Rundfunkstörschutzeinrichtung an elektrischen Geräten und Maschinen. Die Erfindung betrifft Einrichtungen zum Schutz des Rundfunkempfanges gegen Störungen durch elektrische Geräte und Ma schinen. Zu diesem Zweck werden im allge meinen zwischen eine Spannung füh rende Leitung des Gerätes und das Gehäuse oder auch zwischen zwei oder mehrere Zu führungsleitungen Kondensatoren, Drossel spulen oder Widerstände geschaltet. Bei Weehselspannung verwendet man insbeson dere einen Störschutzkondensator, der einer seits an Spannung, anderseits an das Gehäuse des zu entstörenden Gerätes angeschlossen ist.
Nach der Erfindung wird bei Rund funkstörschutzeinrichtungen an elektrischen @Vechselstromgeräten und -maschinen zwi schen eine Spannung führende Leitung und das Gehäuse des Gerätes beziehungsweise der Maschine ein Sperresonanzglied geschaltet, das auf die Nutzfrequenz des Gerätes abge stimmt ist und für die hochfrequenten Stör- ströme einen Kurzschluss bildet, so dass für die Nutzfrequenz nur ein unterhalb der Ge- fährlichkeitsgrenze liegender geringer Strom, jedoch ein demgegenüber grosser Strom der Störfrequenzen hindurchtreten kann.
Unter Nutzfrequenz wird hierbei die Frequenz des Betriebswechselstromes der Geräte verstan den. An Stelle des sonst allein benutzten Störschutzkondensators wird also nunmehr das Sperresonanzglied eingeschaltet. Der Kondensator des Resonanzgliedes sorgt dann für die Ableitung der Störfrequenzen.
Auf der Zeichnung sind Ausführungs beispiele der letzterwähnten Ausführungsart dargestellt.
In Fig. 1 ist 1 das Metallgehäuse eines elektrischen Gerätes und 2 die Arbeitswick lung, zum Beispiel eine Heizwicklung oder auch die Wicklung eines Antriebsmotors oder dergleichen. Die Arbeitswicklung ist an die Spannung führenden Leitungen 3 und 4 des Netzes angeschlossen, von denen eine in der Zentrale geerdet ist. Jedoch ist diese Ein richtung auch bei nicht geerdeten Netzen an wendbar, da auch in diesem Fall durch die Kapazität der Netzleitungen gegen Erde immer eine gewisse Erdung gegeben ist. Das Gehäuse 1 ist durch die Hilfsleitung 5 mit einer Hilfserde verbunden.
Es kann sich so wohl um ortsfeste Geräte und Maschinen, als auch um ortsbewegliche Stromverbrau cher mit Steckdosenanschluss handeln. An Stelle eines einfachen Störschutzkondensa- tors ist zwischen einen unter Spannung stehenden Anschlusspunkt G im Betriebs stromkreis des Gerätes und das Gehäuse 1 ein Sperrkreis eingeschaltet, der aus einem Kondensator 7 und einer Drossel 8 besteht. Der Sperrkreis ist so bemessen, dass er für Netzfrequenz einen hohen Widerstand hat, höhere Störfrequenzen in der Grössenordnung von 100 000 Per/Sek. und darüber jedoch hindurchlässt.
Gegenüber den bisher üblichen einfachen Störschutzorganen hat eine Einrichtung nach der Erfindung folgenden Vorteil. Es ist mit unter zur Erzielung einer ausreichenden Ent störung erforderlich, die elektrischen Geräte und Maschinen mit einem Kondensator ver hältnismässig sehr hoher Kapazität oder einem andern Störschutzorgan mit entspre chend kleinem Widerstand zu beschalten. Dies gilt vor allem für Geräte, deren Ge häuse geerdet ist, weil hierbei die Netz kapazität gegen Erde derart gross sein kann, dass sich die Störströme eher über das Netz und seine Kapazität gegen Erde, sowie diese ausbreiten, nicht aber über den Entstörungs kondensator kurz geschossen werden, der an sich bereits gross gewählt sein kann,
gegen über der grossen Netzkapazität jedoch nur einen verhältnismässig hochohmigen Neben schluss zum Ausbreitungskreis der Stör schwingungen über das Netz darstellt. In folge der für den Betriebsstrom über einen Kondensator grosser Kapazität gebildeten guten Verbindung zwischen dem Gehäuse und betriebsstromführenden Teilen der Ge räte kann es vorkommen, dass das Gehäuse bei einer Betriebsstörung oder Beschädigung des Gerätes betriebsspannungsführend wird und daher berührungsgefährlich ist.
Dieser Fall tritt dann beispielsweise ein, wenn bei einem geerdeten Gerät, das mit einem Kon densator verhältnismässig hoher Ka.pazitüt entstört worden ist, die Erdleitung unter brochen oder der Erdungswiderstand zu gross ist. Das Gehäuse befindet sich dann näm lich nicht mehr auf dem Erdpotential, das für den Berührenden bekanntlich stets unge- fä.hrlieh ist, sondern nimmt die Betriebs spannung an, die das Wechselstromnetz ge gen Erde aufweist.
Da ausserdem ein Kon densator hoher Kapazität eine niederohmige Ver!)indung zwischen Netz und Gehäuse darstellt, kann über einen das Gehäuse be rührenden Körper ein das zulässige Mass be trächtlich überschreitender Strom fliessen und daher nachteilige Folgen haben.
Wird ,jedoch an Stelle eines einfachen Ei rdungsorganes entsprechend der Erfindung ein auf die Betriebsfrequenz des Wechsel stromnetzes abgestimmter Sperrkreis zur Entstörung der Geräte benutzt, so liegt im Falle der Berührung des Gehäuses infolge des grossen Widerstandes des Sperrkreises für die Betriebsfrequenz der grössere Span nungsteil von der Netzspannung gegen Erde zwischen den beiden Anschlussstellen des Sperrkreises, nicht aber -am berührenden Körper, so dass keine gefährlich hohen Ströme der Betriebsfrequenz über den Kör per fliessen können, sondern sehr klein be ziehungsweise praktisch gleich Null bleiben.
Dagegen lässt der Sperrkreis die höheren Frequenzen, auf welche die Rundfunkstö rungen zurückzuführen sind, hindurch. Es lässt sich demnach durch die Erfindung er reichen, die Kapazität des verwendeten Stör- schutzkondensators wesentlich grösser zu machen als es bisher mit Rücksicht auf die Berührungsgefahr angebracht war.
In Fig. \? ist eine Ausführungsform der Erfindung dargestellt, bei der zwischen die Spannung führenden Leitungen und das Ge häuse 1 eine aus mehreren Gliedern beste hende Sperrkette eingeschaltet ist. Die Kon densatoren 7 der Sperrkette sind hierbei in Reihe geschaltet, und zwar so, dass sie eine unmittelbare Verbindung zwischen Spann- iiiirig führenden Teilen und dem Gehäuse des Gerätes bilden, während die übrigen Glieder der Kette, insbesonder- die Induktivitäten 8, ausserhalb dieser Verbindung liegen.
Die Kondensatoren i treten hierbei unmittelbar an die Stelle des bisher verwendeten Stör- schutzkonde nsators. Bei dieser Schaltung ist, angenommen, dass die Leitung d in der Zentrale geerdet ist. Es lässt sich erreichen. dass die Spannung am Gehäuse auch bei un terbrochener oder hochohmiger Erdleitung für die Netzfrequenz praktisch gleich Null ist.
Durch die Einrichtungen nach der Erfin- (liing wird ausser der Mögliehkeit, die Kapa zität oder Leitfähigkeit der Störsehutzorgane ohne Gefahr zii vergrössern, auch der Vorteil erreicht, dass die bei bekannten Anordnun gen dauernd fliessenden Verlustströme in folge der Absperrung de Netzfrequenz praktisch beseitigt sind.
Ausserdem lassen sich auch Störungen beseitigen, die auf die @\'irhung der Kommutatoroberwellen zurück zuführen sind. lHan kann nämlich unter 1'nistä nden beobachten, dass durch die Kom- inntatoroberwellen ebenfalls eine Berüh rungsspannung hervorgerufen werden kann, weil diese dellen häufig eine Resonanzmög lichkeit finden. Wenn auch dadurch kaum eine Berührungsgefahr entsteht,
so kann doch eine Schreckwirkung beim Berühren des Gerätes hervorgerufen werden, die das Bedienen des Stromverbrauchers erschwert. Durch die Erfindung lässt, sich dieser Nach teil beseitigen, da man die Sperrkreise so einrichten kann, dass sowohl die Netzfre quenz, als auch die Kommutatoroberwellen abgesperrt werden, während die für den Rund funk wesentlichen Störfrequenzen von erheb lich höherer Frequenz über das Sperrglied hinwegschreiten können.
Unter Umständen empfiehlt es sich, das Sperresonanzglied ausserhalb des Geräte- gebäusesanzuordnen, eine Anordnung, die für andersartige Störschutzeinrichtungen an und für sich bereits bekannt ist. -Diese An- ordnung des Resonanzgliedes ist zum Bei spiel von Vorteil, wenn der im Gehäuse zur Verfügung stehende Raum zu gering ist oder wenn es sich darum handelt, bereits vorhandene Geräte nachträglich zu entstören.
Bei ortsbeweglichen Stromverbrauchern mit Steckanschluss kann das Störschutzorgan ortsfest angeordnet werden, und zwar an der für den Anschluss des Stromverbrauchers dienenden Steckvorrichtung, zum Beispiel in der Steckdose. Ein Ausführungsbeispiel dieser Art ist in Fig. 3 dargestellt. Die Steckvorrichtung 10 ist ebenso wie die übri gen Teile der Anlage nur schematisch an gedeutet.
Es können beispielsweise die üb lichen Schutzkontaktsteckvorrichtungen ver wendet werden, bei denen die Dose ausser mit den unter Spannung stehenden Stecker hülsen noch zwei federnde Erdungskontakt- stücke besitzt, die einander gegenüberstehen und sich gegen entsprechende Kontaktstüelke an der Mantelfläche des eingeführten Steckers legen.
Das ortsfeste Anbringen des als Störschutzorgan wirkenden Sperrkreises hat den Vorteil, da,ss auf eine Polunverwech- selbarkeit bei den verwendeten Steckvor richtungen kein Wert gelegt zu werden braucht, da der Sperrkreis stets mit der genullten Zuleitung verbunden ist. Ferner kann man nacheinander verschiedene Geräte an die Steckvorrichtung anschliessen und be nutzt dann stets die gleiche Sperrkette zur Entstörung. Es ist unter Umständen auch möglich, gleichzeitig mehrere Geräte mit der Sperrkette zu verbinden.
Bedingung ist nur, da,ss der Stromkreis, über dem sich die störungsgefährlichen Hochfrequenzströme ausgleichen, genügend kurz ist, das Aus strahlen der Störfrequenzen zu verhindern, oder in erträglichen Grenzen zu halten.
Einrichtungen nach der Erfindung sind nicht nur in Anlagen verwendbar, bei denen eine Zuführungsleitung unmittelbar geerdet ist, sondern naturgemäss auch in Anlagen, in denen nicht eine Zuleitung selbst, son dern in der Zentrale der Sternpunkt bezie hungsweise Nullpunkt geerdet ist, oder- bei denen auf die durch die Netzkapazität ge- gebene Erdung oder auch auf gelegentlich vorkommende, längere Zeit bestehende Erd- schlüsse Rücksicht genommen werden soll.