Regler mit elastischer Rückführung. Regler mit elastischen Rückführungen von verschiedener Bauart sind an sich be kannt. Die mit den bisher bekannten Rück führungen gemachten Erfahrungen haben er geben, dass man in manchen Fällen die Cha rakteristik der Rückführung nicht ausrei chend der Charakteristik des Regelvorganges anpassen kann. Als Beispiel sei auf die bis her bekannten elastischen Rückführungen bei Temperaturreglern für Ofen oder dergleichen. hingewiesen.
Bei diesen Reglern dauert es bekanntlich je nach den Betriebsverhältnis sen eine längere oder kürzere Zeit, bis sich die durch eine Impulsgabe des Reglers be wirkte Änderung der Zufuhr der Heizenergie im Ofen ausgewirkt hat, das heisst bis die im Ofen befindlichen Stoffe die der verän.- fierten Heizenergiezufuhr entsprechende ver änderte Temperatur angenommen haben. Ma thematisch betrachtet stellt die Charak teristik des Regelvorganges eines solchen Temperaturreglers eine Exponentialfunktion dar.
Es war nun mit den bisher bekannten elastischen Rückführungen ausserordentlich schwierig, eine derartige, nach einer Expo- nentialfunktion verlaufende Regelcharakte ristik zu berücksichtigen, insbesondere die in der Praxis unerwünschten ständigen Schwan kungen um den gewünschten Regelsollwert in verhältnismässig kurzer Zeit durch entspre chende Einstellung der Rücklaufcharakte- ristik unmöglich zu machen.
Die Erfindung löst diese Aufgabe bei einem Regler mit elastischer Rückführung, insbesondere zur Regelung des physikali schen Zustandes eines gasförmigen, dampf- förmigen oder festen Mediums, in betriebs sicherer 'Weise .mit verhältnismässig einfachen Mitteln. Gemäss der Erfindung wird die Cha rakteristik des Regelvorganges durch die Charakteristik einer thermischen Rückfüh rung nachgebildet, die in Übereinstimmung mit den Impulsgaben des Reglers. beheizt wird.
Die Vorteile des neuen Reglers sind besonders deutlich erkennbar, wenn man seine Anwendung für das oben erwähnte Bei spiel der Temperaturregelung eines Ofens betrachtet. In diesem Beispiel ist es mög lich, die beheizten Teile der thermischen Rückführung des neuen Reglers gewisser-, massen als thermisches Abbild des Ofens aus zubilden, insbesondere hinsichtlich der Ge schwindigkeit des Wärmeüberganges, um dadurch die Möglichkeit zu schaffen, den Betriebsverhältnissen des Ofens durch ent sprechende Ausbildung der thermischen Rückführung in vollem Umfange Rechnung zu tragen.
- Man kann die Übereinstimmung der Be- heizung der thermischen Rückführung mit den Impulsgaben des Reglers bei der neuen Einrichtung vorteilhaft dadurch verwirk lichen, dass die Zeitdauer der Beheizung der thermischen Rückführung von der Abwei chung des Impulsgebers vom Regelsollwert abhängig gemacht ist.
Dies kann zum Bei spiel dadurch geschehen, dass an den zur Be- heizung der Rückführung dienenden Wider ständen ein zusätzlicher temperaturempfind licher Widerstand oder ein Thermoelement angeordnet wird, und dieser zusätzliche Wi derstand oder das Thermoelement zur Beein flussung des Nullpunktes des Impulsgebers dient.
Weiterhin können zur genauen An passung der Rücklaufcharakteristik der ther-. mischen Rückführung sowohl die der ther mischen Rückführung zugeführte Heizener- gie, als auch deren Abkühlungsgeschwindig keit wahlweise einstellbar sein, zweckmässig von Hand. Die Einstellung der der ther mischen Rückführung zugeführten Heizener gie kann insbesondere mit Hilfe von regel baren Widerständen erfolgen, die an die über die Regelkontakte des Impulsgebers geführ ten Heizstromkreise für die thermische Rück führung angeschlossen sind.
Zur wahlweisen Einstellung der Abkühlungsgeschwindigkeit der beheizten Teile der thermischen Rück führung empfiehlt es sich, einen den Wärme austausch dieser Teile mit der Umgebung er schwerenden Schirm oder dergleichen ver stellbar anzuordnen. Auf der Zeichnung sind Ausführungsbei- spiele der Erfindung dargestellt.
Fig. 1 zeigt ein schematisches Gesamtbild einer ersten Ausführungsform, deren Arbei ten durch das Kurvenbild nach Fig. 2 er läutert wird; Fig. 3 veranschaulicht eine zweite Ausführungsform der Erfindung, von der ein Teil in Fig. 4 näher dargestellt ist.
Eine dritte, besonders einfache Ausfüh-. rungsform der Erfindung ist in Fig. 5 ver anschaulicht.
In Fig. 6 ist ein weiteres Ausführungs beispiel der Erfindung in Verbindung mit; einer Gas- oder Dampfentladungsröhre (Stromtor) dargestellt.
Nach Fig. 1 ist ein elektrischer Tempera turregler als Beispiel gewählt, der die Tem peratur eines Ofens 1 auf einem bestimmten vorgeschriebenen Sollwert hält. Zu diesem Zweck ist in den Ofen 1 ein Widerstands thermometer 2 eingebaut, das in einem Zweig einer Brückenschaltung 3 liegt. Das als Im pulsgeber dienende Brückengalvanometer 4 ist mit einem Fallbügel 5 ausgerüstet, der durch einen Kurvenscheibenantrieb 7 inter- mittierend gehoben und gesenkt wird.
Weicht der Zeiger 6 des Galvanometers 4 von den durch die Lücke 8 zwischen zwei treppen- förmig abgestuften Kontaktstücken 9 und 10 nach links oder rechts ab, so wird er durch den Fallbügel 5 auf eine der Stufen des Kontaktstückes 9 oder 10 gedrückt, so dass das betreffende Kontaktstück den zugehöri gen Regelkontakt 11 oder 12 schliesst.
Durch die Regelkontakte 11 und 12 wird ein Ver- stellmotor 13 für Rechts- oder Linkslauf ein geschaltet, der ein in der Brennstoffzufüli- rungsleitung zum Ofen 1 liegendes Ventil 14 je nach dem Umlaufssinn entweder öffnet oder schliesst.
Die bisher beschriebene, an sich bekannte Einrichtung berücksichtigt nicht die Ver zögerung in dem Temperaturverlauf im Ofen 1, die einerseits von dessen mehr oder weni ger grossen Wärmeträgheit und anderseits davon abhängt, dass eine Erhöhung oder Ver minderung der Brennstoffzufuhr durch Ver stellung des Ventils 14 sich erst nach einer gewissen Zeit als Temperaturänderung im Ofen auswirkt.
Um diese Verzögerung für die Regelung zu erfassen, ist die im folgenden beschrie bene elastische Rückführung vorgesehen.
In die Brückenschaltung 3 ist nochcin zusätzlicher potentiometrischer Regelwider stand 1.5 eingeschaltet, der in dem Beispiel in ein etwa zur Hälfte mit Quecksilber ge fülltes U-Rohr 16 eingebaut ist. Die beiden Enden des Widerstandsdrahtes 17 sind mit zwei Brückenzweigwiderständen verbunden, während die Mitte des Widerstandsdrahtes mittels einer Zuleitung 18 an das Galvano meter 4 angeschlossen ist. Nach oben hin stehen die beiden Schenkel des U-Rohres 16 mit zwei gasgefüllten Räumen 19 und 20 in Verbindung.
In die beiden Gasräume 19 und 20 ist je ein Heizwiderstand 21 und 22 eingebaut, deren Fleizstromkreis über die Regelkontakte 11, 12 am Impulsgeber 5, 6 geführt ist. In den Stromkreisen der beiden Heizwiderstände 21 und 22 sind regelbare Widerstände 23 und 24 zur Einstellung der Heizstromstärken vorgesehen. Ausserdem ist zwischen den beiden Gasräumen 19 und 20 noch ein keilförmiger Schirm 25 mehr oder weniger weit einschiebbar, der je nach seiner Stellung den Wärmeaustausch zwischen den Kammern mehr oder weniger erschwert.
Das Arbeiten der dargestellten Einrich tung ist wie folgt: Die Kontaktstücke 9 und 10 mit den Re gelkontakten 11 und 12 werden auf den je weils gewünschten Sollwert eingestellt. Die sem Sollwert entspricht eine bestimmte Stel lung des Ventils 14. Tritt nun eine Tem peraturänderung im Ofen 1 auf, z. B. eine Temperaturerniedrigung, so macht der Zei ger 6 einen Ausschlag, dessen Grösse von dem Ausmass der Temperaturerniedrigung ab hängt. Er wird beispielsweise über der zwei ten Stufe des Kontaktstückes 10 zu stehen kommen. Beim nächstfolgenden Abwärts gehen des Fallbügels 5 wird der Zeiger 6 dann auf die zweite Stufe des Kontaktstük- kes 10 niedergedrückt und dabei der Regel kontakt 12 geschlossen.
Infolgedessen wird einerseits der Regelmotor 13 in solchem Um laufssinne eingeschaltet, dass er in dem Bei spiel das Ventil 14 öffnet, und anderseits wird der Stromkreis für den Heizwiderstand 21 geschlossen. Die Zeitdauer der Einschal tung des Motors 13 und des Heizwiderstan- des 21 hängt von der Grösse des Zeigeraus schlages ab. Sie kann zum Beispiel zwischen 2 und 10 Sekunden betragen.
Infolge der Öffnung des Ventils 14 wird mehr Brenn stoff als vorher zur Beheizung des Ofens 1 verwendet, und ausserdem wird sich das Gas in dem Raum 19 ausdehnen, und damit wird dis Quecksilbersäule in dem U-Rohr 16 im linken Schenkel sinken und im rechten Schenkel steigen. Durch die Verschiebung der Quecksilbersäule wird eine Rückgängig machung des Ausschlages des Zeigers 6 be wirkt. Wird der Regelkontakt 12 unterbro chen, so wird einerseits der Verstellmotor 1.:3 stillgesetzt und anderseits der Ileizwider- stan.d 21 abgeschaltet.
Der Gasraum 19 wird sich infolgedessen durch Wärmeaustausch mit seiner Umgebung, insbesondere mit dem benachbarten Gasraum 20, wieder abkühlen. Die Abkühlungsgeschwindigkeit hängt im wesentlichen ab von der Stellung des Schir mes 25. Diese Abkühlung des Raumes 19 hat ein Rückgehen der Quecksilbersäule im U-Rohr 16 zur Folge, wodurch wiederum ein Rückgängigmachen der Verschiebung des Galvanometers 4 bedingt ist.
Die Rücklauf bewegung des Quecksilbers bis zum Errei- ehen der gezeichneten Stellung verläuft nun, zeitlich betrachtet, nach einer Exponential- funktion, also nach einer Kurve, die mit der Temperaturänderung im Ofen 1 bei Ände rung der Brennstoffzufuhr übereinstimmt. Da somit zwischen dem Erwärmungsvorgang im Ofen und der Abkühlung in den Gasräu men 19 und 20 die gleiche Gesetzmässigkeit vorliegt und sich mittels des Schirmes 25 so wie gegebenenfalls auch mittels der Regel widerstände 23 und 24 noch feinregulieren lässt, so ist ersichtlich, dass damit das Arbei ten des Reglers den Betriebsverhältnissen in einfacher Weise gut angepasst werden kann.
Dies hat zur Folge, dass der Regler nur dann- anspricht, wenn es wirklich notwendig ist, und ferner die Steuergrösse - unabhängig von der. Verzögerung - der Temperatur änderung proportional ist, was zur Folge hat, dass der gewünschte Sollwert der Tempera tur im Ofen durchaus pendelfrei innegehal ten wird.
Zur Erläuterung des Arbeitens der Rück führeinrichtung 15-25 dient Fig. 2. In die ser ist auf -der Ordinatenachse nach unten und -nach oben hin der Widerstandswert der in den beiden Schenkeln des U-Rohres 16 liegenden Hälften des Drahtes 17 aufgetra gen. Auf der Abszissenachse sind die Zei ten zum Beispiel in Minuten aufgetragen. Die Kurven a und b stellen die Charak teristik der Rückführung für verschiedene Kontaktzeiten dar, wenn der eine Heizwider- stand, z.
B. 21, eingeschaltet war, und die Kurven c und d die Charakteristik der Rück führung für zwei andere Kontaktzeiten bei Einschaltung der Heizvorrichtung 22. Die Kurven a und b können zum Beispiel Kon taktgaben des Regelkontaktes 12 für vier und für zehn Sekunden und die Kurven c und d Kontaktgaben des Regelkontaktes 17. von zwei und von acht Sekunden entspre chen.
Wie ersichtlich, verlaufen sämtliche vier Kurven entsprechend einer Exponential- funktion. Der Schnittpunkt der Kurven mit der Abszissenachse bedeutet den Augenblick, in welchem die von der Rückführungsvorrich tung bewirkte Verschiebung des Galvano meters 4 gerade wieder rückgängig gemacht ist.
Das Ausführungsbeispiel nach Fig. 3 un terscheidet sich von demjenigen nach Fig. 1 im wesentlichen nur dadurch, dass statt des in einem Quecksilber-U-Rohr 16 befindlichen Widerstandsdrahtes 17 zwei temperaturemp findliche Widerstände 26 und 27 in die Brückenschaltung 3 eingeschaltet sind.
Die beiden temperaturempfindlichen Widerstände 26 und 27 sind in diesem Falle von einer Heizwicklung 29 und 28 umgeben, wie aus Fig. 4 näher ersichtlich ist. Über jeden der Widerstände 26 und 27 kann ein Rohr 30, das nach einem Ende hin keilförmig zuge- spitzt ist, mehr oder weniger hinweggescho ben werden. Dadurch lässt sich die Abküh lungsgeschwindigkeit des temperaturemp findlichen Widerstandes 26 und 27 einstel len.
Durch die temperaturempfindlichen Wi derstände 26- und 27 wird bei der intermit- tierenden Einschaltung ihrer Heizwicklungen 28 oder 29 wiederum eine Nullpunktsver- schiebung des in den Diagonalzweig der Brückenschaltung eingeschalteten Galvano meters hervorgerufen, und diese Nullpunkts- verschiebung wird durch die Rückführungs vorrichtung wieder rückgängig gemacht.
Man kann gewünschtenfalls auch jeden der beiden temperaturempfindlichen Widerstände 26 und 27 mit seiner Heizwicklung 29, 28 in Form von Drähten zu zwei Spulen wik- keln und diese Spulen in einem mit Wasser stoff gefüllten Raum anordnen, z. B. einer Glasbirne.
Ausser der Einfachheit des Aufbaues und der Möglichkeit der Einstellung weitgehend beliebiger Charakteristiken für die Rück führungsvorrichtung weist diese auch noch den Vorteil auf, dass ihr Arbeiten praktisch von der Aussentemperatur unabhängig ist im Gegensatz zu den bekannten Rückführungen mit Öldämpfungen und dergleichen, die eine oft recht störende Temperaturabhängigkeit der Rücklaufzeit aufweisen.
Die Einstellung verschiedener Rücklauf geschwindigkeiten mittels der Teile 25 (Fig. 1 und 30, Fig. 3) ist im allgemeinen nur not wendig, wenn das Objekt der Regelung, in den Beispielen das in den Ofen eingebrachte Gut, geändert wird, sei es, dass man andere Materialien oder verschieden grosse Mengen ein und desselben Materials im Ofen behan deln will.
Die neue Einrichtung kann auch Anwen dung finden für solche Regler, die mit gas- oder dampfgefüllten Ionenröhren, sogenann ten Stromtoren, arbeiten. In diesem Falle wird zweckmässig das Gitter des Stromtores sowohl durch den Impulsgeber, als auch durch die Rückführung beeinflusst.
Die Erfindung ist nicht auf elektrisch arbeitende Regler beschränkt, sondern kann sinngemäss auch für andere Regler Anwen dung finden. Dient als Impulsgeber zum Beispiel ein Ausdehnungskörper, etwa ein Stab, der einen Regelkontakt schliesst, so kann man als Rückführungsvorrichtung einen zweiten, mit einer zusätzlichen, vom Regelkontakt aus gesteuerten Beheizung ver- sehenen Stab in der Weise anordnen, dass der zweite Stab die Kontaktgabe in entgegen gesetztem Sinne beeinflusst.
Besonders einfach gestaltet sich die An wendung des Erfindungsgedankens bei Reg lern mit mechanischen Messsystemen. Ein Beispiel dieser Art ist in Fig. 5 veranschau licht.
An eine Rohrleitung 30', durch welche irgendein gas- oder dampfförmiges oder flüs siges Medium strömt, ist ein Druckmesser 31 einseitig angeschlossen. Der Druckmesser 31 ist mittels einer Stange 32 mit dem Kontakt art 33 gekuppelt. Der Kontaktarm 33 und seine Gegenkontakte 34 und 35 sind in die Erregerstromkreise der Feldwicklungen 36 und 37 für Rechts- oder Linkslauf eines Re gelmotors 38 eingeschaltet, der über Kegel räder 39 ein Hubventil 40 in der Rohrleitung 30', je nach seinem Umlaufssinn, mehr oder weniger öffnet oder schliesst.
Die bisher beschriebene Ausführung des Reglers arbeitet in der Weise, dass bei etwaigen Druckänderungen in der Rohr leitung 30' der Druckmesser 31 den Kontakt arm 33 entweder nach rechts oder nach links verstellt, je nachdem, ob der Druck in der Rohrleitung gegenüber dem Regelsollwert zu- oder abnimmt. Durch die Verstellung des Kontaktarmes 33 wird entweder der Kontakt 34 oder der Kontakt 35 von dem Kontaktarm berührt und damit die Erregerwicklung 36 oder 37 des Motors 38 mit Strom gespeist. Der Motor 38 verstellt dann das Ventil 40 im Sinne der Rückgängigmachung der Druck änderung.
Um nun bei dieser an sich bekannten Ausführung eines Reglers die Erfindung anzuwenden, ist die thermische Rückfüh rung mit dem Kontaktarm 33 unmittelbar gekuppelt. Der Aufbau der thermischen Rückführung ist wie folgt: Mittels Leitungen 42 und 43 sind an die Kontakte 34 und 35 zwei Heizwicklungen 44 und 45 angeschlossen, welche die thermische Rückführung beheizen. In dem Beispiel ist als wesentlicher Teil der thermischen Rück führung ein zylindrisches Wellrohr 46 vor gesehen, dessen Öffnungen mittels durch Verschraubungen 47, 48 miteinander gekup- pelter Platten 49 und 50 abgedeckt sind.
An den Platten 49 und 50 sind die Ränder des 9rellrohres 46 befestigt. Im Innern des Wellrohres 46 befindet sich eine Trennwand 51, die mit dem Kontakthebel 33 gelenkig gekuppelt ist. Ausserdem befindet sich in den beiden durch die Trennwand 51 gebildeten Räumen eine geringe Menge eines leicht ver dampfenden Stoffes 52.
Die Wirkungsweise der dargestellten thermischen Rückführung ist wie folgt: Findet durch den Druckmesser 31 zum Beispiel eine Betätigung des Kontaktes 33. 35 statt, so wird über die Leitung 43 die Heizwicklung 45 mit Strom gespeist. Sie erwärmt den Raum, in dem sie sich befindet, und infolge Verdampfung eines Teils des Stoffes 52 ändert sich der Dampfdruck in diesem Raum gegenüber dem Dampfdruck in dem Raum der Heizwicklung 44. Diese Druckdifferenz hat eine Verschiebung der Trennwand 51 zur Folge und damit eine Verstellung des Kontaktarmes 33 im Sinne der Unterbrechung des Kontaktes 33, 35.
Entsprechend liegen die Verhältnisse, wenn eine Kontaktgabe bei 33, 34 und den3- entsprechend eine Beheizung durch die in diesem Falle eingeschaltete Heizwicklung 4-1 stattfindet. Nur ist dann die Verstellrich- tung des Kontaktarmes 33 umgekehrt wie vorher, so dass eine Unterbrechung des Kon taktes 33, 34 stattfindet.
Mit Hilfe der Regelwiderstände 23, 24 in den Leitungen 42, 43 hat man es in der Hand, die Heizstromstärke in den Wicklun gen 44 und 45 auf den jeweils gewünschten Wert einzustellen und damit zugleich die Rücklaufzeit der thermischen Rückführung und die Grösse der Rückführbewegung den Betriebsverhältnissen entsprechend einzu stellen.
Als weiteres Mittel zur Einstellung der gewünschten Rücklaufcharakteristik ist noch eine Verbindungsleitung 58 zwischen den beiden durch die Trennwand 51 gebildeten Räumen vorgesehen, deren wirksamer Quer. schnitt durch Betätigung eines Drosselorga- nes 54 wahlweise eingestellt werden kann.
Als leicht verdampfbaren Stoff 52 kann man beispielsweise irgendeine Flüssigkeit mit niedrigem Siedepunkt verwenden. An Stelle des mechanischen Druckmessers 31 können auch andere mechanische Mess- systeme, wie Temperaturmesser, Mengenmes ser, Spannungsmesser usw. vorgesehen sein. Weiterhin ist es auch möglich, die thermische Rückführung nicht mit dem Kontaktarm 33, sondern mit den beiden Gegenkontakten 34 und 35 zu kuppeln.
In diesem Falle sind die beiden Gegenkontakt 34 und 35 auf einer drehbar gelagerten Platte anzuordnen, die mit der Trennwand 46 mechanisch gekuppelt ist. Die Schaltung der Heizwicklungen 44 und 45 hat wiederum so zu erfolgen, dass durch entsprechende Verstellung der Gegen kontakte 34 und 35 die durch den mechani schen Messer 31 hervorgerufene Kontaktgabe bei 33, 34 oder 33, 35 wieder aufgehoben wird.
Schliesslich ist es auch möglich, statt der Kontaktanordnung 33, 34, 35 irgendwelche andern an sich bekannten Teile, beispiels weise Bolometer, Photozellen oder derglei chen zu verwenden. Bei einer derartigen Ausführung ist an Stelle des am Kontaktarm 33 befindlichen Kontaktes ein Abdeckplätt- chen anzuordnen, das sich zwischen einer Druckmittelströmung oder einer Strahlung und den Bolometerwiderständen oder einer Photozellenanordnung befindet.
Die Vorteile der neuen Einrichtung las sen sich auch für solche Regler gut nutzbar machen, bei denen kein Kontaktinstrument vorhanden ist. Durch das Inwegfallkommen jedweder Kontakte wird naturgemäss der Aufbau der neuen Einrichtung nicht uner- lieblich vereinfacht und ausserdem ihre Be triebssicherheit erhöht. Ein Beispiel dieser Art, bei welchem eine Gas- oder Dampfent- ladungsröhre (Stromtor) zur Anwendung kommt, ist in der Fig. 6 veranschaulicht.
An die Klemmen 60 ist eine Wechsel spannung angelegt, die mit Hilfe eines Kon- densators 61 und eines Ohmschen Widerstan des 62 an das Hilfsgitter 63 einer Gas- oder Dampfentladungsröhre 64 (Stromtor) ange schlossen ist. Durch passende Einstellung der Teile 61 und 62 lässt sich erreichen, dass in der Röhre 64 ständig ein Strom zwischen der Kathode 65 und der Anode 66 fliesst. Dieser Strom durchfliesst in dem dargestell ten Beispiel die Wicklung 67 eines elektrisch beheizten Ofens 68.
Die Ofentemperatur wird überwacht mittels eines temperaturabhängi gen Widerstandes 69, der über eine Brücken schaltung 70 mit Hilfe eines Transformators 71 mit dem Steuergitter 72 der Röhre 64 in Verbindung steht.
Im Sinne der Erfindung ist nun die ther mische Rückführung ebenfalls an das Steuer gitter 72 angelegt. Zu diesem Zweck sind zwei weitere temperaturabhängige Wider stände 73 und 74 in zwei benachbarte Zweige der Wheatstone'schen Brückenschaltung 70 eingeschaltet. Die beiden Widerstände 73 und 74 haben verschiedene Wärmeträgheit und sind zu beiden Seiten ihrer gemeinsamen Heizwicklung 75 in einen Behälter 76 ein gebaut, der ein verkleinertes, thermisches Abbild des Ofens 68 darstellt. Die verschie dene Wärmeträgheit der Widerstände 73 und 74 lässt sich entweder dadurch erreichen, dass man beide Widerstände in verschiedener Form, z.
B. den einen als geraden Draht und den andern als Spiraldraht, anordnet, oder dass man, wie dargestellt, zwischen der Reiz wicklung 75 und dem einen Widerstand; z. B. 73, einen Abdeckschirm 77 anordnet. Parallel zu der ständig in dem Anodenkreis der Röhre 64 liegenden Heizwicklung 75 ist noch ein Regelwiderstand 78 vorgesehen, .der zur Einstellung der gewünschten Empfind lichkeit dient.
Die Wirkungsweise des dargestellten Reg lers ist wie folgt: Der die Röhre 64 und die Ofenwicklung 67 durchfliessende Strom wird mit Hilfe des Kondensators 61 und des Widerstandes 62 so eingestellt, dass im Ofen 68 sich die ge wünschte Normaltemperatur (Regelsollwert) einstellt.
Ändert sich die Ofentemperatur nun nach oben oder nach unten, so ändert sich gleich zeitig auch der Widerstandswert des tem peraturabhängigen Widerstandes 69 und da mit der im Diagonalzweig der Brückenschal tung 70 liegende Strom. Zufolge dieser Stromänderung wird über die induktive Kopplung 71 eine Änderung des Potentials des Steuergitters 7 2 bewirkt, die ihrerseits eine Änderung des die Röhre 64 und die Ofenwicklung 67 durchfliessenden Stromes zur Folge hat. Die Änderung des Stromes in der Ofenwicklung 67 erfolgt in solchem Sinne, dass die Abweichung vom Regelsoll wert dadurch wieder rückgängig gemacht wird.
Um nun zu verhüten, dass bei der bisher betrachteten Regelung ein Überregeln oder ein Pendeln um den gewünschten Regelsoll wert eintritt, wird bei jeder Abweichung vom Regelsollwert auch der Strom der mit der Ofenwicklung 67 in Reihe liegenden Heizwicklung 75 der thermischen Rückfüh rung sich ändern. Diese Änderung der Strom stärke in der Heizwicklung 75 der thermi schen Rückführung wirkt sich zunächst als unterschiedliche Beheizung der Widerstände 73 und 74 aus. Steigt beispielsweise der Strom in der Wicklung 75, so wird für einige Zeit der Widerstand 74 stärker be heizt als der Widerstand 73.
Infolgedessen wirkt in der Brückenschaltung 70 für einige Zeit die Differenz zwischen den beiden Wi derständen 73 und 74, was zur Folge hat, dass die Beeinflussung des Potentials des Steuergitters 72 und der Röhre 64 durch den Widerstand 69 sich nicht sofort ausgleichen kann. Erst nach einiger Zeit wird der Wi derstand 73 der thermischen Rückführung die gleiche Temperatur annehmen wie der Widerstand 74 und damit die Beeinflussung des Potentials des Gitters 72 durch die tem peraturabhängigen Widerstände 73 und 74 bis zum Eintreten der nächsten Änderung der Ofentemperatur aufhören.
Die dargestellte Einrichtung eignet sich besonders für solche Fälle, wo die betriebs mässigen Änderungen des physikalischen Zu standes eines Mediums, in dem Beispiel der Gasfüllung des Ofens, betriebsmässig nur langsam verlaufen, wie dies für die Tempera tur in elektrischen Ofen vielfach der Fall ist.
Durch die neue- Ausbildung des Reglers wird der Vorteil erreicht, dass bei derarti gen Betriebsverhältnissen in betriebssicherer Weise ohne Überregeln oder gar Pendeln um den Regelsollwert dieser mit verhältnismässig hoher Genauigkeit selbsttätig aufrecht erhal ten bleibt.