Kraftanlage mit zwei -von einer gemeinsamen Maschine angetriebenen Propellern. Die Erfindung. betrifft eine Kraftanlage mit zwei von einer gemeinsamen Maschine angetriebenen Propellern, insbesondere für Schiffsantrieb.
Namentlich bei Schiffen kleinerer Lei stung, bei welchen mit Rücksicht auf den Tiefgang zwei Propeller notwendig sind, wird meist verlangt, dass bei Kurvenfahrt der eine Propeller vorwärts, der andere rückwärts läuft. Dies zwingt dazu, bei Pro pellern mit nicht verstellbaren Flügeln, also bei Propellern üblicher Ausführung, zwei voneinander unabhängige Antriebsmaschinen vorzusehen. Sind letztere als Turbinen aus gebildet, so ist dann jede derselben noch mit Rückwärtsstufen zu versehen.
Ein solcher Antrieb ist daher teuer, beansprucht viel Platz und dessen Manövriergeschwindigkeit ist klein: Um diese Übelstände zu beheben, sind da her auch schon Kraftanlagen vörgeschlagen worden, bei denen eine einzige Kraftma- schine gleichzeitig mehrere Wellen antreibt, wobei für jede angetriebene Welle sowohl ein Flüssigkeitsgetriebe für Vorwärtsgang, als auch eins für Rückwärtsfahrt vorgesehen ist, und zwar so,
dass die angetriebenen Wel len im gleichen oder entgegengesetzten Dreh sinn bei gleichen oder verschiedenen Wellen drehzahlen laufen können. Aber auch diese Lösung, welche bei zwei Wellen zwei unab hängige Rädergetriebe und vier Flüssigkeits getriebe erfordert, von denen jedes für die volle Propellerleistung bemessen sein muss, ist ausserordentlich kostspielig und nimmt viel Raum in Anspruch.
Im weiteren sind Schiffsantriebe bekannt, bei denen von einer Antriebsmaschine aus mehrere Propeller angetrieben werden, deren Drehzahlen den Nachstromverhältnissen an gepasst sind. Bei dieser Anordnung drehen sich alle Propeller jeweils im gleichen Sinne; um eine Umkehrung ihres Drehsinnes zu er halten, ist es erforderlich, die Drehrichtung der Antriebsmaschine umzusteuern oder von Wendegetrieben Gebrauch zu machen. Gemäss vorliegender Erfindung sind nun bei einer Kraftanlage der eingangs erwähn ten Art die beiden Propeller als Verstellpro peller ausgebildet.
Das ermöglicht mit einem einzigen Zahnradgetriebe auszukommen, wel ches sich zweckmässig in einem einzigen Ge häuse unterbringen lässt. Im weiteren ist die Manövriergeschwindigkeit einer solchen An lage mit Verstellpropellern eine sehr grosse, indem sich zum Beispiel ohne Verzögerung die volle Leistung der Antriebsmaschine auf nur einen Propeller verlegen lässt. Bei Tur binenantrieb gestattet ferner eine Kraftan lage nur mit Verstellpropellern, da sie mit einer einzigen Turbine auszukommen ermög licht, einen höheren Turbinenwirkungsgrad zu erreichen, als im Falle wo zwei Turbinen kleinerer Leistung vorzusehen sind.
Auf der beiliegenden Zeichnung sind bei spielsweise Ausführungsformen des Erfin dungsgegenstandes in vereinfachter Darstel lungsweise gezeigt.
Fig. 1 zeigt eine Kraftanlage mit zwei Propellern, welche sich in gleichem Sinne drehen, während Fig. 2, eine Anordnung zeigt., bei welcher sich die Propeller in entgegengesetztem Sinne drehen.
In Fig. 1 bezeichnet 1 eine Antriebsma schine, auf deren Welle ein Ritzel 2 sitzt. Symmetrisch zur Welle der Maschine 1 sind zwei Stirnräder 3, 4 angeordnet, die beide in das Ritzel 2 eingreifen. Das Stirnrad 3 sitzt auf einer Propellerwelle 5 fest und das Stirnrad 4 auf einer Propellerwelle 6. Die Propeller 7, 8 sind als Verstellpropeller aus gebildet, das heisst deren Flügel lassen sich von der Stellung für Vorwärtsfahrt durch jede beliebige Zwischenstellung hindurch in die Stellung für Rückwärtsfahrt verdrehen. Da das Stirnradgetriebe 2, 3, 4 in bezug auf die Achse der Antriebsmaschine 1 symme trisch ausgebildet ist, so drehen sich die bei den Propellerwellen 5, 6 in gleichem Sinne.
Der Verstellmechanismus jedes Propel lers weist einen durch eine Druckflüssigkeit, vorzugsweise Drucköl, betätigbaren Servo motor 11 auf, der über einen Mechanismus 12 auf die Propellerflügel einwirkt. Die Ölzuführung zum Servomotor 11 erfolgt an den freien Enden der Propellerwelle 5 bezw. 6, wie das in der Fig. 1 bei 9 angedeutet ist.
Anstatt die Servomotoren in der gezeig ten Weise in die Propellernaben zu verlegen. können sie auch am freien Ende der Propel lerwellen angeordnet werden, was den Vor teil bedingt, dass beim Versagen des Öl druckes eine Verstellung der Propellerflügel mechanisch von Fland möglich wird.
Da die in gleichem Sinne sich drehenden Propellerwellen unter Umständen ein resul tierendes Moment in bezug auf die Längs achse des Schiffes ausüben können, wird vielfach vorgezogen, die zwei Propeller in entgegengesetztem Sinne drehen zu lassen. Dies lässt sich dadurch leicht erreichen, dass in der in Fig. 2: gezeigten Weise noch ein Umkehrrad 10 vorgesehen wird.
Bei entgegengesetztem Drehsinn der bei den, Propeller wird die Anordnung zweck mässig so getroffen, dass, in der Fahrtrich tung gesehen, der rechte Propeller im Uhr- zeigerdrehsinn, der linke dagegen entgegen diesem Drehsinn dreht. Eine solche Anord nung bietet den Vorteil, dass. bei der Kurven fahrt ein von der Propellerwirkung herrüh rendes Drehmoment auf das Schiff ausgeübt wird, welches den augenblicklich auf letzte res einwirkenden Fliehkräften entgegen wirkt.
Im Falle, dass die Antriebsmaschine als Dampfturbine ausgebildet ist, können die verschiedenen Druckstufen in mehreren Ge häusen untergebracht sein. Dabei kann dann die Leistung aller Druckstufen über ein ge meinsames Getriebe auf die beiden Propel lerwellen verteilt werden, wobei sich die Lei- stungsverteilung je nach der Einstellung der Propellerflügel ergibt.