Zahnbürste. Die Erfindung betrifft eine Zahnbürste, deren Stiel einerends zwei federnde Arme aufweist, deren jeder in einen mit Borsten besetzten Flügel auslauft.
Eine Ausführungsform des Erfindungs gegenstandes ist in der Zeichnung beispiels weise dargestellt. Fig. 1 zeigt eine Ober ansicht; Fig. 2 zeigt eine Seitenansicht; Fig. 3 zeigt einen Querschnitt.
Nach Fig. 1 teilt sich der Griff a an der Stelle b in zwei federnde Arme c. Jeder Arm läuft in einen mit Borsten besetzten Flügel d aus. Fig. 1 zeigt beispielsweise die ungleiche Länge der vom Stiel ausgehenden Arme; sie könnten jedoch auch gleiche Länge besitzen. Wie ersichtlich, sind die senkrecht zur innern Bürstenflügelfläche verlaufenden Borsten in Borstenbündelreihen angeordnet. Zwecks Ver hinderung der Kollision der von der einen Seite in die Interdentalräume eingreifenden Borstenbündel mit den von der andern Seite eingreifenden Borstenbündeln sind die Bor stenbündelreihen des einen Bürstenflügels zu den Borstenbündelreihen des andern Bürsten- flügels in der Längsrichtung versetzt.
Die beiden Bürstenflügel d verlaufen in parallelen Ebenen und die beiden Bürstenarme c haben gleichen Abstand von der Längsachse der Bürste. Sie könnten jedoch auch ungleichen Abstand von der Längsachse besitzen. An der Stelle b der Bürstenarme kann Stiel a verstärkt werden.
Da die äussersten Stellen e -der Bürstenflügel d beim Ausweiten dersel ben den weitesten Weg machen, kann die Distanz der äussern Flügelteile e entsprechend enger gemacht werden als die,der innern Flü gelteile f, um den Innenraum des Bürsten kopfes in dessen ganzen Länge beim Auswei ten der Bürstenflügel im voraus möglichst ausgleichen zu können. In diesem Falle ver laufen die beiden Bürstenflügel in der Längs richtung divergierend.
Fig. 2 zeigt beispielsweise eine rundliche Bürstenflügelform.
Fig. 3 zeigt beispielsweise in -der Höhen richtung konvergierende Bürstenflügel und die vertikale Anordnung der Borstenbündel. Bei dieser Ausführungsform sind die senk- recht zur innern verlaufenden Borsten in Borstenbündelreihen angeordnet, wobei die Borstenbündelreihen beider Flügel symme trisch in bezug auf die zwischen den Flügeln liegende Längsmittelebene der Bürste ange ordnet sind.
Bei der dargestellten Zahnbürste können sowohl Form und Dimensionierung des Stiels, der Flügelarme und Flügel als auch Länge, Zahl und Anordnung der Borstenbündel ver schieden gewählt werden.
Die beschriebenen Konstruktionen ermög lichen die Reinigung der Zähne mit den für Zahnbürsten verwendbaren Materialien in kürzester Zeit, und mit einfacher, bisher nicht erreichter Handhabung, elastischer Anpas sungsfähigkeit an alle Zahnformen- und Grössen, Schneide- und Backenzähne, wobei eine automatische gründliche Reinigung, auch bei starker Atresie, aller durch eine Bürste überhaupt erfassbaren Regionen des mensch lichen Gebisses, wie Aussen-, Innen- und Kauflächen, und eine wirksame Massage der Gingivalränder und Interdentalpapillen er reicht wird.
Bei der beschriebenen Zahnbürste breiten sieh die beiden Bürstenflügel dank der federnden, sich zum Stiel vereinigenden Arme schon bei leichtem Druck der Borstenbündel auf die Zahnflächen, sich jeder Zahnbreite anpassend, voneinander aus, und die Borsten bündel treten ebenfalls federnd in Funktion.
Die Bewegungen der dargestellten Zahn bürste nach dem Aufsetzen auf die Zahnreihe aus einer Hin- und Herbewegung wie bei einer gewöhnlichen Zahnbürste, aber verbun den mit ineisalwärts gerichteten und rotie renden Bewegungen um die Längsachse der Bürste, unter entsprechender Druckwirkung auf die Zahnflächen und Gingivalränder, ab wechselnd nach innen und aussen schwenkend, wobei die Borstenbündel der federnden Bür stenflügel zwangsläufig Zahn für Zahn um fassen und je seine ganze Oberfläche ringsum reinigen, in die Interdentalräume eindringen und die Gingivalränder und Iuterdentalpapil- len schonend massieren.
Die beiden federnd gelagerten Bürstenflügel der beschriebenen Zahnbürste können auch in der Zahnrichtung auf und ab ohne rotierende Bewegung ge führt werden, wie eine gewöhnliche Zahn bürste, aber mit den Vorteilen einer umfas senden Reinigung der Zähne und einer schonenderen Massage der Gingivalränder.
Die untern Borstenbündel bearbeiten haupt sächlich die Zahnhälse, vorteilhaft in der Zahnrichtung, durchstossen abwechselnd die Interdentalräume und massieren die Gingival- ränder. Auch die obersten, für eine gründ liche Reinigung der Vertiefungen der Kau- flächen in Betracht kommenden Borstenbün- del sind an den Bürstenflügeln seitwärts an gebracht, und setzen schon deshalb, abge sehen von der federnden Arbeitsweise, beim Aufsetzen des Bürstenkopfes auf die Zähne, diesen nur geringen Widerstand entgegen.
Bekanntlich ermöglichen die gewöhn lichen Zahnbürsten beidem meistens raschen oberflächlichen Hin- und eine nur unvollkommene, viel Zeitaufwand erfor dernde Beseitigung des Zahnbelages und der Speiseresten und ergeben oft nur ein blosses Verschmieren von etwas Zahnpasta über die leicht zugänclichen Zahnflächen.
Sowohl die hintern 'feile der Zahnhälse, namentlich die hintern Molarenregionen mit den Vertiefun gen in den Kauflächen, bleiben oft in schlecht gereinigtem Zustand sich überlassen.
Zahnbürsten mit gegeneinander ange brachten Platten und Borstenbündeln sind be kannt. Aber bei diesen sind die beiden Sei tenplatten oben mit einer Deckenplatte fest verbunden;
sie sind also praktisch nicht elastisch und nicht anpassungsfähig an die Zahnreihen. Namentlich die an der Decken platte angebrachten, vertikal nach unten ge richteten Borstenbündel erschweren das Auf setzen und die Bewegungen des starren Bür stenkopfes.
Die Anpassungsfähigkeit an die Schneid- und zugleich Backenzähne ist in folge Fehlens der Elastizität überhaupt ganz ungenügend. Die Reinigung der Interdental- räume ist mangelhaft, und die Massage der Gingivalränder bewirkt oft nicht geringen Schmerz und zieht zuweilen selbst Blutungen nach sich.
Eine wirkliche Reinigung der In- terdentalräume ist, abgesehen von der unge nügenden Anpassungsfähigkeit, auch deshalb erschwert, da die Seitenplatten und deren Borstenbündel symmetrisch zueinander ange bracht sind, die Borstenbündel sich somit je direkt gegenüberstehen. Bei der beispiels weise dargestellten Zahnbürste sind die bei den Bürstenflügel so angeordnet, dass die ver tikalen Borstenbündelreihen des einen Bür stenflügels horizontal zu den Borstenbündel- reihen des andern Bürstenflügels versetzt sind, so dass beider Handhabung die Borsten bündel jeweils nur von der einen Seite, aber dafür um so gründlicher in die Interdental räume eingreifen.
Die beschriebene Zahnbürste ermöglicht rasch und bequem gründliche Reinigung aller Regionen des menschlichen Gebisses, leistet guten Beistand zur Kariesprophylage, be wirkt mit der reichlichen und doch schonen den Massage der Gingivalränder und Inter dentalpapillen deren Durchblutung, Erstraf- fung und Festigung des Zahnbettes, bringt auch eine Besserung des Zustandes des Zahn fleisches in Fällen bei Gingivitis und gün stige Beeinflussung des Paradentiums.