Unmittelbar wirkender Flüssigkeitsstossdämpfer mit Ausgleichvorrichtung für Fahrzeuge, insbesondere Schienenfahrzeuge. Gegenstand der Erfindung ist ein un mittelbar wirkender Flüssigkeitsstossdämpfer mit Ausgleichvorrichtung, bei welchem eine Faltmanschette aus nachgiebigem Stoff zum Schutz der aus dem Stossdämpferzylinder herausragenden Kolbenstange angeordnet ist, für Fahrzeuge, insbesondere Schienenfahr zeuge.
Die Erfindung besteht darin, dass zwi schen dem Innern der Faltmanschette und der Aussenluft durch Federwirkung unter Schluss stehende Ventile angeordnet sind, welche so abgestimmt sind, dass sie auf durch den Beladungsunterschied bedingte grössere Druckänderungen ansprechen und von einem bestimmten Überdruck an Luft nach aussen und von einem bestimmten Unterdruck an Luft nach dem Innern der Faltmanschette durchlassen.
Die bei Flüssigkeitsstossdämpfern der eingangs erwähnten Art vorgesehene Falt manschette aus nachgiebigem Stoff, wie z. B. Gummi oder imprägniertem Leder, er füllt ihren Zweck nur dann vollkommen, wenn sie luftdicht an ihrem Sitz befestigt ist, was aber anderseits bedingt, dass die von der Faltmanschette eingeschlossene Luft beim Arbeiten des Stossdämpfers abwechselnd verdichtet und entspannt wird. Soweit die Bewegungen des Stossdämpfers nicht grösser sind, als dem normalen Federungsspiel eines Fahrzeuges beim Fahren entspricht, bleibt die Beanspruchung der Faltmanschette durch die Druckänderungen der eingeschlossenen Luft gering.
Nun ändert sich ferner die Arbeitsstellung des Stossdämpfers noch mit dem Beladungszustand des Fahrzeuges, d. h. es schwingt beispielsweise der Stossdämpfer in. der Nähe seiner längsten Arbeitsstellung bei vollbeladenem Fahrzeug und bei leerem Fahrzeug in seiner kürzesten Arbeitsstellung. Dieser Belastungsunterschied bringt in den meisten Fällen eine Längenänderung der Faltmanschette mit sich, die wesentlich grö- sser ist, als sie durch das Federungsspiel her vorgerufen werden kann.
Infolgedessen wür den die Druckänderungen der eingeschlosse nen Luft zu Überbeanspruchungen der Falt- manschette führen.
Bei dem Stossdämpfer gemäss der Erfin dung werden diese Überbeanspruchungen vermieden.
Auf der Zeichnung ist ein Ausführungs beispiel des Erfindungsgegenstandes darge stellt.
Fig. 1 zeigt einen unmittelbar wirkenden Flüssigkeitsstossdämpfer mit der Ausgleich vorrichtung im Längsschnitt; Fig. 2 veranschaulicht die Ausgleichvor richtung in grösserem Massstab, ebenfalls im Längsschnitt.
11 und 12 sind elastische Lager, mittels welcher der Stossdämpfer an die federnden Teile einerseits und die ungefederten Teile eines Fahrzeuges anderseits angeschlossen ist. Fig. 1 zeigt die Stossdämpferteile in einer Lage zueinander, bei der der Wagen unbe laden ist. Der Kolben 13 steht hierbei im Zylinder 14 in der Nähe des untern Zylin derendes. Bei der Fahrt des Fährzeuges wird der Kolben aus dieser Stellung entsprechend dem Spiel der Federung des Wagens um ein Geringes auf- und abschwingen. Bei voll beladenem Wagen schwingt der Kolben in der Nähe des obern Zylinderendes. Die Dämp fungsflüssigkeit wird durch die Bewegung des Kolbens in bekannter Weise durch das Hochdruckventil 15 hindurch verdrängt und über die Kanäle 16, den Vorratsbehälter 17 und das Füllventil 1.8 zurückgefördert.
Dämpfungsflüssigkeit, welche in geringen Mengen durch die Kolbenstangenführung 19 in den Raum 20 dringt, kann durch die Kanäle 21, 22 in den Vorratsbehälter 17 zurückfliessen. Der Raum 20 ist von der Falt- manschette 23 luftdicht umschlossen und schützt den ausserhalb des Zylinders 14 be findlichen Teil der Kolbenstange 24, sowie die Kolbenstangenführung 19 gegen Feuch tigkeit und Verschmutzung. Im obern Ende der Kolbenstange 24 sind Kanäle 25 und eine Bohrung 26 angeordnet, über welche das Innere der Faltmanschette mit der Aussen luft in Verbindung steht. In dieser Bohrung 26 befindet sich die Ausgleichvorrichtung 27.
Wie aus Fig. 2 ersichtlich ist, besteht die Ausgleichvorrichtung aus dem Teil 28, in welchem zwei gegeneinander gerichtete Ven tilkörper 29, 30 angeordnet sind. Diese Ven tilkörper, welche vorzugsweise die Form von Kugeln haben, sind unter der Wirkung ihrer Federig 31 normalerweise geschlossen. Die Spannung der Federn 31 wird zum Beispiel mittels Rohrmuttern 32 eingestellt, wodurch in weiten Grenzen eine Anpassung an die gewollte Wirkung ermöglicht ist. Die Feder spannung wird so eingestellt bezw. abge stimmt, dass die Ausgleichvorrichtung nur auf die durch den Beladungsunterschied des Fahrzeuges in der Faltmanschette herbeige führten Druckänderungen anspricht.
Von einem bestimmten Überdruck ab kann Luft aus dem Innern der Faltmanschette durch den Kanal 33 und das Ventil 29,<B>31,</B> sowie durch die Bohrung 34 in der Schutzkappe 35 (Fig. 1) entweichen und im umbekehrten Fall über den Kanal 36 und das Ventil 30, 31 wieder angesaugt werden.
Nach Abnahme der Kappe 35 kann der die beiden Ventile enthaltende Teil 28 ohne Ausbau des Stossdämpfers aus dem Fahrzeug leicht zwecks Nachstellung der Ventilfedern 31 aus der Bohrung 26 herausgenommen werden.
Die seitlichen Zuströmkanäle 33 und 36 zu den beiden Ventilen stehen jeder für sich parallel zu beiden Ventilbohrungen und sind vorzugsweise in der 3lantelfläehe des Teils 28 angeordnet.
Bei der beschriebenen Ausgleichvorrich- tung ist die entsprechend dem Masse der Be ladung bezw. Entladung des Wagens erfol gende Bewegung langsam.
Dagegen sind die Bewegungen des Stoss dämpfers bei dem in Fahrt befindlichen Wa ben bedeutend schneller. Würde man für diesen Fall einen Luftausgleich mit dem Innern der Faltmanschette 23 vorsehen, so würde durch die Geschwindigkeit der ein- und austretenden Luft einerseits leicht Was- ser und Schmutz in das Innere der Falt- manschette mitgerissen bezw. anderseits Druckflüssigkeit, welche am Kolbenstangen lager austritt, normalerweise aber in den Vorratsbehälter zurückfliesst, mit nach aussen geblasen werden und somit verloren gehen.
Aus diesem Grunde ist' die Spannung der Ventilfedern 31 bei der beschriebenen Aus gleichvorrichtung so abgestimmt, dass die Vorrichtung nur auf die durch den Bela dungsunterschied bedingten Druckänderun gen anspricht.