Einrichtung an Fahrzeugwaagen zur Begrenzung des horizontalen Spiels der Waagbrücke.
Waagbrücken sind in der Regel allseitig pendelnd angeordnet, so dass nur senkrechte oder annähernd senkrechte Kräfte auf das 13ebelwerk wirken können. Für die horizontalen Bewegungen der Waagbrücken muss, mit Rücksicht auf unvermeidliche horizontale Kräfte (z. B. Bremsen und Anfahren von Fahrzeugen auf der Waagbrüeke) eine Be grenzung vorhanden sein. Diese Spielbegrenzung kann durch den Spalt zwischen Waagbrücke und Grubenwandung gegeben sein.
Es ist jedoch erwünscht, dieses Spiel mög licht klein zu halten, während der Spalt zwischen Waagbrücke und Grubenwandung nicht beliebig klein gewählt werden kann.
Aus wiegetechnischen Gründen ist es erwünscht, die Lagerung der Waagbrücken leicht stabil oder indifferent zu gestalten.
Auch geringe Kräfte verschieben in diesem Falle die Waagbrücke in horizontaler Richtung, insbesondere bei der indifferenten Lagerung.
Gegenstand vorliegender Erfindung ist nun eine Einrichtung an Fahrzeugwaagen zur Begrenzung des horizontalen Spiels der Waagbrücke mittels Zugorganen.
Diese Einrichtung ist erfindungsgemäss dadurch gekennzeichnet, dass die Zugorgane biegungselastisch und wenigstens einerends fest angeschlossen sind und dass in die durch sie hergestellten Verbindungen je ein auf Druck nachgiebiges Gelenk eingeschaltet ist.
Die beiliegende Zeichnung zeigt schematisch Ausführungsbeispiele des Erfindungsgegenstandes. Es zeigen:
Fig. 1 eine Fahrzeugwaage im Grundriss,
Fig. 2 in Seitenansicht,
Fig. 3 und 4 zwei Ausführungsbeispiele für die Ausbildung und Anordnung der Zugelemente.
Fig. 5 und 6 zeigen ein Ausführungsbeispiel für die Längenregulierung der Zugelemente.
Die Waagbrücke 1 (Fig. 1 und 2) befindet sioh in einer Grube. Zwischen Grubenwandung 2 und Brücke 1 ist ein Spalt 3 vorhanden. Die Waagbrücke ist an den Stellen 4 auf 1 Hebeln 5 abgestützt. Diese wiederum stützen sich an den Stellen 6 auf das Fundament 7 ab. In jeder Ecke der Grube ist in deren Wandung 2 eine Schleife 8 in horizontaler Lage direkt einbetoniert, so dass sie bie- gungselastisch ist. Jede Schleife 8 umfasst einen Zapfen 9, der an der Brücke angebracht ist. Jede Schleife 8 legt sich unter Einwirkung des Eigengewichtes gegen je eine Scheibe 10, die am Zapfen 9 mit je einer Schraube 11 befestigt ist. Die Verhältnisse sind so gewählt, dass die Schleife 8 bei mittlerer Belastung der Waagbrücke horizontal ist.
Jeder Zapfen 9 hat in der Schleife 8 geringes Spiel. Die Schleifen 8 begrenzen das horizon tale Spiel der Waagbrücke. Bei Verschiebung der Waagbrücke 1 z. B. nach links werden die beiden Schleifen 8 rechts nach Ausnutzung des Spiels auf Zug beansprucht. Bei Drehung der Waagbrücke 1 z. B, im Uhrzeigersinn werden die Schleifen 8 links unten und rechts oben auf Zug beansprucht. Daneben treten auch geringe Biegungen der Schleifen in der Horizontalebene auf. Die verhältnismässig dünnen und langen Schleifen nehmen jedoch diese Biegungen ohne Schaden auf. Unter dem Einfluss der Belastung biegen sich die Lasthebel 5 etwas durch.
Dadurch senkt sich die Brücke 1 um einen geringen Betrag. Bei richtiger Dimensionierung der Schleifen 8 kann für den Fall, dass aus irgend einem Grunde, z. B. Montagefehler, das horizontale Spiel der Zapfen in den Schleifen einseitig aufgehoben ist und zwischen Zapfen und Schleifen ein relativ starker Reibungsschluss besteht, leicht erreicht werden, da. B bei der erwähnten Senkung der Waa. gbrücke die durch den genannten Rei bungss chluss verursachte Durchbiegung der Schleifen so geringe vertikale Biegungskräfte ergibt, dass das Wiegeresultat nicht unerwünscht gefälscht wird.
Besonders vorteilhaft ist die Anordnung der Schleifen 8 in den Ecken der Grube. Die Resultierende 12 (Zugkraft der Schleife) zerlegt sich in die beiden Komponenten 13 als Längs- bezw. Querdruckkraft auf die Gru benumfassnngsmauern. Da keine Biegungsund Zugkräfte auftreten, ist keine Armierung der Grubenwände notwendig und es besteht keine Rissgefahr.
Die Schnittpunkte 29 der Achsen 28 je zweier an dem gleichen Ende der Brücke vorgesehener Zugorgane sollen innerhalb des Umrisses der Brücke näher bei den Enden als in der Mitte der Brücke 1 liegen. Je mehr sich nämlich die Schnittpunkte 29 nähern, um so ungünstiger wird die Fixierung der Waagbrücke gegen Verdrehung in der Rori- zontalebene. Würden die Punkte 29 zusammenfallen (was zutrifft, wenn die Achsen 28 sich mit den Diagonalen des Brückenrechteckes decken), so wäre die Brücke gegen Verdrehen in der Horizontalebene nicht mehr genügend gesichert. Ganz an das Ende der Brücke können die Schnittpunkte wiederum nicht verlegt werden, weil sie sonst mit den Schmalseiten des Brückenrechteckes zusammenfallen. Dann wäre die Brücke nicht mehr genügend gegen Längsverschiebung gesichert.
Fig. 3 zeigt eine zweite Ausführungsform, vorzugsweise für eine Eisenbetonwaagbrücke. In die Grubenwandung 2 ist eine Schlaufe 14 fest eingelassen, zwei weitere Schlaufen 15 sind fest an die Waagbrücke angeschlossen. Ein durchgesteckter Bolzen 16 koppelt die fest an die Grubenwandung 2 angeschlossene Schlaufe 14 mit den Schlaufen 15 derart, dass ein Gelenk vorhanden und die Verbindung auf Druck nachgiebig ist.
Fig. 4 zeigt schematisch ein weiteres Aus führungsbeispiel. In die Grubenwandung 2 direkt einbetoniert ist eine einzelne Zugstange 17. Diese greift durch eine Bohrung 18 in der Waagbrücke 1. Durch Muttern 19 (es können andere ähnliche Mittel verwendet werden) am Ende 20 der Zugstange 17 wird erreicht, dass die Verbindung nur auf Zug und Biegung beansprucht werden kann und dass die Länge regulierbar ist.
Fig. 5 und 6 zeigen in Seiten- und Grundriss ein weiteres Ausführungsbeispiel für die einstellbare Verbindung zwischen den Schlei- fen 14 und 15 (Fig. 3). Eine exzentrisch gebohrte Scheibe 21 und zwei zentrisch gebohrte Scheiben 22 sind vermittels der Schraube 23, der Scheiben 24 und der Mutter 25 zusammengezogen. Um die Scheiben 22 legt sich je eine Schleife 15, während die exzentrische Scheibe 21 innerhalb der Schleife 14 liegt.
Die Scheiben 24 haben je eine Nase 26, die zwischen die betreffende Schleife 15 greift.
Durch Drehen der Scheibe 21, die zu diesem Zweck ein Loch 27 besitzt, kann die Länge der Verbindung und damit das Spiel der Waagbrücke eingestellt werden.
Die die Schleifen 8 (Fig. 2) oder 14, 15 (Fig. 3) bildenden Stäbe oder die Zugstange 17 (Fig. 4) können rund sein, z. B. können sie aus Betonrundstahl bestehen; vergl. auch Fig. 5, wo die die Schleifen 14, 15 bildenden Stäbe rund sind.