Stahllegierung und Verfahren zu deren Herstellung. Vorliegende Erfindung betrifft eine Kup fer und Chrom enthaltende Stahllegierung, sowie ein Verfahren zu deren Herstellung.
Es sind verschiedene Stahllegierungen be kannt, die Kupfer in Mengen von 1 oder 2 enthalten und es ist auch schon vorgeschla gen worden, chromhaltige Stahllegierungen herzustellen, deren Kupfergehalt oberhalb 5 % liegt. Solche Stahllegierungen mit einem höheren Kupfergehalt als 5 % konnten jedoch in die Technik keinen Eingang finden, da keine Verfahren bekannt waren, um aus ihnen in befriedigender Weise brauchbare Gegenstände herzustellen.
Rostbeständige Stahllegierungen, die über 5 % Kupfer und über 10 % Chrom enthalten, können in an sich bekannter Weise herge stellt werden.
Giesst man diese in üblicher Weise in Sandformen, so weisen die Gussstücke eine unerwünschte Kristallstruktur auf. Es wurde nun.:. gefunden, dass diese Schwierigkeiten überwunden werden können, wenn man beim Giessen gewisse Vorsichts massregeln beobachtet. Es ist auch wün schenswert, ausserdem gewisse Anlass- und Wärmebehandlungsverfahren (z. B. zur Här tung), die später beschrieben werden, anzu wenden, die stark von denen abweichen, die bei den bekannten Chrom-Nickel-Stahlgüssen Verwendung finden.
Es wurde gefunden, dass. eine langsame Abkühlung die Ausbildung einer dendriti- schen Kristallstruktur bewirkt, die für Guss- stücke nicht unerwünscht ist, dass es aber durch rasche Abkühlung möglich ist eine feine polyedrische Struktur zu erzeugen, die sich bei Gussstücken als besonders günstig er wiesen hat.
Die Erfindung betrifft nun eine leicht bearbeitbare und rostbeständige Stahllegie rung mit einem Gehalt an 5 bis 20 % Kupfer und 10 bis 30 % Chrom, wobei der Rest min- destens zum grössten Teil aus Eisen und einem Kohlenstoffgehalt bis 0,3 % besteht, dadurch gekennzeichnet, dass die Legierung infolge rascher Abkühlung eine feine poly- edrische Kristallstruktur aufweist.
Die rasche Abkühlung kann dadurch be wirkt werden, dass man in Kokillen giesst, oder indem man die Gussstück e sobald als an- gängig, .d. h.nach weniger als 2 bis 3 Stunden aus den Sandformen nimmt und an. der Luft abkühlen lä-sst.
Die Gussst@ücl,:können ausserdem auch noch besonderen Anlass- und Wärme,beIiand- lungsverfa.lien unterworfen werden, die nach stehend besehrieben werden.
Während Chrom- Nickel-Stähle durch Abschrecken scllniiad- bar gemacht, oder durch langsames Abküh len gehärtet werden können, sind die so er z it,
<B>'</B> Itc n Eigeiusehaften in der Regel nicht re- versibel. Bei .der vorliegenden Legierung isst es nirii möglich .die Anlass,belia.ndlung bei Temperaturen zwischen<B>750</B> C und<B>970</B> l-' durchzuführen,
.die dann in der Pegel von einer härtenden Hitzebehandlung, bestehend in einer Abschreckung oder Luftkühlung, sowie einer nocbina-ligen Wärmebehandlung gefolgt sein kann. Die so erhältlichen harten und weichen Eigeiusclia.ften sind reversibel.
Folgende Versuche wurden mit einem Guss aus einer Legierung, die: 15% Cr, 1(l % Cu und 1 % W enthielt und bei <B>970'</B> C angelassen wurde, durchgeführt.
EMI0002.0064
Temperatur <SEP> der <SEP> Nachbehandlung <SEP> <B>:2010</B> <SEP> 500 <SEP> <SEP> 600 <SEP> " <SEP> 7<B>(</B>)t) <SEP> <SEP> <B>750</B> <SEP> " <SEP> 8(l0
<tb> Izodwert <SEP> 2 <SEP> 0,5 <SEP> 2 <SEP> 7 <SEP> 16 <SEP> 20
<tb> Brinellhä.rte <SEP> 28<B>6</B> <SEP> 3r10 <SEP> <B>21155</B> <SEP> 196 <SEP> 163 <SEP> 170 Die niedrigen N a.ch behandlungstempera- turen sind erwünscht, wenn eine gute B,eizbarkeit gefordert wird, während die höheren Temperaituren eine maximale Weich heit ergeben.
Bei einem Gehalt der Legierung an <B>15</B> % Cr und 1l) % Cu beträgt die Tempera tur zur Erzielting einer maximalen Härte etwa. 500 C.
Die oben beschriebenen Behandlungswei- sen empfehlen sich insbesondere für Chroni- Kupfer-Stabllegierungen, in denen der Chrom- gPhalt demjenigen der bekannten Chrom- Nicl#.el-Stä.lrle analog ist.
Bei einer Zunahme des Chromgehaltes von 10 auf 15 % oder von <B>1-7</B> auf 19 % nimmt die Korrosionsbeständig keit progressiv zu. Aus Gründen der Wirt schaftlichkeit liegt jedoch die obere Grenze de,s Chromgehaltes bei 20 bis '25%, obschon auch Chrommengen bis zu 3(1% verwendet werden können.
Der minimale. Kupfergelia.lt liegt hei etwa 5 bis<B>6%,</B> vorzwgsweise nicht niedriger als 7 bis 8 %. Am günstigsten hat sich ein Kupfergehalt von 8 bis 10% erwiesen. Der Kupfergehalt kann bis auf 20 % ansteigen.
Eine starke Erliöliung ,des Kupfergehaltes er- bülit die Duktilität auf Kosten -der Korro- sion@sbeständigkeit. In Legierungen, die kalt gezogen werden sollen, können 15 bis 24) % ii enthalten sein.
Der Rrest der Legierung besteht meist zur Ha@upt@sache aus Eisen. Die Legierung kann aber auch noch kleine. Mengen Wolf- rain, Dlolylidän oder Niob enthalten. Der Clelialt; an Molybdän oder Wolfram kann bis ,)%, derjenige an N iob bis zu 1 % betragen.
Der Kohlenstoffgehalt sollte möglichst niedrig sein. Durch Verzicht auf einen Teil der Rostbeständigkeit kann eine solimiedbare L;@gierung mit<B>C</B> erhalten werden, doch ist der Kohlenstoffgehalt vorteilhafterweise unter 0,121% zu wählen.
Kupfer-chromlegierte Legierungen, die wie oben beschrieben behandelt wurden und 15% oder weniger Chrom enthalten, sind lufterhürtend, während solche finit höherem Chronige@halt als<B>15%</B> nicht lufterhärtend sind.
I),ie erfili@dungsigemä ssen Kupfer-Chrom- Stahllegierungen sind .sehr duktil, haben eine hohe Zugfestigkeit und eine beträchtliche Korrosionsfestigk < -it. Sie stellen rostfreie Stahle mit ;
ähnlichen tigenschaften wie Chrom-Nickel,Stähle dar und haben in der Regel auch. einen: ähnlichen Kohlenstoff- gehalt, @d. h.<B>0,05</B> bis, 0,1 % Kohlenstoff.