Gleichstrommotor für geringste elektrische Leistung, insbesondere Nullmotor. Die Erfindung betrifft einen Gleichstrom motor für sehr geringe elektrische Leistun gen, der sich insbesondere als Nullmotor zu selbsttätiger Abgleichung von Gleichstrom- Kompensatoren, Wheatstonschen Brücken oder als Empfängergerät in elektrischen Fern wirkanlagen eignet. Trotz der mechanischen Feinheit seiner umlaufenden Teile, lässt sich ein Motor bauen, der hervorragende Eigen schaften in bezug auf Erschütterungssicher heit hat, so dass er namentlich auf Fahrzeugen für Zwecke der selbsttätigen Steuerung Ver wendung finden kann.
Von den bekannten Nullmotoren benöti gen wohl der Magnetmotorzähler mit Schei benanker und die richtkraftlosen Drehspul instrumente nur geringe elektrische Leistun gen, doch sind erstere infolge des grossen Trägheitsmomentes des Rotors sehr empfind lich gegen Drehbeschleunigungen und na mentlich gegen Erschütterungen, welche die Achse unzulässig stark belasten, während der Ausschlag der Drehspulinstrumente auf einen bestimmten Betrag beschränkt ist, so dass beide Arten von Nullmotoren nicht allge mein und insbesondere für Fahrzeuge nicht so gut verwendbar sind.
Anderseits sind kleine Gleichstrommotoren mit Trommel anker bekannt, die stabil gelagert sind, doch haben diese wieder :die unangenehme Eigen schaft, dass sie bei dem durch den umlaufen den Eisenanker gegebenen grossen Trägheits moment und der in Nuten gelagerten Wick lung eine wesentlich grössere elektrische An- laufleistung aufnehmen und so für Feinregel zwecke, bei denen Regelgrössen in der Grössen ordnung von Bruchteilen eines Watts auftre ten, ausscheiden.
Man hat zwar bei solchen Motoren :das Anlaufen durch Verstellung der Relativlage zwischen Bürsten und Erreger feld erleichtert, doch verliert man dabei aber wieder für eine gegebene elektrische Leistung an abgegebener mechaniseher Leistung, ausserdem lässt sich erstere Regelung nur bei Motoren durchführen, die ständig in einer Richtung umlaufen. Bei den selbsttätigen Kompensationseinrichtungen bezw. Emp fangsgeräten in Fernwirkanlagen kommt es aber auf Motoren an, die nach beiden Dreh richtungen gleich gut. anlaufen und die glei che mechanische Leistung abgeben.
Um dem hier entstandenen dringenden Bedürfnis nach einem solchen Motor abzuhelfen, wird erfin dungsgemäss vorgeschlagen, den zylindrischen Eisenkern feststehend anzuordnen und um diesen eine Gleichstromankerwicklung reit Stromwender umlaufen zu lassen. Die Wick lung des Ankers, welche um -den feststehen den Eisenkern rotiert, kann entweder frei tragend oder auf einen dünnwandigen Trä ger gewickelt sein.
In der Fig. 1 ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung schematisch im Schnitt darge stellt. N-S bezeichnet einen Dauermagne ten, in dessen Feld der trommelförmige Eisenkern a vermittels des Lagerzapfens b fest gelagert ist. Im Luftspalt zwischen dem Magneten und dem Kern dreht sich die dünn wandige Hülse c, die entweder aus Metall, z. B. Aluminium, oder aus Nichtmetall. z. B. Hartpapier oder dergleichen, bestehen kann. Die Hülse c trägt. eine nicht weiter dargestellte Wicklung, die als normale Gleichstromankerwicklung ausgeführt ist. und deren Enden mit dem Stromwender d verbunden sind.
Aus Herstellungsgründen wird man die Wicklung normalerweise auf einem dünnwandigen Träger befestigen, zu mal das Trägheitsmoment der Anordnung dadurch nicht nennenswert vergrössert wird. die Wicklung lässt sich aber auch nach Art. der freitragenden Spulen der Drehspulinstru mente ausführen. An ihren Rändern ist die Hülse c an zwei Lagerflanschen e befestigt. und zwar entweder durch Verlöten. Punkt- schweissen oder Verkitten und dergleichen.
Diese Flansche selbst sind in Hohlsteinlagern f auf dem Befestigungszapfen b gelagert. Die Befestigung der Lagerflansche an der Hülse durch (las Bindematerial erfolgt zweck- mässig mit Rücksicht auf ein möglichst ge ringes Trägheitsmoment des umlaufendes Teils nur so weit, als es die mechanische Festigkeit dieses Teils während der Wick lung unbedingt erfordert. Eine zusätzliche grössere Festigkeit; erfährt der umlaufende Teil durch die Tränkung der Wicklung mit flüssigem Lack und die darauffolgende Er starrung dieser Masse.
Eine weitere Ausführungsform besteht darin, dass man den Rotor nicht vollkommen schliesst, sondern an einer Seite eine grössere Öffnung lässt, durch welche hindurch der Trägerkörper für den Eisenkern hindurch ragt. Diese Ausbildungsform ist in Fig. 2 dargestellt. Der Eisenkern ist mit a und der Rotor mit e bezeichnet. Dieser Rotor e ist starr mit der Achse g verbunden, welche beider seits Spitzen oder Zapfen besitzt, die in Stei nen h an sich bekannter Konstruktion gela gert sind. Bei i besitzt der Rotor eine Öff- nun--. Durch diese Öffnung hindurch kann der Eisenkern vermittels eines Ansatzes gehalten werden.
Die Wicklung des Rotors kann, genau -ic früher beschrieben, als Trommelwicklung ausgeführt werden.