Spannungssicheres Röntgengerät. Röntgengeräte, wie sie beispielsweise zur Diagnostik des menschlichen oder tierischen Körpers verwendet werden, erfordern bei grösster Beweglichkeit weitgehende Span- nungs- und Strahlensicherheit. Bei einigen der bekannten Geräte sind daher die Röntgen röhre und der Hochspannungstransformator unter Öl in einem gemeinsamen Gehäuse an geordnet; infolge erheblicher Abmessungen sind diese Geräte jedoch schwer und in der allseitigen Beweglichkeit gehemmt.
Andere Bauarten, bei denen Transformator und Röhre getrennt sind und die Röhre von einer grossen Metallhaube umgeben ist, weisen als Hochspannungszuführungen biegsame Kabel auf, die bei der Verstellung des Gerätes stö ren und einen hohen Verschleiss haben.
Die Beweglichkeit dieser, noch dazu meist un symmetrischen Anordnungen wird nament lich dann noch stärker beeinträchtigt, wenn hohe Leistungen der Geräte eine besondere Abführung der Anodenwärme erforderlich =chen. Die Erfindung hat sich die Aufgabe ge stellt, diese Nachteile zu beseitigen und ein spannungssicheres Gerät auch für höchste Leistungen zu schaffen, das mit möglichst wenigen Bestandteilen einen gedrängten Zu sammenbau und damit allseitige Beweglich keit ergibt.
Eine Lösung dieser Aufgabe wurde darin gefunden, dass zwei unverrückbar zusammen gehaltene Transformatoren unmittelbar an den Enden einer zweipoligen Röntgenröhre angeordnet und mit Hochspannungsdurch führungen versehen sind. Diese umschliessen die Hälse der Röntgenröhre, wodurch die spannungsführenden Teile des Gerätes gegen Berührung vollkommen gesichert sind. Dabei wird zweckmässig -die innere Überschlags- länge der Hochspannungsdurchführung grö sser als die der Spannung jedes Transforma tors entsprechende Schlagweite gewählt.
Zur dauernden Aufrechterhaltung der Spannungssicherheit kann als zusätzliches Mittel eine die Hoehspannungsdurchführun- gen und die Röntgenröhre umgebende Hülle vorgesehen werden.- Diese Hülle verbindet dann gleichzeitig in bequemer Weise die bei denTransformatoren miteinander und schützt auch das Gerät gegen äussere Einflüsse. Sie gleitet beispielsweise in einer 1Jmschlussmuffe mittelpunktgleich zur Strahlenquelle. Da durch können Hiille und Muffe gemeinsam um die Längsachse des Gerätes gedreht wer den. Die Hülle kann gleichzeitig die Strom zuleitungen zu den Transformatoren auf nehmen, so dass keinerlei Leitungen - wie etwa Kabel - ausserhalb des Gerätes die Handhabung desselben erschweren.
Die erfindungsgemässe Anordnung hat den grossen Vorteil, dass eine erhebliche Raumersparnis erzielt, jede weitere Hoch spannungszuführung, wie Kabel oder der gleichen, überflüssig wird und dass durch die symmetrische Anordnung der Transformato ren in jeder Lage Gleichgewicht herrseht, sich also Mittel zum Gewichtsausgleich er übrigen. Sie gestattet gleichzeitig eine sehr gute Ableitung der Anodenwärme, ohne hier für zusätzliche Mittel zu verlangen, indem diese von der Anode zum Beispiel über einen Leiter der Hochspannungsdurchführung in das Innere des Transformators geführt wer den kann. Die Anordnung kann dann infolge dieser eigenartigen Kühlung in jeder Lage verwendet werden.
Das Gerät kann für die verschiedensten Leistungen und Spannungen gebaut werden. Den vorkommenden Höchstspannungen ent sprechend sind Röhrenhälse und Länge der Hochspannungsdurchführungen zu bemessen. Mit der Leistung des Gerätes wächst die Grösse der Transformatoren und die Wärme kapazität, so dass der Anodentransformator die auftretenden Wärmemengen ableiten kann.
In der Zeichnung ist eine beispielsweise Ausführungsform der Erfindung dargestellt, und zwar zeigt: Fig.1 einen Längsschnitt des Röntgen gerätes, Fig. 2 das Röntgengerät in Ansicht, Fig. 3 einen Schnitt .nach III-III der Fig. 1, Fig. 4 eine weitere Ausführungsform des Transformatorgehäuses.
Als Strahlungsquelle dient eine zwei polige Röntgenröhre 1, die der Nutzstrahl 2 durch das Fenster 3 der Röhre verlässt. An die Pole 4 und 5 sind die Transformatoren 6 und 7 angeschlossen, die nur je einen .durch die Hochspannungsdurchführungen 8 und 9 herausverlegten Hochspannungspol besitzen. Sind die Transformatoren 7 und 6 oder wenigstens der eine Transformator 6, der an die Anode 10 der Röhre 1 angeschlossen ist, ölisoliert, so erfolgt ihre Kühlung zweck mässigerweise dadurch, dass der Anodenstiel 11 mit einem die Durchführung 8 durch dringenden Metallstiick 12 wärmeleitend ver bunden ist.
Dadurch werden die insbesondere bei hohen Leistungen des Gerätes grossen Wärmemengen der Anode 10 über .den Ano denstiel 11 und das Metallstück 12 an das <B>01</B> 21 des Transformators 6, dessen Metall gehäuse 22 und die umgebende Luft ab geleitet. Im Bedarfsfalle kann .das Trans formatorgehäuse 22 aus Guss bestehen und mit Rippen 13 (Fig. 4) versehen sein, durch die die Wärmestrahlung gesteigert wird; auch andere Mittel, wie Gebläse- oder Wasserkühlung sind bei starker Erwärmung anwendbar.
Die Hülle 14 von vorzugsweise kreis förmigem Querschnitte aus Hartpapier- oder Metallrohr oder einem andern Material ge nügender mechanischer Festigkeit umschliesst die Hochspannungsdurchführungen 8 und 9, sowie die Röhre 1. Sie ist durch Schrauben 1.5 (Fig. 2) lösbar mit den Transformatoren verbunden, so .dass die Röhre 1 jederzeit leicht auszuwechseln ist. Die Hülle 14 kann strahlenabsorbierende Einlagen erhalten oder aus strahlensicherem Material ganz oder teil weise hergestellt sein. Erforderlichenfalls kann die Hülle 14 mit Luftlöchern versehen sein.
Andernfalls dient sie als gasdichter Abschluss, so dass etwa entstehende nitrose Gase nicht in den Behandlungsraum ent weichen können. Der Innenraum 23 der Hülle 14 kann, etwa bei Verwendung des Gerätes in den Tropen, zur Steigerung der Isolation beispielsweise mit Isolieröl gefüllt werden. Die Hülle 14 ist mit einer Muffe 16 verseben, die derart in einem Halter 17 (Fib. ?) gleitet, dass das gesamte Gerät um seine Längsachse drehbar ist.
Ausser etwa erforderlichen Verbindungen der Transformatoren 6 und 7 untereinander können die Speisestromzuleitungen innerhalb der Hülle 14 verlegt sein, etwa durch eine Mantelöffnung austreten und durch den Hal ter 17 zur Stromquelle geführt werden.
Der Anodentransformator 6, der die Wärme der Anode aufzunehmen hat, wird gegebenenfalls mit kleinen Ausdehnungs kammern für das Öl ausgerüstet. Diese be stehen aus dünnen Blechkapseln mit bieg samen Membranen, deren Hohlräume etwa mit der Aussenluft in Verbindung stehen und völlig öldicht sind.
Zweckmässig ist um die Sekundärspule des an die Kathode angeschlossenen Trans formators 7 in bekannter Weise die Wick- lun für die Heizung der Kathode gelegt. Die Heizung lässt sich leicht auf .die ge- iviinschte Höhe einregulieren, wenn jeder Transformator einzeln einstellbar geschaltet ist.
Hierdurch wird gleichzeitig ein Heiz- transformator und dadurch Raum erspart.