Verfahren zur Verhütung des Verderbens leicht verderblicher Güter, insbesondere von Lebensmitteln, und Anlage zur Ausführung dieses Verfahrens. Die Beförderung von leicht verderblichen Gütern, wie zum Beispiel Blumen, Früchten, Gemüsen. Fischen, Fleisch und :dergleichen, auf grosse Entfernungen erfolgt vorwiegend in Kühlwagen, die für gewöhnlich an ihren Enden mit Eisbehältern ausgestattet sind und in deren Innerem für eine kräftige Luftum wälzung gesorgt wird. Eine solche Beförde rungsart bedingt jedoch verschiedene Nach teile. So ist sie einmal kostspielig und zwei tens zwingt sie in einem einzigen Kühlwagen fünf bis zwanzig Tonnen Ware aufzustapeln, das heisst eine Menge, :die nicht immer von einem einzigen Markt auf einmal aufgenom men werden kann.
Im weiteren sind im Zu sammenhang mit dieser Beförderungsart grosse, ortsfeste Kühlanlagen mit den ent sprechenden Einrichtungen vorzusehen, um die anfallenden Güter bis zum Zeitpunkte, wo sie sich am vorteilhaftesten verkaufen lassen, lagern und vor der Beförderung vor kühlen zu können und um ferner die Eisen- bahnwagen kühlen zu können, bevor sie mit Ware gefüllt werden.
Um wenigstens einen Teil dieser Übel stände zu beheben, sind in Eisenbahnwagen schon Dieselmotoren und von diesen angetrie bene Verdichter, sowie alle übrigen Teile einer Anlage zur Erzeugung von Kälte ein gebaut worden, so :dass es möglich war, ohne Eis auszukommen. Solche Kühlwagen bezw. Kühlwagenzüge kommen jedoch sehr teuer zu stehen und es ist mit ihnen der weitere Nachteil verbunden, dass die Kälteerzeu- gungsanlage die Fahrt nach dem Bestim mungsort mitzumachen hat.
Namentlich in Amerika sind ferner in letzter Zeit Kühlbehälter (containers) zur Beförderung auf der Eisenbahn, Schiffen oder Kraftwagen aufgekommen, wobei diese Behälter mit Räumen zum Auffüllen mit Wasser- oder Kohlensäureeis versehen .sind. Dabei sind ortsfeste Anlagen für die Vor kühlung :sowohl der Güter als auch der Be- hälter selbst vorhanden.
Die in solchen kost spieligen Kühlanlagen vorgekühlten Güter werden in die ebenfalls vorgekühlten Behäl ter eingebracht, worauf diese luftdicht abzu schliessen sind und,die in ihrem Innern herr schende, tiefe Temperatur zufolge der isolie renden Wirkung ihrer entsprechend ausge bildeten Wandungen und des Einflusses des in Hohlräume eingefüllten Eises, sowie zu folge weiterer zweckdienlicher Vorkehrungen aufrecht erhalten wird.
Ein solches Kühlverfahren ermöglicht bereits wesentliche Fortschritte zu erreichen, indem es das Eisenbahnmaterial in wirt- schaftlicherer Weise auszunutzen gestattet; die Beförderung von einer Stätte zur andern erleichtert und ferner auch den Versand kleiner Mengen ermöglicht, wobei letztere bis zum geeigneten Verkaufszeitpunkt kühl ge halten werden können. Dabei lässt sich das alles mit geringen Kosten erreichen, da die tägliche Miete eines Behälters klein ist.
Der Umstand jedoch, dass besonders Gebäude und ortsfeste maschinelle Einrichtungen für die Kühlung vorgesehen sind, ist insofern nach teilig, als sich diese Anlagen nur während eines geringen Teils des Jahres ausnutzen lassen und dass sie je nach dem Ausfall der Ernten und der Marktnachfrage zuweilen zu klein oder dann zu gross sind.
Gegenstand vorliegender Erfindung sind nun ein Verfahren zur Verhütung des Ver derbens leicht verderblicher Güter, insbeson dere von Lebensmitteln, vom Zeitpunkte der Gewinnung bis zum Zeitpunkte der Abgabe an die Verkaufsstelle, sowie eine Anlage zur Ausführung dieses Verfahrens,
die auch noch die zuletzt erwähnten Übelstände zu beheben gestatten. Zu diesem Behufe werden beim Verfahren gemäss vorliegender Erfin dung .die Güter am Orte der Gewinnung in isolierte Versandbehälter eingelegt und an gleicher Stelle mittelst einer die benötigte Kälte restlos selbst erzeugenden,
unabhängig von den Behältern versendbaren und aufstell- baren Einrichtung auf die notwendige Tem peratur herabgekühlt und ohne irgendwelche Umladung erst an der Verbrauchsstelle zur gewünschten Zeit aus den Versandbehältern herausgenommen. Dabei können die Versand behälter vor dem Einlegen der Güter zweck mässig noch vorgekühlt werden.
Eine Anlage zur Ausführung dieses Ver fahrens weist gemäss der Erfindung eine Kompressionskältemaschine für die Kühlung eines Kälteübertragungsmittels und eine För- dervorrichtung für das Kälteübertragungs- mittel auf, wobei diese Vorrichtung und die Kältemaschine unabhängig von den Ver sandbehältern versendbar und aufstellbar sind.
Die Kältemaschine und die Fördervor- richtung für das Kälteübertragungsmittel können auf einem Strassenkraftwagen oder in einem Eisenbahnwagen untergebracht sein. Sie können aber auch in einem beson- .deren, transportierbaren Behälter unterge bracht sein, damit .sie mit denselben Mitteln wie die Versandbehälter nach jeder beliebi gen Stelle transportiert werden können.
Es können die Versandbehälter und die genannte Einrichtung zum Beispiel zur Zeit des Schnittes der Winterblumen nach Bor .dighera, dann zur Zeit der Spargelernte nach Albenga, hierauf zur Zeit der Pfirsichernte nach Imperia und dann nach Brescia, zur Zeit der Apfelernte nach Meran, für die Orangenernte nach Sizilien und zur Zeit der Ernte der allerersten Frühgemüse nach Tri- politanien usw. gebracht werden.
Mit andern Worten, die Versandbehälter und die Ein richtung werden jeweils gerade dorthin ge sandt, wo Güter, also zum Beispiel Ernte erzeugnisse, Fische usw., in besondere, zur Beförderung dienende Behälter zu verladen und in diesen zu kühlen sind.
Auf der beiliegenden Zeichnung sind bei spielsweise Ausführungsformen von Anla gen, welche die Ausführung des neuen Ver fahrens gestatten, in vereinfachter Weise dargestellt, und zwar zeigt:
Fig. 1 eine Seitenansicht einer Kom- pressionskältema)schine des ersten Beispiels und einen senkrechten Schnitt durch einen diese Maschine aufnehmenden transportier baren Behälter, Fig. 2 einen Schnitt nach der Linie II-II der Fig. 1, wobei eine Anzahl der in Fig. 1 dargestellten Teile der Deutlichkeit halber weggelassen sind;
Fig. 3 zeigt eine Seitenansicht einer Rückkühlvorrichtung für das in der Kom- pressionskä,ltemaschine gemäss Fig. 1 und 2 benötigte Kühlwasser, sowie einer Eiser- zeugungsanlage, wobei der diese Teile auf nehmende Behälter in einem senkrechten Querschnitt .dargestellt ist; Fig. 4 ist eine Draufsicht zur Fig. 3;
Fig. 5 zeigt in besonders vereinfachter Darstellungsweise und in einem kleineren Massstab eine Draufsicht einer weiteren An lage, aus der ersichtlich ist, wie der die Kompressionskältemaschine und die Förder- vorrichtung für den Kälteträger enthaltende Behälter, sowie die gefüllten Versandbehäl ter in bezug aufeinander aufzustellen und durch Leitungen miteinander in Verbindung zu setzen sind;
Fig. 6 zeigt einen .senkrechten Quer- ?n :durch einen Versandbehälter, der oben mit einem Raum zum Ausfüllen mit Eis ver sehen ist. Dieser Behälter ist bei allen An lagen gleich ausgebildet; Fig. 7 ist ein schematischer Aufriss einer weiteren Ausführungsform; Fig. 8 ist ein Grundriss dazu, und Fig. 9 zeigt eine weitere Ausführungs form.
Bei den in den Fig. 1 bis 6 gezeigten Ausführungsformen bezeichnet 1 einen ver- sendba.ren und überall leicht aufstellbaren Behälter, der mit Füssen 2 und einem Deckel 3 versehen ist. Dieser Behälter 1 ist in zwei Räume 4, 5 unterteilt; im Raum 4 ist ein Motor 6 untergebracht, der über einen Rie menantrieb 7 den Kompressor 8 einer Kom- pressionskä.ltemaschine antreibt.
Der Kom pressor 8 fördert ein von ihm verdichtetes Kältemittel in Verflüssiger 9 (Feg. 1), von wo dieses Mittel über eine Regelungsvor richtung 10 und einen Zwischenbehälter 11 in Verdampferröhren 12 gelangt, die im Raum 5 untergebracht sind. Aus diesen Verdampferröhren 12 wird das Kältemittel durch eine Leitung 13 hindurch wieder vom Kompressor 8 angesaugt. In einem Kanal 14 (Feg. 2 und 5) ist ein Motor 15 unter gebracht, der zwei zu dessen beiden Seiten im Kanal 14 angeordnete Kreiselräder 16 an treibt.
Die Teile 15, 16 bilden eine Förder vorrichtung für ein Kälteübertragungsmittel, vorzugsweise Luft, und dienen dazu, dieses Kälteübertragungsmittel mit den Verdamp- ferröhren 12 der beschriebenen Kompres- sionskältemaschine in Berührung zu bringen und nach erfolgter Kühlung in weiter unten näher beschriebener Weise in Versandbehäl ter 30 zu fördern, die mit den zu fördern den Gütern zu füllen und samt ihrem Inhalt zu kühlen sind.
20 (Feg. 3, 4 und 5) bezeichnet einen zweiten, für sich versendbaren und überall leicht aufstellbaren Behälter, der mit Füssen 21 versehen und ebenfalls in zwei Räume 22, 213 unterteilt ist.
Der Raum 23 nimmt eine Rückkühlvorrichtung auf, welche zum Rückkühlen .des Kühlwassers dient, das in der im Behälter 1 untergebrachten Kompres- sionskältemaschine benötigt wird. Dieses Kühlwasser wird von Leitungen 2'5 über eine Wärmeaustauschvorrichtung 24 verteilt, in welcher es mit von einem Ventilator 26 im Gegenstrom zu diesem Wasser bewegter Luft in Berührung kommt. Das rückgekühlte Wasser wird in einem Raum 27 des Behäl ters 20 gesammelt.
Im Raum 22 des Behäl ters 20 ist eine Eieerzeugungseinrichtung 28 zur Herstellung von Splitter- oder Schneeis untergebracht, so @dass in dieser Einrichtung ohne besondere Brechvorrichtungen das Eis hergestellt werden kann, welches zum Kühl halten der mit den zu befördernden Gütern ausgefüllten Behälter 30 benötigt wird. 29 bezeichnet einen Raum zum Aufspeichern des in der Einrichtung 28 hergestellten Splitter oder Schneeises.
Die Wandungen der Versandbehälter 30 (vergleiche insbesondere Fig. 6) sind aus einem die Wärme schlecht leitenden Material hergestellt, also isoliert. Sie weisen einen Raum 31 auf, der zur Aufnahme der zu be fördernden Güter dient und durch eine Türe 32 zugänglich ist. Jeder Behälter '30 weist ferner eine Einlassöffnung 33 und eine Aus- trittsöffnung 34 für ein umgewälztes Kälte übertragungsmittel, vorzugsweise Luft, so wie einen Raum 35 zur Aufnahme von Kühl eis auf. Mit 36 sind Öffnungen bezeichnet, durch welche die Räume 35 der Behälter 30 mit Eis beschickt werden können.
Die in Fig. 5 gezeigte -Leitung<B>37</B> dient dazu, um nach erfolgter Aufstellung der Behälter 1 und 20 mit den maschinellen Einrichtungen an der Stelle, wo Versandbehälter 30 zu kühlen sind, eine Verbindung zwischen dem Wa>sersammelraum 27 der Rückkühlvor richtung und den Kühlwasser verbrauchen den Teilen der Kälteerzeugungseinrichtung herzustellen.
Sind an irgend einem Orte leicht ver derbliche Güter zu versenden, so werden die transportierbaren Behälter 1, 20 mit den ma schinellen Einrichtungen dorthin gebracht. Nach erfolgter Aufstellung an geeigneter Stelle und nachdem die zu kühlenden Ver sandbehälter 30 in bezug auf die Behälter 1, 20 beispielsweise in der in Fig. 5 gezeig ten Weise angeordnet worden sind, werden an .die beiden Enden des Kanals 14 des Be hälters 1 teleskopartig ineinander verschieb bare,
für sich verpack- und beförderbare Rohre 40 angeschlossen, die gleichzeitig mit den Einlässen 33 der Behälter<B>3</B>0 verbunden werden. Ebenfalls teleskopartig ineinander verschiebbare Rohre 41 werden einerseits mit den Auslässen 34 der Behälter 30 und anderseits mit einem Anschluss 42 (Fig.l und 5) des Behälters 1 in Verbindung ge bracht, so dass die Kreiselräder 16 das im Raum 5 gekühlte Kälteübertragungsmittel in die Räume 31 der Behälter 30 fördern können, von wo es durch die Auslässe 34 und die Rohre 41, sowie den Anschluss 42 wie der in den Raum 5 gelangen kann, um den beschriebenen Kreislauf so lange weiter zu durchlaufen,
biss in den Behältern 30 der notwendige Kühlungsgrad erreicht ist. So bald letzteres der Fall ist, wird die Kom- pressionskältemaechine abgestellt, was von Hand oder automatisch .durch nicht gezeich- nete Thermostaten bewirkt werden kann.
Hierauf werden die Verbindungen zwischen .den Behältern 30 und dem Behälter 1 gelöst, dann die Einlässe 33 und Auslässe 34 der gekühlten Behälter 30 luftdicht abgeschlos sen, und schliesslich wird noch, falls es nicht bereits früher geschehen ist, der Raum 35 dieser Behälter 30 mit Eis gefüllt, damit der darin hergestellte Kühlungsgrad mög lichst lange aufrecht erhalten bleibt. Das hierzu benötigte Eis wird zweckmässig in der Eiserzeugungseinrichtung des Behälters 20 hergestellt und dem Behälterraum 29 entnom men. Die Versandbehälter 30 können nun nach der Verbrauchsstelle ihres Inhaltes be fördert werden, wobei die Güter ohne irgend welche Umladung erst an dieser Stelle her auszunehmen sind.
Die Behälter 1 und 20 mit den maschinellen Einrichtungen, sowie die ineinander verschiebbaren Rohre 40 bezw. 41 können dagegen nach einem andern Ort versandt werden, wo wieder Versandbehälter 30 zu kühlen sind. Es kann ein besonderer Behälter zum Transport der Rohre 40, 41 vorhanden sein.
Die zwei beschriebenen Anlagen weinen den Vorteil auf, dass sich deren Bestandteile sehr leicht transportieren und an jeder Stelle. wo ein Bedarf herrscht, aufstellen lassen. Dabei sind die Kosten der maschinellen Ein richtungen zur Erzeugung von Kälte, Eis und zum Rückkühlen des Wassers auf ein Mindestmass herabgesetzt.
An einen Behälter 1 lassen eich verschie- .den viele Versandbehälter 30 anschliessen. Bei einer gegebenen Leistungsfähigkeit der Kampressionskältemaschine hängt .die An zahl der Behälter 30, die sich an den Behäl ter 1 anschliessen lässt, lediglich davon ab., innerhalb welcher Zeit und in welchem Masse der Inhalt der Versandbehälter 30 ab zukühlen ist. Die Einrichtungen in den Be hältern 1, 20 in Fig. 5 sind gleich ausgebil det wie die in den Behältern 1, 20 der An lage gemäss Fig. 1 bis 4.
Zweckmässig werden auch Mittel vorgese hen, welche ,die Strömungsrichtung des um zuwälzenden Kälteübertragungomittels (ge- kühlte Luft) umzukehren gestatten, um eine möglichst gleichmässige Durchkühlung der Versandbehälter und ihres Inhaltes zu er möglichen. Bei der beschriebenen Anlage lässt sich das beispielsweise dadurch errei chen, dass die zwei Kreiselräder 16 so aus gebildet werden, dass einzig durch die Um kehrung ihres Drehsinnes bereits auch die Strömungsrichtung des Kälteübertragungs- mittelst umgekehrt wird.
Die Beförderung der Behälter 1, 20 in Fig. 1 bis 6 kann auf irgend eine Weise er folgen, beispielsweise auf der Eisenbahn, auf Schiffen, oder mittelst Kraftwagen, also mit denselben Mitteln, wie sie für den Transport der Versandbehälter benötigt werden.
Die Versandbehälter 30 können auch auf Eisenbahnwagen angeordnet sein, die bann ebenfalls unabhängig von dem die Kälte maschine aufnehmenden Behälter 1 nach der Verbrauchsstelle der Güter transportiert wer den, das heisst nach erfolgter Vorkühlung ihres Inhaltes und nach Beschickung mit Eis werden auch solche Behälter 30 enthaltende Wagen für sich allein nach der Verbrauche- stelle befördert.
Wenn erforderlich, können die Rückkühl vorrichtung und die Eiserzeugungseinrich- tung 28 auch je in einem besonderen, beweg lichen Behälter untergebracht werden. Als Kälteträger kann an Stelle von Luft auch eine Flüssigkeit, zum Beispiel Sole, oder ein ( as zur Verwendung kommen.
T Die Behälter 1, 20 können auch Teile eines Eisenbahnwagens oder eines Strassen kraftwagens bilden. Solche Ausführungsfor men sind in Fig. 7 bis 9 gezeigt. Bei letzte ren ist am einen Ende a eines Eisenbahnwa gens eine Kompressionskältemaschine k un tergebracht. Der Verfltvssiger b dieser Ma schine, in welchem das Kältemittel Wärme abgibt, kann wenn er zu befördern ist, in der Mitte des Wagens untergebracht werden, um dann bei Ankunft an der Verbrauchs stelle, wie Fig. 8 zeigt, neben dem Wagen aufgestellt und mit dessen Innerem verbun den zu werden.
Am andern Ende c des Wagens ist eine kleine Einrichtung zur Eiserzeugung und in dessen Mitte ist eine in .der Längsrichtung des Wagens sich erstreckende, grosse Kühl zelle d vorgesehen. Der Wagenkörper ruht auf Drehgestellen f, was eine Tieferlegung des mittleren Teils der Zelle d und damit einen leichteren Anschluss .der transportier baren Versandbehälter e, welche neben der Fahrbahn aufgestellt werden, an jene Zelle ermöglicht.
Auch ist es zufolge dieser Tie- ferlegung möglich, die Zelle d höher zu be messen und ihr demzufolge einen grossen Rauminhalt zu geben.
Dieser in Fig. 7, 8 dargestellte Eisen bahn- oder Strassenbahnkraftwagen wird je weils nach dem Orte gebracht, an dem Güter zu ernten, dann zu kühlen und darauf abzu transportieren sind.
Kommt ein Eisenbahn wagen zur Verwendung, so wird dieser am betreffenden Orte auf ein totes Geleise ge bracht, wobei darauf zu achten ist, dass seit lich dieses Geleises der Boden bezw. eine Strasse derart beschaffen ist, .dass sich die Versandbehälter e nach Erfordernis bequem hin- und herbewegen lassen.
Im Falle eines Strassenkraftwagens wird dieser nach einer Stelle gebracht, wo harter Grund vorhan den ist. Der Verflüesiger b, sowie die übri gen Teile der Kompressionskältemaschine, welche im Freien arbeiten können, werden dann aus dem Wagen herausgenommen und neben diesem so aufgestellt, dass sie in Be trieb gesetzt werden können.
Sobald alles bereit gestellt ist, wird die Kompressionskältemaschine k in Betrieb ge setzt, und zwar mit Hilfe von Strom, der von irgendwoher bezogen oder auch von im Innern des Wagens aufgestellten Motoren er zeugt werden kann, und die Wagenzelle d wird mit Gütern gefüllt. Hierauf werden be wegliche Versandbehälter e in der Nähe des Wagens aufgestellt und mittelst Winden in die genaue Lage gebracht, um hierauf unter Benutzung passender Hilfsvorrichtungen luftdicht an den Wagen angeschlossen zu werden.
Um die Verbindung zwischen der Wagenzelle d und den beweglichen Behältern e zu erleichtern, wird im Zusammenhange mit jedem dieser Behälter vom Innern der Wagenzelle d aua eine Schiebetüre oder eine gepolsterte Tür geöffnet, entsprechend ver schoben oder ausgehoben; gleichzeitig wird auch die Türe 32- des zugeordneten Behälters e geöffnet, die zweckmässig mit einem Pol ster versehen ist und ausgehoben wird. Auf diese Weise wird ein einziger grosser Raum für .die Kühlung hergestellt.
Es wird dann mit der Durchkühlung der Behälter e be gonnen, die schon vorher mit Gütern gefüllt worden sind, oder erst nach einer gewissen Vorkühlung ihres Innern mit Gütern gefüllt werden.
Die Übertragung der Kälte aus der Wa genzelle d nach dem Innern. der mit Wärme schutz versehenen Behälter e kann auf ver schiedene Art und Weise erfolgen.
So kann zum Beiapiel eine Fördervorrichtung das aus kalter Luft bestehende KäIteübertragungs- mittel in die Behälter e drücken, oder es können an den Wandungen .dieser Behälter abnehmbare Kühlschlangen befestigt werden,
-durch welche ein flüssiges Kälteübertra- gungsmittel durch eine gefördert wird. Die Behälter e bleiben dann so lange an .den Wagen angeschlossen bis die Güter auf dem erforderlichen Grad abge kühlt sind.
Sobald,das der Fall ist, werden die Wagentüren wieder in die Schliesslage gebracht, und auch die Türen der Behälter e werden wieder angebracht, sowie hermetisch geschlossen, worauf schliesslich noch die Türe der Wagenzelle d angebracht und gleichfalls hermetisch geschlossen wird.
Hierauf wird die Verbindung ,der Ver sandbehälter e vom Wagen gelöst, und er stere werden dann nach der Verbrauchsstelle der Güter gesandt, nachdem Speicher dieser Behälter vorher noch mit Eis gefüllt worden sind, das in der kleinen im Wagen vorge sehenen Einrichtung c hergestellt worden ist.
Anschliessend werden neue, leere Behälter e in solcher Zahl an den Wagen angeschlos sen, dass sie sämtliche in der Zelle d gekühl- ten Güter aufnehmen können. Die Türen die ser Behälter werden geöffnet, und hierauf werden die Güter aus der Zelle d in die be treffenden Behälter gebracht, worauf,die Tü ren wieder geschlossen und die nun gefüll ten Behälter vom Wagen losgelöst werden, um hierauf ebenfalls weiter spediert zu wer den.
Anschliessend kann eine neue Serie von bereits gefüllten Versandbehältern e an den Wagen angeschlossen und auch dessen Zelle d wiederum mit Gütern gefüllt werden, wor auf die so aufgestapelten Güter während zum Beispiel 18 Stunden durchgekühlt werden.
Als Ersatz für die weiter oben erwähn ten, abnehmbaren Kühlschlangen lassen sich allenfalls auch die Eisbehälter benutzen, mit welchen die beweglichen Behälter e ausge stattet sind, um in ihnen die hergestellte, nie drige Temperatur möglichst lange aufrecht erhalten zu können.
In diesem Falle bewirkt dann das in der genannten Erzeugung3ein- riehtung der Anlage hergestellte und in die zum Beschicken mit Eis bestimmten Räume der Behälter e eingefüllte Eis die Abkühlung der darin enthaltenen Güter auf die gefor derte Temperatur. Die Behälter werden dann transportiert, wenn die Güter die erforder liche Temperatur erreicht haben.
Falls Versandbehälter kleineren Inhaltes zu kühlen sind, können je eine Anzahl da von miteinander verbunden werden, und da sie je mit zwei gegenüberliegenden Türen versehen sind, so entstehen nach Öffnung der letzteren und nach erfolgter Verbindung der Behälter durchgehende Fluchten, durch wel che von der Fördervorrichtung das Kälte- übertragungsmittel durchgetrieben wird.
Ist für die in Betracht kommende Ware die Erntezeit beendet, so wird der Wagen wieder versandbereit gemacht und nach einem Orte gebracht, wo eine neue Ernte be ginnt; so kann er beispielsweise nach einer Kolonie oder nach einem Orte wo gerade die Fangsaison für eine bestimmte Fischsorte einsetzt, spediert werden. Selbstverständlich können auch kleinere Eisenbahnwagen als der gezeigte oder auch Strassenkraftwagen mit Anhängewagen zur Verwendung kommen.
Auch kann der ganze maschinelle Teil auf einem einzigen Eisenbahnwagen und die Zelle d in einem zweiten solchen Wagen un tergebracht werden, oder es kann der ma schinelle Teil auf einem Strassenkraftwagen und die Zelle auf einem Anhängewagen an geordnet werden.
In Fig. 9 ist eine noch billigere Anlage gezeigt.
Auch in diesem Falle ist, wie bei der Ausführung nach Fig. 7 und 8, die Kompres- sion:skältemaschine a am einen Ende eines Eisenbahn- oder Strassenkraftwagens w un- tergebraeht. Der nicht gezeichnete Verflüs- siger dieser Maschine kann luftgekühlt und über oder neben dem übrigen Teil der Ma schine a angeordnet sein.
Auch kann dieser Verflüssiger für sich transportierbar ausge bildet sein, so dass er ausserhalb des Wagens aufgestellt und mit dessen Innerem verbun den werden kann. Nahezu in der Mitte des Wagens w sind die Verdampfer der Kälte mal chine angeordnet, die in einer isolierten, von Kanälen umgebenen Zelle m unterge bracht sind.
Mindestens ein Ventilator n fördert die an den Verdampfern gekühlte, das Kälteübertra_gungsmittel bildende Luft in Kanäle p, die sich in ,der Mitte des Wa gens av in dessen Längsrichtung erstrecken, jedoch auch nahe dessen Seitenwandungen angeordnet sein können. Mit diesen Kanälen <I>p</I> stehen rechtwinklig abzweigende Kanäle v in Verbindung, an die Luftschläuche oder Rohre q angeschlossen werden können.
Die zu kühlenden, mit Wärmeschutz ver- z4ehenen Versandbehälter e werden auch in diesem Falle zu beiden Seiten des Wagens 20 aufgestellt. Die Behälter sind jedoch nicht mit Türen ausgestattet, sondern sie weisen Öffnungen auf, die sich mit den oben er wähnten Kanälen v verbinden lassen, wozu die Luftschläuche q dienen. In einer Flucht mit den erwähnten Öffnungen .der Behälter e sind Röhren r angeordnet, und zwar je eine in Verbindung mit jeder Öffnung.
Diese Röhren r dienen dazu, die gekühlte Luft von der Seite der Behälter., welche an den Wa gen w angrenzt, nach der gegenüberliegen den Behälterseite zu leiten. Die aus den Röhren r austretende Luft gelangt in ein Abteil s, das sich an dem Ende der Behäl ter e befindet, welches vom Wagen w wei ter wegliegt. Da sich die austretende Luft unter Druck befindet, so gelangt sie durch kleine Löcher aus dem Abteil s in das Ab teil der Behälter e, in welchem die zu küh lenden Güter aufgestapelt sind, mit denen sie nun in bestmöglicher Weise in Berührung kommt.
Eine weitere Öffnung, welche eben falls in dem Ende der Behälter e vorgesehen ist, das neben dem Wagen w liegt, ermög licht der Luft, welche ihre Aufgabe erfüllt hat, aus dem Behälter auszutreten und durch ein Verbindungsstück q, sowie eine weitere Leitung z in die Zelle<I>na</I> zurückzuströmen, in welcher die Verdampferschlangen der Kältemaschine angeordnet sind. Gegebenen falls kann die in der Zelle in gekühlte Luft auch den umgekehrten Weg beschreiben.
Die Kanäle<I>p,</I> v und z können, wie ge zeigt, unterhalb der Wagen und Achsen an geordnet werden.
Bei der Anordnung nach Fig. 9 lässt sich auf einfache Art eine vollkommene Zirku lation der unter Druck geförderten Luft von der die Verdampfersehlangen aufnehmenden Zelle m nach den Versandbehältern e und von diesen zurück nach der Zelle in errei chen. Es lassen sich auf diese Weise ideale Verhältnisse für eine rasche und vollständige Durchkühlung sowohl der Behälter als auch der in diesen aufgestapelten Güter erreichen.
Die zur Leitung .der Luft vorgesehenen Röhren r können entweder in den Behältern oder auch ausserhalb derselben angeordnet werden.
Für gewöhnlich wird im Wagen w kein Abteil zum Aufstapeln von Ware vorgese hen, da hierzu ausschliesslich die Behälter e benutzt werden; gewüns,chtenfalls kann aber der Wagen w auch mit einem solchen Ab teil ausgestattet werden. In den Wagen w kann dagegen eine Einrichtung zur Erzeu gung von Eis eingebaut werden, oder er kann mit einem grossen Behälter für Trok- keneio ausgestattet sein, wobei letzteres erst nach Erreichen der Kühltemperatur der Gü ter in .die Behälter e eingebracht wird.
Die am Kopfende der Versandbehälter e vorgesehenen Öffnungen sind so ausgebildet, dass sie ,sich luftdicht und wärmeisolierend abschliessen lassen. Diese Abschlüsse sind abnehmbar ausgebildet, damit nach deren Entfernung die Luftschläuche oder Luft röhren q angeschlossen werden können.
Die zuletzt beschriebene Anlage wird in folgender Weise benutzt: Geht zum Beispiel an einer bestimmten Stelle eine Ernte der Reife entgegen, so wer den nach der betreffenden Stelle vorerst ein mal mindestens so viele Versandbehälter e gesandt als sich an den Wagen w auf ein mal anschliessen lassen. In diesen Behältern e kann gegebenenfalls ein gewisses Quantum von in der Anlage erzeugtem Eis aufge speichert sein.
Inzwichen wird dann auch der Wagen w mit einer weiteren Serie von Behältern e eintreffen. Die erstgenannten Versandbehälter e, deren Temperatur zweck mässig durch das Eis bereite erniedrigt wor den ist, werden mit den zu kühlenden Gütern gefüllt und luftdicht abgeschlossen.
Hierauf werden diese Behälter zu beiden Seiten des Wagens w aufgestellt und an letzteren mit- telst der Luftschläuche q angeschlossen. Die in der Zelle m angeordneten Verdampfer schlangen der Kältemaschine bewirken eine Kühlung der in diese Zelle gelangenden Luft und die so gekühlte Luft wird von dem Ven tilator 7a in die Behälter e gefördert,
wobei sie zwischen diesen Behältern und der Zelle m 1o lange hin und her gefördert wird, bis die Güter auf den gewünschten Grad ab gekühlt sind. Letzteres kann gewünschten falls selbsttätig durch Thermostate geregelt werden.
Sobald das der Fall ist, werden die Be hälter e vom Wagen w getrennt, die Öff nungen am Kopfende .der Behälter e so rasch wie möglich abgeschlossen und die Eisreser- voirs der Behälter e mit Eis gefüllt, welches im Wagen w erzeugt worden ist. Die Be hälter e werden dann nach der Stelle ge sandt, wo die Güter zu verkaufen sind. Hier auf werden weitere Behälter e, .die in der Zwischenzeit gefüllt worden sind, an den Wagen w angeschlossen, worauf in der be schriebenen Weise weiter vorgegangen wird.
Auch an .die beiden Enden des Wagens w lassen sich, nachdem die erforderlichen Vorkehrungen getroffen worden sind, Ver sandbehälter e anschliessen, wodurch die An zahl Kubikmeter des kühlbaren Raumes und die Menge der kühlbaren Güter entsprechend vermehrt werden können. Nichts steht jedoch im Wege, den Wagen w auch so lang zu machen, .dass im Wagen selbst eine Zelle zum Kühlen von Gütern vorgesehen werden kann.
Anstatt durch die Versandbehälter e in der Zelle m gekühlte Luft zu fördern, kann auch das in der Kältemaschine zur Verwen- dung kommende Kältemittel durch dieselben gefördert werden, wobei dann eben letzteres das Kälteübertragungsmittel bildet.