Absorptions-Kälteanlage. Bei den nach dem Absorptionsprinzip arbeitenden Kälteanlagen ist eine Wärme quelle vorhanden, die in einem Kocher das Austreiben des Ammoniaks aus der reichen Lösung besorgt. Anderseits ist für die Er reichung des Umlaufes des Kältemittels ein Steigrohr vorhanden, das ebenfalls erwärmt wird.
Es ist nun bereits vorgeschlagen worden, lediglich ein .Steigrohr mit einer Wärme quelle vorzusehen, indem dann zugleich das Austreiben des Ammoniaks. aus der Lösung bewerkstelligt wird. Diese Lösung konnte sich nicht einführen, weil Störungen im Flüs sigkeitsumlauf und mangelhaftes Austreiben des Ammoniaks offenbar nicht vermieden werden konnten. Man ist deshalb dazu über gegangen, sowohl einen Kocher als auch ein Steigrohr vorzusehen und die Wärmequelle so anzuordnen, dass sie sowohl den Kocher als das Steigrohr erwärmt.
Es kann hier mit einer und derselben Wärmequelle sowohl das Austreiben des Ammoniaks als auch der Um lauf des Kältemittels besorgt werden.
Bei diesem Vorschlag ist die Wärme- quelle im untern \feil eines Rohres angeord net, um das das Steigrohr schraubenlinien- förmig gelegt wird und welches an seinem obern Ende mit der zum Zwecke des. Aus treibens des Ammoniaks zu erwärmenden Flüssigkeit gefüllt ist. Mit dieser Lösung ist es möglich, einen kontinuierlichen Arbeits- prozess der Kälteanlage zu gewährleisten. Voraussetzung hierfür ist jedoch, dass die von der Wärmequelle abgegebene Wärmemenge dauernd konstant bleibt.
Sobald jedoch Schwankungen in der von der Wärmequelle abgegebenen Wärmemenge eintreten, wird das Steigrohr, das unmittelbar um die Wärmequelle angeordnet ist, zu stark er wärmt, wogegen anderseits die im obern Teil des die Wärmequelle enthaltenden, den Ko cher bildenden Rohres angeordnete Flüssig keit, aus der das Ammoniak ausgetrieben werden muss, nicht im gleichen Mass mit erhitzt wird, da sie nur eine kleine Berüh rungsfläche mit der Wärmequelle hat.
Die Folge hiervon ist, dass sich die Flüs sigkeit zunächst im Steigrohr und hierauf auch im obern Teil des Kochers zu stark erhitzt und neben dem ausgetriebenen Am moniak auch Wasser mitgerissen wird. Es mussten daher komplizierte Wasserabscheider vorgesehen werden, die das mitgerissene Was ser kondensierten und in den Kocher zurück führten. Aber selbst bei mit grossem Auf wand ausgestatteten Wasserabscheidern ist. wie Versuche gezeigt haben, die vollkommene Ausscheidung des Wassers und damit der einwandfreie Lauf der Kälteanlage bei Schwankungen der Wärmequelle nicht er reichbar.
Gegenstand der vorliegenden Erfindung bildet nun eine Absorptions-Kälteanlage, bei welcher der Kocher aus einem Rohr besteht. das die Wärmequelle und die Kältelösung enthält und welche ein einwandfreies, konti nuierliches Arbeiten auch bei Schwankungen der Wärmequelle ermöglicht.
Die Erfindung besteht darin, dass die Wärmequelle derart in das den Kocher bildende, Rohr eingesetzt ist, dass sie von der im Kocher befindlichen Kältelösung umgeben ist, und da.ss ein schrau- benlinienförmig gewundener Teil des Steig rohres an derjenigen Stelle, an der die Wärmequelle in das den Kocher bildende Rohr eingesetzt ist, um dieses Rohr gelegt ist.
Dabei kann zweckmässig die Leitung. durch die aus dem Kocher die arme Kälte lösung geführt wird, in einem Abstand vom untern Ende des den Kocher bildenden Roh res in dasselbe einmünden, damit sich im Kocher ein Schlammsack zur Ausscheidung eventuell ausgeschiedener Verunreinigungen bildet. Die Wärmequelle kann aus einer Heiz- patrone bestehen, welche von unten in ein in den Kocher von unten hineinragendes, oben geschlossenes Rohr einsetzbar ist.
In der beiliegenden Zeichnung ist in Fig. 1 ein Ausführungsbeispiel des. Erfin dungsgegenstandes schematisch dargestellt. und Fig. 2 zeigt einen Teil desselben in gzti- sserem Massstab.
In Fig.1 stellt. 1 das den Kocher bil dende Rohr dar, das über eine Leitung 2 zu dem Wasserabscheider 3 führt. An den Was- serabscheider anschliessend ist der Konden- i:ator 4 angeordnet, der über eine Leitung 5 zum Wärmeaustauscher 7 für Gase führt. Von der Leitung 5 führt eine Steigleitung 6, die als Druckausgleichsleitung dient, zum höchsten Punkt der Anlage, der zwischen Wasserabscheider 3 und Kondensator 4 liegt.
Von dem Wä.rmeaustauscher 7 für Gase ge langt das verflüssigte Kältemittel in den Ver dampfer 8, der mit Durehbrechungen auf weisenden Tropftellern ausgerüstet sein kann. Vom Verdampfer 8 gelangt. dann das in das inerte Gas verdampfte Kältemittel über die i Leitung 9' zum untern Teil des Absorbers 10.
Im Absorber 10 fliesst die vom Kocher 1 kom mende arme Lösung, die über die Leitungen 11, 12 zugeführt wird, von oben nach unten, so dass sich die arme Lösung mit Ammoniak anreichert und das inerte Gas frei wird und über de Leitung 9 und den Wä.rmeaustau- scher "7 zum Verdampfer 8 zurückgeführt wird.
Die aus dem Absorber 10 austretende,, angereicherte Lösung gelangt dann in den Behälter 10' und fliesst von dort über die Leitung 14 in den Steigrohrteil 14", der schraubenlinienförmig um den untern Teil des Kochers gelegt ist. Der Steigrohrteil M', ist am obern Ende des Kochers in diesen zurückgeführt. Das Rohr 14 ist von dem Rohr 11 umgeben, die zusammen zugleich den Wärmeaustauscher für Lösungen darstellen. Das Rohr 11 mündet in ein Rohr 13, das in i den Kocher 1 führt. Über die Leitung 12 ist die Leitung 11 mit dem obern Teil des Ab sorbers 10 verbunden.
Die Wirkungsweise der schematisch dar- estellten Absorptionsanlage braucht nicht näher erläutert zu werden. da diese bekannt ist und zum Stande der Technik gehört.
In das mit 1 bezeichnete, den Kocher bil dende Rohr ragt auf seinem untersten Teil ein Rohr 15 hinein. in das die Heizpatrone von unten eingesetzt ist. Wie Fig. 2 zeigt, ist der Querschnitt des Rohres 15, das die die Wärmequelle bildende Heizpatrone auf nimmt, so gewählt, dass das, Rohr 15 und damit die Heizpatrone allseitig mit Aus nahme des Bodens von der im Kocher 1 ent- haltenen Kältelösung umgeben ist. Um den untern Teil des Kochers ist an der Stelle, an der die Heizpatrone eingesetzt ist, ein schrau- benlinienförmig gewundener Teil 14" des Steigrohres gelegt.
Der Teil 14" mündet dann in den Steigrohrteil 14', der zum obern Teil des Kochers 1 führt. Die Rohrleitung 11 mündet in die Leitung 13 aus, durch die die arme Lösung aus dem Kocher abgeführt wird und die in einem Abstand vom untern Ende des den Kocher bildenden Rohres in dieses. einmündet. Dadurch kann erreicht werden, dass sich im untern Teil des Kochers even tuell ausgeschiedene Verunreinigungen an sammeln.
Der Zweck und die Wirkungsweise der beschriebenen Ausbildung sind kurz fol gende: Wie schon eingangs erwähnt, lässt es sich nicht vermeiden, dass die Wärmequelle Schwankungen unterworfen ist. Dies gilt so wohl für die Verwendung von elektrischen als auch von Gaswärmequellen, denn sowohl die Spannung des, Netzes als auch der Druck des Gases schwanken bei verschiedenen Bela stungen zum Teil sehr erheblich. Diese Schwankungen bewirken nun, wie ebenfalls kurz erläutert, ein unregelmässiges Arbeiten der Anlage, eine Überhitzung des Kochers und damit ein Mitreissen von Wasser.
Da es nun selbst mit komplizierten, viel Raum beanspruchenden Wasserabscheidern nicht mit Sicherheit möglich ist, alles mitgerissene Wasser auszuscheiden und in den Kocher zurückzuführen, ist der kontinuierliche Be trieb der Anlage gefährdet, da ja bekanntlich mitgerissenes, Wasser den Arbeitsprozess der Kälteanlage nicht nur beeinträchtigt, sondern überhaupt verunmöglichen kann.
Durch die gezeigte Ausbildung erfolgt nun durch die Wärmequelle primär die Er wärmung der im Kocher enthaltenen Lösung. Entsprechend der Temperatur der im Kocher enthaltenen Lösung wird sich das. Rohr, das den Kocher bildet, selbst erwärmen und ent sprechend wird auch der Teil 14" des Steig rohres, der um den untern Teil des Kochers gelegt ist, erwärmt. Es ist deshalb ausge- schlossen, dass im Steigrohr durch Schwan kungen der Wärmequelle plötzlich erhöhte Temperaturen auftreten, die mit der Tem peratur im Kocher nicht im Einklang stehen.
Im Gegenteil wird durch die zunächst erhöhte Temperatur im Kocher die über die Leitung 13 abfliessende Flüssigkeit die im Innern des Rohres 11 fliessende reiche Flüssigkeit mehr erwärmen. Es bedarf daher in dem Teil 14" nur noch einer ganz geringen Erwärmung von wenigen Graden, um den Umlauf, d. h. das. Emporsteigen der Flüssigkeit im Steig rohrteil 14' zu ermöglichen.
Die im Rohrteil 14' aufsteigende und in den obern Teil des Kochers gelangende Flüssigkeit wird daher in jedem Fall kühler sein als die im Kocher selbst befindliche Lösung und wird diese im obern Teil des Kochers abkühlen.
Dieser Vor gang wird um so intensiver, je grösser die von der Wärmequelle abgegebene Wärme ist, denn um so heisser wird zunächst die im Ko cher enthaltene Lösung, und sekundär wird die Förderung durch den Steigrohrteil 14' ebenfalls grösser, so dass im obern Teil des Kochers 1 eine intensivere Abkühlung er folgt.
Ausgedehnte Versuche haben gezeigt, dass es durch diese Anordnung möglich ist, ein einwandfreies Funktionieren der Anlage auch bei Schwankungen der Wärmequelle zu sichern und darüber hinaus mit einem mini- malen Aufwand an Wärme den Umlauf und das, Austreiben des Ammoniaks aus der Kältelösung sicherzustellen.