, 18 eines nrelrrstöckigen Hauses.
Die Stockwerkhöhe II sei 3000 mm, das Normalmass .1 sei 25 mm und es sei er- wünscht, die Abzweigungen in die Balken- werke zu verlegen.
Im untersten Balkenwerk 10 ist ein Kreuzstück 11 mit vier 2"-Rohr- stutzen vorgesehen,
im mittleren Balkenwerk 14 befindet sich ein Kreuzstück 15 mit drei 2"-Rohrstutzen und einem 11/2'-Verlänge- rungsrohrstutzen und im obersten Balken- werk 18 liegt ein T-Stück mit einem 11/2'- Rohrstutzen und zwei 1"-Rohrstutzen. Da für die zum Anschluss des Hauptrohres und der Abzweigrohre dienenden Rohrstutzen der mit den 2"- bzw.
11/2"-Rohren 8, 12 und 16 ver bundenen Formstücke der Faktor n=2 ist, während für den Verlängerungsstutzen der Formstücke 11 und 15 der Faktor n =1 gilt (vgl. Fig. 2), ergibt sich die volle Länge der Rohre 12 und 16 zu 3000 mm - 3A = 3000 75 = 2925 mm.
Wenn Rohre dieser Länge ver wendet werden, kann also die Installation aus geführt werden, ohne dass es erforderlich ist, die notwendige Länge der Rohre an der Bau stelle durch Probieren festzustellen und die Rohre dann entsprechend zuzuschneiden.
Fig. 6 veranschaulicht den Unterschied zwischen einer mit den üblichen Rohrverbin- dungsformstücken ausgeführten Installation und einer Installation mit den erfindungsge mässen Verbindungsstücken, wenn in beiden Fällen Rohre vorbestimmter Länge für die Steigleitung verwendet werden.
In dem auf der linken Seite der Figur dargestellten Fall werden die Abzweigstellen zweier Hauptrohre durch die üblichen Verbindiingsformstücke, welche die Rohre um unterschiedliche Masse verlängern, im Verhältnis zueinander so ver schoben, dass sie in den beiden Steigleitungen in verschiedene Höhen und teilweise sogar ausserhalb der Balkenwerke zu liegen kommen.
Bei der auf der rechten Seite der Figur dar gestellten Installation ergibt sich dagegen die richtige Lage der Abzweigungen der zwei Hauptrohre sowohl im Verhältnis zueinander, als auch im Verhältnis zur Stockwerkhöhe.