Einrichtung zur Anzeige von den elektrischen Widerstand eines Messdrahtes beeinflussenden Fremdstoffen in gasförmigen Fluida. Den Gegenstand der vorliegenden Erfin dung bildet eine Einrichtung zur Anzeige von den elektrischen Widerstand eines Mess- drahtes beeinflussenden Fremdstoffen in gas förmigen Fluida, insbesondere in Luft.
Diese Fremdstoffe können sowohl Gase, als auch tropfbar flüssige Körper in Nebelform und von einem Gasstrom mitgeführter Staub sein.
Es ist bekannt, dass gewisse Metalle, wie zum Beispiel Palladium, Platin und Iridium, zur Adsorption, wenn nicht zur Absorption von Wasserstoff befähigt sind, wobei der elektrische Widerstand der genannten Me talle vergrössert wird. Die Ansaugung bezw. Aufsaugung findet bereits bei gewöhnlicher Temperatur statt, nimmt aber zu,
wenn das Metall erwärmt wird. Von der erwähnten Sorptionsfähigkeit wird bereits Gebrauch ;ge macht in Geräten für den Nachweis von Wasserstoff in Gasgemischen.
Nun ist aber durch einlässliche Versuche festgestellt worden, dass ausser Wasserstoff auch andere Gase, ferner zum Beispiel in Kampfgasen enthaltene Arsen- und Chlor verbindungen, eine Erhöhung des elek- trischen Widerstandes eines aus einer Palla- dium-Silberlegierung bestehenden Drahtes oder Bandes bewirken.
Zweckmässig-erweise wird der Messdraht, welcher rund oder band förmig sein kann, nur ganz dünn ausgebildet, um eine im Verhältnis zum Querschnitt mög lichst grosse Oberfläche zur Verfügung zu haben. Die Empfindlichkeit der Einrichtung kann erheblich gesteigert werden durch Mit- tel zur Erwärmung des zu untersuchenden gasförmigen Fluidums bis -auf die Tempe ratur des Messdrahtes;
es lässt sich dadurch ermöglichen, unter Beachtung .der Zeit, in welcher die Veränderung des Widerstandes des Messdrahtes vor sich geht, .den prozen- 6valen Gehalt eines gasförmigen Fluidums an Fremdstoffen, die den elektrischen Wider stand des Messdrahtes beeinflussen, einiger massen abzuschätzen und, festzustellen.
Für das Adsorptions- beziehungsweise Absorptionsvermögen des Messdrahtes ist dessen absolute Temperatur massgebend; es ist daher von Vorteil, diese Tempe ratur, die sich aus der Temperatur des den Mess:draht umgebenden Fluidums und der Übertemperatur,die der Messdraht durch Er hitzung erhält, zusammensetzt, möglichst gleichmässig zu halten.
Die Temperatur eines gasförmigen Fluidums lässt sich unischwer durch eine regelbare Heizung konstant hal ten, was jedoch für die von der Wärmeleit fähigkeit und .Strömungsgeschwindigkeit des Fluidums abhängige Übertemperatur des Messdrahtes nicht möglich ist.
Um den Ein fluss der Einwirkung ,der Übertemperatur des Messdrahtes auf dessen absolute Temperatur möglichst gering zu hallten, kann vorteil- hafterweise die Erhitzung desgasförmigen Fluidums so weit ,getrieben werden, dass schon eine ,geringe Übertemperatur des. Drah tes hinreicht, um die gewünschte absolute Temperatur des Messdrahtes zu erhalten.
Bei spielsweise würden hierfür bei .einer Tempe- ratur des Fluidums von -85 und einer ge- wünschten Temperatur von 100 des Mess- drahtes bloss 15 Übertemperatur erforderlich sein,
so @dass selbst bei einer Änderung der Wärmeleitfähigkeit des Fluidums eine Ände rung der absoluten Temperatur des Mess- drahtes kaum eintreten würde.
Die beigegebene Zeichnung stellt ein Aus- führungsbeispiel des Erfindungsgegenstan- des, eine Einzelheit der Einrichtung und. eine Variante ,dieser Einzelheit dar.
Fig. 1 ist eine schematische Darstellung der ,ganzen, aus einem Messgerät und einem Anzeigegerät gebildeten Einrichtung; Fig. 2 ist ein. Längsschnitt des Messgerä- tes allein;
Fig. 3 zeigt zum. Teil einen Schnitt nach der Linie III-III und zum andern Teil eine Variante der untern Partie der Fig. 2(.
Die in Fig. 1 dargestellte Einrichtung ist aus einem Messgerät 1 und einem Anzeige gerät 12;
zusammengesetzt. Diese beiden Ge räte stehen mit einer ihnen gemeinsamen Stromquelle 13 in Wirkungsverbindung, ass welche eine Batterie oder ein elektrischer Akkumulator vorgesehen sein kann.
Das eigentliche Anzeigeinstrument 33 des Anzeigegerätes ist ferner über eine Wheat- stone'sche Brücke mit dem Messdraht des Messgerätes 1 verbunden.
Bei dem Ausführungsbeispiel gemäss Fig.1 besitzt das Messgerät ein .in der untern Partie annähernd kugelförmiges Gehäuse 2, .dessen Innenwandung aus einem weder chemisch roch katalytisch auf ein zu untersuchendes Fluidum einwirkenden Material besteht,
bei spielsweise aus Porzellan oder Bakelit oder Hartgggummi. Das Gehäuse 2 ist unten mit einem für den Zutritt eines zu untersuchen- den Fluidums bestimmten Stutzen 3 ver sehen, in welchen eine durch elektrischen Strom beheizbare Spirale 4 eingesetzt ist;
diese ist mit der im Anzeigegerät unter- @gebrachten Batterie 13 einerseits durch die Leitungen 17 und 14, den Regulierwiderstand 15 und ein Amperemeter 16, und anderseits durch Leitungen 24 und 29 verbunden.
Fer ner ist das Gehäuse 2 oben mit einem als Kamin dienenden Rohr 10 versehen, .das nahe seinem obern Ende Öffnungen 11 für den Austritt des zu unters chenden Fluidums aufweist. Durch dieses Rohr sind die Lei- tungen 17, 24, 30 und 34 aus- und. eingeführt.
Im Innern des kugelförmigen Teils des Gehäuses '2 ist ein dünner Messdraht 5 unter- gebracht, der aus einer Palladium@Bilber- legierung besteht und auch als sehr dünnes Band ausgebildet sein kann.
Er bildet einen im Punkt 35 angeschlossenen Zweig der be- reits erwähnten Wheatstone'schen Brücke.
Als Vergleichswiderstand ist in der Nälhe des Messdrahtes 5 ein zweiter Draht 6, an geordnet, der zweckmässig saus einem Mate- ria@ besteht, das bei einer bestimmten Tem- peratur dem .Stromdurchgang den .gleichen Widerstand wie .der Messdraht 5 bietet,
daher am besten ebenfalls aus einer Pd-Ag-Legie- rung besteht. Sowohl der Mess:draht, als der Vergleichsdraht ist von einer Hülse 8 bezw. 7 umgeben, die zum Beispiel aus Glas oder Porzellan bestehen kann.
Während aber die Hülse 7 völlig geschlossen ist, so dass der Vergleichsdraht gegen .die Einwirkung des gasförmigen Fluidums geschützt ist, weist die Hülse 8 Durchbrechungen in ihrem Man tel auf, um eben dem Fluidum Zutritt zum Messdraht 5 zu gewähren. Die Drähte 5 und 6 sind am einen Ende mit schwachen Schraubenfedern 50 bezw. 49 versehen, wel che eine Durchbiegung der Drähte verhin dern sollen.
Die Drähte ,sind mit ihren Schraubenfedern zweckmässig durch ein am besten aus<B>75%</B> Zinn, 18 bis 20% Wismut und 5 bis 7 % Antimon bestehendes Lot ver bunden.
Die Wärme, die dem zu untersuchenden Fluidum durch die Heizspirale 4 zugeführt wird und diejenige der hierbei ebenfalls er hitzten Drähte 5 und 6 erzeugt im Kamin 10 des Gehäuses einen kräftigen Zug, @so da.ss auch ruhende Gase, wie zum Beispiel a,tmo- sphäTische Luft, und Gas, das schwerer als Luft oder mit ,Sohwebestoffen geschwängert ist, in ununterbrochenem Strom in das Ge häuse 2 eingesaugt werden, aus welchem ,
sie schliesslich .durch die Öffnungen 11 des Ka- mins-10 wieder austreten.
Parallel zum Stromkreis der Heizspirale 4 ist im Anzeigegerät die bereits erwähnte Wheatstone'sehe Brücke geschaltet, mittels derer die Widerstandsänderungen des IvIess- drahtes bestimmt werden können. Die soge- nannten Eckpunkte dieser Brücke sind 23, 28 und 31 und der bereits erwähnte Punkt 35, der sich im Gehäuse 2 .des Mess,geräles be findet.
Der Stromverlauf ist folgender: von der Batterie 13 fliesst -der Messstrom über die Leitungen 14 und 18, den zur Konstant- haltung des Stromes innert enger Grenzen dienenden Eisenwasserstoffwiderstand 19, den Grobregulierwiderstand 20, das Amperemeter 21 und die Leitung 22 zum Eckpunkt 23,der Brücke.
Von diesem geht der Strom einer seits durch einen konstanten Widerstand 25, ein Potentiometer 26 und einen zweiten kon stanten Widerstand 27 zu .dem durch die Leitung 29 mit der Stromquelle 13 verbun denen Eckpunkt 28, anderseits durch die Leitung .30, den Vergleicbswiderstand 6 und den Messdraht 5 im -Gehäuse 2 .des Mess- gerätes und .die Leitung 24.
Die Verbindung der beiden andern Eckpunkte 31 und 3-5 der Brücke wird durch die Leitung 34, das An zeigeinstrument 33 und die Leitung 32 be werkstelligt. Der Eckpunkt 31 ist als .Schleif- kontakt gegenüber dem Potentiometer 26 ausgebildet, um die Brücke abgleichen, @da:s heisst ins Gleichgewicht bringen zu können.
Letzteres wird alsbald gestört, wenn .in das Messgerät ein gasförmiges Fluidum ein strömt; der Zeiger des Anzeigeinstrumentes 33 schlägt dann entsprechend aus. Das Instrument kann in üblicher Weise durch einen Schalter 36 zeitweise kurzgeschlossen werden.
Die Wirkungsweise der hiervor beschrie- benen Einriohtunggemäss ng. 1 ist fol gende: Der Messstrom wird durch .den Grob- regulierwIderstand 20 so geregelt, dass der Messdraht 5 und der Vergleichswiderstand 6 eine Temperatur von beispielsweise <B>85'</B> an nehmen.
Hernach wird die Heizspirale 4 ein- geschaltet und deren Temperatur mittels des Widerstandes 15 so geregelt, dass sie un gefähr dieselbe wird, wie sie die beiden Drähte 5 und 6 haben.
Sodann wird die Wheatstone'sche Brücke gegebenenfalls durch Versohieben ihres als Schleifkontakt aus gebildeten Eckpunktes 31 auf dem Potentio- meter 26 ins Gleichgewicht gebracht. In die ser Stellung verharrt die Brücke, solange das zu untersuchende Fluidum, beispielsweise atmosphärische Luft, keine den elektrischen Widerstand des Mess,drahtes verändernde Fremdstoffe enthält.
,Sobald dies nicht mehr der Fall ist, die Luft also einen Fremdstoff der erwähnten Art enthält, wird der elek- trische Widerstand .des Messdrahtes 5, kraft der Adsorptionsfähigkeit des für den Mess- draht verwendeten Metallei, gestört,
wobei der Zeiger des Instrumentes 33 ausschlägt. Die Grösse .des Ausschlages kann als Mass für die Menge des im Fluidum enthaltenen, auf den Messdraht einwirkenden fremden Be standteils bewertet werden.
Die konstruktive Ausbildung des Mess- gerätes der beschriebenen Einrichtung ist in 0 Fig. 2 und zum 'Teil auch in Fig. 3 @dar- gestellt. Das Gehäuse 2 äst hier zweiteilig. Die obere Hälfte 3,6 mit dem Kamin 10 ist mit der untern Hälfte 37 mittels eines an letzterer vorgesehenen Gewindereifens 38 verbunden.
Die untere Hälfte 87 ist unten mit einem Gewindestutzen 39 versehen, auf welchen die Kapsel 3' angesteckt ist. In letz tere ist das mit wechselständigen Prall flächen 41 versehene Endstück 40 der Zu flussleitung für das zu untersuchende Flui dum eingesetzt. Die Heizspirale 4 ist hier an einem Paar Isolatoren 42 angebracht,
die oberhalb des Einlassstutzens 89 angeordnet sind. Die Hülsen 7 und 8 - letztere mit Durchbrechungen 9 im Mantel - sind an ihren Stirnenden durch Kappen aus leiten dem Material, zum Beispiel Metall, ab geschlossen, an welche der Messdrakt 5 und der Vergleichsdraht unter Zwischenschaltung von Schraubenfedern 50 angeschlossen sind. Jene Hülsen sind zwischen Klammern 47 eingeklemmt,
die an der Unterseite eines Zwischenbodens 43 angebracht und an die Leitungen 24 bezw. 30 bezw. 34 angeschlos sen sind.
Der Zwischenboden 43. ist am un tern Rand der obern Gehäusehälfte 36 mit tels eines mit iSchraubenwindungen ver sehenen Flansches eingesetzt und besitzt eine zentrale Öffnung 45 für den Durchlass des Fluidums und nahe seinem Rand Löcher 44 und 46 für die Drähte 17 bezw. 24.
Die zur Verbindung des Messgerätes mit dem An- zeigegerät dienenden vier Drähte sind in einer das Kamin 10 durchsetzenden Hülle vereinigt.
Die Austrittsöffnungen 11 im Mantel des Kamins sind mit einigem Abstand von einer oben offenen Muffe 51 umgeben.
Das obere Ende des Kamins ist mittels eines von den Verbindungsdrähten @durebsetzten Spundes verschlossen. Die Prallflächen 41 und die Muffe 51 sollen eine Störung durch äussere Einflüsse, zum Beispiel durch Windstösse, beim Untersuchen und Messen eines Flui dums verhindern und die Bedingungen mög lichst gleichförmig erhalten,
unter denen das Fluidum Zutritt zum Gehäuse 2 hat. Es können auch Mittel vorgesehen sein, um den Einfluss von Temperaturschwankungen. auf dieStrömung des Fluidums im Gehäuseaus- zuschalten.
Bei der Variante gemäss Fig. 8 ist die Kapsel 8", durch welche ein .zu untersuchen- des Fluidum in das Gehäuse 2 des Messgerä- tes einströmt, unten mit einer Kappe 48 ver sehen, in welche ein .Sieb 53 eingesetzt ist. Ein zweites Sieb 54 ist vor der Öffnung des in die Kapsel 3" hineinragenden Stutzens 39 angebracht.
Diese Siebe haben die gleiche Be stimmung wie die Prallflächen 41 im End stück 40 der Zuflussleitung in Fig. 2.