Fettpolsterabdichtung an Druckluftzuführungseinrichtungen für umlaufende Spannfutter oder dergleichen von Werkzeugmaschinen. Ausser den bekannten flachen einseitigen Abdichtungen an Druckluftzuführungen zwischen Zuführungslagerkörper und umlau fender Nabe des Druckzylinders durch Ledermanschetten oder ähnliche Leder- oder Pressstoffabdichtungen sind auch Abdichtun gen bekannt geworden, bei denen im Zufüh rungslagerkörper angeordnete ringförmige Hilfskammern mit Öl oder Fett gefüllt sind. Diese Kammern stehen mit einem Öl- oder Fettbehälter in Verbindung. Die ent weichende Luft aus den Druckluftkammern dringt dabei in die Hilfskammern ein und soll eine Druckwirkung auf das Dichtungs, mittel ausüben.
Eine vollkommene Abdich tung der Druckluft wird aber auch bei dieser Abdichtungsart nicht erreicht, weil bei der einseitigen Anordnung der Hilfskammern im Innern des Zuführungslagerkörpers und der flachen Anlage der Fett- oder Ölpolster gegen die glatte Oberfläche der umlaufenden Zylindernabe, besonders bei hohem Druck und grösserem Durchmesser doch noch Luft entweichen kann.
Die Erfindung bezieht sich auf eine Fett polsterabdichtung an Druckluftzuführungs- einrichtungen für umlaufende Spannfutter oder dergleichen von Werkzeugmaschinen, mit einem Druckluftzuführungslagerkörper und einem Druckluftzylinder, der eine vom Lagerkörper umschlossene Nabe aufweist, bei der ausser den im Lagerkörper angeordneten Druckluftkammern besondere Hilfskammern zur Aufnahme der Fettmasse vorhanden sind.
Die Erfindung besteht darin, dass die vom Lagerkörper umschlossenen, um die Nabe des Druckluftzylinders vorgesehenen ringförmi gen, unter Druck stehende Fettpolsterringe enthaltenden Hilfskammern teilweise im fest stehenden Lagerkörper und teilweise in der umlaufenden Nabe des Druckluftzylinders angeordnet sind. In den Zeichnungen ist der Gegenstand der Erfindung in einer beispielsweisen Aus führungsform dargestellt, und zwar zeigt: Abb. 1 den Längsschnitt durch eine mit der Ausführungsform versehene Druckluftzu führungseinrichtung mit im Querschnitt kreisrunden Fettpolsterringen und Zufüh rung der Fettmasse durch Hochdrucknippel für ein Spannfutter am Ende der Arbeits spindel einer Dreh- oder Revolverdrehbank.
Abb. 2 die Anordnung der Fettpolster ringe nach Abb. 1 innerhalb des Zuführungs lagerkörpers unter Druck (Fettdruck etwas geringer als Luftdruck) in grösserem Mass- stabe.
Die Einrichtung weist einen Druckluft- zuführungslngerkörper 1 auf, der durch einen Arm 2 mit dem Spindelkasten 3 der betreffenden Werkzeugmaschine in fester Verbindung steht. Mit der Arbeitsspindel 4 der betreffenden Maschine ist der Druckluft zylinder 5 bei 6 fest verbunden. Innerhalb des Druckluftzylinders befindet sich der Ar- beitskolben 7, der durch die Kolbenstange 8 und die Spannstange 9 das Spannfutter be tätigt.
Die Druckluft wird dem Druckluft zylinder 5 durch am Zuführungslagerkörper 1 angeschlossene Druckluftleitungen 10 und 11 zugeführt, die durch Kanäle 12 und 13 mit den Druckluftkammern 14 und 15 des Zuführungslagerkörpers 1 in Verbindung stehen. Durch Kanäle 18 bezw. 19, 20 und 21 in dar Nabe 16 des Zylinders und in den Wandungen des Druckzylinders 5 gelangt der Druck hinter bezw. vor den Kolben 7.
Zu beiden Seiten der im Zuführungslager körper 1 vorhandenen ringförmigen Druck- luftkämmern 14 und 15 sind besondere Hilfs kammern 22 vorhanden, die je zur Hälfte im feststehenden Zuführungslagerkörper 1 und in der umlaufenden Nabe 16 des Zylinders eingelassen und mit unter besonderem Druck stehendem Dichtungsfett gefüllt sind. Zu die sen Hilfskammern 22 führen Zuführungs kanäle 25, die zum Einführen der zur Ab dichtung erforderlichen Fettmasse in die Hilfskammern durch eine Hochdruckfett spritze dienen und die nach aussen durch am Lagerkörper 1 angebrachte Hochdrucknip pel 23 verschlossen sind.
Dadurch, dass die mit Fettmasse angefüll ten Hilfskammern 22 sich zur Hälfte im Zu führungsla-gerkörper 1 und zur Hälfte in der Zylindernabe 16 befinden, ist ein Entweichen der Druckluft nach aussen ausgeschlossen, da die ausströmende Luft die Fettpolsterringe 22 an den Seiten bei 24 nach innen etwas ein drücken kann, wenn der Fettdruck geringer ist als der Druck der Druckluft (Abb. 2). Dadurch dehnen sich die Fettpolsterringe aus; so dass sie fester gegen die Wandungen der Hilfskammern 22 des Zuführungslager körpers 1 und der Nabe 16 angepresst werden. Ein seitliches Entweichen der Druckluft ist dadurch ausgeschlossen.
Die Wirkungsweise der dargestellten unter Druck stehenden Fettpolsterabdichtung ergibt sieh aus folgendem: Unter Verwendung einer normalen Hoch- druckfettspritze wird die Fettmasse durch die Zuführungskanäle 25 so lange in die Hilfskammern gedrückt, bis diese vollkom men mit zusammengedrucktem Fett gefüllt sind und der Fettdruck mindestens so hoch ist wie der Druck der Druckluft in den Hilfs kammern 14, 15.
Die Hilfskammern und' die Zuführungskanäle für die Fettmasse werden nach dem Füllen durch die Hochdrucknippel 23 verschlossen. Der Querschnitt der Hilfs kammern kann rund oder von beliebiger anderer Form sein.
Die Druckluft wird von einer vorhande nen Druckluftleitung aus in die Leitungen 10 oder 11 geleitet; je nachdem ob das Spann futter geöffnet oder geschlossen werden soll. Es wird beim Schliessen des Spannfutters der Druck durch den Kanal 13 in die Zufüh rungskammer 15 des Zuführungslagerkörpers 1 weitergeleitet. Durch die Kanäle 19, 20 und 21 des Zylinderdeckels 16, 17 und des Zylinders 5 tritt die Luft bei 26 in den Druckzylinder 5 und verschiebt den Kolben 7 in Richtung des Pfeils 27. Die Kolben bewegung wird auf die Spannhebel des Spannfutters durch die Kolbenstange 8 und die angeschlossene Spannstange 9 in üblicher Weise übertragen.
Zum Öffnen des Spannfutters wird die Druckluft durch die Leitung 10 in den Kanal 12 gelassen, gelangt in die zweite Hilfskammer 14 des Zuführungslagerkörpers 1 und von hier durch den Deckelkanal 18 in den Druckluftzylinder 5, um den Kolben 7 und die Kolbenstange 8 mit der Spann stange 9 in der dem Pfeil 27 entgegenge setzten Richtung zu bewegen.
Die Arbeitsräume im Druckluftzylinder 5 werden durch geeignete Rückleitungen und Rückschlagventile (in der Zeichnung nicht dargestellt) entlüftet.
Die aus den Hilfskammern zwischen dem Zuführungslagerkörper 1 und der umlaufen den Nabe 16 des Druckzylinders ent weichende Luft drückt gegen die Seiten flächen der Fettpolsterringe. Je nach den vorhandenen Drücken kann ein geringes Ein drücken der Fettpolsterringe entstehen, wo durch der Druck in den Hilfskammern zu sätzlich etwas erhöht wird und eine voll kommene Abdichtung sich ergibt. Ist der Druck der Fettpolsterringe gleich oder etwas höher als der der Druckluft, so ist ein Ein drücken der Fettpolsterringe nicht möglich, und die beste Abdichtung ist von vornherein gegeben.
Das ;sichere Abdichten der umlaufenden Nabe 16 des Zylinderdeckels 17 im Zufüh rungslagerkörper 1 wird durch die unter Druck stehenden in den Hilfskammern ange ordneten Fettpolsterringe erreicht.
Die beschriebene Fettpolsterabdichtung ist überall dort zu verwenden, wo eine Längsverschiebung der Teile ineinander nicht stattfindet, wie ausser bei Druckluftzufüh- rungseinrichtungen für Spannfutter auch bei Luftzuführungseinrichtungen von Teilvor richtungen von Werkzeugmaschinen zum Lei ten der Druckluft in mehrere von einander getrennte Leitungen.
Fettpolsterringe, die je zur Hälfte im feststehenden Zuführungslagerkörper und in der umlaufenden, Nabe liegen, haben den Vorteil, dass gerade an den Zuführungsstel len der Druckluftleitungen keine Verluste durch ungenügende Abdichtung eintreten können und der volle Druck unmittelbar auf den Kolben 7 zur Wirkung kommt.