Apparat zum Photographieren von Ober- und Unterkiefer. Die Erfindung bezieht sich auf einen Apparat zum Photographieren von Ober- und Unterkiefer. Dabei wird Gebrauch gemacht von der schon bekannten Kombination von Spiegeln und Objektiven zum Photographie ren von schwer in das Bildfeld zu bringen den Gegenständen; derartige Apparate sind aber ohne weiteres nicht zum Photographie ren des Kiefers geeignet, weil dabei das Objektiv unmittelbar vor der Lippe aufge stellt werden muss und der Spiegel oder die Spiegel in die Mundhöhle eingeführt werden müssen. Bis jetzt hat man sich die Mund photographie auch nicht als Ziel gesteckt.
Ferner sind Apparate bekannt zum Photo- .(2-raphieren von Körperhöhlen, wie Magen und Blase, bei denen die Kamera mit einer Lichtquelle zum Beleuchten der Körperhöhle versehen ist; bei der Einrichtung .gemäss :der Erfindung befindet sich die Lichtquelle ausserhalb der Mundhöhle, so dass deren Lichtstärke derart gross gemacht werden kann, dass Momentaufnahmen möglich sind. Ausserdem können die Kameras gemäss .der Erfindung in jedem beliebigen Format ange fertigt werden, wäs bei den genannten<B>Ap-</B> paraten für Magen- und Blasenphotographie nicht möglich ist.
Gemäss der Erfindung hat .der Apparat einen Spiegel, dessen Umrissform der Form der Mundhöhle angepasst ist, enthält, welcher in die Mundhöhle eingeführt und auf den Zahnelementen des Kiefers gegenüber dem zu photographierenden Kiefer aufgestellt werden kann, welcher Spiegel derart an dem Gestell einer Kamera befestigt ist, .dass sämt liche Okklusalflächen der Zahnelemente un- verzerrt aufgenommen werden können.
Ferner können noch zwei Spiegel beson derer Form angeordnet sein, wovon einer in das vestibulum oris eingeführt werden kann, so dass es mittels dieses Spiegels möglich ist, mit der Aufnahme der Okklusalflächen der Zahnelemente ausserdem noch die Vestibular- flächen zu photographieren und wovon der andere Spiegel in .das cavum oris proprium eingeführt werden kann,
um gleichzeitig auch die oralen Flächen der Molaren und Praemolaren .zu photographieren. Ferner kann gemäss der Erfindung eine Lichtquelle derart an dem Gestell der Kamera befestigt werden, dass sie bei den Aufnahmen unmit telbar vor dem geöffneten Mund zu liegen kommt und keine direkten Strahlen in das Objektiv der Kamera und in das Auge fallen können.
Schliesslich können die Spiegel auswech selbar sein und aus sterilisierbarem Material hergestellt sein.
In der Zeichnung ist ein Ausführungs beispiel des Erfindungsgegenstandes darge stellt.
Fig. 1 ist eine schematische Darstellung des Apparates. Dabei ist der Strahlengang beim Photographieren des Oberkiefers ge zeigt; Fig. 2 ist eine Seitenansicht, teilweise im Schnitt.
Fig. 3 eine Vorderansicht, teilweise im Querschnitt; Fig. 4 und 5 stellen Spiegel dar.
Zur Erläuterung der hierbei benutzten stomatologischen Terminologie diene folgen des: Zähne: Frontzähne und Backenzähne, beide. Okklusalflächen: Kauflächen der Zahnelemente. Vestibulum oris: Mundvorhof. Vestibulärflächen: Dem vestibulum oris zu gekehrte Flächen der Zahnelemente. Cavum orzs proprium: Die eigentliche Mundhöhle.
Oralflächen: Dem Cavum oris proprium zu gekehrte Flächen der Zahnelemente. Molaren: Echte Backenzähne. Praemola.ren: Falsche Backenzähne. Frontzähne: Schneidezähne und Eckzähne. Unit: Instrumentenkombina tion. Labialflächen: Flächen der Frontzähne, welche den Lippen zugekehrt sind. Buccal- flächen: Flächen der Molaren und Pra.emo- laren, welche den Wangen zugekehrt sind.
Der Apparat besitzt einen Spiegel 1 (siehe Fig. 1), dessen Form der Form der Mund höhle und der Breite des effektiven Licht bündels angepasst ist. Dieser Spiegel ist auf den Okklusalflächen der Zahnelemente gegen über dem zu photographierenden Kiefer auf- gestellt. Die spiegelnde Oberfläche ist dem zu photographierenden Kiefer zugekehrt.
Unmittelbar vor der Lippe des zu photo graphierenden Kiefers wird das Objektiv 2 der eigentlichen Kamera aufgestellt, welches auf jeden Fall so angeordnet sein muss, dass eine Unterbrechung des Strahlenbündels, aus gehend von dem zu photographierenden Kie fer, durch Lippen, Zähne oder Wangen aus geschlossen ist. Das Objektiv muss ferner der art angeordnet sein, dass .die Hauptachse durch den mittleren Teil des sich im Spiegel bildenden virtuellen Bildes ,des zu photogra phierenden Kiefers geht.
Eine Lichtquelle 4 ist unmittelbar vor dem geöffneten Munde aufgestellt und der art angeordnet, dass keine direkten Licht strahlen in das Objektiv der Kamera und in das Auge fallen können, während der zu photographierende Kiefer an allen Seiten gut beleuchtet wird.
Um auf derselben Photographie gleich zeiti- eine Abbildung der Vestibulärflächen der Zahnelemente zu bekommen, wird an der Aussenseite des zu photographierenden Kie fers ein zweiter Spiegel 5 angeordnet, wel cher in Form und Grösse der Form und Grösse des vestabulum oris angepasst ist. Die spie gelnde Oberfläche ist den Zahnelementen zu gekehrt. Der Winkel, den dieser Spiegel mit den '@restibulärfläclren der 7,ahnelement#- macht, ist ein derartiger, dass durch .das Objektiv ein deutliches photographisches Bild dieser Flächen .gebildet werden kann.
Der Spiegel dient gleichzeitig zum Abhalten der Lippen und Wangen von den Vestibulär- flä.chen :der Zahnelemente.
Um ferner noch ein photographisches Bild der Oralflächen der Zahnelemente zu bekom men, wird innerhalb der Oralflächen der Mo- ralen und Praemolaren ein dritter Spiegel an geordnet, dessen zwei spiegelnde Flächen den betreffenden linken und rechten Backen zähnen zugekehrt sind. Die Winkel, welche diese .spiegelnden Flächen mit den Oral flächen der Moralen und Praemolaren machen, sind derart, ,dass durch das Objektiv ein deutliches photographisches Bild dieser Fläehen gebildet werden kann.
Die Oral flächen der Frontzähne sind bereits mit dem Okklusalbild festgelegt.
Das virtuelle Bild des zu photographie renden Kiefers, welches in dem Okklusal- spiegel gebildet wird, versetzt den Ober- oder Unterkiefer gleichsam als gegenüber der Ka mera, welche selber nicht gegenüber dem zu photographierenden Kiefer gestellt werden kann, ohne däss der andere Kiefer das effek tive Lichtbündel unterbricht. Ferner ist es notwendi-, das Objektiv,der Kamera unmit telbar vor der Lippe des zu photographieren den.
Kiefers aufzustellen, um erstens zu ver hindern, dass Lippen, Zähne oder Wangen das effektive Lichtbündel unterbrechen, und zweitens, um gerade genügend Raum übrig zu lassen, damit .der zu photographierende Kiefer gut beleuchtet wird.
Wie ein nach den oben entwickelten Grundsätzen konstruierter Apparat für lrilndpliotographie praktisch ausgeführt wer den kann, ist nachfolgend beschrieben.
Der Spiegel 1, dessen Form der Form der Mundhöhle und der Breite des effektiven Lichtbündels angepasst ist, hat ungefähr eine Form, wie angegeben in Fig. 4. Der breite Teil wird in den Mund gebracht und auf den Zahnelementen gegenüber dem zu photogra- phierenden Kiefer aufgestellt. Der schmale Teil wird in einen Schieber 6 geschoben. Spiegel verschiedener Grösse und Form kön nen in den Schieber geschoben werden, so da.ss der Apparat individuellen Unterschieden sst werden kann.
Das Material der <B>z</B> angepa Spiegel ist so zu wählen, dass Sterilisation ohne Schwierigkeiten möglich ist. Die Spie gel können zum Beispiel aus -vernickeltem oder verchromtem Messingblech von unge- fälir 1/2 mm Dicke hergestellt sein. Der Schieber G ist auf einem festen vorspringen den Teil 7 im Fenster 8 befestigt, welches in der Vorderwand des Apparates vorgesehen ist, um das Licht zweier elektrischer Glüh lampen 4 durchzulassen. Das Licht jeder Glühlampe wird von einem Reflektor 9 re flektiert.
Die Beleuchtung des Kiefers er- folgt auf diese Weise teilweise direkt, teil weise durch die Reflektoren -9 und teilweise durch,den Okklusalspiegel 1.
Die Kamera selbst ist hier für Rollfilm 4 X 61/2 cm ausgeführt. Das Format der Aufnahme ist dann 4 X 4 cm. Die Film spulen sind in lichtdichten Haltern zur Seite der eigentlichen Kamera über den Glühlam pen angeordnet. Da die Filmspulen 10 weni ger Raum einnehmen als .die Kamera selbst, ist der Raum, welcher .dadurch neben der Kamera frei bleibt, benutzt um Reflektoren 9 und Lampen 4 möglichst dicht neben der Kamera anzuordnen. Ein Zählwerk 1,8 er möglicht eine richtige Verteilung der Aufnah men über den Film.
An der Vorderwand des Apparates springen die Wände der Film spülenhalter vor und liegt die Vorderwand der eigentlichen Kamera etwas tiefer, wo durch Raum für Nase und Kinn frei bleibt. Um beim Photographieren des Unterkiefers Raum für die Nase zu haben, ist in der Vorderwand des Apparates unter dem Schie ber eine Öffnung vorgesehen. Ein Beschlagen des Objektives 2 soll .dadurch verhindert wer den, dass das Objektiv hinter dem Dia- phrag -ma 3 ,angeordnet wird.
Wegen der er forderlichen Tiefenschärfe bei der kurzen und immer wechselnden Gegenstandsentfer nung darf die Blende nur klein sein. Durch richtige Anordnung der Reflektoren und Lichtquelle gegenüber dem Objektiv und -dem Diaphragma kann kein direktes Licht in die Kamera scheinen. Der Verschluss, ein ein facher Moment-Zeitverschluss eines bekannten Typus ist hier im Raum 11 zwischen- dem Objektiv und dem Diaphragma eingebaut.
Da das Objektiv unmittelbar vor der Lippe auf gestellt werden muss, befinden sich an der Lippenseite des Objektives keine Teile des Verschlusses. Der Verschluss wird mittels eines Drahtauslösers im Halter 13 über ein Hebelsystem 12 geöffnet.
Zu gleicher Zeit mit dem Öffnen des Verschlusses werden mit einem Schalter 14, welcher zwischen den Lampen eingebaut ist, und welcher mit dem Hebelsystem 12 korrespondiert, die Glüh lampen automatisch eingeschaltet, Ein Halter an der Wand des Apparates ermöglicht es, den Apparat an einem Wand arm oder einem Unit für zahnärztliche In strumente zu montieren, so dass der Apparat unbeweglich festgesetzt werden kann und Umkehrung möglich ist je nachdem der Ober- oder Unterkiefer photographiert wer den soll.
Wünscht man gleichzeitig die Vestibulär- flächen der Zahnelemente zu photographie ren, so wird der Spiegel 5, 16, welcher ge sondert in Fig. 5 ,dargestellt ist, in das vesti- bulum oris eingeführt und daraufhin an dem Apparat befestigt. Dieser Spiegel kann zum Beispiel dreiteilig ausgeführt sein.
Der mitt lere Spiegelteil 5 dient dann zur Wiedergabe der Labialflächen der Frontzähne, .die seit lichen 1-6 zur Wiedergabe der buccalen Flä chen der 3Iolaren und Praemolaren. Die seitlichen Spiegelteile 16 sind lose auf zwei, an dem mittleren Spiegelteil 5 befestigte, federnde Flügel 17 geschoben mit ein paar Schieberchen 15. Die Federung der Flügel 17 erleichtert das Einbringen des Vestibulä,r- spiegels in den Mund und verhindert ferner.
dass beim Öffnen des Mundes die seitlichen Spiegelteile in -das Zahnfleisch gedrückt wer den können. Die Spiegelteile 5, 16 sind in einigen verschiedenen Grössen und Formen ausgeführt. Für Ober- und Unterkiefer sind verschiedene Formen erforderlich. Viele mögliche Konstruktionen, Kombinationen und Variationen von Vestibulärspiegeln sind denkbar.
Zum Photographieren der Oralflächen von Molaren und Praemolaren sind der linke und rechte .Spiegel zu einem festen Ganzen vereint und an dem Okklusalspiegel 1 oder an dem Vestibulärspiegel 16 befestigt.
Die Apparate können, hergestellt werden für verschiedene Bildgrössen, für Film oder Platte und mit diversen Verschlusstypen aus gestattet sein usw.