Einrichtung zum Kühlen von Ri,umen für Massenaufenthalt. Die Erfindung betrifft eine Einrichtung zum Kühlen von Räumen für Massenaufent halt, insbesondere von Gasschutzräumen. Bekanntlich werden zum Schutz der Bevöl kerung gegen Luftangriffe Schutzräume ge schaffen, die so abgeschlossen sein müssen, dass die darin befindlichen Personen bei einem allfälligen Gasangriff vor der schädlichen Wirkung der Kampfgase geschützt sind. Ausserdem übersteigt die Anzahl der unter zubringenden Personen pro mg Rauminhalt ganz erheblich die für sonstige Aufenthalts räume vorgeschriebene Höchstzahl.
Die Wärmeabgabe dieser Personen, zumal da die Lufterneuerung in diesen Räumen wegen der bei Gasangriffen zu überwindenden Schwierigkeiten nahe der untersten zulässigen Grenze sein wird, an die Raumluft ist ganz erheblich, so dass für einen längeren Auf enthalt in diesen Räumen eine Kühlung der Luft erforderlich wird. Die vorstehend an gedeuteten Schwierigkeiten bei der Lufter neuerung ergeben den Nachteil, dass die Zu führung von Kaltluft in ausreichendem Masse kaum möglich sein wird.
Zur Überwindung dieses Nachteils schlägt die Erfindung vor, dass mindestens in einem Teil der Raumwandungen ein oder mehrere von einem Kühlmittel durchflossene Rohr systeme vorgesehen sind, die ausserdem als Armierung .der Raumwandungen dienen. Vorteilhafterweise wird als Kühlmittel für das bezw. die Rohrsysteme der Umgebung entnommenes Grundwasser verwendet.
Auch kann eine von, ,der Energiezufuhr von ausser halb der zu kühlenden Räume unabhängige Pumpe für die Förderung des Kühlmittels durch das bezw. die Rohrsysteme vorgesehen sein.
Auf der Zeichnung ist ein Ausführungs beispiel der Erfindung schematisch darge stellt.
Bei dem als Gasschutzraum dienenden Massenaufenthaltsraum 1, der vorzugsweise unterirdisch vorgesehen ist, gelangt man von dem Eingang 2, der in einer weiter nicht dargestellten Weise gegen das Eindringen der Gift- oder Kampfgase geschützt ist, in den Vorraum ä und mittels einer nicht ge zeichneten Treppe in die Räume 4, 5 und 6, die zur Aufnahme einer möglichst grossen Zahl von Personen dienen. In den ,Seiten wänden 7, die zum Beispiel aus Beton her gestellt sind, sind die Rohrsysteme 8, 9 und 10 vorgesehen, die gleichzeitig als Armie- rung der Seitenwände 7 dienen.
Die obersten Windungen der Rohrsysteme 8, 9 und 10, die zum Beispiel als durch gehende Rohrschlangen ausgebildet sind, sind mit der Zufuhrleitung 12 für das Kühl mittel über Regelventil 13 verbunden, wäh rend die untersten Windungen der Rohr systeme 8, 9 und 10 an die Abflussleitung 14 angeschlossen sind, die das Kühlmittel zu einem. weiter nicht dargestellten Abflusskanal führt.
In der Decke des untersten Raumes 6 ist ein weiteres Rohrsystem 15 vorgesehen, das mit seiner innersten Windung über ein Regelventil 13 an die Leitung 12 und mit der äussersten Windung an die Abflussleitung 14 angeschlossen ist.
Zur Kühlung der Räume werden die Rohrsysteme 8, 9, 10 und 15 von einem Kühlmittel durchflossen, so dass die Innen wandungen der Räume eine tiefe Temperatur annehmen und die in der Luft dieser Räume enthaltene Wärme an die Wandungen über geht und durch das Kühlmittel nach aussen abgeleitet werden kann.
Das Kühlmittel wird der Zufuhrleitung 12 durch die Pumpe 16, die von dem Motor 17 oder einer andern Kraftquelle angetrieben wird, zugeführt. Die Pumpe 16 saugt aus dem Schacht 2,3 mit- telst der Saugleitung 18, die ein Abschluss- ventil 19 aufweist, das Grundwasser der Um gebung an. In dem Raum 20 ist eine zweite Saugleitung 21 mit einem Absehlussventil 22 vorgesehen, um allfälliges sich darin ansam melndes Wasser mittels der Pumpe 16 zu entfernen.
Wenn die Saugleitung 18 an die Pumpe angeschlossen ist, ist das Ventil 22 geschlossen. Saugt die Pumpe aus dem Raum 20, so ist das Ventil 19 geschlossen. Das Wasser aus dem Raum 20 kann entweder beim Schliessen des Ventils 24 der Leitung 12 und Öffnen des Ventils 25 der Leitung 26 unmittelbar ins Freie abgeführt werden, oder bei geschlossenem Ventil 25 und ge öffnetem Ventil 24 als Kühlmittel durch die Rohrschlangen durchgeleitet werden.
Für die Lüftung der Räume sind die Luftzufuhrkanäle 27 vorgesehen, die an ein weiter nicht (dargestelltes Lüftungsnetz an geschlossen sind.
Durch die Erfindung wird der Vorteil er reicht, dass durch die Einbettung der Rohr systeme in die Raumwandungen eine grosse Kühlfläche entsteht. Da die Räume meist sehr niedrig sind und die Rohrsysteme in die Seitenwandungen untergebracht sind, ergibt sich als weiterer Vorteil, dass eine Behin derung, unter Umständen eine Verletzung .der in den Räumen sich aufhaltenden zahl reichen Personen mit Sicherheit ausgeschlos sen ist.
Dadurch, .dass für die Unterbringung der Rohrsysteme innerhalb der Gasschutzräume Platz nicht erforderlich ist, kann der Inhalt dieser Räume für die gleiche Anzahl Per sonen verkleinert werden, so dass die Kosten für die Herstellung der Mauern und bei unterirdischen Gasschutzräumen die Kosten für die Ausschachtung verringert werden können. Auch sind die Unterhaltskosten für die Rohrsysteme gering und insbesondere wird, da, die Rohrsysteme ausserdem als Ar mierung der Wandungen dienen, eine beson dere Armierung erspart und die Anlage kosten solcher Gasschutzräume in vorteil hafter Weise verringert.
Als Kühlmittel kann auch Wasser aus einem Wasserleitungsnetz, zum Beispiel eines der in der Nähe befindlichen Gebäudes, entnommen und mittels der Pumpe durch die Rohrsysteme gefördert werden. Gege benenfalls werden die Rohrsysteme direkt an das betreffende Leitungsnetz angeschlos sen, falls das Wasser frei durch den Schacht abfliessen kann.
Ferner kann auch das durch die Rohrsysteme fliessende Kühlmittel mit tels einer Kälteanlage auf tiefe Temperatur gebracht werden. Je nach der gewünschten Temperatur werden die Rohrsysteme an die Soleleitung einer Kälteanlage angeschlossen.
Ferner kann die dem Gasschutzraum von aussen zugeführte Frischluft in einem Luft kühler, der das Kühlmittel aus der Zufuhr- leitung 12 zugeführt erhält und eventuell an die Abflussleitung 14 angeschlossen ist. (,:ekiihlt werden.
Dies kann insbesondere dann der Fall sein, wenn Luft innerhalb .des ( assehutzraumes umgewälzt und bei der Um- T <B>Z,</B> wälzun <B>g</B> durch einen Luftregenerator, in wel chem die Luft gereinigt und zum Beispiel mit Sauerstoff angereichert wird, geführt wird. In diesem Falle ist der Luftkühler zweckmässig dem Luftregenerator nachge schaltet.
Die einzelnen Windungen oder Gruppen von Windungen der einzelnen Rohrsysteme können anstatt nacheinander auch parallel vom Kühlmittel durchflossen werden. Ferner können auch Rohrsysteme in den Wandungen eingebettet sein, bei denen die Rohre statt waagrecht, senkrecht angeordnet sind. Die Pumpe und die Kälteanlage können einen Antrieb aufweisen, der von einer Energie zufuhr von ausserhalb des Schutzraumes un abhängig ist.