Röntgengerät. Röntgengeräte, wie sie namentlich zur Diagnostik verwendet werden, erfordern weit gehende Spannungssicherheit und sehr ge drungenen Aufbau. Bei einigen der bekänn- ten Geräte sind, um die gewünschte Span nungssicherheit zu erzielen, die Röntgenröhre und der Hochspannungstransformator unter Öl in einem gemeinsamen Gehäuse angeord net. Diese Geräte sind, jedoch zu schwer und zu umfangreich und daher nicht hinreichend beweglich.
Andere Bauarten, bei denen Trans formator und Röhre räumlich voneinander getrennt sind und die Röhre von einer grossen Metallhaube umgeben ist, weisen als Hoch spannungszuführungen biegsame Kabel auf, die aber bei der Verstellung des Gerätes stören und einem hoher) Verschleiss unter worfen und überdies teuer sind. Die Beweg lichkeit dieser dazu noch meist unsymmetri schen Anordnungen wird namentlich dann besonders beeinträchtigt, wenn hohe Lei stungen der Geräte besondere umfangreiche Zusatzeinrichtungen zur Abführung der Ano denwärme erforderlich machen.
Die Erfindung, welche die Aufgabe löst, ein völlig spannungssicheres, sehr gedrungenes Röntgengerät zu schaffen, geht von eine bekannten Röntgengerät aus, bei dem zwei den Röhrenstrom liefernde Transformatoren an den Enden der Hälse der Röntgenröhre angeordnet sind und gemeinsam mit ihr eine bauliche Einheit bilden.
Das Wesen der Er findung besteht darin, dass an den Gehäusen der beiden Transformatoren Hochspannungs durchführungen angeordnet sind, welche mit- telst rohrförmiger Ansätze die Hälse der Röntgenröhre eng umgeben und sie in Längs richtung der Röntgenröhre so weit Übergrei fen, dass kein Überschlag auf einen ausser halb der Durchführungen befindlichen Gegen stand erfolgen kann. o In der Zeichnung sind einige beispiels weise Ausführungsformen der Erfindung dar gestellt, und zwar zeigt: Fig. 1 einen Längsschnitt eines Röntgen gerätes, Fig. 2 das Röntgengerät in.
Ansicht, Fig. 3 einen Schnitt nach III-III der Fig. 1 und .
Fig.4 eine weitere Ausführungsform des anodenseitigen Transformatorgehäuses.
Als Strablungsquelle dient eine zweipolige Röntgenröhre 1, die der Nutzstrahl 2 durch ein Fenster 3 der Röhre verlässt. An die Pole bezw. metallischen Anschlussenden der Röhre 1 sind die Transformatoren 4 und 5 angeschlossen.
Die Transformatoren 4 und 5 befinden sich in Gehäusen 4a und 511, die mit Hochspannungsdurchführungen 6 und 7 ver sehen sind, welche mittelst rohrförmiger An sätze 6a, 7a die Hälse 1a, 1b der Röntgen röhre 1 eng umgeben und sie in Längsrich tung der Röntgenröhre so weit übergreifen, dass kein Überschlag auf einen ausserhalb der Durchführungen befindlichen Gegenstand erfolgen kann.
Dadurch, dass der rohrförmige Teil der Durchführungen die Hälse 1a, 1b der Röntgenröhre eng umgibt, ist es prak tisch nicht möglich, einen Fremdkörper in den Spalt zwischen Röhrenhals und Durch führung einzuschieben, was einen Überschlag auf diesen Fremdkörper zur Folge hätte. Um die Baulänge des Gerätes möglichst klein zu machen, sollen die Halsenden der Röntgen röhre dicht neben den transformatorseitigen Enden der Durchführungen angeordnet sein und diese dicht neben den Spulen der Trans formatoren liegen. Der Stiel 8a der Anode 8 der Röhre 1 ist mit dem Metallstück 9 wärmeleitend verbunden.
Das Metallstück 9 dient als Wärmezerstreuungskörper. Die grossen Wärmemengen, welche an der Anode 8 ent wickelt werden, werden über den Anoden stiel 8a und den schalenförmigen .Körper 9 an das Öl 10 des Transformators 4, dessen Metallgehäuse 4a und die umgebende Luft abgeleitet. Im Bedarfsfalle kann das Trans formatorgehäuse 411 aus Guss bestehen und mit Rippen 4b (Fig.-4) versehen sein, durch die die Wärmeausstrahlung gesteigert wird.
An dem kathodenseitigen Ende der Röntgen röhre befindet sich ein metallischer Kontakt zum Anschluss der Kathode, welcher dem Metallbolzen 8a am anodenseitigen Hals ent spricht. Diese beiden metallischen Kontakte sind, wie aus Fig. 1 hervorgeht, mittelst der Durchführungen 6 und 7 in die Transforma- torengehäuse 4 und 5a eingeführt, so dass sie sich unmittelbar neben den Transformator spulen befinden.
Eine Hülle 11 von vorzugsweise kreis förmigem Querschnitt aus Hartpapier oder Metall oder einem Material genügender mechanischer Festigkeit umschliesst vollstän dig die Hochspannungsdurchfübrungen 6 und 7, sowie die Röhre 1. Sie ist durch Schrau ben 12a (Fig. 2) lösbar mit den Gehäusen a, 6" der Transformatoren verbunden, so- dass die Röhre 1 jederzeit leicht auszuwech seln ist. Die Hülle 11 kann strahlenabsor bierende Einlagen erhalten oder aus strahlen sicherem Material ganz oder teilweise her gestellt sein. Erforderlichenfalls kann die Hülle 11 mit Luftlöchern versehen werden.
Andernfalls dient sie als gasdichter Abschluss, so dass durch dieRöntgenstrahlung entstehende nitrose Gase nicht in den Behandlungsraum entweichen können. Der Innenraum lla der Hülle 11 kann, etwa bei Verwendung des Gerätes in den Tropen, zur Steigerung der Isolation beispielsweise mit Isolieröl gefüllt werden. Die Hülle 11 ist mit einer Muffe 12 versehen, die derart in einem Halter 13 (Fig. 2) gleitet, dass das gesamte Gerät um seine Längsachse drehbar ist.
Wenn man die Hülle 11 nicht vorzusehen wünscht, dann sieht man zweckmässig Durch führungen 6, 7 aus einem strahlungssicheren Baustoff vor; d. h. aus einem Baustoff, der die Eigenschaft hat, Röntgenstrahlen in einem hohen Mass zu absorbieren.
Die Speisestromzuleitungen 14; die unter nur geringer Spannung stehen, können inner halb der Hülle 11 verlegt sein, etwa durch die Mantelöffnung 15 in sie eintreten und durch den Halter 13 zur Stromquelle geführt sein.
Der Anodentransformator 4, der die Wärme der Anode aufzunehmen hat, wird zweck mässig mit kleinen Ausdehnungskammern 16 für das Öl ausgerüstet. Diese bestehen aus dünnen Blechkapseln mit biegsamen Mein- brauen, deren Hohlräume mit der Aussenluft in Verbindung stehen und völlig öldicht sind.
Zweckmässig ist um die Sekundärspule des an die Kathode angeschlossenen Trans formators 5 die Wicklung für die Heizung der Kathode gelegt. Die Heizung lässt sich leicht auf die gewünschte Höhe einregulieren, wenn jeder der beiden Transformatoren ein zeln regelbar ist.
Das Gerät kann für die verschiedensten Leistungen und Spannungen gebaut werden. Den vorkommenden Höchstspannungen ent sprechend sind die Röhrenhälse und die Län gen der rohrförmigen Ansätze der Hoch spannungsdurchführungen zu bemessen. Mit der Leistung des Gerätes wächst die Grösse der Transformatoren und deren Wärmekapa zität, so dass der Anodentransformator stets die auftretenden Wärmemengen ableiten kann.