Aus einem Träger und ihm fest aufgelagertem Schleifgut bestehendes Schleifwerkzeug und Verfahren zu dessen Herstellung. Die Erfindung hat ein Schleifwerkzeug und ein Verfahren zu seiner Herstellung zum Gegenstand, das aus einem Träger und die sem fest aufgelagertem Schleifgut besteht. Dieses Schleifwerkzeug ermöglicht es, z. B. auch an Werkstücken, Flächen und damit auch Schneiden von einem in laufender Fer tigung bislang nicht erreichten Gütegrad mit einer Wirtschaftlichkeit zu erzeugen, die bis her nicht für möglich erachtet wurde.
Grundsätzlich wird bei Schleifwerkzeu gen, die aus einem Träger mit ihm fest auf gelagertem Schleifgut bestehen, aber auch bei allen andern bisher gebräuchlichen Schleifwerkzeugen, beispielsweise bei Schmir gelscheiben oder bei mit Diamantstaub durch setzten Kunstharzscheiben, das Zustande kommen einer Spanabhebung, das heisst eines Schneidens angestrebt. Bei allen bisherigen Schleifwerkzeugen dieser Art wird das aber insofern nur in unvollkommener Weise er- reicht, als der Schneidvorgang lediglich in verhältnismässig wenigen und je eng begrenz ten Bereichen der gesamten Arbeitsfläche des Werkzeuges zustandekommt. Dieser Arbeits zustand des Schleifwerkzeuges bleibt noch dazu während einer nur kurzen Benutzungs dauer aufrechterhalten.
Die abgeschnittenen Schleifspäne füllen die Zwischenräume zwi schen den als Spitzen zu bezeichnenden Ar beitsstellen der Schleifgutkörner aus und wirken, da sie bei ununterbrochenem Arbeits vorgang nicht entweichen können, schlagend auf das Werkstück. Auch das anfängliche Schneiden durch die wirksamen Spitzen des Schleifgutes geht allmählich im Ausmass der Abnutzung der Schleifgutspitzen in ein Schlagen und Stossen an der zu bearbeiten den Werkstückfläche über.
Das erfolgt des halb vergleichsweise rasch, weil bei den wenigen, jeweils spanabhebend wirksamen Schleifgutspitzen diese ausserordentlich hoch beansprucht sind. Dieses Schlagen und Sto ssen hat zur Folge, dass Schleif gutspitzen, die am Schneidvorgang noch nicht teilgenommen haben, immer nur in höchst unvollkommener Weise wirksam werden können und dann noch dazu durch stumpfe Körner behindert werden. Aus diesen Gründen lässt sich der Gütegrad der am Werkstück zu erzeugenden Fläche auch nicht. über ein von vornherein bestimmtes Mass steigern, wenn man den Ar beitsaufwand bei der Bearbeitung durch Ver längerung der Arbeitsdauer vermehrt.
Diese Übelstände treten um so nachhal tiger in Erscheinung, je feinkörniger das Schleifgut ist. Um sie zu mindern, benutzt man Schleifwerkzeuge,. auf denen sich das Schleifgut durch Rollbewegungen abwälzt. Dieses in der Technik der Glasbearbeitung zuerst in grösstem Umfang benutzte und dort zu höchster Vollkommenheit entwickelte Ver fahren ist auch auf die Metallbearbeitung übertragen worden. Hier tritt ein Vorgang ein, der sich zwar im wesentlichen aus einem Schlagen., Stossen. daneben aber auch noch aus einem Rollschliff zusammensetzt, also anders als beim Glasschliff verläuft, wo ein Schieben auftritt, das um so ausgeprägter ist, je feiner das Schleifgut ist, am ausge prägtesten also beim sogenannten Poliervor gang.
Bei Glas wird auf diese Weise eine vollkommene Politur erreicht, weil Glas eine feste Lösung ohne kristallinischen Charakter ist. Bei Metallen und bei Metall-Legierungen hindert. die Kristallstruktur das Zustande kommen polierter Flächen vom Gütegrad polierter Glasflächen. Aus dem gleichen Grund lässt sich an Werkstücken aus einem Metall oder aus einer Metall-Legierung keine vollkommene Schneide erzeugen; die nach diesem Verfahren herstellbaren Schneiden haben ein dem kristallinischen Gefüge ent sprechendes Relief.
Die an Werkstücken, z. B. aus Metallen oder Metall-Legierungen, erzeugten Flächen und Schneiden von bislang höchstem Güte grad erfordern einen -unwirtschaftlichen Ar beitsaufwand, weil die durch die Unvollkom menheit der Bearbeitungswerkzeuge und der Arbeitsarten bedingten Grenzen der Arbeits leistung durch die Geschicklichkeit höchst wertiger Arbeitskräfte überschritten werden müssen. Der Erfindung liegt die Erkenntnis zu Grunde, dass vollkommene Flächen und Schneiden, z. B. an Werkstücken aus Metal len und Metall-Legierungen, auf wirtschaft liche Weise nur durch Schleifwerkzeuge ge schaffen werden können, die gleichsam selbsttätig, nämlich in grösstmöglicher Un abhängigkeit von der Geschicklichkeit des Be dienenden Flächen ans Werkstück schneiden.
Nach der Erfindung wird dies dadurch erreicht, dass die Spitzen sämtlicher Schleif gutkörper frei oberhalb des Trägers genau in der Fläche liegen, die durch das Werkzeug geschliffen werden soll. Die zu schleifende Fläche beansprucht alsdann alle von ihr be deckten Schleifgutkörner gleichmässig und er hält durch diese über ihre gesamte Erstrek- kung durchwegs gleich tiefe Einschnitte. Der Wirkungsgrad des Schleifwerkzeuges nach der Erfindung ist infolgedessen sehr gross. Das erkennt man besonders gut, wenn man sich den Weg vom Grobschliff zum Feinstschliff vergegenwärtigt, wobei stufen weise Schleifwerkzeuge mit zunehmend fei neren Schleifgutkörnern zur Anwendung kommen.
Die Talsohlen des Querschnittpro fils des vom vorhergehenden Werkzeug be arbeiteten Werkstückes liegen bereits sämt lich genau in der gewollten Fläche, und das zweite und jedes folgende Schleifwerkzeug schneidet nach Massgabe der Korngrösse sei nes Schleifgutes in voller Gleichmässigkeit einen Teil der profilgleichen Berge des Werkstückes ab. Der jeweils abzutragende Teil wird dann ein Minimum, wenn die Trä geroberfläche eines Schleifwerkzeuges eine 4duidistante zur gedachten Fläche durch sämtliche Spitzen seines Schleifgutes ist.
Zu gleich lässt sich bei korngleichem Schleifgut ein solches Schleifwerkzeug aufs vollkom menste ausnutzen, denn die Höhe der Span ablage ist in einem mit korngleichem Schleif gut bestücktem Bereich überall gleich hoch, so dass nicht ein mehr oder minder eng be grenzter Bereich der Schleifgutbestückung, der oberhalb eines Buckels im Träger liege, die Weiterbenutzung des Werkzeuges ohne dessen vorherige Säuberung von der Span ablagerung hindert, obgleich der grösste Teil der gesamten Bestückung noch Schneidspäne aufnehmen könnte.
Daraus erhellt, wie vor teilhaft es ist, auch der Trägeroberfläche des mit gröbstem Schleifgut bestückten Werk- zeuges mindestens den von der fertig ge schliffenen Werkstücksfläche geforderten Gütegrad zu geben.
Der möglichst gleichmässig über die be stückte Zone verteilte Füllfaktor des Schleif- werkzeuges hängt erstens von der Korngrösse des Schleifgutes und zweitens von der Be stückungsdichte ab. Bei hinlänglich groben Schleifgutkörnern lässt sich ein Schleifwerk zeug nach der Erfindung um so länger, ehe eine mechanische Entfernung der abgelager ten Schleifspäne erforderlich wird, benutzen, je geringer die Bestückungsdichte ist. Bei hinlänglich feinen Schleifgutkörnern aber ist diese Benutzungsdauer unabhängig von der Bestückungsdichte, denn hier kommen für die Spanablagerung nur die an die freien Schleif gutflächen grenzenden Raumteile in Be tracht.
Bei groben Schleifwerkzeugen bringt eine mit Rücksicht auf die Benutzungsdauer gewählte mässige Bestückungsdichte den Vor teil der Ersparnis an Schleifgut.
Bei feinen Schleifwerkzeugen ist für die Wirtschaftlichkeit des gesamten Arbeitsvor ganges auf die Wirkung der Adhäsionskraft zwischen Werkstück und Werkzeug Rück sicht zu nehmen. Hier schafft nun die Min derung der Bestückungsdichte eine um so weniger wirksame Abhilfe, je feiner das Schleifgutkorn ist. Vorteilhafterweise ist da her bei hinlänglich feinkörnigem Schleifgut die Anordnung so getroffen, dass der Träger in einer Vielzahl formgleicher und durch Ausnehmungen im Träger voneinander ge trennte Bereiche mit Schleifgut bestückt ist. Für die bestückten Oberflächenteile des Trä gers wählt man dann die grösste Bestük- kungsdichte.
Diese Massnahme verlängert zugleich die vorerwähnte Benutzungsdauer, wenn man mit benetzter Trägeroberfläche schleift, weil dann nämlich die Ausnehmungen im Träger eine selbsttätige Spanabräumung durch Ka pillarkräfte bewirken. Diese Wirkung kann man durch die Querschnittsgestaltung der Ausnehmungen, die in ihrer Gesamtheit einen Raster bilden, beeinflussen; vorteilhaft sind zum Beispiel Rasternuten mit nach der Tiefe zu ein wenig gegeneinander geneigten Flanken.
Die Ausnehmungen brauchen nicht gerade zu verlaufen; es hat sich beispielsweise für den Schliff schmaler Werkstücksflächen als zweckmässig erwiesen, den Träger mit zuein ander äquidistanten Sinusnuten zu versehen, so dass die getrennten Bestückungsbereiche Sinusbandform haben. Eine Querrasterung solcher Sinusbänder durch äquidistante ge rade Nuten führt dann zu einem Träger mit gruppenweise formgleichen Bestückungs bereichen. Gerade und je äquidistante Längs- bezw. Quernuten ergeben einen Träger mit durchwegs formgleichen Bestückungsberei chen, die zum Beispiel quadratisch sein können.
Der Träger kann aus einem einzigen Stück bestehen, oder aus mehreren Teilstük- ken zusammengesetzt sein. Ist er stark, dann können die Teilstücke voneinander trennbar ausgebildet sein.
Man kann aber auch den Träger als schmiegsame Folie ausbilden, die entweder einstückig oder mehrstückig ist; im letztgenannten Fall haften die Teilstücke selten werden es mehr als zwei sein - un trennbar fest aneinander. Die Erfindung ermöglicht es auch, ein Schleifwerkzeug mit den erläuterten Eigen schaften herzustellen, das eine Vielzahl von übereinandergeschichteten, je mit Schleifgut bestückten und blattförmigen * Trägern auf weist, so dass wahlweise nacheinander die einzelnen Schleifflächen in Benutzung ge nommen werden können.
Der jeweils oberste blattförmige Träger ist vom übrigen Teil des Werkzeuges abziehbar; auf diese Weise legt man die nächste Schleiffläche frei. Die in dieser Reihenfolge letzte Schleiffläche, die bei der Herstellung des Werkzeuges die erste ist, bildet man an einem starren Träger aus.
Die Zeichnung veranschaulicht als Bei spiele eine Reihe von Verkörperungen der Erfindung und erläutert Einzelheiten von beispielsweisen Herstellungsverfahren des Erfindungsgegenstandes.
Fig. 1 zeigt schematisch einen Schnitt durch ein Werkstück, das von einer ebenen Schleifscheibe herkömmlicher Fertigung ab genommen worden ist. Fig. 2 zeigt schema tisch einen Schnitt durch ein )Werkstück, das von einer ebenen Schleifscheibe abgenommen -orden ist.
Fig. 3 ist eine teilweise geschnittene An sicht einer runden Schleifscheibe. Fig. 4 ver anschaulicht die Bearbeitung der Bestük- kungsoberfläche eines Trägers für eine Schleifscheibe nach Fig. 3. Fig. 5 ist eine längs gerasterte Teilansicht einer ebenen Trägerplatte. Fig. 6 und 7 stellen Teile kreuzweise gerasterter Träger für Schleif werkzeuge dar. Fig. 8 und 9 veranschau lichen die Herstellung von Schleiffolien. Fig. 10 ist ein Schnitt durch eine Herstel lungsvorrichtung für ein halbrundes Schleif werkzeug. Fig. 11 ist ein Teilschnitt längs der Linie XI-XI der Fig. 12 durch eine runde Schleifscheibe mit einer Vielzahl von Schleiffolien, und Fig. 12 veranschaulicht eine Einzelheit dieser Vielfachschleifscheibe.
Ein im Lauf des Schleifvorganges von einer Schleifscheibe abgenommenes Werk stück zeigt auf der geschliffenen Seite ein genaues Abbild der im Augenblick des Ab hebens bedeckten Schleifscheibenfläche.Mass- gebend ist die gedachte Fläche durch alle Arbeitsstellen, im Regelfall Spitzen, des körnigen Schleifgutes der Scheibe. Bei her kömmlichen Schleifscheiben liegen nicht sämtliche Spitzen des Schleifgutes genau in der Fläche, die man durch Einwirken der Schleifscheibe auf das Werkstück, an diesem erzeugen will. Im Augenblick des Abhebens des Werkstückes weist dieses eine unregel mässige, doppelt gekrümmte, gedachte Flä che durch alle von den Arbeitsstellen bezw.
Spitzen der Schleifscheibe erzeugten Tal- sohlen der Schleifrisse auf. Zwei Spuren a1 und bi einer solchen gedachten Fläche an einem mit einer landläufig als "eben" an gesehenen Fläche zu versehenden Werk stuck sind in Fig. 1 strichpunktiert bezeich net. Die gestrichelten Linien ei und d1 mögen Sputen der gedachten Fläche durch die zwischen den Schleifrissen stehen geblie benen Teile des Werkstückes W darstellen. Will man die am Werkstück TV dergestalt erzeugte Fläche vergleichmässigen, so muss man es auf einer ebenen Schleifscheibe be arbeiten, deren Schleifgut feinkörniger als das der vorangegangenen Scheibe ist.
Diese zweite Scheibe muss vom Werkstück TV einen Teil abtragen, dessen Stücke in der Normalen zur Schleifscheibenfläche mindestens gleich dem Abstand x von der gestrichelten zur strichpunktierten Kurve ist, der den maxi malen Höhenunterschied beider gedachter Flachen darstellt. Man erkennt aus Fig. 1, dass man auf diese Weise beim Übergang von einer Schleifscheibe zur nächstfeineren Schleifscheibe stets so viel vom Werkstück abschleifen muss, als durch den von der vor angegangenen Scheibe jeweils erzeugten tief sten Schleifriss bestimmt wird. Für alle übrigen, nicht mit solchen Schleiffehlern be hafteten Werkstücksteile bedeutet dies einen im Regelfall ausserordentlich erheblich über flüssigen Arbeitsaufwand.
Bei einer ebenen Schleiffläche nach der Erfindung ist die ge dachte Fläche durch alle Arbeitsstellen bezw. Spitzen des Schleifgutes tatsächlich eine Ebene. Infolgedessen sind, wie aus Fig. 2 ersichtlich, die strichpunktiert gezeichneten Spuren a2 und b2 dieser gedachten Fläche Gerade.
Auch die gestrichelt gezeichneten Spuren c2 und d2 der gedachten Fläche durch die zwischen den Schleifrissen am Werk stück<B>TV</B> stehen gebliebenen Teile sind Ge rade, sofern man vom Zustand der unbear beiteten Werkstücksfläche, also vor dem Wirksamwerden der zuerst benutzten Schleif scheibe absieht.
Fig. 2 verdeutlicht, dass während des gesamten Schleifvorganges und insbesondere bei jeglichem Übergang von einer Schleifscheibe zur nächst feineren Schleifscheibe stets ein Minimum vom Werk stück W abzutragen und somit auch ins gesamt ein Minimum an Arbeitsaufwand zu leisten ist, weil beim Schleifwerkzeug nach der Erfindung jede gedachte Fläche durch alle Schleifgutspitzen bereits mit der am Werkstück zu erzeugenden Fläche identisch ist.
Der Träger 11 für eine runde Schleif scheibe kann die aus Fig. 3 ersichtliche Quer schnittsform haben, bei der die bestückte Zone durch eine Kreisringnut 12 von einem ebenen Rand 13 getrennt ist, der genau bün dig mit der zu bestückenden Fläche ist, von der nach der Bestückung kleinste Partien 14 frei liegen.
Um diese Bündigkeit sicherzu stellen, wird vom entsprechend vorgearbei teten Träger mittels eines in einem ununter brochenen Zug über ihn geführten Hilfs- werkzeuges 15, das beim Ausführungsbei spiel nach Fig. 4 im Querschnitt kreuzförmig ist, je Zug ein Span von der gesamten Ober fläche, das heisst vom Rand 13 und von dem zu bestückenden Mittelteil 140, abgehoben, so dass dieser die Gestaltung und den Güte grad der durch das fertige Werkzeug am Werkstück zu schleifenden Fläche erhält. Die Schneide des Hilfswerkzeuges 15 muss genau eine Erzeugende der durch das fertige Schleifwerkzeug am Werkstück zu schaffen den Fläche sein.
Handelt es sich, wie im Ausführungsbeispiel nach Fig. 4, um eine ebene Schleifscheibe, dann muss die Schneide des Hilfswerkzeuges 15 genau gerade sein. Man kann auch zylindrische Flächen mit einem solchen Hilfswerkzeug abziehen, so fern man es genau so führt, dass die Schneide senkrecht zu ihrer Ersteckung den gewollten Zylinderbogen durchmisst, also kreisförmig geführt wird. Will man umgekehrt am Trä ger eines Schleifwerkzeuges nach der Erfin dung eine zylindrische Fläche mittels eines gerade geführten Hilfswerkzeuges erzeugen, so muss dessen Schneide genau nach dem be treffenden Kreisbogen verlaufen.
Nach dieser Bearbeitung der Oberflächen 13 und 140 des Trägers 11 wird auf dessen Randfläche 13 galvanisch ein Überzug 16 (Fig. 3) aufgebracht, dessen Dicke genau gleich dem Betrag gemacht wird, um den die Schleifgutkörper 17 auf die Bestückungs fläche 140 vorstehen sollen. Auf die Fläche 140 des so vorbereiteten Trägers 11 wird als- dann. die für ihn bestimmte Menge von Schleifgut in grösstmöglicher Gleichmässig keit aufgebracht. Zu dieser Gleichmässigkeit gehört die weitestgehende Vergleichmässi gung der Korngrösse der einzelnen Schleif gutkörper 17. Man kann sie mit besonderem Vorteil durch Sedimentieren des Schleifgutes erreichen.
Auf die Randflächen 13 des Trä gers 1.1 wird dichtsitzend ein unten offenes Standgefäss gesetzt, das eine Flüssigkeit, z. B. Bromoform, Wasser, Alkohol usw., oder bei sehr feinkörnigem Schleifgut ein Gas, vorzugsweise ein schweres Gas, z. B. Kryp ton, das auch unter merklichem Überdruck stehen kann, enthält. In die betreffende Flüssigkeit oder in das betreffende Gas bringt man das schon vorher seiner Korn grösse nach sehr vergleichmässigt ausgewählte Schleifgut, das sich dann beim Sinken in ganz regelmässiger Verteilung auf der Flä che 140 des Trägers 11 ablagert.
Nach Be endigung dieses Arbeitsvorganges hebert man das Sedimentierungsmedium ab und trennt den auf seiner Fläche 140 mit Schleifgut körpern 17 belegten Träger 11 vom Stand gefäss, worauf man gegebenenfalls den Rest der ausgeheberten Flüssigkeitsmenge auf dem Schleifbeläg verdunsten lässt. Schliess lich drückt man die aufgelagerten Schleif gutkörper 17 in den Träger 11 ein, der aus einem Metall, beispielsweise Aluminium, be stehen kann, bis ihre Spitzen genau mit der Fläche durch den Rand 13 bündig sind.
Man kann das durch Einpressen mittels eines quer zur Normalen durch die Fläche 140 ein wenig nachgiebig geführten Stempels, der sich demzufolge genau auf die Randfläche 1.3 legt, erreichen, dessen dem Träger 11 zuge kehrte Fläche genau mit der Fläche durch den Rand 13 übereinstimmt, oder durch Ein walzen mittels einer auf 13 abgestützten Rolle, deren sämtliche Erzeugende senkrecht zur Rollenachse genau in der Fläche durch den Rand 13 liegen, so dass die Rollenober fläche den bestmöglichen Gütegrad besitzt.
Das so entstandene Werkzeug ist gebrauchs fertig und weist in der Regelmässigkeit der Schleifgutbestückung kleine freiliegende Par tien 14 (Fig. 3.) zwischen den einzelnen Schleifgutkörpern 17 auf; diese kleinen Frei flächen 14 werden im allgemeinen nicht mehr genau in der Fläche 140 liegen, da ihre Rän der durch das Eindrücken der Schleifgut körner etwas deformiert worden sind. Man kann diese Freiflächen 14 wahlweise in be liebiger Musterung vergrössert bemessen, so dass eine Art Rasterung der Schleifgut bestückung erkennbar ist. Man kann aber die Trägerfläche 140 auch durch Anbringen von Ausnehmungen rastern und muss diese vor der Bearbeitung mit dem jeweils nur einen Span in einem einzigen Zug abhebenden Hilfswerkzeug 15 tun.
Bringt man, was sich unschwer bewerkstel ligen lässt, äquidistante Sinusnuten 18 an, dann entsteht der aus Fig. 5 ersichtliche Träger 11 für eine rechteckige Schleifscheibe, die für den Schliff vergleichsweise schmaler Werkstücke bestimmt sein möge und, von den Randteilen 19 abgesehen, formgleiche Bestückungszonen 20 aufweist, deren jede Sinusbandform hat. Fügt man eine zwischen den Randleisten 21 verlaufende Querraste rung durch äquidistante gerade Nuten 22 hinzu, dann erhält man den in Fig. 6 dar gestellten Träger, der gruppenweise und spie gelbildlich formgleiche Bestückungszonen 23 und 23' bezw. 24 und 24' bezw. 25 und 25' aufweist.
Eine gleichmässige Kreuzrasterung besitzt der Träger nach Fig. 7, in dessen Bestückungsfläche gerade Nuten 22 senk recht zueinander angeordnet, z. B. eingefräst oder eingepresst oder eingeschnitten oder der gleichen sind, so dass durchwegs formgleiche quadratische Bestückungszonen 26 gebildet werden. Das auf den Nutengrund gelangte Schleifgut spült man nach dem erwähnten Einpressen oder Einwalzen der Schleifkörper mit einem Gas- oder Flüssigkeitsstrom her aus. Um eine Schleiffolie herzustellen, schlägt man zunächst auf einer kräftigen Unterlage 27 (Fig. 8) galvanisch eine Folie 28 nieder, die man mit Randleisten 21 entsprechend den Randleisten des Werkzeuges nach Fig. 5 ver sieht.
Eine solche Folie 28 lässt sich, wie in Fig. 8 angedeutet, nach ihrer Bestückung mit Schleifkörnern, die wie bei Schleifscheiben nach den Fig. 3 bis 7 erfolgt, von der Unter lage 27 abziehen, worauf die beiden Rand leisten 21 mechanisch entfernt werden.
Fig. 9 stellt ein Werkzeug dar, bei dem eine mit parallelen Rasternuten 29 versehene Folie 27 festhaftend auf einem Stahlband 30 als Unterlage galvanisch erzeugt worden ist. Man kann die gesamte Folie 28 in der Breite des Stahlbandes 30 erzeugen, so dass von ihm beiderseits Streifen in der Breite der beim Einpressen des Schleifgutes unerlässlichen Randleisten 21 (Fig. 8) abgeschnitten wer den müssen, oder man kann eine um diese Randleisten 21.
breitere Folie 28 auf eine Unterlage 27 (Fig. 8) galvanisch aufwachsen lassen, auf der dabei das Stahlband 30 auf ruht, so dass man schliesslich nur die Rand leisten 21 der galvanisch erzeugten Folie 28 abzuschneiden braucht.
Eine Widerholung dieser Arbeitsvor gänge auf der andern Seite des gleichen Stückes führt zu einem beiderseitig mit Schleifgut bestückten Werkzeug. Beide Be stückungen können in der Korngrösse des Schleifgutes gleich oder verschieden sein. An die Stelle eines Stahlbandes kann auch ein starrer Körper, z. B. von der Form ge bräuchlicher Folien treten, und dergestalt entstehen feilenartige Schleifwerkzeuge, wo bei man als Mittelstrick richtige Feilen, z. B. aufgebrauchte Feilen, unmittelbar verwenden kann. Dabei ist man nicht an ebene Schleif flächen gebunden.
Das Stahlband, ein Stab oder eine Feile dient der bestückten Folie oder den bestück ten Folien als versteifender Träger. Es ist nun nicht erforderlich, einen solchen Träger aus einem hochwertigen und daher teuren Werkstoff, z. B. aus einem harten Metall, etwa Stahl, herzustellen. Man kann ihn aus Beton, aus Pressstoffen, z. B. aus Kunsthar zen und dergleichen machen. Fig. 10 bezieht sich auf die Herstellung eines Schleifwerk- zeuges mit einer auf einer Folie ausgebilde ten, im Querschnitt kreisbogenförmigen Schleiffläche und einem versteifenden Fo lienträger aus einem pressbaren Werkstoff.
Hierbei ist das Herstellungsverfahren anders artig als bei den Schleifwerkzeugen nach den Fig. 3 bis 9; insbesondere wird die mit Schleifgut zu bestückende. Folienoberfläche in vom bisher Erläuterten abweichender Weise mit dem erforderlichen Gütegrad er zeugt.
Zunächst schlägt man die Folie galva nisch auf einer Unterlage nieder, ähnlich wie beim Schleifwerkzeug nach Fig. B. Der Güte grad der Oberfläche der hierbei verwendeten Unterlage muss aber, in Abweichung von dem der Unterlage 27 in Fig. 8, mindestens gleich dem Gütegrad der mit dem fertigen Werkzeug zu schleifenden Fläche sein, denn im Gegensatz zum Werkzeug nach Fig. 8 wird beim Werkzeug nach Fig. 10 die der Unterlage zugekehrte Fläche der Folie 31 mit Schleifgut bestückt.
Die galvanisch niedergeschlagene Folie 21 ändert beim Abziehen von der nach Vor stehendem beschaffenen Unterlage, deren Oberfläche wie die Bestückungsflächen der Werkzeuge nach den Fig. 3 bis 9 mit einem Hilfswerkzeug 15 (Fig. 4) behandelt sein kann, ihre Gestalt im Grossen, aber das zer stört nicht die Oberflächenbeschaffenheit in hinlänglich kleinen Teilen. Man kann also die abgezogene Folie 31 wieder in die durch die Auflagerfläche der Unterlage bestimmte Gestalt oder in eine Gestalt mit in der Ebene abwickelbarer Oberfläche überführen, und dazu benutzt man ein Spannfutter.
Nach Fig. 10 ist dieses Spannfutter bei spielsweise ein Vakuumspannfutter 32, das man etwa aus einer sogenannten Jenaer Fil terglasplatte herstellen kann. Jenaer-Filter glas ist porös, die Porendurchmesser liegen zwischen 200 und l y. Das Vakuumspann futter 32 liegt lagengesichert im Unterstem pel 33 einer Pressform, von dem eine Rohr- leitung 34 zu einer Vorrichtung zur Erzeu gung eines Unterdruckes oder Überdruckes gegenüber dem Aussenraum abgeht. Die Fo lie wird, wenn Unterdruck angelegt wird, festgehalten.
Die von ihrer Unterlage abge zogene Folie 31 bettet man auf die Ober fläche des Vakuumspannfutters 32, die den Gütegrad der Bestückungsfläche des Schleif- werkzeuges aufweist, so dass die Bestückungs fläche vor dem Eindrücken des Schleifgutes in die Folie 31 des Werkzeuges keiner Nach bearbeitung mehr bedarf. Die Halbrundfolie 31 des Werkzeuges nach Fig. 10 kann als ebene Folie auf einer Unterlage erzeugt wor den sein, dann ist bei langen Folien deren Abziehen von der Unterlage erleichtert. Um ein festes Haften des die Folie 31 versteifen den Pressteils an der Folienrückfläche sicher zustellen, sorgt man dafür, dass diese bei der galvanischen Erzeugung der Folie rauh wird.
Die auf das Vakuumspannfutter 32 ge bettete Folie 31 unterwirft man, gegebenen falls nach Anbringung eines Dichtungsmit tels 35, an den Rändern, einem Unterdruck im Spannfutter 32, demzufolge die Folie 31 ihre endgültige Gestalt annimmt. Dann setzt man den Führungsteil 36 auf den freien Rand des Unterstempels 33, füllt die Press- masse 37 ein und bringt den Oberstempel 38 zur Wirkung. Bei gunstharzmassen folgt darauf die .
Härtung des Presslings in der Form, und das alsdann gegebenenfalls durch Unterstützung einer Überdruckwirkung im Spannfutter 32 aus der Form Genommene wird durch galvanisches Aufbringen von Randleisten wie vorher beschrieben, zur Be stückung mit Schleifgut vorbereitet, die in der geschilderten Weise mittels einer Press- platte oder einer Walzrolle erfolgt.
Folien kann man galvanisch auch auf ein fertiges Schleifwerkzeug aufbringen, und das ermöglicht die Herstellung eines Werkzeu- ges mit einer Vielzahl von Schleifflächen. Dabei erzeugt man, wie aus den Fig. 11 und 12 ersichtlich, absatzweise Folien 39, 40, 41...
mit treppenförmig übereinander liegenden Randlappen 390, 400, 410... als Griffstel len. Hierzu umklammert man den Rand der jeweiligen Unterlage, das heisst zu Anfang den Rand des Trägers 42 und später ihn und den Rand der schon auf ihn aufgebrachten Folien mit einem entsprechenden, vorzugs weise elastischen Körper aus Isolierstoff, bei spielsweise mit einem gezähnten Gummi ring, den man bei jeder neuen Folienerzeu gung ein klein wenig höher schiebt.. Die Fo lien lassen sich einzeln nacheinander beson ders bequem abziehen, wenn man nach Fig. 12 die Stossstellen 43 benachbarter Randlappen jeder einzelnen Folie scharfkan tig ausbildet, denn dann reisst hier die Folie beim Abziehen ein.
Beim Schleifwerkzeug nach Fig. 11 ist als Auflage für den Träger ein Gussstiick 42 mit Verstärkungsrippen 44 vorgesehen. Für kleinere Schleifwerkzeuge nach der Erfin dung kommt man mit Platten und Scheiben aus Metall aus, deren Rückseite man mit einer sogenannten Reliefpressung versieht.