Verfahren zur Herstellung eines gerbend wirkenden Kondensationsproduktes. Es wurde gefunden, dass man auf tech nisch einfache Weise wertvolle Gerbstoffe erhalten kann, wenn man Dioxydiphenyl- sulfone mit Salzen der schwefligen Säure und Formaldehyd oder Formaldehyd abge benden Stoffen unter erhöhtem Druck und bei Temperaturen oberhalb<B>100'</B> C umsetzt.
Als Ausgangsstoffe eignen sich für das vor liegende Verfahren beispielsweise 4,4'-Dioxy- diphenylsulfon, 4,4'-Dioxy-3,3'-dimethyldi- phenylsulfon, 2,2@-Dioxydiphenylsulfon und dergleichen, ferner solche Sulfone, die noch Substituenten, zum Beispiel Halogenatome und dergleichen, enthalten.
Die genannten Diphenylsulfone können in wässeriger Di- sting mit Salzen der schwefligen Säure, zum Beispiel Natrium-, Kalium-, Ammonium-, Calciumsulfit etc., und mit Formaldehyd, 'I\rioxymethylen und dergleichen umgesetzt werden. Die anzuwendenden Mengen an Formaldehyd und schwefligsaurem Salz werden vorteilhaft so bemessen, dass in das Molekül des Sulfons eine oder zwei -CH2. S03H-gruppen eintreten. Man kann aber auch beliebige dazwischen liegende oder grössere Mengen anwenden.
Erhöht man nur die Menge des Formaldehyds, so erzielt man dadurch eine Kondensation der Sulfone un tereinander.
Gegenstand vorliegenden Patentes ist null ein Verfahren zur Herstellung eines gerbend wirkenden Kondensationsproduktes, dadurch gekennzeichnet, dass man 1 Mol 4.4'-Dioxy- diphenylsulfon mit etwa 1 Mol Natrium- sulfit und- etwa 1 Mol Formaldehyd unter erhöhtem Druck und bei Temperaturen ober halb 100 C umsetzt.
Vorteilhaft verwendet man Formaldehyd, der aus Formaldehyd abgebenden Stoffen während der Reaktion selbst erhalten wurde.
Das nach dem vorliegenden Verfahren hergestellte Kondensationsprodukt liefert beim Gerben lichtechte Leder, die den An sprüchen der Lederindustrie vollauf gerecht werden. Insbesondere eignet es sich zur Ge winnung von lichtechten Oberledern, Porte- feuille- und Möbelledern und dergleichen, ferner zum Gerben von Reptilhäuten, bei denen die Feinheit der Zeichnung und der Farbtönung besonders gut erhalten bleiben soll. Der beschriebene Gerbstoff zeigt eine sehr gute Füllwirkung.
Er lässt sich vorteil haft auch zusammen mit andern natürlichen oder vegetabilischen Gerbstoffen, zum Bei spiel Sumach- oder GallnuBegtrakt, verwen den; weiterhin beeinflusst er die Farbe der bei der Mineral (Chrom)-Gerbung erhaltenen Leder sehr günstig.
<I>Beispiel 1:</I> 125 Gewichtsteile 4,4'-Diogydiphenyl- sulfon werden in eine Lösung aus 126 Ge wichtsteilen wasserfreies Natriumsulfit und 150 Gewichtsteilen '30 % igem Formaldehyd in 500 Gewichtsteilen Wasser eingetragen und sodann im geschlossenen Gefäss -36 Stun den lang bei<B>135</B> bis<B>160'</B> C erhitzt. Man er hält eine gelblichbraune klare Lösung. Diese wird zunächst mit verdünnter, etwa 20 bis 25%iger Schwefelsäure kongosauer eingestellt, kurz aufgekocht und gegebenen falls filtriert.
Hierauf wird die Lösung auf dem Wasserbade bis zur .Sirupkonsistenz oder bei gewöhnlicher Temperatur im Va kuum zu einer schwach gelblich gefärbten Masse zur Trockne eingedampft. Man erhält so einen Gerbstoff, der besonders zum Ger ben von Reptilleder geeignet ist.
<I>Beispiel 2:</I> Man löst 63 Gewichtsteile wasserfreies Natriumsulfit in 450 Gewichtsteilen Was ser, gibt dann 60 Gewichtsteile 30%igen Formaldehyd und hierauf 125 Gewichtsteile 4,4'-Diogydiphenylsulfon hinzu. Die Masse wird im Autoklaven :316 Stunden lang bei <B>150'</B> C erhitzt. Man erhält eine klare gelb- lichbratme Lösung.
Diese wird mit etwa der doppelten Gewichtsmenge Wasser verdünnt, darauf mit verdünnter, etwa 20 bis 25 %iger Schwefelsäure kongosauer eingestellt, kurz aufgekocht, filtriert und auf dem Wasser bade zu einer viskosen Masse bezw. im Va kuum bei gewöhnlicher Temperatur zu einer trocknen, gelblich gefärbten Masse einge- dampft.
Das Produkt gibt in etwa 1 % iger wässeriger Lösung mit verdünnter Eisen chloridlösung eine rötlichviolette Färbung; aus der Lösung scheidet sich nach und nach ein rötlichviolett gefärbter Körper aus. Der so hergestellte Gerbstoff liefert beim Gerben gut gefüllte, sehr lichtechte Leder.
<I>Beispiel 3:</I> 125 Gewichtsteile 4,4'-Diogydiphenyl- sulfon werden mit einer Lösung von 126 Gewichtsteilen wasserfreiem Natriumsulfit in 500 Gewichtsteilen Wasser, der 100 Ge wichtsteile 30%iger Formaldehyd zugefügt werden, im geschlossenen Gefäss 30 Stunden lang auf 145 bis<B>150'</B> C erhitzt.
Die so er haltene gelblichbraune klare Lösung wird mit verdünnter, etwa 20 bis 25 %iger Schwe felsäure auf kongosaure Reaktion einge stellt. ,Sodann wird die Lösung kurz aufge kocht, gegebenenfalls filtriert und auf dem Wasserbade bis, zur Sirupkonsistenz einge- dampf bezw. bei gewöhnlicher Temperatur im Vakuum eingedampft, wobei man eine schwach gelblich gefärbte trockene Masse erhält. Der erhaltene Gerbstoff liefert beim Gerben ein gut gefülltes lichtechtes Leder.